Geniessen erlaubt

hobbygaertnerin
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Re: Geniessen erlaubt

#71

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 8. Okt 2013, 08:21

Jetzt kommen wir aber ziemlich weit vom Thema ab.
Hat die Einstellung zur Familie, zum Haushalt, zum Kochen und Essen etwas mit dem Alter zu tun?
Und sind die in dieser Zeit auf der Erde gemachte Erfahrungen ein Grund, sie eher runter zu machen?
Bei einigen Einträgen zum Thema Landwirtschaft habe ich mir aus Wohlerzogenheit Knoten in die Finger gemacht.
Ich bewundere Menschen, die eine Eigenschaft haben, die mich immer an Ballett erinnert, es ist die Anmut der Bewegungen bei der Arbeit und die Arbeit zu sehen und sie in einer Leichtigkeit machen zu können.
Es ist ein Genuss, diesen Menschen bei der Arbeit zusehen zu dürfen.
Diese Anmut der Bewegung kommt sicher auch von der guten Beherrschung der Handgriffe.
Erstaunlicherweise gilt dies eher weniger für die Tätigkeit im Haushalt, hier geht alles von selbst- oder auch nicht.
Danke Sand- für den Sand im Getriebe, es ist doch jedem in einem freien Land gestattet, seine eigene Meinung haben zu dürfen.

Wegen Kinder-
ich dachte gestern, ich trau meinen Augen nicht, ein Interview mit der ehemaligen Familienministerin Schröder, die es bedauert, dass sie viele Entwicklungsmomente ihres Kindes nicht mitbekommen hat und noch so einiges mehr war da zu lesen. Kita ab 1 Jahr - interessant, wo doch jetzt der Rechtsanspruch darauf besteht- wie sie es jetzt nach ihrem Amt sieht.
Hätte eine Eva Herman oder wie diese Dame hiess solche Meinung von sich gegeben, sie wäre in der Luft nicht nur zerissen, sondern zerhäckselt worden.
Habe den Mut von Frau Schröder echt bewundert, obwohl mir diese Dame sonst nicht so zusagte.
Mainstream- hat wohl zu allen Zeiten und in allen Ecken dieser buckligen Welt Menschen dazu gebracht, Dinge zu tun oder nicht zu tun-

Geniessen hat wohl auch etwas mit über den Dingen zu stehen zu tun-
denn nach Mainstream gibt es alles fertig zu kaufen, heute ist oft nicht das Geld der begrenzende Faktor, sondern das kostbarste in unserem Leben, die Zeit.
Zeit zum Kochen, Zeit zum Essen, Zeit zum gemeinsamen Gespräch am Tisch, Zeit, sich je nach Möglichkeit, Gemüse, Obst, Kräuter, Beeren selbst im Garten heran zu ziehen.
Selbst das Abspülen des Geschirres im warmen Wasser ist eine wunderbare Auszeit, man kann Hausarbeit als Fronarbeit sehen oder als eine Form von Freiheit, wo es mal nicht um die absolute Optimierung geht.
Früher war nicht alles besser, aber einzig der Moment des Jetzt ist der kostbare Augenblick. Nur ihn haben wir -

Picassa

Re: Geniessen erlaubt

#72

Beitrag von Picassa » Di 8. Okt 2013, 08:47

Sand hat geschrieben:Genauso ist es in vielen 'kultivierteren' Traditionen üblich, daß beim Essen geschwiegen wird. Gesund, weil es einfach eine Auszeit ist (wenn man das Abschalten und die Konzentration auf das Essen beherrscht - eine Art Meditation eben).
Diese "Meditation" habe ich eher beim Zubereiten der Speisen (hatte ich weiter oben schon mal geschrieben).
Ansonsten setze ich mich nicht mit anderen zusammen an einen Tisch, damit wir uns gegenseitig anschweigen. Dann könnte man ja gleich alleine im eigenen Kämmerlein essen.
Sand hat geschrieben:Meine Bauernfamilien...
Hälst du Sklaven???
(sorry, konnte ich mir jetzt nicht verkneifen)

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Re: Geniessen erlaubt

#73

Beitrag von Reisende » Di 8. Okt 2013, 09:09

ina maka hat geschrieben: :hmm: Krabbensalat?? :pft: ;)
:lol:
ich mag die krabbe, aber zum fressen gern hab ich nur nordseekrabben. ;)

@sand:
deinen beitrag versteh ich tlw. nicht. wsl weil ich nicht erkennen kann, welche sätze ironisch gemeint sind und welche nicht.
was soll der vergleich mit der oma?
anscheinend kennst du andere männer als ich. mein schwager kümmert sich rührend um seinen sohn, ebenso mein arbeitskollege, der seine elternzeit voll in anspruch genommen hat.
deinen vorurteilen bzgl. berufstätigen frauen kann ich auch nicht folgen.
ich mag beide extreme nicht: die einen, die hausfrauen als unemanzipiert belächeln / bedauern ebenso wenig, wie die anderen, die die aufgabe von frauen auf haushalt und kindererziehung reduzieren. die realitäten sehen anders aus, auch wenn das ewig gestrige nicht wahrnehmen wollen. emanzipation heißt für mich, dass frauen (und auch männer!) das tun dürfen, was sie glücklich macht.
sicher steckt eine gewisse rollenverteilung noch in den köpfen. ich kenne auch fälle, in denen junge väter von ihren arbeitgebern massiv dabei behindert wurden, elternzeit zu nehmen. aber es wandelt sich. noch 1 oder 2 generationen weiter, und das problem löst sich auf.
meine mutter war übrigens zuhause, bis ich 15 war. im kindergarten war ich trotzdem, und ich fand es dort immer toll. die zeiten, wo jede familie 6, 7, 8 kinder hat, sind vorbei. bei mir in der straße gab es gar keine kinder in meinem alter. der kindergarten war ein ort zum freunde treffen, spielen und lernen.
ich bin meiner mutter sehr dankbar dafür, dass jeden tag ein warmes essen aufm tisch stand. ich sehe aber auch, was sie dafür geopfert hat. sie hat einen rentenanspruch, von dem man weder leben noch sterben kann. hätte mein vater sie im stich gelassen, sähe es dunkel aus.

was die letzten posts mit hetze zu tun haben, erschließt sich mir ebenfalls nicht.

essen ist etwas wunderbares, das man unbedingt genießen (können) sollte. aber man muss es ja nun nicht zur religion erheben....

@kraut_ruebe: :daumen:
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Geniessen erlaubt

#74

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 8. Okt 2013, 10:56

Jetzt muss ich doch noch etwas loswerden - von wegen "natürlich"

(Achtung: ein bischen ironisch!)

Der Eber säugt die Ferkel, ein schwuler Hirsch kämpft sich hoch zur Leitkuh und kriegt dann Kälbchen, zwei lesbische Hennen brüten imselben Nest und brauchen daher keinen Hahn, um Kücken zu bekommen, die Ameisenkönigin beschließt, dass sie Kariere machen will und verlässt das Nest um Nadeln zu sammeln ....
Die Liste könnte sehr lang werden.... :holy:

Mein Mann war mir übrigens immer ein bisschen neidisch auf die Nähe, die beim Stillen entsteht - und die hält bis jetzt, wo der Kleine 3 ist.
Allein deshalb bin ich als seine biologische Mutter etwas besonderes für ihn. :im:
Und nach den langen Wehen, als ich das Baby im Arm hielt, da hab ich ein Glück empfunden, das unvergleichlich ist (sicherlich auch teilweise hormonell bedingt!!).
Aber auf jeden Fall war es für mich anfangs nahezu unmöglich, mein Baby kurz herzugeben (sicherlich auch hormonell bedingt!!)

bitte jetzt keine mamaphoben Kommentare! :nudelholz: ;) ;)

"Natürlich" ist eine Sache, "menschlich" bzw. individuell eine andere!
Und dass es immer Ausnahmen gibt und die selbstverständlich ihre Berechtigung haben, ist so - ja!! :daumen:
Aber zur Religion machen sollte man das dann auch nicht.

Wenn wir am Land arbeiten, muss ich meinen Mann bitten, Bäume wegzutragen oder große Steine zu schleppen, weil mein Körper das einfach nicht gibt.
Also, wenn wir eine Naturstein-Mauer bauen wollen, ist es nur natürlich, dass er draußen Steine schleppt, während ich drinnen ein leckeres Essen richte.
Ich tät nicht einsehen, wenn da irgendjemand herkommt und meint, ich täte >>nur<< am Herd stehen. :grr: ;)
oder mir sagen, das ganze, was da passiert (diese Arbeitsteilung) wäre unnatürlich - wieso???
Reisende hat geschrieben:ich mag beide extreme nicht: die einen, die hausfrauen als unemanzipiert belächeln / bedauern ebenso wenig, wie die anderen, die die aufgabe von frauen auf haushalt und kindererziehung reduzieren. die realitäten sehen anders aus, auch wenn das ewig gestrige nicht wahrnehmen wollen.
ganz richtig! :daumen:

So, zurück zum Essen!
hobbygaertnerin hat geschrieben:Ich bewundere Menschen, die eine Eigenschaft haben, die mich immer an Ballett erinnert, es ist die Anmut der Bewegungen bei der Arbeit und die Arbeit zu sehen und sie in einer Leichtigkeit machen zu können.[....]

Erstaunlicherweise gilt dies eher weniger für die Tätigkeit im Haushalt, hier geht alles von selbst- oder auch nicht.
schau mal meinem Mann beim Kochen zu! :wink_1:

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Re: Geniessen erlaubt

#75

Beitrag von krabbe » Di 8. Okt 2013, 17:12

@Reisende,
Uff, da hab ich ja noch mal Glück gehabt. :) :pfeif:
Krabbensalat ist wirklich was feines.
lg Andrea

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Re: Geniessen erlaubt

#76

Beitrag von krabbe » Di 8. Okt 2013, 18:54

Sand hat geschrieben:Das es gut ist, immer warm zu essen, ist 'eigentlich' allgemein bekannt.
Mit dem zweiten Teil des Satzes arbeitet die Werbung sehr erfolgreich im Mainstream. Wenn dir es gut tut warm zu essen - ja dann tu es doch! Aber müssen es deshalb alle genau so empfinden?
Sand hat geschrieben:Aber das war mal anders, wenn man sich mal die Rezepte in den Büchern der Landfrauen anschaut.
Das Vergessen wie es früher mal war, geht leider sehr schnell. "Früher" ist nicht die goldene Zeit gewesen, wo alles rosarot gut war. Früher haben die Menschen sehr wenig Wahl gehabt. Die saueren Zeiten waren nicht gerade selten. Dazu brauche ich mir nur die Erzählungen von meiner Mutter in Erinnerung zu rufen. Sie ist auf einem eher armen Bauernhof aufgewachsen.
Ich kenne die Kochbüber der Landfrau nicht, aber das Essen bei meiner Mutter war eher eintönig und hatte im Alltag mit Genuss nicht immer was zu tun. Da ging es vor allem ums satt werden. Im Winter gab es vor allem Kohl und Kartoffeln. Ansonsten und viel "Papp" Milchsuppe/Brei. Am meisten aus Buttermilch. Die war ja vom Buttern übrig. Von der haben sie allerdings nicht viel gesehen. Die wurde verkauft. Aufs Brot gab es Apfelkraut, ohne Butter oder Schmalz. Davon hat sie mir oft erzählt. Solche Sachen wie Butter und Fleisch gab es selten. Immerhin durfte jedes Kind einen Becher Milch pro Tag trinken, solage es halt Milch gab. Da war sie schon besser dran als die Nachbaskinder, wo es kein Milchvieh gab. Und satt sind sie wenigstens geworden. Über die viele manuelle Arbeit hat sie sich oft beschwert. Das ist ja nicht wie heute, wo wir so viele Dinge mit Maschinen machen können. Mein Grossvater hat das Land noch mit dem Pferd bearbeitet. Die Kühe wurden von Hand gemelkt. Sie hätte gerne einen Beruf gelernt : Haushälterin, das hätte ihr Spass gemacht. Durfte sie aber nicht. Eine Ausbildung haben nur die Jungen in der Familie bekommen. Die Mädchen mussten in die Fabrik und durften da erst aufhören, wenn sie heirateten. Ich sehe noch die Trauer in ihren Augen, wenn sie davon erzählte. Und meine Mutter ist 1935 geboren.
Es war mit Sicherheit nicht alles schlecht, aber es war auch nicht alles gut. Darum schrieb ich auch : Vom alten sollst du erhalten, was gut ist und schön. Und die rosarote Brille sollte man absetzen.
Sand hat geschrieben:In dem Wandel zur Hektik und Geldmachen ist es nun mal wunderschön, wenn sich die Familie wenigstens noch zu einer Mahlzeit zusammen setzt: Was macht man da?: Austauschen, ist ja sonst keine Zeit mehr da. Ob dieser Genuß aber gut statt grad' noch noch eben durchwinkbar ist?
Ach Sand, das Leben findet jetzt und hier statt. Und daraus macht man das beste. Im übrigen ist das schweigende Essen nicht in allen Kulturen so. Auch nicht bei den Landmännern. Schau einfach mal nach Italien. Sind die jetzt weniger dankbar, geniessen sie ihr Essen weniger? Ich glaube es nicht. Es gibt bekanntlich :pfeif: viele Wege nach Rom.
Sand hat geschrieben:Das Leben der Bauern hat sich kürzlich innerhalb einer einzigen Generation komplett umgekrempelt.
In der letzten Generation besonders schnell. Aber auch schon vorher gab es entscheidende Veränderungen. (1 Generation = Geburt der Eltern bis Geburt der Kinder] Dazu braucht man nur mal in ein Heimatmuseum zu gehen, dass sich die Mühe macht weiter als zu unserer Elterngeneration zu gehen
Sand hat geschrieben:
krabbe hat geschrieben: Hast ja schon recht, aber so alt ist die Landfrau aber auch nun nicht.
(Entschuldige Krabbe, daß ich Dich grad rauspicke - ist deswegen nicht persönlich, weil Du ja auch 'etwas' schlichtest.)
Das ist grad' so, als ob ich der Omma ihren Goldschmuck (mitnehmen, was das Zeugs hält) haben will, aber auf ihre Erfahrungen verzichte, weil sie nicht schnellstens umsetzbar und daher nicht lukrativ genug für mich sind.
Du kennst mich nicht Sand, wie kommst du zu so einer Aussage? Ich brauche nicht jeden Blödsinn zu wiederholen, nur weil es meine Altvorderen gemacht haben. Oder würdest du heute wieder DDT auf's Feld kippen? Oder gebärende Frauen und Kinder wegen hygienisch schlechten Verhältnissen sterben lassen?

[
Sand hat geschrieben:Ein einziger Blick über den Tellerrand erlaubt, daß die Rollenverteilung in den Köpfen ist. Ich lache micht tot über Elternzeit für Väter, die sich nicht auf den Spielplatz trauen, weil da nur Weiber sind. Den Fußball gewohnt und den heulenden Jungen mit diesen Regeln zum Schweigen bringen: Du bist doch kein Mädchen.
Tja, den Mann der dich nicht auf dem Spielplatz treffen möchte, den verstehe ich gut. Bei dem Männerbild. :eek:
Und den letzten Satz hört man schon seit Jahrhunderten (ohne Übertreibung) aus den Mündern der Mütter, die einen "ganzen Kerl" und keinen "Waschlappen" ranziehen möchten.


So und zum Rest :
Du glaubst, dass das was du da schreibst nicht in diese Kategorie passt?
Sand hat geschrieben:Mundtot geht ganz schnell. Zu schnell.
Ich resümiere mal : Also alle Frauen, die Arbeiten gehen, machen das ja nur aus Mainstream. Sie belügen sich nur selber und würden alle ja viel lieber Ganztagsmutter sein? Ausserdem sind alle Mütter, die sich nicht selber um ihre Brut kümmern Rabenmütter und sollten sich was schämen. Und konzentriert arbeiten gehen kann man dann als Mutter sowiso nicht. Weil im Kindergarten oder sonstwo gibbet ja nur Frauen und Männer, die sich gar nicht so gut um die Kinder kümmern können wie du. Und das alles ist selbstverständlich nicht auf MÄNNER-Politik zurückzuführen. Das sind die Frauen selber Schuld.
Aha! Oder habe ich da jetzt was falsch verstanden?
Wie du von da auf Beamtinnen kommst bleibt mir im übrigen schleierhaft. Und was du mit dem "Subsidaritätsprinzip der Kirchen" und die "unausgesuchte Motivation durch ARgen" meinst verstehe ich schlichtweg nicht.
Und für den letzten Absatz empfehle ich dir mal in die Arbeitsanzeigen zu schauen, wie viele Halbtagesstellen angeboten werden, ganz besonders in "Männerjobs".

Nicht, dass du mich falsch verstehst. Es ist mir ziemlich wurscht wie andere Frauen ihr Familienleben gestalten. Und ich habe wirklich nichts gegen. Vollzeitmütter. Das soll jeder so machen wie er es will.
Sand hat geschrieben: HUCH...
Jetzt bin ich aber sehr gespannt, ob mich hier dieselbe Hetzerei wie die auf Landfrau erwartet.
Denkst du, dass du gehetzt hast?
Sand hat geschrieben: Es ist ein fürchterlicher Mist, wenn die Kleinen und eigentlich Guten sich selber an die Beine pinkeln und das noch nicht einmal bemerken.
Mundtot geht ganz schnell. Zu schnell.
Liess doch noch mal genau durch wie der Ablauf war. Macht es für dich einen Unterschied, ob der Schreiber deiner Meinung ist oder nicht? Oder anders gesagt, hat nicht jeder das gleiche Recht seine Meinung kund zu tun?
Ein altes Sprichwort sagt übrigens "Wie man in den Wald reinruft, so schallt es heraus"


Ich lasse mir von niemandem diktieren, wie bei mir Genuss auszusehen hat. Und noch weniger wie mein Lebenskonzept auszusehen hat. Weder vom Mainstream noch von irgendjemand anderem. Und gerade hier im Forum gibt es sehr viele, die es so handhaben. Diese Vielfalt macht es hier so spannend. Manchmal ist der Ton rauh. Ja und. Und ich werde weiterhin gerne lesen was Landfrau zu sagen hat. Und auch wie du die Welt siehst. Weil ich Gedankenanstösse gerne mag. Aber deshalb muss ich nicht alles mögen. Und das wir uns das hier meistens sagen können hier, ohne dass jemand beleidigt abzieht ist wirklich ein grosses Geschenk.

Möge das Forum immer so bunt bleiben !

LG die Krabbe
lg Andrea

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Re: Geniessen erlaubt

#77

Beitrag von Olaf » Di 8. Okt 2013, 20:16

Danke Krabbe, ein gleich in mehrere Hinsicht sehr kluger Kommentar.
Und der letzte Absatz ist ja wohl nahezu genial.
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Sand
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Re: Geniessen erlaubt

#78

Beitrag von Sand » Di 8. Okt 2013, 22:31

Erstmal Danke für die Reaktionen, nur ist es schon spät und eine Antwort wird länger brauchen.
Und nö, ich ziehe ganz sicher nicht beleidigt ab, weil ich ich offene Worte eben sehr schätze.
Mal sehen, ob ich das morgen oder in den nächsten Tagen zeitmäßig hinkriege.
Gruß, Sand.

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Re: Geniessen erlaubt

#79

Beitrag von Sand » Mi 9. Okt 2013, 23:02

Hallo alle,

ich versuche mal, meinen Eindruck zu den Reaktionen auf meinen Beitrag zu beschreiben.
Daß es mir nicht gefällt, wie die Reaktionen auf Landrau waren, kam wohl über.
Übrigens fand ich ihren Beitrag sehr gut. Das auch, weil sie schon anfangs schreibt, daß ihre eigene Wahrnehmung beschreibt.
Diese Wahrnehmung teile ich, weil sie nicht nur meine derzeitige Umgebung betrifft, sondern auch andere Orte, an denen ich lebte. Ob sie mir gefällt, ist aber eine andere Frage (tut sie nicht).
Meine Erfahrung ist, daß ich früher dachte, daß ich ja alles anders machen kann und wenn das jeder macht, dann ist das eben ein Generationsproblem gewesen, das sich wie von selbst lösen muß.
Zum Beispiel Emanzipation hätte ich nie einen Partner akzeptiert, der mich rollenmäßig wohin drängt und sei es ehrlich unbewußt oder weil in einem heftigen Streit die Argumente ausgehen.
In jungen Jahren hatte ich einen Hals auf die Frolleins, die so super plötzlich in der frischen Beziehung einem Hobby nachgingen, das sie vorher gar nicht hatten.
Den besten Marktwert hätte zur Wahrung des äußeren Scheins wohl die Pseudoemanzipazierte in einer leitenden technischen Position mit entsprechenden Hobbies.

Und irgendwann fragt man sich dann, ob's so sein muß.
Die Frage ist eigentlich, ob ich mir Weihnachten ohne Tannenbaum/Schnee vorstellen will, weil das aber so ganz fremd wäre, würde ich einer aufdiktierten Änderung nicht zustimmen.
Dann kommt anschließend die Frage, bestenfalls mit gründlicherer Suche statt nur Geschmäckle bei der Antwort verbunden, woran's den hapert.
Die Erziehung, soll man da ansetzen - Politik, kann die vielleicht was steuern?

Meiner Meinung nach geht es bei allen notwendigen Themen darum, daß offen gesprochen werden darf und besonders darum, daß Argumente (eine eigene Erfahrung ist nichts anderes)ernst genommen werden. Klar hatte ich richtig beklemmende Gefühle bei (besonders bei einigen) Wahlplakaten und war an meiner persönlichen Grenze angelangt. Aber es ist demokratisch und nur in der Form können ( z.B. Volksverhetzung) Gesetze verändert werden.
Wenn ich momentan gegen Volksabstimmungen bin, dann hat das den Grund, daß der Mainstream zu gut und zu anhaltend funktioniert.

Mainstream-Bildung (die herrschende und damit scheins überwiegende Meinung) funktioniert nach meiner Meinung so, daß Gesagtes oder Geschriebens ganz einfach mal verdreht wird. Jemand fühlt sich womöglich persönlich in seiner Lebensweise angegriffen oder hat eben ganz andere Gründe.
Dann aber kommen die hinzu, die das Wohlfühlumfeld brauchen und in der Gewissheit des Mainstreams trauen sie sich sogar zu unüberlegten und in der Hoffnung auf Anerkennung zu noch mutigeren Aussagen.
Ich denke, daß so 'Scheiter...' Haufen entstehen konnten: Weil ein einzelner Mensch eben niemals einen anderen verbrennen würde. Das wäre nämlich außerhalb des Mainstream kein Genuß.

Und ich bin natürlich mitten drin im Mainstream und das fordert mich heftigst.
Beim Wort zum Sonntag will ich noch zusätzlich anmerken, daß meine Formulierungen meistens mehrmals von mir überdacht sind, aber das ich mich auch in meinem eigenen Film verhauen kann.

Viele Grüße an alle, Sand.

@ Hobbygärtnerin: Warum hast Du Dir zum Thema Landwirtschaft einen Knoten in die Finger gemacht? Ich habe das bei meinen Sklaven (der mußte jetzt sein...) genau so erlebt und das waren nicht wenige!

Olaf
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Re: Geniessen erlaubt

#80

Beitrag von Olaf » Mi 9. Okt 2013, 23:47

Moin, auch schön geschrieben, Sand!
Wenn wir im Forum doch immer dieses Niveau halten könnten!
Ich weiss nicht, ob ich dazu noch was schreibe, aber ich werde zumindest interessiert mitlesen. Und, weil Dich das scheinbar angefochten hat, ich schätze Landfraus Meinung sehr, bringt mich oft zum Nachdenken. Ist aber trotzdem nicht immer meine Meinung.
:engel:
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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