Oliven: Ernte und Verarbeitung?

aron
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Re: Oliven: Ernte und Verarbeitung?

#11

Beitrag von aron » So 2. Jun 2013, 19:14

Die meisten Bitterstoffe befinden sich in dem waessrigen Anteil nach dem Pressen, der durch Zentrifugieren vom Oel getrennt wird.
Frisch gepresstes Olivenoel schmeckt relativ bitter, die Schaerfe verliert sich aber im Laufe der ersten Wochen und das Oel schmeckt nach und nach immer milder.
In Gegenden, wo man es nit dem Pfluecken nicht so genau nimmt (z.B. in Sueditalien) und darauf wartet, dass die Oliven von alleine auf die ausgebreiteten Netze runterfallen, ist der Saeureanteil besonders hoch und das Oel extrem bitter und wird nach etlichen Monaten erst geniessbar.

LG
Aron

Manfred

Re: Oliven: Ernte und Verarbeitung?

#12

Beitrag von Manfred » So 2. Jun 2013, 20:27

aron hat geschrieben:In Gegenden, wo man es nit dem Pfluecken nicht so genau nimmt (z.B. in Sueditalien) und darauf wartet, dass die Oliven von alleine auf die ausgebreiteten Netze runterfallen, ist der Saeureanteil besonders hoch und das Oel extrem bitter und wird nach etlichen Monaten erst geniessbar.
:hmm:
Da war ich auch unterwegs und habe die Netze auf den steilen Olivenbaumhängen gesehen.
Die Oliven sind meist von selber runter gekugelt bis in den nächsten Graben, oder es wurde durch Aufschütteln der Netze nachgeholfen.
Im Graben wurden die Oliven dann aufgesammelt.
Ich hatte die romantische Vorstellung, das Öl aus diesen vollreifen Oliven sei besonders hochwertig.
Dem ist dann wohl nicht so?

Positiv ist mir außerdem die Bodenbegrünung in den meisten italienischen Olivenhainen aufgefallen. In den riesigen Monokulturen in Spanien war nur nackter Boden zu sehen.

aron
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Re: Oliven: Ernte und Verarbeitung?

#13

Beitrag von aron » Mo 3. Jun 2013, 07:43

Das Olivenoel ist am hochwertigsten, wenn die Oliven gerade so reif geworden sind, moeglichst schonend, am besten von Hand gepflueckt und moeglichst bald nach der Ernte ausgepresst wird.

Olaf
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Re: Oliven: Ernte und Verarbeitung?

#14

Beitrag von Olaf » Do 10. Nov 2016, 15:02

Moin,
jetzt kram ich den alten Faden mal wieder raus.
Im Urlaub in Kroatien konnten wir uns ja nicht beherrschen, und haben von paar verwilderten Bäumen so ein kg Oliven gepflückt und mit nach Hause genommen, also wir haben schon in Kroatien mit Wässern angefangen, und das dann dummdreist mit in' Flieger gepackt. Neben 6 Flaschen gekauftem Olivenöl.
Nach so jetzt also 4 Wochen wässern haben wir sie gestern für gut zum Einlegen befunden.
k-Oliven_eingelegt.jpg
k-Oliven_eingelegt.jpg (77.59 KiB) 3162 mal betrachtet
Ich habe mich dabei an diese Anleitung gehalten, und die Variante mit Einschlitzen gewählt.
http://ursula.ikaria.ch/speiseoliven-selbst-herstellen/
Und ich bin SEHR optimistisch, dass wir Weihnachten was leckeres haben, es läuft alles nach Plan.
Bei dem Sud hab ich mich auf Lorbeerblätter, Thymian und Organo beschränkt. Nachher noch bisschen Knoblauch.
Das Öl ist auf dem Bild schlecht zu sehen, aber da es deutlich leichter ist als die Oliven, hält es tatsächlich alles vom Aufschwimmen ab.
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Öl haben wir wie erwähnt auch mitgebracht, 6 Liter. Wir haben das auf dem Markt in Split und an der Strasse gekauft, bei Leuten, die wir für "echte" einfache Bauern hielten, und die auch keine kunstvoll gedrehten Glasflaschen, sondern ganz einfache und sogar schäbige Plaste-Colaflaschen u.ä. benutzt haben, unetikettiert.
Jedenfalls, es ist wieder unvergleichlich gut, fruchtig, geschmackvoll. Auch Schwiegervater, der hat welches abbekommen, meinte, so was feines hat er auch für viel Geld im Laden noch nie bekommen. Angeblich soll ja aber auch in Kroatien das weltweit beste Öl produziert werden.
Dort war die Ernte grad in vollem Gange, die haben sich Netze drunter gelegt, aber nur, wo sie grad standen, und haben die Äste dann "ausgekämmt", ganze Familien waren da zu Gange.
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OT: Die Websteite von dem Link oben hab ich dann komplett gelesen, quasi aus Neugier und weil uns Ikaria sehr gefallen hat, ich find auch die Anleitung wirklich ausgesprochen praxisnah, auch die Idee mit den Flaschen.
Dabei musste ich feststellen, dass wir in deren Dorf und sogar in deren Laden schon mal gewesen sind. Wir brauchten irgendwelchen Küchenkrempel, der im Ferienhaus fehlte. Erinnern kann ich mich aber wahrscheinlich nur, weil die so'n lustigen Rucksack anboten, aus einem Ziegenbalg, die Läufe waren die Gurte. Haben wir natürlich nicht gekauft, damit kann man ja in D. wohl nicht rumlaufen.
Aber irgendwie kriegte ich gleich wieder Sehnsucht.
LG
Olaf
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Re: Oliven: Ernte und Verarbeitung?

#15

Beitrag von Olaf » Do 9. Feb 2017, 21:41

Moin!
Heute erst hab ich die große Flasche "geschlachtet", die andere haben wir vor Weihnachten verbraucht.
Also Flasche zerschnitten, die rausgenommen, die meine Frau heute braucht, und den Rest in handlichere Gläser gefüllt und eben oben die Schicht Olivenöl ergänzt.
k-3Oliven.jpg
k-3Oliven.jpg (62.18 KiB) 2766 mal betrachtet
Es kann ja Einbildung sein:
DIe schmecken ziemlich gut und haben eine wunderbare Konsistenz, vielleicht sind sie jetzt erst richtig durchgezogen.
Sie sind natürliuch auch nie erhitzt worden wie das Zeug, was man in Gläsern im Laden zu kaufen kriegt. Obs daran liegt?
Ob man, zu geeigneter Zeit, das vielleicht säckeweise beim Türken kriegt?
Da gibts doch bestimmt auch viele, die das nach ihrer eigenen Rezeptur einlegen wollen.
Ich würd mir die Arbeit machen....
LG
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Re: Oliven: Ernte und Verarbeitung?

#16

Beitrag von strega » Do 9. Feb 2017, 21:50

dann gratulier ich mal :)

denk schon dass sie leckerer werden wenn sie ne Weile durchziehen... hab im Herbst ein Glas aufgemacht, das stand locker ein Jahr... die waren saulecker und zart.

keine Ahnung obs im Grosshandel welche gibt die nicht erhitzt sind. Kann mal einen Bekannten fragen, der welche verkauft auf Wochenmärkten, vielleicht weiss der das.
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Olaf
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Re: Oliven: Ernte und Verarbeitung?

#17

Beitrag von Olaf » Do 9. Feb 2017, 22:02

Meine oberflächliche Recherche hat ergeben, im Okt. / Nov. gibts die offenbar auch in D. beim Türken :mrgreen: :grr:
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