einkochen - haltbarkeit

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exi123
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einkochen - haltbarkeit

#1

Beitrag von exi123 » Mo 8. Aug 2011, 23:57

hallo

hab heute ein ca 3 jahre altes weck glas aufgemacht, mit linsen paste drinnen - sehr lecker. oben hats etwas komisch ausgesehen, ähnlich wie microschimmel, wie man es oftmals bei saucen sieht - das ist aber 100% kein Schimmel, sondern nur was weiss ich - vllt Hefe absonderungen oder so. wie beim wein, kleine kammhefe oder sowas. auf jeden fall hat es super gerochen und geschmeckt

ich frag mich, wie lange hält das eingekochte zeug eigentlich und wie beurteilt man es? - weil in den büchern steht immer 6 monate bis 1 Jahr. meine Erfahrungen sind aber ganz andere - zum teil 3-5Jahre und viel mehr vielleicht. wenn es mal 1 Monat hält, dann hälts quasi ewig. hatte noch nie erlebt, dass etwas erst nach 1 Jahr schlecht wurde.

was sind eure erfahrungen?
danke

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kraut_ruebe
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Re: einkochen - haltbarkeit

#2

Beitrag von kraut_ruebe » Di 9. Aug 2011, 07:23

abgesehen davon, dass es laut EU-gesetzen immer eine beschränkte haltbarkeit geben muss und schon alleine deshalb irgendwelche zahlen publiziert werden:

haltbarkeit ist nicht das gleiche wie genussfähigkeit. es geht da auch mit darum, dass die qualität des inhaltes soundsolange gleich bleibt. danach lässt sie allmählich nach - speziell bei dingen im glas, die lichteinwirkung ausgesetzt werden (anders bei dosen - der lichtschutz bringt hier viel). vitamingehalt - so noch vorhanden - , intensität des geschmackes und farbe gehen nach und nach verloren.

marmelade hält 20+ jahre auch, sie verliert an fruchtaroma und der zuckergeschmack dominiert dann, aber ist nicht kaputt.
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Re: einkochen - haltbarkeit

#3

Beitrag von Landfrau » Di 9. Aug 2011, 10:34

Nun, "essbare" Weckkonserven habe ich schon in der HAnd gehabt, die waren 30 - 40 Jahre alt.
Nur lecker waren sie nicht mehr. Der INhalt hatte sich zu einer undefinierbaren bräunlichen pampe zersetzt.

Aber "lecker" ist halt auch eine Frage des Hungers......es gibt sicherlich und leider auch Leute, die sich über so ein 30 Jahre altes Weckglas freuen würden.
Und 30 JAhre alte Weine erzielen (meist) höhere Preise als ganz frische.....

Die gute NAchricht. bei Konserven hilft (fast) immer die Sensorik - wenn es unappetitlich riecht, muss man schon sehr sehr hungrig sein, um dabeizugehen.
Außerdem wird (fast) immer bei Weckgläsern der Deckel offen sein, wegen der Gasbildung durch mikrobielle Umsetzung.

Bei Dosen hat man dann Bombagen, bei Twist-Off-Gläsern entweicht (meist) hörbar der Überdruck.

Wäre also zu unterscheiden zwischen

- nicht mehr lecker (zumindest beim derzeitigen Sättigungsgrad)
- etwas anderem verändert (Saft zu Wein, Wein zu Sherry, Sherry zu Essig....)
- gesundheitsschädlich verdorben

Da nun aber, nehmen wir mal mitteleuropäisch - üppige verhältnisse an, die kulinarischen Ansprüche höher sind als die Gefahr des Verhungerns, würde ich nicht mehr einwecken, als voraussichtlich in 3 Jahren verzehrt sein wird. Das ist eigentlich schon zuviel und zu lange LAgerzeit, aber man erntet nicht jedes Jahr alles im gleichen Umfang und ich habe lieber drei JAhre altes Zwetschgenmus als gar keines.

Wenn wirlich mal etwas überlagert ist, wird es verfüttert.

In den letzten tagen haben wir 4 - jähriges Apfel-Quittenmus gegessen, Suppengemüse - das war einwandfrei, vllt hat, wie Angela das beschrieb, die Geschmacksintensität ein wenig gelitten. Das war es aber auch.

Den schädigenden Einfluss des Lichtes bei Glaskonserven kann man durch Abdecken oder Lagerung in dunklen Räumen ausschließen.

Übrigens entscheidet über die Haltbarkeit (Dauer und auszuhaltender Temperturbereich) der F - Wert (aus Einwirkzeit und Thermisierungstemp). Man unterscheidet zB Halbkonserven und Tropenkonserven und andere.

Je doller eingekocht, desto haltbarer der Inhalt. Ober er davon schmackhafter wird, sei dahingestellt.

Weiterhin entscheidet die LAgertemperatur mit - je kühler das Glas aufbewahrt wird, desto besser.

Was lernen wir daraus?
Hauswirtschaft für beide Geschlechter an allen Schultypen als Pflichtfach.

Alles zum Einkochthema ist ja kein elitäres Wissen, sondern sind BAsics, die früher die Tochter von der Mutter lernte, ganz selbstverständlich und im täglichen Tun.

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Re: einkochen - haltbarkeit

#4

Beitrag von exi123 » Di 9. Aug 2011, 12:14

danke für eure antworten

ja das entsteht bei mir einfach deswegen, weil ich nicht immer das wegesse, was ich einkoche. wie du sagst, in dem einen jahr explodieren die zuchini, dann wieder die kürbis, dann vllt mal die was weiss ich. meist koche ich so um die 10-15 gläser ein und die stehen dann eben rum. meistens - weil es so viel unterschiedliches gibt - werden sie in einem jahr nicht verfuttert und manches liegt eben jahre:)

was nicht ganz dazupasst. heuer habe ich unmengen zuchini, die werden getrocknet und dann gehäckselt - lt mama kann man das dann gut für fleischleibchen ersatz nehmen. mal probieren...

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Re: einkochen - haltbarkeit

#5

Beitrag von kraut_ruebe » Di 9. Aug 2011, 12:21

zuerst reiben und dann trocknen geht schneller, das ergebnis wird gleichmässiger.

oder aber fleischlaberl oder zucchinipuffer >rezept< einkochen (ohne sauce oder sowas) - einfach ins glas und ein bissl sterilisieren für einen festen verschluss.
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Re: einkochen - haltbarkeit

#6

Beitrag von exi123 » Di 9. Aug 2011, 12:28

fertige laberl einkochen, das ist sicher auch ein gute idee
ich hab vorige woche mal ein experiment im trockner gemacht - hatte zuchini stücke gesalzen und danach getrocknet - ist aber am trockner dermassen angeklebt, das war keine freude:)

hm ich seh schon wie das mit dem reiben gemeint ist, lt dem rezept, aber ist das nicht eine ungeheure arbeit bei 30kg zuchini?;)

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Re: einkochen - haltbarkeit

#7

Beitrag von kraut_ruebe » Di 9. Aug 2011, 12:49

doch - es sein denn du hast ne küchenmaschine.

ich habs ja sonst nicht so mit elektrogeräten, aber auf meine küchenmaschine würd ich nicht verzichten wollen. theoretisch sollts aber auch mit so einer handreibe wie man für nüsse oder brösel nimmt (die die man wie eine schraubzwinge an der tischkante festmacht) gehen, da gibts auch einsätze mit grösseren löchern.
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Re: einkochen - haltbarkeit

#8

Beitrag von exi123 » Di 9. Aug 2011, 12:55

ok und wie trocknest du dann diesen gatsch? ;)

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Re: einkochen - haltbarkeit

#9

Beitrag von kraut_ruebe » Di 9. Aug 2011, 13:14

ich reibe die zucchini julienne und dann aufs backblech - trocknet ziemlich schnell (bei mir im heizraum oder am holzofen)
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Re: einkochen - haltbarkeit

#10

Beitrag von Sonne » Do 16. Aug 2018, 14:47

Folgenden Text habe ich schon mal in: 'Was habt ihr heute eingemacht' gepostet, aber da ist es irgendwie untergegangen. Vielleicht ist der Thread hier der bessere Platz.
Sonne hat geschrieben:Ich habe jetzt doch mal die Mexikanische Minigurke eingemacht, weil ich ihr roh so gar nix abgewinnen kann.

Nun habe ich ja keinen Einmachtopf, deshalb habe ich sie gestern Nacht für 10 Minuten in den Schnellkochtopf gesteckt.

Wie ich jetzt heute Morgen gesehen habe ist wohl doch einiges an Flüssigkeit aus den Gläsern ausgetreten. Wie immer das auch ging - jedenfalls sind die Gurken nicht mehr ganz bedeckt.

Macht das was aus? In Bezug auf Haltbar- und Genießbarkeit?

Und wie lange muss man warten, bis man ein Glas öffnen kann um ein 'fertiges' Geschmackserlebnis zu bekommen?
Also wann sind sie ausreichend durchgezogen?
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31

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