Traubensaft Hilfe!

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Rohana
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Re: Traubensaft Hilfe!

#21

Beitrag von Rohana » Di 3. Okt 2017, 20:14

Pastinake hat geschrieben: Was für Traubensorten verwendet denn Ihr für den Traubensaft? Ich möchte nämlich nochmal mehr Reben und vielleicht auch noch andere Sorten pflanzen langfristig gesehen. Allerdings müssen die bei mir schon sehr gut frostfest sein bis -25 Grad.
Ich kann hier nur sagen was ich von meinem Winzer abbekommen hab für Saft und Gelee: Riesling, einer meiner Lieblinge als Traube, als Wein nicht ganz so gerne; Gewürztraminer - mein absoluter Favorit mit dem feinen Rosenaroma, besonders die "Rosinen" davon; Kerner, Grauburgunder und Muskateller. Sind halt alles normale Wein-Sorten und ich hab für mich entdeckt dass ich die weissen viel lieber mag als die roten. Bei mir im Garten wächst das wenigste davon :(
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Pastinake

Re: Traubensaft Hilfe!

#22

Beitrag von Pastinake » Di 3. Okt 2017, 20:34

Hm, hab jetzt nochmal in meinem weiteren Weinbuch nachgesehen. Da steht wiederum drin, daß klarer Saft nur 3 Minuten bei 75 Grad erhitzt werden soll und dann schnellstmöglich abgekühlt werden soll?! Wie nu? Doch keine halbe Stunde??? Aber das bezieht sich auf geklärten Saft, der mit Betonit gereinigt wurde. Also DAS wäre mir nun wohl wirklich zuviel Aufwand! :dreh:
Richard, wenn ich das in Deinem Video richtig sehe, erhitzt Du so ca. 15 Minuten?

Ach Menno, dieser Weinanbau ist ganz schön geheimnisumwoben. :-( Bis ich endlich ein Buch gefunden habe, wo ich den Schnitt deppensicher erklärt gefunden habe, hat es lange gedauert.
Vermutlich sind absichtlich soviele seltsame Begriffe in Verwendung wie Strecker, Zapfen, Verrieselung und son Kram... *brummel*

Zaphira, auf die Birstaler Muskat bin ich auch schon gestossen.
Und zwar hier beim Punkt Sorten:
http://www.lwg.bayern.de/gartenbau/obst ... /index.php

Bloß wäre selber Verkosten natürlich schon besser. Ist Dein Buch empfehlenswert?

65375: Wow, Du kannst Dich noch an den Preis vom Riesling vor Jahren erinnern? :daumen:
Naja, ich wohne hier ja nun nicht gerade in einer Weinbaugegend so kurz vorm Thüringer Wald. Daher sollten die Reben schon wirklich richtig robust sein.
Bei einem Weinrebenverkäufer hier aus Franken kann man u.a. auch nach der Frosthärte filtern in seinem Onlineshop. Ich will da noch ein paar verschiedene Sorten anpflanzen.
Russische und ukrainische Sorten werden wohl bei mir gut funktionieren.
Aber danke auf jeden Fall für Deine Sortentipps!

Gewürztraminer als Rosinen hört sich auch gut an. Rohana, magst Du denn eher süß oder säurebetonter?

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Re: Traubensaft Hilfe!

#23

Beitrag von Rohana » Di 3. Okt 2017, 21:03

Hm, das kann ich gar nicht so definieren. Es muss stimmig sein - und eine gewisse Süsse bringen die Trauben ja eh mit sich. Auf jeden Fall hab ich gemerkt dass mir die meisten roten Trauben zu langweilig sind, oder andersrum Sorten wie z.B. Muskateller oder Gewürztraminer ein Geschmacksspektrum entfalten was ich bis dahin nicht ansatzweise kannte.
Im Garten hab ich jetzt jeweils einen kleinen Grauburgunder und Palatina stehen, die beide den Frost dieses Jahres überlebt haben (2. Jahr). Der Muscat bleu ist der Schermaus zum Opfer gefallen :sauenr_1:
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Re: Traubensaft Hilfe!

#24

Beitrag von 65375 » Di 3. Okt 2017, 21:08

65375: Wow, Du kannst Dich noch an den Preis vom Riesling vor Jahren erinnern?
Ich hab in dem Weingut gearbeitet. :rot:

Pastinake

Re: Traubensaft Hilfe!

#25

Beitrag von Pastinake » Fr 6. Okt 2017, 19:50

"Nachlese" zum Traubensaft...

Also, gestern hab ich die letzten Trauben zu Saft verarbeitet.
Am Mittwoch Abend hat es mir nachts um 11 Uhr dann gereicht und ich habe die eingemaischten Trauben dann noch im blauen Fass stehengelassen.
Gestern Abend habe ich dann nochmal per Hand und Abseihtuch die Trauben vom Maischefass in den Trichter im Messbecher gepresst und dann in den Einwecktopf gekippt. Nachdem am Mittwoch die ersten 4 Liter mit 5 Minuten Köchelzeit bei 74 Grad nicht sooo super geschmeckt haben... hab ich gestern den 2. Schwung Trauben nur 1 Minute erhitzt und in Flaschen abgefüllt.
Mit 1 Minute ist der Geschmack definitiv besser (Der Topf heizt ja auch noch ein bißchen nach...)

Hmm... :hmm: Mein Fazit: Ganz schön viel Aufwand für so'n paar Liter.
Geschmacklich scheint sich die Pasteurisierungszeit doch sehr stark auszuwirken.
Und natürlich war es irrsinnig bescheuert, 10 kg Trauben mit den Händen auszupressen. :dreh:

Also sollte ich in Zukunft professioneller in die Saftproduktion einsteigen wollen, bräuchte ich auf jeden Fall eine richtige Presse (muß ja nicht sooo riesig sein wie die von Richard ...) Vielleicht könnte ich mich dann ja auch mal zu Apfelsaft durchringen?

Oder ich probiere nächstes Jahr mal das Dampfentsaften der Trauben aus? Mein Johannisbeersaft ist definitiv viel weniger aufwändig.

Durch die Ascorbinsäure, die ich beim Stampfen im Fass beigegeben habe, hat der Saft aber eine wirklich schöne Farbe behalten.
Das Antigeliermittel braucht es vermutlich nicht unbedingt. Zumindestens habe ich keinen großen Unterschied bemerkt bei der Saftausbeute.
Außerdem habe ich den Fehler gemacht, daß ich das Antigeliermittel beim Einmaischen zugegeben habe.
Erst danach habe ich gelesen, daß ich das erst nach dem Pressen hätte zugeben müssen. Und dann den Saft zum Klären stehenlassen.

Und Richard hat Recht: Der Saft "schrumpft" in den Flaschen. Ich habe die Flaschen brav ganz voll gemacht und auf den Kopf gestellt.
Und tatsächlich -Wunder der Physik! - waren sie nach dem Abkühlen nicht mehr voll bis zur Oberkante.

Kann man mit den Trauben eigentlich -abgesehen von Wein, Saft, Gelee, Trocknen und Roh-Verschlingen- noch irgendwas machen? Geht auch Einfrieren?
Zum So-Essen sind die Trauben nämlich echt fantastisch. Meine Kollegin konnte gar nicht glauben, daß es in unserer Gegend auch so süße Trauben geben kann....

Danke Euch auf jeden Fall nochmal, daß Ihr mich so mit guten Ratschlägen unterstützt habt! :) Ohne Euch wäre das wahrscheinlich ein Komplettausfall geworden...

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Re: Traubensaft Hilfe!

#26

Beitrag von Thomas/V. » Fr 6. Okt 2017, 22:29

Kann man mit den Trauben eigentlich -abgesehen von Wein, Saft, Gelee, Trocknen und Roh-Verschlingen- noch irgendwas machen?
In Sirup einmachen. In meinen kretischen Kochbüchern werden viele Früchte in Sirup eingemacht, auch ein Trauben-Rezept ist dabei.
Allerdings nehmen die dafür die kernlosen weißen. Aber ich denke, das geht auch mit Kernen.
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Re: Traubensaft Hilfe!

#27

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 7. Okt 2017, 06:18

sowohl einkochen als auch tiefkühlen (einzeln im beerenfach durchfrieren, dann eintüten) geht.

sehr nette variante: trauben mit wasser besprühen, in ganz feinem kristallzucker wälzen, mindestens ein paar stunden (oder länger) tiefkühlen. noch sehr kalt servieren, ist dann wie ein eis-bonbon. schokosauce auf die noch gefrorenen trauben träufeln ist auch optisch und geschmacklich ein highlight.

@pressen: mostpressen gibts von ganz klein bis riesig. die kleinen varianten heissen beerenpresse und tuns auch. hat man wenig früchte, ist ne zu grosse presse blöd, hat man ne gute ernte füllt man die kleine presse einfach öfter - trester raus und nochmal befüllen ist keine hexerei.
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Re: Traubensaft Hilfe!

#28

Beitrag von mot437 » Sa 7. Okt 2017, 08:24

kan man auch auslenen füer einmal im jar

ps n türamen und n wagenheber gehen auch
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Re: Traubensaft Hilfe!

#29

Beitrag von 65375 » Sa 7. Okt 2017, 09:28

Antigeliermittel: Ich kenne es so, daß man es in die Maische gibt, um die Saftausbeute zu erhöhen.

Trauben kann man angeblich "konservieren", indem man sie mit eimen Stück Stengel an beiden Seiten erntet und auf diese Stengelenden jeweils einen Apfel steckt. So bleiben die Trauben abgeblich monatelang frisch. Mir waren bisher die Äpfen zu schade, um das auszuprobieren.

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Re: Traubensaft Hilfe!

#30

Beitrag von Pastinake » Sa 7. Okt 2017, 10:09

Ich hab grad wegen Sirup recherchiert - was sich echt lecker anhört! :hunger:
Aber anscheinend sollten da wirklich kernlose, sehr süße Trauben verwendet werden. Bei einem Internet-Rezept war davon die Rede, daß man sonst die Kerne mit der Nadel rausböbbeln sollte. Und DAS wäre mir definitiv zuviel Aufwand.
Meine Sorte Muscat Bleu hat nämlich ziemlich große Kerne. Vielleicht wird das mit den Kernen dann zu bitter?
Aber wenn ich in den nächsten Jahren mehr Reben anpflanze, werde ich auf jeden Fall auch kernlose Sorten vorsehen für Rosinen und Sirup.

Danke kraut_ruebe für den Tipp mit dem Einfrieren bzw. gezuckertem Einfrieren. Meine Herbsthimbeeren friere ich auch fortlaufend auf dem Backblech ein bevor ich sie eintüte. Als Beilage zu Vanilleeis könnte ich mir sie gut vorstellen, oder dann in Muffins verbacken z.B.

Ich hatte jetzt auch noch irgendwo gelesen, daß man die Stengel der Trauben mit Wachs versiegeln kann und dann feucht und kühl im Keller an die Wäscheleine hängen kann. Oder mitsamt dem Ast in eine Blumenvase stellen kann.
Das mit dem Apfelschnitz war mir neu. Naja, ich habe jetzt ja nur 2 kg Trauben zum So-Essen zurückbehalten, die ich ganz klassisch mit Butterkäse genießen werde. :)

Wahrscheinlich werde ich mir wohl doch eine kleine Presse zulegen. Muß dann mal antizyklisch in den nächsten Monaten schauen. Bei e_bay gibt es auch DDR-Kartoffelpressen (auch als Kloßpresse bezeichnet) aus Metall, die scheinen dann nicht so groß zu sein. Vielleicht kriege ich beim Trödler sowas?
Meine frühere Kollegin hatte mir schon angeboten, daß ich ihre Presse ausleihen könnte. Aber die ist gerade im Moment verreist.

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