Duefte konservieren?

DieterB
Beiträge: 745
Registriert: Do 16. Dez 2010, 00:32
Wohnort: Alentejo

Duefte konservieren?

#1

Beitrag von DieterB » Mi 2. Nov 2016, 02:45

Hallo,

bei uns in Portugal bluehen die Nespera-Baeume (eine Art Mispel). Der Geruch ist umwerfend. Ich nehm mir jedes Jahr vor, den Duft irgendwie zu konservieren. Bisher bin ich nicht dazu gekommen.

Welch Methode eignet sich dafuer besonders (moeglichst ohne spezielle Hilfsmittel)?

Troknen, oder in Oel oder Alcohol einlegen?

lg. Dieter

Benutzeravatar
kraut_ruebe
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 10732
Registriert: Di 3. Aug 2010, 09:48
Wohnort: Klimazone 7b - pannonisches Klima

Re: Duefte konservieren?

#2

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 2. Nov 2016, 07:44

beim trocknen ist der duft relativ rasch weg. in alkohol hält er sich ein bisserl, aber auch nicht allzulange.

die vielversprechendste möglichkeit ist fett, aber nicht öl. ich würd festes, geruchsneutrales, naturbelassenes fett bis zur halbflüssigkeit erwärmen und die blüten reingeben. dann wieder fest werden lassen. der vorteil von festem fett liegt in erster linie darin, dass das nicht so schnell ranzig wird.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10753
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Duefte konservieren?

#3

Beitrag von emil17 » Mi 2. Nov 2016, 20:07

Das dürfte Eryobothria japonica, die Wollmispel, sein ... um diese Baumart beneide ich Dich!
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

DieterB
Beiträge: 745
Registriert: Do 16. Dez 2010, 00:32
Wohnort: Alentejo

Re: Duefte konservieren?

#4

Beitrag von DieterB » Do 3. Nov 2016, 22:49

kraut_ruebe hat geschrieben:die vielversprechendste möglichkeit ist fett, aber nicht öl. ich würd festes, geruchsneutrales, naturbelassenes fett
Danke!

Kannst du mir Beispiele fuer solche Fette nennen? Die meisten haben doch einen sehr starken Eigengeruch, oder?
emil17 hat geschrieben:Das dürfte Eryobothria japonica, die Wollmispel, sein ... um diese Baumart beneide ich Dich!
Ja, genau. Die Samen wurden von den Portugiesischen Navigatores aus Japan mitgebracht. Dort werden sie 琵琶の木 (biwa no ki) genannt. Die lassen sich gut durch Samen vermehren, und haben grosse, immergruene Blaetter. Die Fruechte reifen im Winter, wenn wir hier noch genug Feuchtigkeit im Boden haben. Im Fruehling sind das unsere ersten Fruechte. Die Blaetter sind sehr fest und kommen ohne Feuchtigkeit durch den Sommer.

Schade, dass ich den Geruch nicht ueber Internet schicken kann.
1.JPG
1.JPG (127.24 KiB) 4480 mal betrachtet
2.JPG
2.JPG (143.84 KiB) 4480 mal betrachtet
3.JPG
3.JPG (121.29 KiB) 4480 mal betrachtet

Benutzeravatar
kraut_ruebe
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 10732
Registriert: Di 3. Aug 2010, 09:48
Wohnort: Klimazone 7b - pannonisches Klima

Re: Duefte konservieren?

#5

Beitrag von kraut_ruebe » Fr 4. Nov 2016, 07:10

ein wenig eigengeruch hat jedes fett. manche düfte überlagern alles penetrant (wie wollfett, sonnenblume, etc), und manche sind geruchsneutral (=lassen den eingelegten duft zu).

kokosöl bietet sich zB an. das dürfte das meistverwendete sein, weil so ziemlich überall leicht zu bekommen. der minimale kokosduft tritt in den hintergrund und stört nicht.

ich nehme für solche fälle selbst hergestelltes schweineschmalz von freilaufenden und seiner natur entsprechend gefütterten schweinen. das ist fest, reinweiss und riecht fast nicht. um diese qualität bei schmalz zu erreichen, muss es aber genau aus dieser haltungsform sein und das ist leider sehr selten.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

DieterB
Beiträge: 745
Registriert: Do 16. Dez 2010, 00:32
Wohnort: Alentejo

Re: Duefte konservieren?

#6

Beitrag von DieterB » Fr 4. Nov 2016, 12:33

kraut_ruebe hat geschrieben:kokosöl bietet sich zB an. das dürfte das meistverwendete sein, weil so ziemlich überall leicht zu bekommen. der minimale kokosduft tritt in den hintergrund und stört nicht.
Danke fuer die Info. Ich werde es mit Kokosoel versuchen. Muss ich das fertige Produkt im Kuehlschrank aufbewahren? Wie lange haelt das?

lg. Dieter

Benutzeravatar
kraut_ruebe
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 10732
Registriert: Di 3. Aug 2010, 09:48
Wohnort: Klimazone 7b - pannonisches Klima

Re: Duefte konservieren?

#7

Beitrag von kraut_ruebe » Fr 4. Nov 2016, 13:56

nein, das muss nicht in den kühlschrank. zimmertemperatur reicht aus, am besten so, dass es nicht schmilzt. ein halbes jahr müsste das gut halten, vielleicht länger.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Benutzeravatar
65375
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 6360
Registriert: Fr 16. Dez 2011, 05:58
Wohnort: Rheingau

Re: Duefte konservieren?

#8

Beitrag von 65375 » Fr 4. Nov 2016, 15:33

Kokosöl gibt es auch desodoriert, das riecht wirklich nach nichts.

@Emil
Die Bäume sind problemlos aus Kernen zu ziehen. Ich habe zwei oder drei kleine hier stehen, die aber bisher nicht geblüht haben und vermutlich auch hier nicht blühen werden. Die Resistenz gegen Trockenheit ist aber beeindruckend.

strega
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 2214
Registriert: Do 22. Mai 2014, 20:59
Familienstand: rothaarig
Wohnort: in der teutonischen Zivilisation, aber fast nie dort....

Re: Duefte konservieren?

#9

Beitrag von strega » Fr 4. Nov 2016, 18:02

ja genau... hab auch eine Nespola, wie die hier heisst, das einzige Bäumchen, das niemals gegossen wurde und doch am kräftigsten von allen ist. Hat sozusagen Haare auf den Zähnen bzw. Blättern, bleibt ungerührt egal was für ein Wetter ist und egal ob es ein halbes Jahr nicht regnet.
Perfekt um meine "Wüste" im Hochsommer etwas zu beschatten, da wo die Sonne wirklich brutzelt und ohne Giessen nicht viel anderes ausser Sukkulenten wächst.
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

DieterB
Beiträge: 745
Registriert: Do 16. Dez 2010, 00:32
Wohnort: Alentejo

Re: Duefte konservieren?

#10

Beitrag von DieterB » Fr 4. Nov 2016, 18:30

strega hat geschrieben:ja genau... hab auch eine Nespola, wie die hier heisst, das einzige Bäumchen, das niemals gegossen wurde und doch am kräftigsten von allen ist. Hat sozusagen Haare auf den Zähnen bzw. Blättern, bleibt ungerührt egal was für ein Wetter ist und egal ob es ein halbes Jahr nicht regnet.
Perfekt um meine "Wüste" im Hochsommer etwas zu beschatten, da wo die Sonne wirklich brutzelt und ohne Giessen nicht viel anderes ausser Sukkulenten wächst.
Wie wuerdest du den Duft der Blueten beschreiben? Mir faellt einfach nichts Vergleichbares ein. Ich muss dabei immer an Cézanne oder andere Impressionisten denken. Aber das ist eine rein persoenliche Geruchs-Association.

Antworten

Zurück zu „Konservieren und Vorratshaltung“