Belorussisch

zaches
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Re: Belorussisch

#11

Beitrag von zaches » Mo 20. Jun 2011, 18:52

Mir ist der Begriff Wuchtbrumme nicht geläufig. Ist das etwas, was man von weitem kommen hört, und dann geht man besser zur Seite und verhält sich unauffällig, bis es vorbei ist? :pfeif:
:haha: ...
so wollte ich es verstanden wissen.
Herrgottnochmal.

:haha: ...

Es ist einfach zu köstlich. Konversation im InterNet ist nicht so einfach, nicht wahr?
lg, zaches

PS: Von wegen geschlechterspezifisch: Gestern Abend habe ich mir den tatort angeguckt - und mal wieder gestaunt über die Weicheier von Männern, die so im TV heranwachsen.
Anschließend bei einem Glas Most habe ich dann Gedanklich mal die Männer meiner jüngeren Bekannten (ausschlieeslich richtige frauen :pft: ) unter die Lupe genommen. Nun ja - die fallen alle schon in Ohnmacht, wenn sie Brennholz sortieren sollen und auf Kellerassel-Saurier treffen.... :ohoh:
"Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben." Paul von Heyse

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Tanja
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Re: Belorussisch

#12

Beitrag von Tanja » Mo 20. Jun 2011, 20:18

Emil, die Walküren-Schublade im landläufigen Sinne von todkündend, oder wie? :hhe: Das dann wohl eher weniger. Ängstlich veranlagte Männlein gehen halt trotzdem in Deckung. Macht aber ja nichts, wir könnten eh nichts miteinander anfangen... ;)

Apropos Schubladendenken. Ich lese gerade ein (wie ich finde) faszinierendes Buch: Ich sehe die Welt wie ein frohes Tier, geschrieben von Temple Grandin. Die studierte Verhaltensbiologin ist Autistin und eröfftet dem Leser eine ganz neue Sichtweise auf Wahrnehmung und Verhalten von Menschen und Tieren. Sehr empfehlenswert! :nick:
Tanja

:blah:

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Re: Belorussisch

#13

Beitrag von emil17 » Mo 20. Jun 2011, 20:36

Tanja hat geschrieben:Emil, die Walküren-Schublade im landläufigen Sinne von todkündend, oder wie?
Ich weiss in dem Falle nur, was ich lesen kann. Aber ich dachte an ein stattliches Erscheinungsbild, etwas so wie Kaulbachs Germania, oder hier, oder die Belgierinnen in "Asterix bei den Belgiern"
Tanja hat geschrieben:Macht aber ja nichts, wir könnten eh nichts miteinander anfangen
Daran habe ich jetzt wirklich nicht gedacht
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Re: Belorussisch

#14

Beitrag von Tanja » Mo 20. Jun 2011, 20:45

emil17 hat geschrieben: Aber ich dachte an ein stattliches Erscheinungsbild, etwas so wie Kaulbachs Germania, oder hier
Du darfst Dir vorstellen, was immer Du möchtest, wenn es Dir nur Freude bereitet. :)
Tanja hat geschrieben:Macht aber ja nichts, wir könnten eh nichts miteinander anfangen
emil17 hat geschrieben:Daran habe ich jetzt wirklich nicht gedacht
Oh, ich meinte die ängstlichen Männlein und mich. Wenn Du Dich zu Letzteren zählen möchtest, bitteschön, Dein Bier, dankeschön. ;)
Tanja

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Olaf
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Re: Belorussisch

#15

Beitrag von Olaf » Di 21. Jun 2011, 08:16

so wollte ich es verstanden wissen.
Herrgottnochmal.
Moin,
lag schon nahe, dass Du das so gemeint hast.
Ich habe auch noch Kindheitserinnerungen an irgendwelche entfernten Verwandten, die ihren "traditionellen" Lebensstil aus Pommern hier rübergerettet hatten.
Das sah dann so aus, dass am WE die Frauen den ganzen Tag in der Küche stand, wie graue Mäusschen den Männern das Essen in die "gute Stube" trugen, die währenddessen begannen, sich zu betrinken.
Die Frauen haben dann abgeräumt, das übriggebliebene Essen in irgendeiner Ecke der Küche zu sich genommen, abgewaschen. Dann vielleicht ab in den Garten oder Wäsche? Mehr weiß ich nicht, ich war ja Kind und nur zu Besuch.
Das könnte man auch in Bunz´ Formulierung reinpressen. Dass er so nicht denkt, ist mir klar, trotzdem war es mir zu undifferenziert.
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Belorussisch

#16

Beitrag von emil17 » Di 21. Jun 2011, 09:35

Hierzu die Schweizer Variante:
Am Sonntag morgen gehen die Männer in den Stall, diie Frauen machen das Frühstück
Dann gehen die Männer an das Schwingfest (Schwingen = Schweizer Nationalkampfsportart, eine Art Ringkampf im Sägemehl); die Frauen dürfen das Heu wenden
Am Abend machen die Frauen den Stall, weils im Festzelt länger dauert

Fazit:
Das von den alten Zeiten übernehmen, was passt (Pflichtbewusstsein, kompromisslose Erledigung notwendiger Arbeiten)
Das ändern, was nicht mehr passt (selbstverständlich bleibt die Frau am Herd)
Aber eben nicht, dass jeder alles machen muss.
Ich habe z.B. zur Zeit fast jedes Wochenende Kinderprogramm, weil meine Herzallerliebste Vereinsanlässe hat und im Organisationskomitee eines Dorffestes ist. Später im Jahr ist dann sie dran, damit ich mich um meine Baustellen kümmern kann.
Wenn nun ich an diese Feste müsste und sie dafür Mörtel anmacht, wäre das Gleichberechtigung: Keiner macht das, was er kann und was ihm Spass macht. Ist wohl nicht Sinn der Sache.

@Tanja: Ich habe beschrieben, was bei mir der Begriff "Walküre" auslöst, ohne zu denken, dass dieses Wort und was daraus folgt anders besetzt sein könnte. Ein klassisches Aneinander Vorbei Reden - Forumproblem. Am gemeinsamen Tisch guckt man und fragt, wie das genau gemeint sei ...
Wir == nicht ich und du, hätt ich auch selbst drauf kommen können ...

e, der sich ein wenig über sich selbst ärgert
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Belorussisch

#17

Beitrag von Landfrau » Di 21. Jun 2011, 11:36

Tatsächlich ist das belorussische Buch nicht das einzige DDR - Buch hier, grad neu angekommen war auch eines über Milchverarbeitung, laut Stempel einst im Besitz des "VEB Milchhof, Berlin".

War, ziemlich verfleckt, recht günstig, die seltenen Bücher zum Thema auf Ing - Niveau sind sonst nicht unter ca 150 Euro zu haben.

Und eines über Fleischverarbeitung (die sind aber nicht so selten und teuer): da steht zum Bsp drin, dass man 6 Wochen vorm Schlachten aufhören muss, Schweinen mieses Futter zu geben, wenn man brauchbares Fleisch haben will.

Vllt sollte sich die moderne Ldw-Industrie das mal durchlesen?

Olaf, das genannte Vorratswirtschaftsbuch - würdest du das zwecks "Inaugenscheinnahme" zur Verfügung stellen?

Bunz, die gute Nachricht. beim Selbstversorgern stellt sich das mit der Rollenzuweisung ganz von selber wieder her. Ich kenn zumindest bisher keine Hobbybauernfrau, die regelmäßig, nicht nur ansatzweise und mal, 40 cbm Holz jährlich macht, die Elektroverteilung neu auflegt, Schafschur und Klauenpflege ausführt, die Abwasserleitung freispiralt, die Heizungssteuerung umprogrammiert, Dachrinnen lötet, Schweißbahnen verlegt, Weiden und Gräben mäht, Zäune baut.

Tendenziell, so zumindest mein persönlicher Eindruck, wird da von weiblicher Seite vorzugesweise die gute alte ländliche HAuswirtschaft mit Küche, Garten, Vorratswirtschaft, Geflügelhaltung betrieben plus ein wenig textiles Vergnügen, so in etwa Filzen und Patchworken - aber bitte nicht flicken und stopfen. Und die Fortpflanzung natürlich, die liegt auch bei Selbstversorgers hauptinteressemäßig in weiblicher Hand.

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Re: Belorussisch

#18

Beitrag von Landfrau » Di 21. Jun 2011, 12:10

Noch was zu alten Büchern.

alte Landwirtschaftsberufsschulbücher sind auch nicht zu verachten.
Den Teil zu Tierhaltung kann man nur begrenzt nutzen, da es die Rassen (so) nicht mehr gibt und keiner mehr DDT im Hühnerstall verwenden möchte.

Aber zB das Thema Mistwirtschaft ist im INet und in modernen Büchern einschließlich der ganzen Biogartenratgeber völlig unbeacktert.

Der LAndwirt von heute hat Gülle undoder Raiffeisen, die Biogartentussi rührt statt Hühnerjauche ("igitt") höchstens Brennesselbrühe bei Vollmond im Kreis und die wenigen alten Kleingärtner und -tierhalter, die das Verjauchen oder Mistaufsetzen noch kennen, wenn auch nicht mehr machen, wissen auch nichts übers warum und wieso.

Eines meiner LIeblingsbücher ist, es heißt wirklich so, "Das Tagwerk der Landfrau".
Es ist ein wenig das Kontrastprogramm für rosabebrillte Seymourleser.
Das Lehr- und Hausbuch für die ldl Hauswirtschafterin, von der Jungtieraufzucht übers Weben und Nähen zur Wäschepflege, Gartenbau, Melken und Milchwirtschaft - es ist alles drin und es ist, im Ggsatz zu Seymour, Ernst.

Hervorragend auch das KApitel über Dorfwirtschaftshäuser, mit Schlachtraum, BAckhaus, Waschraum, BAderäumen, Kühlhaus, gemeinschaftsraum, infrastrukturzentralen für dörfliche Strukturen - mMn deutlich besser als ideologiegetragene "Gemeinschaften". Wo man eben nicht alles selber haben und machen wollte, sondern aufwendige Anlagen geteilt und umschichtig benutzt wurden. Das Waschmaschinensharing.
Super durchgeplant und vermutlich bald wieder aktuell. Leider hat man nur einst in Hessen eine vernehmbare Zahl davon gebaut.

Ein anderes, autobiografisches, von einer echten Selbstversorgerin geschrieben, incl. BRotbacken, Bierbrauen, mit Ochsen pflügen: "Herbstmilch" von Anna Wimschneider.

Und dann gibt es noch das "Werkbuch für Mädchen"......

Das Wort Mädchen kommt angeblich von Magd - Mägdchen - Mädchen.....
Da stecken Subordination und Arbeitszuweisung doch schon drin im Begriff!

Wie wärs mit "Jungin" statt Mädchen?

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Re: Belorussisch

#19

Beitrag von emil17 » Di 21. Jun 2011, 12:58

Auch bei diesen Büchern, die ich ebenfalls sehr schätze, muss man prüfen, was in der heutigen Zeit noch taugt. In der Schweiz sind es z.B. die Bücher, die in den "guten alten Zeiten" erschienen sind, wo Gemüsebau und Hauswirtschaft noch wirksam zur Entlastung des Haushaltsgelds beitragen konnten (während der Weltkriege waren die Lebensmittel rationiert und glücklich war die Arbeiterfamilie, die einen Schrebergarten hatte).
Besonders die Kapitel über Pflanzenschutz sind heute grausam zu lesen. Bleiarsenat im Weinberg, Thalliumsulfat als Mäusegift, Sublimat zum Schutz der gelegten Bohnen vor Mäusen, Karbolineum (Teeröl) zum Imprägnieren von Pfählen und Spaliergittern ... heute zum Glück alles verboten. Hohle Obstbäume sind Krankheitsherde und deshalb auszumerzen (heute lässt man sie als Nistbäume stehen), Moos am Stamm ist zu entfernen, Setzlinge sind mit Gesarol anzugiessen (eine Emulsion von DDT oder Lindan), Hühner können mit DDT-Pulver von Parasiten freigehalten werden, und so weiter.
Agrochemikalien wurden ja erst nach Rachel Carsons "Der stumme Frühling" langsam, sehr langsam in Frage gestellt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Belorussisch

#20

Beitrag von Olaf » Di 21. Jun 2011, 14:17

Moin Landfrau,

ja wie gesagt, das Büchlein liegt hier seit 20 Jahren rum. Kann aber echt sein, dass es Dir nichts neues bietet, dann verschenk ichs an wen anders hier.
Aber DU hast Vortritt, einen Fan von DDR-Fachbüchern muß man ja unterstützen. :lol: Leider hab ich als LandTECHNIKER die Verfahren in der TP und PP nur in dem Rahmen gehabt, wie sie zum Verständnis der Technik erforderlich waren, da hab ich wohl keine ungehobenen Bücherschätze.
Auch da gabs übrigens schon eine "Rollenverteilung" an der Uni, von den 60 Landtechnikern waren 3 Mädchen, bei den Seminargruppen von TP und PP umgekehrt.
Sonst habt Ihr alle recht, wenn man halbwegs bei Trost ist ergibt sich eine Rollenverteilung von selbst. Ich meine aber, viele existenzielle Dinge sollen beide zumindest können, Essen kochen , Tiere füttern und melken, Wäsche waschen, die Frau muß den Sicherungkasten und die Absperrhähne kennen. Für den Notfall, und damit man die Arbeit (des anderen) zu würdigen weiss.
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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