Kleiner schattiger Waldteich - Fischwahl, Anzahl, ...

Teichwirtschaft und Aquakultur
Manfred

Re: Kleiner schattiger Waldteich - Fischwahl, Anzahl, ...

#11

Beitrag von Manfred » Mi 1. Jan 2014, 18:09

Wie sollen denn Karpfenartige in dem kalten Wasser nennenswerte Zunahmen erreichen?

Schafmelker

Re: Kleiner schattiger Waldteich - Fischwahl, Anzahl, ...

#12

Beitrag von Schafmelker » Mi 1. Jan 2014, 18:21

Manfred hat geschrieben:Wie sollen denn Karpfenartige in dem kalten Wasser nennenswerte Zunahmen erreichen?
Bei 50 % 30 cm sollte es bei dem geringen Austausch auch in schattiger Lage klappen. Die Fische einfach nicht zu klein einkaufen und dann über die "Saison" ein wenig zufüttern. Finanziell lässt sich da eh nichts rausholen.

Grüße

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Re: Kleiner schattiger Waldteich - Fischwahl, Anzahl, ...

#13

Beitrag von Thomas/V. » Mi 1. Jan 2014, 19:36

Mein Nachbar hat auch so einen kleinen Teich. Zulauf durch Brunnenüberlauf und Sickerwasser (extrem kalkarm).
Karpfen und sogar Goldfische wachsen da drin nicht, obwohl er fast ganztägig Sonne hat. Das Wasser ist immer sehr kalt.
EInmal hatte er ein paar Forellen drin, die mit Pellets gefüttert wurden. Denen bekam der Teich noch am besten, die haben an Größe zugelegt.
Allerdings ist der Krankheitsdruck in so einem kleinen Teich wohl ziemlich groß, die meisten Tiere hatten Schleimschicht-Schäden mit sichtbaren Pilzbefall oder sowas.
M.M. nach ist ein solcher Teich für Fische kaum geeignet, außer wenn man sehr wenige Tiere hält und diese auch nur zum Angucken.
Für Fische zum Essen eher Tierquälerei.
Der Reiher hat sich auch öfter mal was geholt.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Kleiner schattiger Waldteich - Fischwahl, Anzahl, ...

#14

Beitrag von Rallymann » Do 2. Jan 2014, 08:12

Fangfertige Forellen geholt und dort "zwischengelagert" wäre wohl das einfachste.

Leider stochern wir im trüben, da erstens der Eingangsschreiber sich aus seinem eigenen Thread raushält, zweitens keine Bilder da sind und drittens auch nicht explizit nach Speisefischen gefragt wurde.

PS
Die Schleimhaut des Fisches bietet einen guten Schutz. Kommt es dennoch zu Verletzungen der Schleimhaut, so können an diesen Stellen leicht Verpilzungen auftreten.

Ausgelöst wird das meist durch unsachgemäße Behandlung, zu hohe Besatzdichte, oder Raufereien ums Futter.

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Re: Kleiner schattiger Waldteich - Fischwahl, Anzahl, ...

#15

Beitrag von marceb » Do 2. Jan 2014, 08:53

Hallo,
auch wenn der Eingangsschreiber sich nicht mehr meldet, lese ich sehr interessiert mit.

Ich habe auch solch einen Teich, wird vom Grundwasser (Pumpenüberdruck) gefüllt, ist aber ca 100 m² groß,
im Moment nur ca. 1 Meter tief mir teilweise Flachzone. Habe sehr viel Schilf, deshalb sagte man mir ich solle Graskarpfen einsetzen, die fressen das ruckzuck weg. Nach 3,5 Jahren noch genau so viel Schilf, hatte 5 Karpfen eingesetzt. Diese hatte ich auch, nachdem ich den Zufluß gestoppt hatte entdeckt, sind jetzt ca 30 cm lang (beim Einsetzen ca 5 cm). Leider ist mein Wasser sehr kalt, und die Graskarpfen brauchen Wärme, sonst fressen sie nicht.
Ich möchte dieses jahr den Teich ausbaggern lassen (er war mal 2 Meter tief) und überlege schon die ganze Zeit welche Fische ich dort reinsetzten kann.
Es sollten nur so viele sein, dass sie sich möglichst selbst ernähren.
Wasserlinse ist in Massen vorhanden, das Wasser ist sehr klar, aber auch eisenhaltig.
Hier kamen die Forellen zur sprache, die muß ich wohl zufüttern.
Einen Fisch den man auch verspeisen kann wäre natülich von Vorteil.

Würde gern ein Bild Hochladen, aber funktioniert nicht, kommt eine Fehlermeldung:
"Das Kontingent für Dateianhänge ist bereits vollständig ausgenutzt."


Viele Grüße
Martina

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Re: Kleiner schattiger Waldteich - Fischwahl, Anzahl, ...

#16

Beitrag von Rallymann » Do 2. Jan 2014, 19:09

@marceb
Moin
Wenn das neben deinem Namen auch deine Homepage ist, kannst du die Bilder, die du hier brauchst dort hochladen und hierher verlinken. So mach ich das auch :)

Auf deiner Seite ist wohl der Teich zu sehen und wird wohl auch von den Hunden genutzt.
Der Einsatz von Graskarpfen ist in erster Linie für Wasserpflanzen gedacht. Wasserlinsen, Algen, echte Wasserpflanzen usw.
Ich denke mal, dass Schilf wegen seiner Härte das letzte ist, was die mögen.
Um es mal einfach darzustellen. Wasserpflanzen sind Pflanzen die nicht selber "stehen" können.
Pflanzen die alleine "stehen" können ( also selbstständig aus dem Wasser wachsen) sind eher Sumpfpflanzen.
Wenn du deinen Teich ausbaggern willst, wogegen nichts einzuwenden ist, verlierst du die Unterwasserfauna, die am Anfang der Nahrungskette steht. Das macht Füttern zwingend notwendig.
Forellen sind in der Teichwirtschaft wohl das A und O. und in deinem Fall wohl auch zu realisieren. Gefüttert wird mit Forelli.
Presspellets die es selbst in jedem Anglerladen gibt. Hast du wenig Zeit, gibt es dafür auch Futterautomaten mit Zeitschaltuhr.

Graskarpfen fressen auch in kaltem Wasser ( hab schon einen beim Eisangeln gefangen ) Nur ist eben der Stoffwechsel langsamer und dadurch der Hunger nicht so groß ( genau wie das Wachstum) Geschmacklich aber nicht so toll.Es sei denn, du kennst Russen
Ein Angelkollege von mir ist Russe und seine Frau macht die in einer Art Backteigmantel ( aus Brot) ein Gedicht sag ich dir.

Egal ob Karpfen, Karausche, Giebel, Schleie ........................ Die kommen alle mit kaltem Wasser zurecht.

Vermehren sich nur nicht oder kaum und wachsen langsamer.
Ich denke, dass reicht erstmal
Ralf

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Re: Kleiner schattiger Waldteich - Fischwahl, Anzahl, ...

#17

Beitrag von marceb » Do 2. Jan 2014, 19:38

Hallo Ralf,

danke für die Antwort.
Durch das Ausbaggern sollen auch die Pflanzen etwas reduziert werden,
denn im Sommer ist der Teich vor lauter Pflanzen nicht mehr zu sehen.

Die Hunde baden auch drin, aber das hält sich in Grenzen.

Ich esse keinen Fisch, die gefangenen Fische werden eher Hunde- und Katzenfutter.
Die Graskarpfen sind so nicht zu sehen, die halten sich eher am Grund auf.

Muß auch sehen, wie es Baggertechnisch machbar ist, dass die Fische nicht auf dem Trockenen sitzen.

Gruß
Martina

Manfred

Re: Kleiner schattiger Waldteich - Fischwahl, Anzahl, ...

#18

Beitrag von Manfred » Do 2. Jan 2014, 20:33

Meine Graskarpfen fressen auch Rohrkolben, Schilf und sogar Seggen.
Aber die legen mit dem Fressen halt erst bei ca. 25° Wassertemperatur richtig los.
Ganz Jung sind sie Planktonfresser. In Fingerlänge wechseln sie langsam auf Pflanzennahrung.
Bei guten Bedingungen fressen Sie am Tag ca. so viel Pflanzenmasse, wie sie selbst wiegen. Größere Graskarpfen räumen bei warmem Wasser mit dem Bewuchs im Teich daher gewaltig auf.
In einem eiskalten, schattigen Miniteich (Eingangsbeitrag) können sie zwar überleben, sie werden aber weder nennenswert wachsen, noch nennenswert die Pflanzen reduzieren.
Bei dem gerade angesprochenen, vermutlich nicht ganz so kalten 100 m2 Teich könnte ich mir schon vorstellen, dass man durch 2 oder drei größere Graskarpfen die Pflanzen zurückdrängen kann, auch wenn die optimale Temperatur nicht erreicht wird. Mit 30 cm sind sie ja immer noch Babys. Wenn sie mal 10 oder 20 Pfund haben, fressen sie ganz andere Mengen. ;)

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Re: Kleiner schattiger Waldteich - Fischwahl, Anzahl, ...

#19

Beitrag von Rallymann » Fr 3. Jan 2014, 07:57

Moin

Da dein Teich auch von den Hunden genutzt wird und du ihn ausbaggern willst, sollte es genügen um die Pflanzen zu reduzieren.
Graskarpfen würde ich dann da nicht mehr einsetzen.
Da er von Hunden genutzt wird, sollten die Fische in diesem Moment einen Rückzugsort in den Pflanzen haben.
Das ebenfalls von den Hunden aufgewirbelte trübe Wasser, ist nix für Sauerstoff liebende Arten ( Forelle)
Demnach kommen nur Karpfenartige in Frage.
Da du selbst keinen Fisch isst, kannst du auch Weisfisch einsetzen. Plötze (Rotauge) ist z.B. ein robuster Fisch, der in fast jedem Gewässer vorkommt. Wegen der vielen losen Gräten aber eher was für Fischfrikadellen.

Noch was allgemeines zum Graser, bzw Beobachtungen, die ich gemacht habe. Meine anglerische Leidenschaft galt schon immer den Karpfen. Nicht gerade der beste Speisefisch, aber eine der Fischarten, die den Angler herausfordern.
In meinem SV Projekt sieht man Bilder von Karpfen, von denen die meisten aus einem See stammen, der sowohl mit Karpfen, als auch mit Graskarpfen besetzt ist. Andere Fischaren von Aal über Wels bis Zander natürlich auch.
Dieser See bringt nur sehr wenige, dafür aber sehr grosse Karfen hervor.
Einer der Gründe dafür ist auch der Graskarpfen, der es schafft diesen See frei von Pflanzen zu halten. Dadurch gehen aber die Laichgründe der Fische verloren. Karpfen und andere Fische brauchen Wasserpflanzen um ihren Laich abzulegen. Haben sie diesen nicht, so fällt der Laich zu Boden und erstickt im Schlamm. Ausserdem haben die jungen Fische keine sichere Kinderstube zum aufwachsen. Ebenfalls fehlt dann auch die Jungfischnahrung, die sich ebenfalls in Wasserpflanzen zurück zieht.
Es sind aber nicht allein die Graser, die dann das Problem sind, sondern das Zusammenspiel aller Fischarten.
Graser gibt es dort ebenfalls wenige und nur grosse, aber die Pflanzen kommen nicht zurück. Der Grund dafür ( so denke ich) ist das Zusammenspiel aller Bewohner im See. Der Graser frisst die Pflanzen und der "Normale" Karpfen, der lieber tierische Narung bevorzugt, gründelt im See nach Nahrung, trübt dadurch das Wasser, so das kaum Sonnenlicht einfällt und ein Pflanzenwachstum fast unmöglich macht.
Dadurch entstand ein Gewässer, dass als anglerisch sehr schwierig gilt. Ich kenne Angler, die dort ein ganzes Jahr, jede Woche gefischt haben und nicht einen Karpfen fingen.

Der Graser ist da jetzt nicht der Haubtschuldige, aber ein Auslöser, der im Zusammenspiel mit anderen Fischarten, ein Gewässer-Ökosystem zum zusammenbruch führen kann, wenn der Mensch nicht eingreift.
Ralf

Frank75

Re: Kleiner schattiger Waldteich - Fischwahl, Anzahl, ...

#20

Beitrag von Frank75 » Fr 3. Jan 2014, 08:34

Besten Dank erst mal für die zahlreichen, brauchbaren Antworten!
Also erst mal sollte ich die Teichgröße mal auf ca. 30m2 korrigieren, davon eben ca. 10 m2 seicht. Das Wasser kommt eher vom Hang, als vom Grundwasser, jedoch tritt es erst im Teich aus und ich konnte etwas oberhalb keine feuchte Stelle finden um ein Einlaufrohr zu basteln. Schwer zu sagen ist wie viel Wasser tatsächlich durch läuft, da er seitlich in einen kleinen Rinnsal ausläuft (eine Bewegung ist deutlich sichtbar). Das Rinnsal mündet dann in einen kleinen Bach, welcher keinen halben Meter breit ist und nur wenig Wasser führt und scheinbar keine wildlebenden Fische enthält. Ich möchte die Fische schon essen. Der Teich ist ca. Luftlinie 500 m von meinen Haus entfernt und liegt im Wald wo ich auch mein Brennholzlager habe, also auch öfter so wie so zu tun habe. Weiters wurde mir gesagt, dass es in der Gegend Fischotter gibt und ich deswegen einzäunen solle. Enten sind glaub ich stark vom Fuchs oder anderen Raubgetier gefärdet. Zur Gestzeslage: ich komme aus Niederösterreich und hab ehrlich gesagt (noch) keine Ahnung.
Bisher hört sich, nach euren inputs, Spiegelkarpfen für mich am brauchbarsten an.
Bin mit meiner Gefährtin und unseren zwei kleinen Kindern im September erst hierher gezogen. Grundsätzlich geht es mir darum, einfach alles was ich hier zur Verfügung habe so gut wie möglich, aber mit den kleinstmöglichen Aufwand für die Selbstversorgung zu nutzen. Es wird ein spannendes Jahr, mein Gemüsegarten befindet sich im Aufbau (Kartoffel, Kohl, Rüben baue ich am Feld in kooperation mit einen örtlichen Bauern an), ich fange auch heuer mit Bienen an (hab einen tollen "Lehrer" in der Gegend gefunden) und in meinen Wald ist Jahrzehnte lang nichts getan worden, wunderschöner Jungle.
Über weitere Nutztierhaltung werde ich mich, glaub ich, erst später den Kopf zerbrechen, da wir ohnehin wenig Fleisch essen, aber Alpakas, Schafe oder Ziegen für Wolle und/oder Milch schwebt mir schon vor.
Ich hoffe da war jetzt halbwegs alles dabei

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