Nochmal das Urin-Thema

Sabi(e)ne
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Nochmal das Urin-Thema

#1

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 29. Sep 2010, 17:15

Wir hatten ja hier schon einen längeren Thread dazu http://www.selbstversorgerforum.de/view ... n&start=60, und ich würde das Thema gern wieder aufgreifen.
Ich hab zwei Silphiestauden, 5m auseinanderstehend, und Sandboden. Diesen Sommer hat die eine Pflanze immer mal wieder (so einmal in 10-14 Tagen) eine Plastiktasse voll Urin bekommen, und hat es mit schönen dunkelgrünen Blättern auf immerhin knapp 3m geschafft.
Die andere ungedüngte ist nicht mal 1,50m hoch geworden und sieht daneben ziemlich erbärmlich aus.
Das Gras um die gedüngte herum hat auch davon profitiert, die Farbe und die Höhe sagt alles... :pfeif:
Das finde ich dann doch ziemlich überzeugend, und werde mir für nächstes Jahr was zum Sammeln einfallen lassen - ist ja zu schade, einen kostenlosen Dünger zur Hand zu haben, und ihn nicht zu nutzen.... :engel:
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Wolkenflug
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Re: Nochmal das Urin-Thema

#2

Beitrag von Wolkenflug » Mi 29. Sep 2010, 18:26

Sabi(e)ne hat geschrieben: Das finde ich dann doch ziemlich überzeugend, und werde mir für nächstes Jahr was zum Sammeln einfallen lassen -
Sag deinem Männe doch einfach: Toilette ist gesperrt für kleine Geschäfte, du hast gefälligst in Gefäß XY zu pieseln ;-)

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Sabi(e)ne
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Re: Nochmal das Urin-Thema

#3

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 29. Sep 2010, 18:48

:lol: Der bevorzugt gelegentlich die direkte Düngung am Baum.... :holy:
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Re: Nochmal das Urin-Thema

#4

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 29. Sep 2010, 19:54

das wär doch mal die erste sinnvolle einsatzmöglichkeit für diese lustigen stehpinkelhilfen für frauen :lol:
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Re: Nochmal das Urin-Thema

#5

Beitrag von Benutzer 220 gelöscht » Mi 29. Sep 2010, 20:01

Sabi(e)ne hat geschrieben::lol: Der bevorzugt gelegentlich die direkte Düngung am Baum.... :holy:
kraut_ruebe hat geschrieben:das wär doch mal die erste sinnvolle einsatzmöglichkeit für diese lustigen stehpinkelhilfen für frauen :lol:
Ja, dann braucht ihr nur noch nen Einsatzplan, wer wann an welchem Pflänzchen dran ist! :)

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Re: Nochmal das Urin-Thema

#6

Beitrag von roland » Mi 29. Sep 2010, 20:29

Sabi(e)ne hat geschrieben:Wir hatten ja hier schon einen längeren Thread dazu... und ich würde das Thema gern wieder aufgreifen.
Is ja lustig, ich hatte heut auch grad wieder ein paar Gedankengänge zu dem Thema - völlig unmotiviert auf dem Weg nach Hause :mrgreen: .
Das Thema Urinsammeln stösst ja vorallem wegen der Lagerung an seine Grenzen, oder?
Ich würde versuchen, die Nährstoffe nicht in Reinform (Urin) sonder gebunden in Kreisläufen aufheben - also irgend ein gut wachsendes Zeugs damit giesen, das nicht so stark verholzt und auch mit starken Düngekonzentrationen zurechtkommt. Das dann als Gründünger nutzen.
Somit wäre auch der Faktor Urin auf Lebensmittelpflanzen umgangen und man kann die Nährstoffe langsam dort umwandeln, wo man sie braucht - bzw der Boden macht das alleine.
Giest man direkt, könnte ich mir vorstellen, das ein grosser teil vom Wasser weggespült wird oder manche Pflanze überdüngt wird.

In der Praxis sähe das dann so aus:
Komposttoilette mit kl. Waschbecken
Urin wird direkt in ein Beet mit ???? Schilf? (sihe oben) geleitet und mit dem Wasser vom Händewaschen wird der Auffangtrichter/das Rohr gespült und der Urin verdünnt. Das Beet wird dann regelmäsig gesenst.

Roland

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Re: Nochmal das Urin-Thema

#7

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 29. Sep 2010, 20:40

:aeh:
Somit wäre auch der Faktor Urin auf Lebensmittelpflanzen umgangen
Hier muß eh alles unter 40cm vorm Verzehr gewaschen werden - ich hab freilaufende Hunde, die pinkeln, wo sie wollen. :pfeif:
Von daher ist das kein Problem.
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Re: Nochmal das Urin-Thema

#8

Beitrag von Dagmar » Mi 29. Sep 2010, 21:11

Hallo,

bei mir am Wohnhaus war eine Sammelgrube, so ca. 1 Kubikmeter groß, wo die Alt-Besitzer ihre Fäkalien gesammelt haben, aber eben alles gemischt und die wurde dann abgepumpt wenn diese voll war.

Ich habe nun vor, daß ich in dieser alten Grube einen 640 Liter IBC Tank reinstelle und den gut dämme und auch wegen der Gerüche abdichte. Im 1. OG im Bad werden zwei Toiletten gebaut. Eine Standart Wasser Toilette um dem Baurecht zu genügen und eine zweite Trenn-Toilette. Der Urin fließt in den IBC Behälter und die Fäkalien fallen in einen großen Behälter, der sich direkt unter der Trenntoilette im EG befindet. So können diese "Hinterlassenschaften" :lol: direkt aus dem 1. OG in den Sammelbehälter fallen. Dieser ist ein Standart Abfallbehälter, den ich, wenn er mal voll sein sollte, dann gesondert entsorgen werde (eigener Komposthaufen). Auf den Rädern bis zur Tür und dann weitertransportieren zum "Spezial"Komposthaufen.

Der Urin soll dann chargenweise abgepumpt werden und mit Wasser verdünnt werden, um dieses Wasser- Uringemisch dann entsprechend auszubringen.

Aber da werde ich wohl erst nächstes Jahr mit anfangen können, jetzt im Oktober ist die Dreikammergrube dran. Pflanzenbeet dann auch nächstes Jahr.

Dagmar
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Re: Nochmal das Urin-Thema

#9

Beitrag von BernhardHeuvel » Do 30. Sep 2010, 13:21

Also reiner Urin ist sehr scharf. Ich habe schon erzählt, daß ich damit ein Loch in eine Weißdornhecke gepinkelt habe - alles Laub, das regelmäßig getroffen wurde, ist vollständig verbrannt. Außerdem wäscht der Urin auf diese Weise aus.

Ich habe dann auf einen Strohballen gepinkelt, der sich mit der Zeit damit aufgesogen hat - wie ein Schwamm. Nach einiger Zeit fing der gut an zu rotten. Dieses Rottezeug muß dann nur noch mit Erde gemischt nachkompostiert (humifiziert) werden.

Wenn Urin in geschlossenen Behältern gesammelt wird, sollte es mit Wasser vermischt und dann mit Sauerstoff durchblubbert werden. Eventuell mit einem Fischteichbelüfter oder ähnlichen belüftenden Vorrichtungen. Auf diese Weise fault es nicht nur, sondern wird ab- und dann umgewandelt. Das volle Potential, von mir aus Düngepotential, kann so genutzt werden, was bei reiner Verwesung nicht der Fall ist.

Viele Grüße
Bernhard

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Re: Nochmal das Urin-Thema

#10

Beitrag von luitpold » Do 30. Sep 2010, 13:52

Die Verluste bei der konventionellen Produktion von Rindvieh- und Schweinegülle mit offenem
Lager und Ausbringung mittels Prallteller belaufen sich auf rund 33 kg N/GVE • Jahr. Ausser
den beiden Massnahmen Vergärung der Rohgülle und Flockung führen alle anderen Behandlungsverfahren
zu einer Verlustminderung bei Rindergülle von bis zu 34 % und bei
Schweinegülle von bis zu 38 %.
aus
Ammoniakemissionen aus Gülle und deren Minderungsmassnahmen
unter besonderer Berücksichtigung der Vergärung
Ausgearbeitet durch
J.-L. Hersener, U. Meier, F. Dinkel
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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