Gruenduengung

aron
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Gruenduengung

#1

Beitrag von aron » Do 29. Nov 2012, 18:33

Ich habe zur Gruenduengung die Ackerbohne faba vicia minor auf die abgeernteten Beete gesaet.
Die Pflanzen sind jetzt kniehoch und haben schon Bluetenansaetze.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zum abmaehen?, ausreissen? oder einarbeiten? der Pflanzen, wenn man bedenkt , dass ich die Beete vor dem naechsten Fruehjahr nicht brauche, um den moeglichst gossen Duengeeffekt zu erzielen?

LG
Aron

Benutzer 72 gelöscht

Re: Gruenduengung

#2

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 29. Nov 2012, 18:47

hallo!
aron hat geschrieben:Wann ist der richtige Zeitpunkt zum abmaehen?, ausreissen? oder einarbeiten? der Pflanzen,
"ausreissen" bitte nicht - die Stickstoffknöllchen (von den Bakterien) sollen ja in der Erde bleiben, oder? ;)

Ich tät die Pflanzen einfach stehen lassen, die sterben beim ersten richtigen Frost eh ab (oder habt ihr keinen Frost??).
Egal - das Grün kann oben liegen bleiben, wie eine Mulchdecke.
Wenn es bei euch keinen Frost gibt, tät ich sie abmähen. Wann das, weiß ich leider nicht.

liebe Grüße!

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Thomas/V.
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Re: Gruenduengung

#3

Beitrag von Thomas/V. » Do 29. Nov 2012, 19:14

Ich würde sie auch abmähen.
Den Zeitpunkt würde ich so wählen, das bis zur neuen Aussaat das gemähte Material schon soweit verkompostiert ist, das man ohne große Wegräumaktion aussäen/bepflanzen kann.
Wie lange das dauert, ist sicher standortabhängig.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Gruenduengung

#4

Beitrag von Buchkammer » Fr 30. Nov 2012, 13:42

Ich würde die auch jetzt umlegen. Bis zum Blütenansatz speichern die Leguminosen, wozu auch die Ackerbohne gehört, ja in den Knöllchen an der Wurzel das wertvolle Stickstoff. Wenn sie anfangen zu blühen, zehren sie genau von diesen angesammelten Reserven. Also ran an die Sense/Schere. :pfeif:
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Benutzer 2365 gelöscht

Re: Gruenduengung

#5

Beitrag von Benutzer 2365 gelöscht » Mi 5. Dez 2012, 16:01

Ich würde die Ackerbohnen mähen, aber defintiv liegen lassen. Über den Winter, mit teils regnerischem Niederschlag, teils Wintersonne ohne Schnee verhindern sie so optimal einen übermäßigen Abtrag von Mutterboden, bieten bei milderen Temperaturen sehr gute Bedingungen für die Mikoroorganismen der oberen Bodenschicht und sorgen für ein gutes Klimaverhältnis im Boden. Meiner Erfahrung nach, sollte man sich immer die Natur als Beispiel nehmen, die macht es perfekt vor, und auch dort hast Du eingefallene Staudenblätter und Laubschichten, die für optimalen Bodenschutz und somit Bodengesundheit sorgen.
Lediglich bezogen auf die Düngungswünsche in einem Nutzgarten würde ich das abmähen (was in der Natur natürlich nicht erfolgt) vorziehen, um dem Boden maximalen Düngeranteil zukommen zu lasssen.

Gruß Gianni

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Re: Gruenduengung

#6

Beitrag von Adjua » Do 27. Dez 2012, 13:48

Buchkammer hat geschrieben:Ich würde die auch jetzt umlegen. Bis zum Blütenansatz speichern die Leguminosen, wozu auch die Ackerbohne gehört, ja in den Knöllchen an der Wurzel das wertvolle Stickstoff. Wenn sie anfangen zu blühen, zehren sie genau von diesen angesammelten Reserven. Also ran an die Sense/Schere. :pfeif:
Ist das so? Insofern wären ja Leguminosen in Mischkulturen nur sinnvoll, wenn man sie nicht blühen lässt, oder?
Oder sind die Stickstoffknöllchen an den Wurzeln gar nicht verfügbar, solange die Pflanze lebt, sodass eine Mischkultur mit einem Starkzehrer gar nichts bringt?

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Re: Gruenduengung

#7

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 27. Dez 2012, 14:05

Oder sind die Stickstoffknöllchen an den Wurzeln gar nicht verfügbar, solange die Pflanze lebt, sodass eine Mischkultur mit einem Starkzehrer gar nichts bringt?
Yepp.
Vor allem: die Knöllchen bilden keineswegs Stickstoff, sondern sie sammeln ihn aus der Umgebung, und nur einen Teil auch aus der Luft.
Sprich: im Boden muß schon Stickstoff dasein, sonst wird das gar nix.
So richtig merkt man den Gründüngungseffekt erst, wenn die Wurzeln vergammelt sind, und der gesammelte Stickstoff wieder anderen Pflanzen zur Verfügung steht.
Am nettesten bei Gründüngung ist die Pflanzendecke für den Boden, die die Gare bewahrt - düngen im Sinne von viel externem Stickstoff zuführen tut man da nicht wirklich.
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Re: Gruenduengung

#8

Beitrag von wranger » Fr 28. Dez 2012, 12:45

Hallo Sabi(e)ne,

da möchte ich Dir mal widersprechen, die Pfalzen holen sich den Sticksoff auch ohne bodenverfügbaren N2 direkt aus der Luft.

Ich kann dies sehr gut an meinem Rasen beobachten. (Der Boden wo dieser wächst besteht nur aus ausgewaschenem Lehm ohne Humusanteile).
Im ersten Jahr habe ich den aufkommenden Klee bekämpft, im 2 Jahr ist mir aufgefallen, das das Gras an den Stellen wo auch Klee sich angesiedelt hat viel viel besser wächst.
In einem totem Boden scheint Klee also in der Lage zu sein mit dem Gras eine Symbiose ein zu gehen und diesem Stickstoff zu liefern ;). Seit dem lasse ich den Klee stehen und gebe nur am Jahresanfang eine geringe Starthilfe, danach gebe ich kein Dünger mehr.

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Re: Gruenduengung

#9

Beitrag von Adjua » Fr 28. Dez 2012, 14:18

Die Wahrheit wird wohl irgendwo dazwischen liegen ... kann mir vorstellen, dass Kulturen wie MILPA einerseits der nachhaltigen Bodenerhaltung dienen, aber auch den Kürbis & Mais unmittelbar etwas nützen.

Zumal ich mir nur schwer vorstellen kann, dass man so genau untersuchen kann, woher der Stickstoff nun wirklich kommt ...

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Re: Gruenduengung

#10

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 28. Dez 2012, 14:45

Doch, im Labor geht das recht einfach, indem man den (Luft)Stickstoff radioaktiv macht.
Dann kannst du ziemlich genau nachweisen, was aus dem Boden und was aus der Luft kommt.
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