Wenn gekaufte Buchenholzkohle nicht geht, dann wegen der Herkunft und der Produktion und wegen der benötigten Mengen.Sonne hat geschrieben:Dann lese ich wieder, dass Holzkohle aus Buche auf keinen Fall geht. Gerade wo ich im ReWe so schöne zertifizierte Holzkohle gefunden habe - zu einen erschwinglichen Preis.
Ich halte es aus übergeordneter Sicht (von ausserhalb vom eigenen Zaun her) ziemlich sinnfrei, kommerziell erzeugte Holzkohle durch die halbe Welt zu transportieren, um daraus Hack für den Garten, also eine bessere Welt innerhalb meines Zauns zu machen.
Ich halte es auch zum Grillieren von Würtstchen für sinnfrei, deshalb kaufe ich keine Holzkohle dafür.
Die Holzkohle hat die Eigenschaft, dass sie sich kaum biologisch abbaut. Deshalb kann man bei mittelalterlichen Kohlemeilerresten die Zeit der Nutzung mit der C14-Methode bestimmen und mit holzanatomischen Kenntnissen herausfinden, welche Holzart verwendet worden ist. Weil Asche früher selbstverständlich auch als Düngung verwendet worden ist, kann man damit auch die Nutzung alter Ackerterrassen unsw. datieren.
In der Gartenerde erhält die Kohle die so wichtige Humusstruktur aufrecht, eben weil sie sich nicht abbaut.
Deshalb funktioniert das auch in tropischen Ländern, wo der Abbau der organischen Substanz im Boden so rasch geht, dass gewöhnlich nur noch die harten Mineralien übrig bleiben.
In der Praxis kann man z.B. die Holzkohlereste nehmen, die beim Sieben der Asche von der Stückholzheizung übrigbleiben, oder vom Holzbackofen.
Wenn man das über Jahrzehnte so macht, hat man irgendwann diese mächtigen Erdschichten.
Mir scheint, in unserer Kultur ist es Mode, keine Geduld zu haben und statt dessen irgendwas zu kaufen, was man in den Garten tut und dann ist es besser. Dabei könnte schon eine einfache Berechnung der nötigen Mengen zeigen, dass man durch den Zuschlag vielleicht ein paar Mikroorganismen als Anregung, aber niemals eine Strukturverbesserung des Bodengerüstes bekommen kann.
Die andere, durchaus nützlichere Seite irgendwelcher teuer gekauften Wundermittel oder Spezialerden ist natürlich, dass es dem Gartenbesitzer besser geht, weil er das Gefühl hat, etwas getan zu haben.
Die Holzkohle wird ja nicht als Gartenerdezuschlag erzeugt. Holzkohle mit hohem Gebrauchswert muss hart, grobstückig und aschefrei sein. Zudem will man hohe Ausbeute, wenn man das Feuer nur der Holzkohle bzw., um genau zu sein, wegen dem Geld macht, das man für die Kohle bekommt.Sonne hat geschrieben:Abgesehen davon, dass es sicher dauert, wenn man nicht gerade jeden Tag draussen kocht, bis man hier eine größere Menge Kohle erwirtschaftet, meint mein Mann, dass diese Art Holzkohle zu wenig Temperatur und Zeit hat um wirklich 'echt' zu sein. Hat da wohl zufällig kürzlich einen Film über Köhlerei gesehen.
In früherer Zeit war Köhlerei zudem die Möglichkeit, sehr abgelegene Wälder zu nutzen, weil sehr viel Holzkohle für die Schmieden verbraucht und nachgefragt wurde und weil man das Holz nicht abtransportieren konnte, die Kohle aber schon.