Mulch-Papier Erfahrungen

Antworten
Seppel
Beiträge: 113
Registriert: Do 19. Aug 2010, 12:29

Mulch-Papier Erfahrungen

#1

Beitrag von Seppel » Do 28. Jun 2012, 01:24

Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit biologisch abbaubaren Mulchmaterialien -
und bin so auf dieses Mulchpapier gestoßen: http://www.papierschnur.com/mulchpapier.htm .
Hat jemand praktische Erfahrungen mit Papier als Mulchmaterial?

Nach dem Bericht vom LWG Bayern ( http://www.lwg.bayern.de/landespflege/g ... ege/41293/ ) scheint das ja zu funktionieren. Das Eco-Krepp Papier kostet 36 Cent/m², was ich ziemlich teuer finde. Meine Idee ist nun, stattdessen eine Rolle billigstes Packpapier zu verwenden. Bei einem anderen Anbieter gibt es sog. Schrenzpapier - den m² für knapp 11 cent.

Die Unterschiede sind: Eco-Krepp ist Natronkraftpapier, also auch eine Art Packpapier. Laut Hersteller wird es aus Durchforstungs- und Sägerestholz gewonnen.In der Produktion wird Ätznatronlauge mit Schwefelnatriumgehalt angewandt. Es hat eine bräunliche Farbe.

Schrenzpapier hingegen ist vollständig aus unsortiertem Altpapier hergestellt und ist eher grau.

>> Was meint ihr, geht von dem "nicht ganz frischen" Papier irgenteine Gefahr für Boden bzw. Bodenleben aus? <<

Noch so als Beiwerk: Auf meiner Anbaufläche gibt es anhaltend starke Probleme mit der Ackerkratzdistel. Leider gibt es dieses Jahr auch nicht genug Mulchmaterial, weil das meiste Stroh anderweitig gebraucht wird. Mit Lebendmulch, gemulchter Vorfrucht usw. habe ich bisher gute Erfahrungen gemacht; aber auf diesem Standort ist der Konkurrenzdruck der Distel einfach zu stark. Ausgraben, Abstechen, Hacken, Mähen, Fräsen - wir haben alles versucht. Es gibt zu viele Rückzugsmöglichkeiten für die Pflanze, aus denen sie dann schleunigst wieder zurückschlägt. Die Fläche ist gute 4000m² groß, aber nur auf 600m² davon wird angebaut. Einerseits eine recht extensive Nutzung, andererseits ist die aktuelle Kulturfläche immer "umstellt" von den agressiven Disteln.

Das einzige, was gewirkt hat, war der Pflug mit all seinen bekannten Nebenwirkungen..
Daher ist flächiges Abdecken der Reihen so ziemlich das letzte, was mir einfällt.

Thomas Dement

Re: Mulch-Papier Erfahrungen

#2

Beitrag von Thomas Dement » Fr 29. Jun 2012, 12:14

hallo, von mulchpapier habe ich in der tat noch nichts gehört. ist das sowas wie biomulch? ich habe im garten ganz viel rindenmulch verstreut, weil ich chemiekeulen gegen unkraut verabscheue und auch den duft sehr mag. ich habe aber in diesem artikel etwas über bio-rindenmulch gelesen. ist es dann sowas?

Benutzer 662 gelöscht

Re: Mulch-Papier Erfahrungen

#3

Beitrag von Benutzer 662 gelöscht » Fr 29. Jun 2012, 21:42

ich vrewende im Garten zum mulchen gelegentlich unter anderem Wellpappe, mögl. unbedruckt oder auch Akten aus dem Schredder.
Im ganzen ausgelegte Wellpappe unterdrückt sogar Brennessel und fördert die Ansiedlung von Regenwürmern und anderem Getier. man muß die Pappe aber irgendwie auf dem Bodenb "annageln" sonst nimmt die der kleinste Wind mit

Kk

Benutzeravatar
die fellberge
Beiträge: 2143
Registriert: Mi 10. Nov 2010, 22:31
Wohnort: Niederlausitz
Kontaktdaten:

Re: Mulch-Papier Erfahrungen

#4

Beitrag von die fellberge » Fr 29. Jun 2012, 23:42

Ich nehme die Futtersäcke aus dem Landhandel- und mache eine Schicht gesiebten Mutterboden drauf.
Jeder Mensch ist schlau- der eine vorher, der andere hinterher!

LG Marianne

Benutzeravatar
Raubritterin
Beiträge: 243
Registriert: Fr 6. Aug 2010, 17:49
Familienstand: Single
Wohnort: München

Re: Mulch-Papier Erfahrungen

#5

Beitrag von Raubritterin » Do 25. Okt 2012, 17:40

Servus besammen,

meine Nachbarin hat sich über den Giersch hinter meiner Hecke beschwert. Deshalb habe ich versucht ihm mit Zeitungspapier beizukommen. Ich habe eine Zeit lang alles Papier gesammelt was nicht bunt bedruckt war und natürlich auch kein glänzendes Papier. Die Zeitungen habe ich mehrere cm dick auf den Boden gelegt. Danach habe ich den Heckenschnitt darauf liegengelassen um das Papier am Boden festzuhalten. Am Anfang hat es ganz gut ausgesehen, richtig so als ob der Giersch weg wäre. Aber ein, zwei Jahre später war das Papier im Boden verschwunden und der Giersch wuchs besser als je zuvor. :bang:
Danach habe ich die Fläche mit schwarzem Mulchvließ oder-Folie (gab es günstig beim Aldi) abgedeckt. Das ist sehr gut gegangen. Auf der einen Seite habe ich es im Maschendrahtzaun eingehakt und auf der anderen Seite habe ich es zwischen die Stämme der Hecke gestopft und mit kleinen Stöckchen festgesteckt. Der Giersch ist nun schon seit Jahren Geschichte und das Fließ ist immer noch größtenteils intakt.
Ein angenehmer Nebeneffekt: Die Igel lieben es unter dem Belag ihre Nester zu bauen. Alle paar Meter ist inzwischen ein größerer Buckel unter dem sich ein Igel einquartiert hat.

Liebe Grüße von Karin
Wo Mangel herrscht ist wenig viel!

Benutzeravatar
Spottdrossel
Beiträge: 2714
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 10:15
Wohnort: Alsfeld
Kontaktdaten:

Re: Mulch-Papier Erfahrungen

#6

Beitrag von Spottdrossel » Mo 29. Okt 2012, 12:33

Mein Experiment mit so einem unter-Rindenmulch-Vlies endete so, daß das Gewebe im Sommer weich wurde und der Löwenzahn durchdrückte. Disteln ließen sich davon auch nicht beeindrucken.
Inzwischen ist es komplett überwuchert und wir fischen es zipfelweise aus dem Rasen.
Seitdem arbeite ich nur noch mit Kartonpappe. (da parkt auch die Eidechse gerne drunter)
Hühner sind auch nur Menschen...
http://www.spottdrossel.net

ani*

Re: Mulch-Papier Erfahrungen

#7

Beitrag von ani* » Sa 5. Jan 2013, 15:46

Hi,
Ich arbeite hier schon seit über einem Jahrzehnt mit Cartons. Geht sehr gut in allen bereichen. Sollte immer wieder erneuert und beschwert werden.
Auf den intensivbewirtschafteten Flächen gehen wir so vor: im Herbst wird saubergemacht, Kompost aufgebracht und cartoniert, die Gartenwege bestehen aus Brettern, die gleichzeitig die Cartons halten. Da wir hier schweren Boden haben decken wir im Frühjahr wieder auf, damit der Boden abtrocknen und sich erwärmen kann. Die Flächen hingegen auf die erst später im Frühjahr Kohl, Selerie, Tabac und Lauch gepflanzt werden, bleiben zugedeckt (Abdeckung ausgebessert) und die Nutzpflanzen werden in entsprechend geschnittene Löcher gepflanzt.
Tatsache ist, dass alle Reptilien sich stark vemehren, ausser Eidechsen vor allem die Blindschleichen! Vielleicht fressen sie auch die Nacktschneckeneier?
Gruss
Ani

Benutzer 2365 gelöscht

Re: Mulch-Papier Erfahrungen

#8

Beitrag von Benutzer 2365 gelöscht » Sa 5. Jan 2013, 18:31

Grundsätzlich muss man bei Vlies zur Unkrautunterdrückung unterscheiden :
Es gibt das diffisionsoffene, welches einer Dachunterspannbahn nicht unähnlich ist und meist in den Farben grün, grau oder schwarz angeboten wird. Dieses Vlies eignet sich nur als Unterbau für beispielsweise Steinteppiche im Gartenbau, wenn KEINE starken Unkräuter (wie Löwenzahn, Quecke und Disteln) im Boden vorhanden sind.

Das, für den Gartenbau viel besser geeignete Vlies ist ein schwarzes Gewebe, welches mit grünen Einwebfäden optisch in Raster unterteilt wird. Dieses hält sehr lange UV-Licht (ca. 5-10 Jahre , je nach Bestrahlungsstärke) und Unkräutern stand und eignet sich sehr gut zum Abdecken. Gerade im Bereich festerer Kulturen, wie z.B. Kräuter- und Erdbeerbeeten.

Rindenmulch bedingt oft, da meist aus Nadelbaumrinde gewonnen, eine Säurung des Bodens und sollte daher nur auf Böden aufgebracht werden, die dies puffern können (kalreiche schwerere Böden). Es bringt nur bei einer Mindeststärke von 20 cm einen einigemaßen ordentlichen Unkrautschutz zustande, und diesen auch nur für Unkräuter, die nicht die Kraft haben, sich durch diese Schicht zum Licht zu bewegen.

Mit Kartonagen habe ich keine Erfahrung, kann mir aber gut vorstellen, dass diese in Kombination mit Mulchabdeckung lange Unkräuter unterdrücken können.

Gegen Disteln : Versuch doch mal die Abflammethode. Jede Pflanze wird dabei mittels Propangas ca. 20 Sekunden beflammt. Kann man auch bei Teppichen von Disteln gut machen, indem man einen Doppelbrenner nimmt, mit dem nan sich in Bahnen vorarbeitet. Das ganze nach 3 Wo. nochmals wiederholen.
Das Wirkungsprinzip ist nicht das, die Pflanze oberflächlich zu verbrennen, sondern sie oberflächlich SO zu erhitzen, dass die Feuchtigkeit der Pflanze dieselbe bis in den Wurzelbereich erwärmz und dadurch die Wurzelzellen zerstört.

Gruß Gianni

Benutzeravatar
Buchkammer
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 3911
Registriert: Di 30. Nov 2010, 13:01
Wohnort: Thüringen
Kontaktdaten:

Re: Mulch-Papier Erfahrungen

#9

Beitrag von Buchkammer » Do 17. Aug 2017, 13:37

Hab noch diverse Ordner mit Geschäftspapieren, die nicht mehr benötigt werden. Wie kann man die Blätter effektiv schreddern, um sie als Mulch zu verwenden? Aktenvernichter, Walzen- oder Messerhäcksler, Rasenmäher ...? Es fällt ja auch immerr mal Pappe und Karton an, den man zerkleinert (oder auch im Ganzen) auf das Beet schmeißen könnte, um damit zu mulchen. :hmm:
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
https://www.bewusste-menschen.de/

Antworten

Zurück zu „Bodenpflege, Humus, Kompost, Düngung“