Chicoree und Radichio
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Chicoree und Radichio
Im Garten steht das erste Mal Chicoree und Radichio.
Wer hat diese Pflanzen im Winter angetrieben?
Beim Googeln fand ich jede menge Infos, aber sehr widersprüchlich.
Vielleicht gibts bereits Erfahrungen mit diesen Pflanzen-
Als Salatergänzung ab Februar fänd ich den Chicoree nicht schlecht.
Für Tips und Erfahrungen im Voraus ein herzliches Danke
Gruss
hobbygaertnerin
Wer hat diese Pflanzen im Winter angetrieben?
Beim Googeln fand ich jede menge Infos, aber sehr widersprüchlich.
Vielleicht gibts bereits Erfahrungen mit diesen Pflanzen-
Als Salatergänzung ab Februar fänd ich den Chicoree nicht schlecht.
Für Tips und Erfahrungen im Voraus ein herzliches Danke
Gruss
hobbygaertnerin
Re: Chicoree und Radichio
Die zwei noch nich, aber Löwenzahn, Guter Heinricht, Ampfer habe ich schon getrieben.
Wo siehst du denn die Widersprüche?
Wo siehst du denn die Widersprüche?
Re: Chicoree und Radichio
Also ich hab den Radicchio im August ausgesät. Jetzt nach den ersten Frostnächten hängen einige Pflanzen, allerdings haben sich auch einige wieder aufgerappelt. Insgesamt hab ich schon 10 Pflanzen geerntet und sie sind wie beschrieben, sehr sehr bitter. Da hilft nur ein schöner Mischsalat mit Tomate, Zwiebel und vielleicht noch ein wenig Feta.
Ich vermute dass ich zu spät ausgesät habe, weil ein Großteil noch nicht so schöne Köpfe ausgebildet hat. Geht man nach dem phänologischen Kalender sind wir bei uns hier mindestens 2 Wochen mit allem zeitiger dran.
Ich vermute dass ich zu spät ausgesät habe, weil ein Großteil noch nicht so schöne Köpfe ausgebildet hat. Geht man nach dem phänologischen Kalender sind wir bei uns hier mindestens 2 Wochen mit allem zeitiger dran.
Die vollends aufgeklärte Welt erstrahlt im Zeichen triumphierenden Unheils.
Re: Chicoree und Radichio
Chicoree geht einfach - die Wurzeln im Herbst ausgraben und in Sand waagerecht lagern.
Wenn du treiben willst, die Wurzeln mit der Krone nach oben eng an eng in in einen Eimer oder sonstwas setzen, wenig Erde dazwischen (und um Himmelswillen nichts davon auf die Krone), und 16-21 Tage lichtdicht abgedeckt(!!!!, schwarzes Vlies) bei konstant(!) etwa 16°C stehen lassen, jeden zweiten Tag vorsichtig *etwas* gießen.
Wenn wärmer, faulen sie schnell, wenn kälter, brauchen sie sehr viel länger.
In der Biogärtnerei rechneten sie 18 Tage pro Kiste im Kühlhaus.
Fäulnis tritt sehr schnell auf, man sollte schon jeden Tag einmal kurz gucken - rosa Stellen = da geht's grad los.
Es gibt auch Roten Chicoree, aber der fault aus irgendwelchen Gründen noch viel schneller, das ist wohl ne Wurzelkrankheit.
Wir durften die aussortierten ganz kleinen aus den Kisten für 1€/kg mitnehmen, ebenso wie die Rosenköhlchen unter 2cm - dabei sind die das Leckerste, was man kriegen kann - gibt es nur noch auf dem Markt, weil nicht Euro-Norm
Ich finde Chicoree seit damals toll, wie Spargel gegart und mit Hollandaise und Kartoffeln....
Lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn's den billig zu kaufen gibt - selber ziehen ist einfach frischer, und das macht geschmacklich enorm was aus.
Radicchio, Endivien, und Zuckerhut gab es den ganzen Winter durch, alles unter Vlies gezogen, man glaubt nicht, was das hilft.
Bitterkeit hat auch was mit dem Boden zu tun und mit den Nachbarpflanzen - wie "süß" ist dein Boden?
In der (Demeter)Biogärtnerei wurde alles mit eigenem professionellem Kompost versorgt - ich kann weder bestätigen noch abstreiten, daß die Demeter-Präparate was damit zu tun haben....
(Aber seit dem Kohl-Koch-Versuch kauf ich keine konvi-Kohlarten mehr - die Demeter-Kohlsorten stinken nicht, und schmecken deutlich besser....)
Wenn du treiben willst, die Wurzeln mit der Krone nach oben eng an eng in in einen Eimer oder sonstwas setzen, wenig Erde dazwischen (und um Himmelswillen nichts davon auf die Krone), und 16-21 Tage lichtdicht abgedeckt(!!!!, schwarzes Vlies) bei konstant(!) etwa 16°C stehen lassen, jeden zweiten Tag vorsichtig *etwas* gießen.
Wenn wärmer, faulen sie schnell, wenn kälter, brauchen sie sehr viel länger.
In der Biogärtnerei rechneten sie 18 Tage pro Kiste im Kühlhaus.
Fäulnis tritt sehr schnell auf, man sollte schon jeden Tag einmal kurz gucken - rosa Stellen = da geht's grad los.
Es gibt auch Roten Chicoree, aber der fault aus irgendwelchen Gründen noch viel schneller, das ist wohl ne Wurzelkrankheit.
Wir durften die aussortierten ganz kleinen aus den Kisten für 1€/kg mitnehmen, ebenso wie die Rosenköhlchen unter 2cm - dabei sind die das Leckerste, was man kriegen kann - gibt es nur noch auf dem Markt, weil nicht Euro-Norm
Ich finde Chicoree seit damals toll, wie Spargel gegart und mit Hollandaise und Kartoffeln....
Lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn's den billig zu kaufen gibt - selber ziehen ist einfach frischer, und das macht geschmacklich enorm was aus.
Radicchio, Endivien, und Zuckerhut gab es den ganzen Winter durch, alles unter Vlies gezogen, man glaubt nicht, was das hilft.
Bitterkeit hat auch was mit dem Boden zu tun und mit den Nachbarpflanzen - wie "süß" ist dein Boden?
In der (Demeter)Biogärtnerei wurde alles mit eigenem professionellem Kompost versorgt - ich kann weder bestätigen noch abstreiten, daß die Demeter-Präparate was damit zu tun haben....
(Aber seit dem Kohl-Koch-Versuch kauf ich keine konvi-Kohlarten mehr - die Demeter-Kohlsorten stinken nicht, und schmecken deutlich besser....)
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)
Words are no substitute for actions...
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Re: Chicoree und Radichio
Hallo,
hier in Suedportugal hab ich seit vielen Jahren Chicoree, Radichio und Endivien im Garten. Alle drei vertragen leichten Nachtfrost. Radichio muss einen festen Kopf mit weissen Blaettern bilden, sonst schmeckt er nicht. Endivien (mit krausen oder glatten Blaettern) binde ich zusammen, wenn sie gross genug sind. Dann bleichen die inneren Blaetter innerhalb von 2 bis 3 Wochen. Zum Salat nehmen wir eine Mischung aus den inneren weissen Blaettern und den aeusseren gruenen Blaetttern, die natuerlich mehr Bitterstoffe haben. Besonders Endivien mit krausen Blaettern eignet sich gut, um mit gebratenen Speckwuerfeln und Croutons zu misschen. Alternativ kann er auch mit Roquefort und Wallnuessen oder mit Tuhnfisch gemischt werden. Das ist immer gleich eine ganze Mahlzeit. Chicoree bleich ich, indem ich alle Blaetter abschneide und dann einen Eimer darueber stuelpe. Dann wachsen weisse Blaetter nach, die nicht so bitter sind. In D. werden zum Bleichen die Wurzeln ausgegraben, um dann im Keller in Sand zu treiben. Die Wurzeln koennen auch getrocknet und als Gallentee verwendet werden. Alle Bitterstoffe sind gut fuer die Galle.
Oft wachsen mehrmals Blaetter aus dergleichen Wurzel. Im Sommer lass ich sie schiessen, um Samen zu bilden. Mit diesen drei Pflanzen hab ich den ganzen Winter frischen Salat. Fuer Kopfsalat ist es dann zu kalt.
lg. Dieter
hier in Suedportugal hab ich seit vielen Jahren Chicoree, Radichio und Endivien im Garten. Alle drei vertragen leichten Nachtfrost. Radichio muss einen festen Kopf mit weissen Blaettern bilden, sonst schmeckt er nicht. Endivien (mit krausen oder glatten Blaettern) binde ich zusammen, wenn sie gross genug sind. Dann bleichen die inneren Blaetter innerhalb von 2 bis 3 Wochen. Zum Salat nehmen wir eine Mischung aus den inneren weissen Blaettern und den aeusseren gruenen Blaetttern, die natuerlich mehr Bitterstoffe haben. Besonders Endivien mit krausen Blaettern eignet sich gut, um mit gebratenen Speckwuerfeln und Croutons zu misschen. Alternativ kann er auch mit Roquefort und Wallnuessen oder mit Tuhnfisch gemischt werden. Das ist immer gleich eine ganze Mahlzeit. Chicoree bleich ich, indem ich alle Blaetter abschneide und dann einen Eimer darueber stuelpe. Dann wachsen weisse Blaetter nach, die nicht so bitter sind. In D. werden zum Bleichen die Wurzeln ausgegraben, um dann im Keller in Sand zu treiben. Die Wurzeln koennen auch getrocknet und als Gallentee verwendet werden. Alle Bitterstoffe sind gut fuer die Galle.
Oft wachsen mehrmals Blaetter aus dergleichen Wurzel. Im Sommer lass ich sie schiessen, um Samen zu bilden. Mit diesen drei Pflanzen hab ich den ganzen Winter frischen Salat. Fuer Kopfsalat ist es dann zu kalt.
lg. Dieter
Re: Chicoree und Radichio
Ja, hab ich vergessen. Zuckerhut haben wir auch. Aber der waechst im Winter fast nicht - wahrscheinlich braucht der laengere Tage. Wenn er im Herbst noch nicht gross genug ist, koennen wir den meistens erst im Fruehling ernten.
Dieter
Dieter
- kleine hexe
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- Registriert: Do 5. Aug 2010, 16:59
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Re: Chicoree und Radichio
hallo Manfred,
wie geht das bei Löwenzahn und Ampfer (meinst du Sauerampfer?)die hätte ich ja genug im Garten
caro
wie geht das bei Löwenzahn und Ampfer (meinst du Sauerampfer?)die hätte ich ja genug im Garten
caro
Re: Chicoree und Radichio
@caro: Das Prinzip ist immer das Gleiche. Wurzeln ausgraben, entweder frisch oder im Kartoffelkeller zwischenlagern. Bei längerer Lagerzeit in leicht feuchtem Sand.
Wenn sie getreiben werden sollen in eine Kiste mit Erde pflanzen (ruhig dicht an dicht), feucht halten und warm stellen. Wenn du gebleichte Treibe willst (die schmecken gerade bei bitterstoffreichen Pflanzen viel milder als die ungebleichten), irgendas drüber stellen, damit sie kein Licht bekommen.
Die meisten Wurzeln kan man mehrmals beernten, bis sie ausgelaugt sind. Bei Mehrjährigen Stauden kannst du die Wurzeln nach ein oder zwei Ernten auch wieder im Garten eimpflanzen und sich die Pflanze über den Sommer erholen lassen, um sie dann wieder auszugraben.
Essen kann man eigentlich alle Ampferarten. Der stumpfblättrige bringt beim Treiben die meisten Blätter, wegen der großen Speicherwurzeln. Der Sauerampfer schmeckt angeblich besser. Ich finde keinen großen Unterschied.
Solches Treibgrün ist eine schöne Ergänzung zur der im Winter spärlichen Salatauswahl in den Läden oder aus dem Gewächshaus.
Wenn sie getreiben werden sollen in eine Kiste mit Erde pflanzen (ruhig dicht an dicht), feucht halten und warm stellen. Wenn du gebleichte Treibe willst (die schmecken gerade bei bitterstoffreichen Pflanzen viel milder als die ungebleichten), irgendas drüber stellen, damit sie kein Licht bekommen.
Die meisten Wurzeln kan man mehrmals beernten, bis sie ausgelaugt sind. Bei Mehrjährigen Stauden kannst du die Wurzeln nach ein oder zwei Ernten auch wieder im Garten eimpflanzen und sich die Pflanze über den Sommer erholen lassen, um sie dann wieder auszugraben.
Essen kann man eigentlich alle Ampferarten. Der stumpfblättrige bringt beim Treiben die meisten Blätter, wegen der großen Speicherwurzeln. Der Sauerampfer schmeckt angeblich besser. Ich finde keinen großen Unterschied.
Solches Treibgrün ist eine schöne Ergänzung zur der im Winter spärlichen Salatauswahl in den Läden oder aus dem Gewächshaus.
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Re: Chicoree und Radichio
Hallo Sabiene,
danke, das war genau das, was ich wissen wollte. Also zuerst in Sand einlagern und dann in Erde.
Endivie mit Vlies, aber wenn es Schnee gibt, drückt der alles zusammen.
Radichio hab ich heuer eine italienische Sorte, nichts mit Kopf, sondern eine ganze Menge Blätter. Hab nachgelesen, der muss auch wie der Chicoree getrieben werden.
Mein Ziel, Salatversorgung aus eigenem Anbau das ganze Jahr hindurch könnte mit der Chicoree- und Radichiotreiberei annähernd gelingen.
Bis Weihnachten reicht der Endivensalat, dazu noch Zuckerhutsalat, dann hab ich noch einiges an Feldsalat und Tellerkraut, Keimlinge von der Fensterbank im Januar- und Spinat im Gewächshaus. Feldsalat und Tellerkraut kann mehrmals beerntet werden, im Februar die ersten Salatpflanzen ins Mistbeet und Vorratshaltung, Gefrierschrank, Sauerkraut -
es ist ohne grösseren Aufwand möglich, gemüsemässig vollkommen autark zu leben und vor allem auch mit einer grösseren abwechslungsreichen Gemüsevielfalt nicht nur von Roten- und Gelben Rüben.
Danke und freundl. Grüsse
hobbygaertnerin
danke, das war genau das, was ich wissen wollte. Also zuerst in Sand einlagern und dann in Erde.
Endivie mit Vlies, aber wenn es Schnee gibt, drückt der alles zusammen.
Radichio hab ich heuer eine italienische Sorte, nichts mit Kopf, sondern eine ganze Menge Blätter. Hab nachgelesen, der muss auch wie der Chicoree getrieben werden.
Mein Ziel, Salatversorgung aus eigenem Anbau das ganze Jahr hindurch könnte mit der Chicoree- und Radichiotreiberei annähernd gelingen.
Bis Weihnachten reicht der Endivensalat, dazu noch Zuckerhutsalat, dann hab ich noch einiges an Feldsalat und Tellerkraut, Keimlinge von der Fensterbank im Januar- und Spinat im Gewächshaus. Feldsalat und Tellerkraut kann mehrmals beerntet werden, im Februar die ersten Salatpflanzen ins Mistbeet und Vorratshaltung, Gefrierschrank, Sauerkraut -
es ist ohne grösseren Aufwand möglich, gemüsemässig vollkommen autark zu leben und vor allem auch mit einer grösseren abwechslungsreichen Gemüsevielfalt nicht nur von Roten- und Gelben Rüben.
Danke und freundl. Grüsse
hobbygaertnerin
Re: Chicoree und Radichio
@Sabi(e)ne
Ich hab diesen Teil meines kleinen Ackers erst dieses Jahr der Natur abgerungen. Darauf haben in den letzten 20-30 Jahren die Kühe ihren Dung ausgebreitet. Wie meinst du denn dass jetzt mit süß?
Die Bitterkeit des Radicchio hab ich auch schon von anderswo gehört, sodaß auch in den meisten Rezepten der R. eher als Zugabe dient. Selbst ins warme Wasser gelegt bringt nicht viel. Aber egal, solang ich den nicht allein mache schmeckt der wunderbar. Bin ja auch Löwenzahnsalat gewohnt.
Vielleicht probier ich es mal mit Vlies dieses Jahr.
wie "süß" ist dein Boden?
Ich hab diesen Teil meines kleinen Ackers erst dieses Jahr der Natur abgerungen. Darauf haben in den letzten 20-30 Jahren die Kühe ihren Dung ausgebreitet. Wie meinst du denn dass jetzt mit süß?
Die Bitterkeit des Radicchio hab ich auch schon von anderswo gehört, sodaß auch in den meisten Rezepten der R. eher als Zugabe dient. Selbst ins warme Wasser gelegt bringt nicht viel. Aber egal, solang ich den nicht allein mache schmeckt der wunderbar. Bin ja auch Löwenzahnsalat gewohnt.
Vielleicht probier ich es mal mit Vlies dieses Jahr.
Die vollends aufgeklärte Welt erstrahlt im Zeichen triumphierenden Unheils.