Mistviecher

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keine-Ahnung
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Mistviecher

#1

Beitrag von keine-Ahnung » Mo 24. Okt 2011, 16:12

Ich scheue mich frischen Mist auf meine Beete zu verteilen, weil ich befürchte dadruch die eventuell möglichen Würmer (nach Wurmbefall bei den Tieren) an mein Gemüse zu bringen.
Also kompostiere ich den Mist -gemischt mit allem anderen Kompostabfall- jetzt im zweiten Jahr.

Wie stehen Eure Erfahrungen mit Würmern & Co.?

Unsere Tiere werden regelmäßig entwurmt, ich bin der Kinder wegen trotzdem sehr bedenklich.

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Thomas/V.
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Re: Mistviecher

#2

Beitrag von Thomas/V. » Mo 24. Okt 2011, 16:56

wenn man das Gemüse wäscht, bevor man es ißt, dürfte nix passieren
ich entwurme nur bei Bedarf, und Kaninchenmist gebe ich auch schon mal unkompostiert auf die Beete, als Mulch oder grob eingearbeitet, hatte noch nie irgendwelche Würmer ;).
die Ansteckungsgefahr dürfte schon deswegen eher gering sein, weil die meisten Arten wirtsspezifisch sind, also selbst wenn man welche "auflesen" würde, könnten sie nicht im Menschen leben
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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kraut_ruebe
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Re: Mistviecher

#3

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 24. Okt 2011, 17:01

hi,

ich find nirgens einen vorstellungsthread von dir, in welchem sich eine erklärung finden würde um welche tiere es sich handelt. meinst du katzenstreu oder pferdemist oder....?

grundsätzlich können würmer mit temperaturen über 60 grad abgetötet werden -> es entscheidet also nicht die dauer der kompostierung, sondern die temperatur.

hier mal ein einblick in die vielfältigen parasiten die für den menschen in irgendeiner form (zumeist aber nicht durch gemüsebeete übertragen) relevant sind:

http://de.wikipedia.org/wiki/Parasiten_des_Menschen
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Manfred

Re: Mistviecher

#4

Beitrag von Manfred » Mo 24. Okt 2011, 17:18

Meines Erachtens wird das Thema Würmer oft übermäßig dramatisiert.
Bei Madenwürmern spielt eigentlich nur die den Menschen befallende Art eine Rolle. Und die wird von Mensch zu Mensch übertragen. Wenn man nicht gerade frischen Stuhl vor der Ernte auf Gemüse zum Frischverzehr ausbringt, spielt dieser Übertragungsweg keine Rolle.
Bei den Spulwürmern wird der Mensch von verschiedenen Arten befallen, die auch bei Schweinen, Hunden etc. vorkommen.
Einzelne Spulwürmer kommen auf den verschiedensten Infektionswegen (Hund streicheln...) immer mal beim Menschen an.
Frischer Mist ist wieder nur kritisch, wenn er bei Gemüsen verwendet wird, die schnell und ungekocht auf dem Tisch landen. Salate etc.
Wenn er vorher kompostiert wird, bei Ausbringung schon im Herbst zur Kultur im Frühjahr oder bei Lagergemüse mit langer Anbaudauer kann es kaum zu Infektionen kommen.
Und wie gesagt: Einzelner dieser Würmer kommen immer mal vor und richten keinen Schaden an. Kritisch wird es erst bei massenhafter Wurmeieraufnahme, wenn die Spulwürmer durch ihre schiere Menge den Verdauungskanal beeinträchtigen.

Bandwürmer sind mit den gleichen Hygeinemaßnahmen im Zaum zu halten. Einzelne Infektionen sind wieder über die verschiedensten Wege möglich.
Man denke z.B. an Fuchswandwurmeier, die durch den Wind kilometerweit transportier werden können und sich im heimischen Garten genauso finden wie auf Feldfrüchten, Beeren im Wald etc.. Zum Glück ist der Mensch ein schlechter Wirt für die Fuchsbandwürmer. Am häufigsten sind Infektionen bei Bauern, die bei der Erntearbeit viel Staub aufwirbeln und mit dem Staub frische Bandwurmeier aufnehmen.
Der Mensch dient in dem Fall als Zwischenwirt. Die Schädigung erfolgt durch Zystenbildung in der Leber. Andere Arten können z.B. im Herzmuskeln und anderen Muskeln Zysten erzeugen.
Den bekannten Bandwurm im Darm (dann meist Rinderbandwürmer), wo der Mensch als Endwirt dient, kann man sich nur durch Verzehr von befallenem, nicht ausreichend erhitzem Fleisch zuziehen.

Die ganzen Darmwürmer sind heute leicht zu behandeln.
Es ist also keine unnötige Panik angebracht.
Solange man nicht den frischen Inhalt des Kompostklos auf dem Salat vereilt, ist das Risiko wirklich sehr begrenzt.
Und eine der seltenen Fuchsbandwurminfektionen kann man sich genauso über gekauften Salat wie den eigenen zuhiehen.
Da bringt es mehr, die eignen Haustiere regelmäßig zu entwurmen. :)

keine-Ahnung
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Re: Mistviecher

#5

Beitrag von keine-Ahnung » Di 25. Okt 2011, 08:41

Wir haben Schafe, Ziegen, Katze, Hühner,... Mäuse, Schnecken...
Also alle möglichen Zwischen- und Endwirte. Und natürlich Kinder.

Kinder aus dem Bekanntenkreis hatten einmal Spulwürmer. Ich finde das sehr unschön und auch sicherlich nicht toll für das Kind.
Und so eine Entwurmung ist mit Medikamenten auch pures Gift.
Also will ich lieber vermeiden und verhindern, wo es möglich ist.

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