Boden für Heidelbeeren - oder - 'Saurer Kompost'

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Sonne
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Re: Boden für Heidelbeeren - oder - 'Saurer Kompost'

#11

Beitrag von Sonne » Di 22. Aug 2023, 19:04

Beim Stichwort 'Heidelbeeren' werde ich automatisch 58 Jahre jünger und denke an die Zeit, wo meine Mutter mit mir durch die fränkischen Wälder streifte und wir Pilze und Heidelbeeren sammelten. Köstliche, tiefblaue, kleine Beeren. Es dauerte ewig bis das Eimerchen voll war und ging aber immer ganz schnell, es zu verputzen.

Die Wälder waren eindeutig Fichte. Also überwiegend Nadelbäume.

Ja - heute habe ich noch ein bisschen selbst gegoogelt und noch den einen und anderen Tip bekommen.
EM ist wohl ok...nur bei Pflanzkohle ist die Auskunft nur mäßig. Bei manchen Fragen scheitert sogar das www.
Aber irgendwo habe ich doch gelesen, bei Heidelbeeren nicht zu viel davon zu verwenden. Wobei ich mich dann gleich darauf frage - was ist jetzt viel oder wenig.

Ich werde jetzt einen Bokashi aus EM, Eichblättern, Thuja, Baumnadeln und Kaffeesatz herstellen. Und nur ein bisschen Kastanienblätterasche und ein kleines bisschen Pflanzkohle und etwas Hornmehl. Letzteres wurde auch empfohlen. Glaube ich es halt mal.

1x mit gekaufter torffreier Erde vermischt und 1x ohne.
Das kommt dann im Frühjahr auf die Beete...auf die neuen und auf die alten.

Überlege nur noch, ob ich das gleich anfangen soll - oder erst im Herbst, wenn die Blätter von den Bäumen fallen. :hmm: Letzteres scheint mir natürlicher zu sein im Vorgang.

Werde dann nächstes Jahr berichten, wie sich die Ernte entwickelt hat.
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31

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Tscharlie
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Re: Boden für Heidelbeeren - oder - 'Saurer Kompost'

#12

Beitrag von Tscharlie » Di 22. Aug 2023, 20:04

Gleich anfangen ist eine prima Idee, denn das ganze muss sich ja erst "setzten", also Bakterien und Mikroarganismen ihren Platz finden.
Das ganze mulchen z.B. mit dünner Schichte Grasschnitt und etwas feucht halten.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi

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Re: Boden für Heidelbeeren - oder - 'Saurer Kompost'

#13

Beitrag von Rohana » Di 22. Aug 2023, 21:44

Sie wächst als Halbschattenpflanze in artenarmen, bodensauer-humosen, nährstoff- und basenarmen, frischen Laub- und Nadelwäldern (besonders in Kiefernwäldern und Gebirgs-Fichtenwäldern), in Moor- und Bergheiden in humider Klimalage. Sie ist ein Tiefwurzler (bis 1 m) und zehrt mit Hilfe von Wurzelpilzen (Mykorrhiza) von Rohhumus. Gegenüber Spätfrösten ist die Pflanze empfindlich; bei starken Frösten ohne schützende Schneedecke kann sie teilweise oder auch vollständig abfrieren. Der Wurzelstock bleibt davon in aller Regel verschont und treibt im Frühling wieder aus. Im Schneeschutz hingegen steigt die Heidelbeere bis in Höhen von 2350 m auf.

Das sagt Wiki dazu ;) https://de.wikipedia.org/wiki/Heidelbeere
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Boden für Heidelbeeren - oder - 'Saurer Kompost'

#14

Beitrag von emil17 » Mi 23. Aug 2023, 10:33

Sie vertragen wie viele Immergrüne nicht, wenn sie im Winter Sonne kriegen. Dann vertrocknen die Blätter "Sonnenbrand", weil der gefrorene Boden kein Wasser nachliefern kann. Deshalb sind sie in den trocken-kontinentalen Zentralalpen eher an absonnigen Lagen zu finden, auf der Sonnseite dominiert dann z.B. Zwerg-Wachholder.
Kurioserweise gibt es üppige Heidelbeerbestände im Hochjura und in den nördlichen Kalkalpen auf reinem Kalkgestein, wenn nur genug Niederschläge fallen. Es bildet sich dort eine mächtige saure Rohhumusauflage, und alles was Kalk enthalten könnte wird durch Humussäuren aufgelöst und ausgewaschen.
Im Tiefland muss dauernd feucht gehalten werden; auch weil völlig ausgetrockneter saurer Rohhumus sich nur extrem schwer wieder benetzt. Unter anderem deshalb sind Waldbrände in sauren Gebirgsfichtenwäldern so schwer zu löschen.
Ich würde mir die Heidelbeer-Kultur aber nicht antun. Es ist eine pro Fläche wenig ertragreiche Dauerkultur, die wegen dem Unkraut viel Aufwand erfordert. Aber wenns Freude macht ...
Man geht an einem Spätsommertag in die entsprechenden Gebiete sammeln, weil die Art ja durchaus häufig ist.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Boden für Heidelbeeren - oder - 'Saurer Kompost'

#15

Beitrag von Rohana » Mi 23. Aug 2023, 10:54

Äh. Unsere wilden Heidelbeeren sind laubabwerfend. Also nix mit Sonnenbrand im Winter, oder hast du andere? :hmm:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Boden für Heidelbeeren - oder - 'Saurer Kompost'

#16

Beitrag von emil17 » Mi 23. Aug 2023, 13:11

Die jungen Blätter bleiben im Winter dran und die Zweige bleiben grün und verbrauchen Wasser.
Und nein, ich habe keine anderen, ich habe keine.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Boden für Heidelbeeren - oder - 'Saurer Kompost'

#17

Beitrag von ingon » Fr 1. Sep 2023, 15:22

Seit Jahren sammle ich Kaffeesatz. Zum Leidwesen mancher, die bei mir kommen, weil das Zeug überall herumsteht.

Ihr glaubt gar nicht was in 3 Jahren alles so an Kaffeesatz zusammenkommt. Vor allem wenn noch jemand anderes mit sammelt. Es kommen Kilogramm zusammen. Allerdings ist normaler Dünger immer noch viel zu billig. Mir macht es aber Spass.

Könnte dir bei den Heidelbeeren helfen.

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Sonne
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Re: Boden für Heidelbeeren - oder - 'Saurer Kompost'

#18

Beitrag von Sonne » Fr 1. Sep 2023, 16:48

Oh ja. Heidelbeeren sollen Kaffeesatz angeblich geradezu lieben. Steht schon auf meiner Zutatenliste. :)
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