Selbstversorger Forum e.V.

Hallo miteinander!

Wir haben die Möglichkeit tonnenweise Ökogras gratis von einem Bauern zu erhalten. Unsere Vorstellung ist es, dieses Ökogras als Kompost zu verarbeiten. Wir stellen es uns so vor, dass wir das Ökogras mit Pferdemist vermischen und so kompostieren lassen. Nun sind wir uns unsicher ob solches Ökogras dafür geeignet ist. Ist es gut kompostierbar auch wenn es getrocknet wurde? Kann jemand aus Erfahrung sprechen? Im Anhang füge ich ein Beispiel des Ökogras vom Bauern an. Danke für eure Antworten!
Grüsse!!

Den besten Kompost gibt das, wenn ihr es zuerst durch irgendwelche Tiere lässt
Ansonsten müsst ihr das wieder anfeuchten und mit viel stickstoffhaltigem Zeug mischen. Als frisches Gras wäre das besser Kompostiert...

Wenn ich mir den Bildhintergrund ansehe, dürfte da einiges an Fremdkörpern (Müll) drin sein. Der Gehalt an Schwermetallen, Reifenabrieb etc. wäre evll. auch ein Thema.
Und der Vordergrund deutet auf ungepflegte "Landschaftspflege"-Flächen, d.h. vermutlich auch allerlei unerwünschte Samen von Giftpflanzen, Disteln etc.
So stark, wie die Heupreise die letzten 2 Jahre angezogen haben, handelt es sich wohl um Material, dass aus obigen Gründen nicht als Viehfutter vermarktet werden kann.

Kompostieren kann man das. Wegen der Samen würde sich eine heiße Kompostführung empfehlen.
Das C:N Verhältnis dürfte eher weit sein und würde sich durch Zusatz von Pferdemist evtl. noch weiter verschlechtern. Kann also sein, dass die Rotte relativ langsam läuft und der N-Gehalt im Ergebnis eher niedrig ist.
Den Unrat müsste man halt vorher oder hinterher rauslesen, und das Material evtl. auf Schwermetalle untersuchen, wenn es in der Nutzpflanzendüngung eingesetzt werden soll.

Was ist Ökogras? Mähgut von der Pflege von ökologischen Ausgleichsflächen?

Kompostieren so grosser Mengen ist etwas aufwendig.
Ich habe jeweils Haufen vom Mähgut meiner Magerwiesen, die wegen Unzugänglichkeit und bescheidenem Futterwert und machmal Dornzeugs drin keiner will.
Wenn man das einfach aufschichtet und liegen lässt, wird es innen schimmelig und bleibt ewig liegen, weil das Regenwasser drüber wegläuft. Wenn man die Haufen in der Art eines Vulkankraters aufsetzt, läuft das Wasser innen rein und es geht wesentlich schneller.
Man kann es in hoher Schicht (20 - 30 cm) auf Grünland oder wo immer man Kartoffeln will, ausbringen. Im Frühjahr kann man dann die Kartoffeln zwischen Gras und Erdoberfläche legen und bekommt so wunderbare Ernte ohne weitere Arbeit (ausser giessen, wenns mal wieder zu trocken werden sollte). Klappt vielleicht auch jetzt noch, aber dann vorher durchdringend wässern. Nur wo bekommt man im Juni Legekartoffeln her?
Auch als Mulch für Baumscheiben, Beerenkulturen und dergleichen ist das Zeug gut, allerdings gehen die Wühlmäuse gerne da rein.

Müll ist ein Problem, zumal wenn das ganze mit einem Schlegelmäher oder Mulchbalken weggeprügelt wurde. Dann wird alles voll Fitzel von Plastik und Getränkedosen.
Was umsonst ist, kann nix wert sein, muss nicht stimmen, aber in dem Falle würde ich schon genau hinschauen.

Ich seh eher den Hundekot als Problem. Kann man nicht verfüttern und wenn man es kompostiert, kann man den Kompost nur bei Dauerkulturen vergraben.

Eine andere Möglichkeit wäre, es zu fermentieren. Also in Form von Bokashi. Da würde es dicht gepresst trotzdem gut funktionieren.
Problem an der Sache wäre, dass man jedoch entsprechend große Gefäße oder Säcke bräuchte, um das in Gang zu setzen.
Die Hinweise der anderen auf Müll und anderem Unrat ist jedoch nicht zu verachten. Will man sich sowas echt in den Garten holen?

Wegen dem weiten C:N Verhältnis müsste ja sehr stickstoffhaltiges feuchtes Material zugegeben werden. Also praktisch Gülle oder Jauche, von Mensch oder Tier. Maschinelles Umsetzen wäre bei der Menge angeraten. Sonst halt zu mehreren die Heugabel schwingen.

Als günstige, kohlenstoffhaltige Kompostzugabe halte ich Herbstlaub für unbedenklicher. Also nicht, was im Stadtpark in Haufen herumliegt (da sind dann die gleichen Beimischungen drin), sondern was bei Leuten im Garten anfällt. Birke oder Kastanie ist da geeigneter als Walnuss oder Magnolie, weil die Laubarten sich ja unterschiedlich schnell zersetzen.

In jedem Fall muß man ja auf die richtige Feuchtigkeit und ausreichend Sauerstoff beim Kompostieren achten, damit man weniger Probleme mit Schimmel bzw. Faulsäften hat. So viel dröges, holziges Zeug wrd ja leicht zu trocken und pappt manchmal auch in dichten Schichten zusammen, da muß man gegensteuern.