Humus – Grundlage unseres Lebens

Hildegard
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Re: Humus – Grundlage unseres Lebens

#51

Beitrag von Hildegard » Fr 31. Aug 2018, 23:13

Zwiebel und Karotten auch rote Rüben gedeihen auch bei uns am Acker viel besser. Werden sie im Garten zuviel verwöhnt mit Gießen ???
LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst ;)

hobbygaertnerin
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Re: Humus – Grundlage unseres Lebens

#52

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 1. Sep 2018, 03:57

@Sonne,
sicher ist Kompostierung relativ einfach, man braucht nur genügend Biomasse und entsprechend mischen und warten. Wenn man z.B. einen Komposthaufen über längere Zeit lagert, da staun ich, wie wenig am Schluss von der organischen Masse noch übrig bleibt.
Aber mir ist aufgefallen, dass z.B. jedes Jahr eine Schicht von 2 cm Kompost im Jahr auf die Gartenfläche in 20 Jahren das Beet um 40 cm höher werden hätte lassen können- tut es aber nicht.
Selbst für Starkzehrer reicht diese 2 cm Kompostschicht noch noch nicht aus, um wirklich schöne z.B. Kohlköpfe zu ernten, braucht noch Brennesseljauche, Komposttee oder ähnliches, zumindest meine Erfahung, um nicht so kleine verhuzelte Kohköpfe zu ernten.
im Wald fällt das gesamte Material an Laub und Samen auf die Erde, ergibt jedes einen dicken Teppich an Biomasse, aber keine dicke Humusschicht, es reicht für das Wachstum der Bäume aus, aber mehr nicht.
Ich hab diese Flächen der Bauern in der Versuchsbeschreibung des Buches von Gerald Dunst nicht gesehen, aber so weit ich es verstanden hab, baut der Boden entweder Humus auf oder die Pflanzen nehmen es für das Wachstum her.
Beides zusammen braucht grössere Mengen an Kompost- an Kompost, der sich nicht so schnell abbauen kann.
Hier scheint der Kohlenstoff der Hauptfaktor zu sein. Die Mengen an Kompost, die auf den Flächen ausgebracht wurden, war über den zulässigen gestzlichen Bestimmungen, deshalb die Selbstanzeige.
Wo sollen die Berge von Biomasse für die landw. Flächen herkommen, wenn der Nährstoffkreislauf nicht geschlossen ist? Wir arbeiten seit 20 Jahren mit EM, Zusatz von Steinmehl in Gülle und Mist, bei der jährlichen Spatendiagnose hab ich die Veränderung im Boden beobachtet, das Bodengefüge, die Lebendverbauung verändert sich.
Lehm als Zusatz zum Kompost für den Garten, ja, mach ich, auch Steinmehl kommt hinzu, holziges Material, Grünschnitt, Kalk, aber ja nicht in die Mistscht, sondern in den pflanzlichen Kompostzusatzbereich, in den tierischen Mistbereich.
kommt die Holzkohle hinzu.
Ich habs auch nicht verstanden, warum auf dem Krautacker das Wurzelgemüse immer schöner war, dachte an Auswirkung von Fruchtfolge, aber erst seit dem Einsatz von Terra Preta im Garten ist kein Unterschied mehr vorhanden.
Der Garten war jahrelang nicht nur Hobby, sondern auch eine Art Versuchslabor - um Fragen nachzugehen.
Ich kann viele Fragen nur aus meiner Erfahrung und Sichtweise beantworten- offiziell wird das ganz anders gesehen.
Aber ich musste vieles selbst mit meinen eigenen Augen sehen, ausserdem hätte ich jetzt nicht einfach so von meinem Mann erwarten können, dass doch ein ganz schönes Sümmchen an Geld für Steinmehl und -sand in die Hänge genommen werden musste, ohne zu wissen, ob man im Boden was verbessern kann.
Auf alle Fälle, in so einem mit dicken Humusflözen versehenen Terra Pretaflächen wie in Amazonasgegenden gefunden,würde ich gerne Landwirtschaft betreiben.
Ich darf mich nicht beklagen, wir haben einen fruchtbaren Boden bei uns am Hof, aber wenn man mal sieht, was wirkliche Humusmengen zu leisten im Stande sind, da wird man schon neugierig. Der Geruch der Erde jetzt nach dem Regen, das tut richtig gut. Ich hatte gestern das Gefühl, als würden sich die Mikros im Boden so richtig freuen und feiern. Man konnte es sogar beim Atmen spüren, nicht mehr diese Hitze und Kargheit eines ausgetrockneten Bodens, sondern es war eine ganz andere Luft. Vermute mal, das auch die Pflanzen samt ihren Spaltöffnungen das merkten.

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Sonne
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Re: Humus – Grundlage unseres Lebens

#53

Beitrag von Sonne » Sa 1. Sep 2018, 09:40

Danke für deinen Text, Hobbygärtnerin. :)

Wir haben Lehmboden. Deshalb käme ich nie auf die Idee, Lehm in den Kompost zu tun. Wenn überhaupt, dann tun wir noch Sand rein. Also auf die Beete, nicht in den Kompost.

Ich finde das Thema unglaublich spannend. Habe mal 'Humus aufbauen' bei Google eingegeben und da kommen viele interessante Links und Videos. Das wird wohl meine Winterlektüre werden.

Mit Kompost arbeiten wir eigentlich schon immer und der Garten, der früher nur eine alte Obstwiese war, hat inzwischen sicher eine schöne Schicht Erde dazu gewonnen. Nach 30 Jahren ungefähr. Allein, wenn ich daran denke, was ich in den ersten Jahren geerntet habe: Bohnen und Eichenlaubsalat. Sonst nix. Ich habe mehr oder weniger das Zeug in den direkten Lehmboden eingesät. :haha:

Naja, wir haben im Lauf der Jahre natürlich etwas dazu gelernt, aber für den Garten war nie groß Zeit. Zum einen waren wir ja schon bald eine Großfamilie und zum andern war ich gesundheitlich oft nicht gut drauf. Hauptsächlich hat mein Mann im Garten gearbeitet. Aber für ihn sollte es nur ein Ausgleich sein und nicht zur Knochenarbeit ausarten. Von der hatte er schon anderweitig genug gehabt.

Aber das ist Vergangenheit. Heute habe ich mehr Kapazitäten um mich im Garten zu investieren. Und das tu ich auch.

Dabei staune ich allerdings immer wieder, was ich alles nicht weiß. Über Humus und Pflanzen und Tiere. Es ist eine Welt voller Wunder.

Ich staune auch, wie der Kompost wirklich unermütlich schrumpft. Wir haben ja Metallkomposter zu Hochbeeten umfunktioniert und gut halb mit Ästen, Grasschnitt unreifen Kompost etc gefüllt, dazu mit gekaufter Erde obendrauf. Wir können zugucken wie er allmählich absinkt, obwohl wir erst im Frühling ihn nochmal aufgefüllt haben. Hier könnte ich mal Humusausbau konkret studieren und ausprobieren. Aber vermutlich bin ich da zu ungeduldig und schütte im Frühling dann doch wieder 40 kg gekaufte Gartenerde drauf. :pfeif:
Vom Kompost selbst darf ich für diese Hochbeete nix mehr nehmen. Mein Mann will langsam auch mal wieder was für die normalen Beete haben. Ich klau ihm ständig den ganzen Kompost für meine Hochbeete, sagt er. :lol:

Mich würde noch interessieren, was für den Kompost besser ist. Ehr grobe Teile (von dem ganzen Buschzeug, kleine Ästchen oder die Stängel vom Mais zum Bsp...etc) oder lieber gehäckselt?

Wie hätten es die Regenwürmer denn am liebsten? :hmm:
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31

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Re: Humus – Grundlage unseres Lebens

#54

Beitrag von osterheidi » Sa 1. Sep 2018, 10:54

ich fahre gut mit einer guten mischung:
küchen und gartenreste und äste . das alles aber etwas zerkleinert und schicht für schicht gemischt. es geht aber nicht sehr pingelig zu dabei. ausser: keine wurzelbeikräuter oder pflanzenreste die dann austreiben. dafür habe ich extra langfristige häufen. von diesen kommt alle zwei jahre was auf obstbaumscheiben. da wird die wiese gemäht und die beikräuter sind mir egal
auf den hochbeeten kommt dann noch zerstampfte holzkohle dazu zum guten kompost. allerdings kompostiere ich auch direkt auf den hochbeeten: bohnen , erbsen kürbiskraut, rübenkraut etc. verbleibt da dazu gründüngung eingesät und dann dick gemulcht mit getrocknetem rasen- oder wiesenschnitt.
ich würde auch obstbaumlaub dazum guten kompost dazu nehmen und buchenlaub evtl. auch.
hochbeete sinken ja auch ab, weil man gestrüpp untern rein hat und das sinkt ab, so ungefähr 5 jahre lang

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Re: Humus – Grundlage unseres Lebens

#55

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 1. Sep 2018, 11:01

@Sonne,
ich hab mir einen Haufen Lehm von einer Baumaßnahme beiseite geschafft, wenn ich z.B. Kohlpflanzen in die Beete pflanze, tauche ich sie zuvor in Lehmbrühe, das mögen die Pflanzen und wachsen gut weg.
Wir haben Lehmboden, der Lehmzusatz zum Kompost soll als Ersatz für die in der Terra Preta gefundenen Ziegel bzw. Tonscherben reinkommen. Hab auch schon ein paar Mal versucht, Lehm zu brennen, aber das macht mir einfach zuviel Arbeit, an Ziegelsplitt komme ich leider nicht mehr.
Wünsche dir viel Erfolg beim Thema Humus-
mich hat das auch vor Jahren gepackt und nicht mehr losgelassen, hab extra eine Ausbildung dafür gemacht und ob ich wirklich viel darüber weiß, keine Ahnung. Immer wieder kommt mir was Neues unter und auslernen tut man eh nie.
Mir geht immer ein Satz im Kopf herum- in einer Hand voll Erde sind mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde leben. hat lange gedauert, bis ich den Sinn und den Hintergrund verstanden hab.
Der Garten soll für mich auch Ausgleich sein und nicht nur Knochenarbeit, im Garten wächst, was gut schmeckt, gut riecht oder anderseits nützlich ist- inzwischen ist der Boden so locker, dass ich ihn mit blossen Händen bearbeiten könnte- umgraben mach ich schon lange nicht mehr.
Erde brauch ich nicht mehr kaufen, aber ich hab mich zur Biomassejägerin entwickelt. Alles was geht, kommt durch den Shredder oder wird anderweitig kleingeschnitten.
Wegen Regenwurm - der mag es in annähernd kleine Portionsgrössen gehäckselt.
Für mich sind die Bankbeete, dazu Terra Preta Kompost, Komposttee, Mulchen und bei Bedarf bewässern der Weg, um schönes Gemüse ernten zu können.Man braucht dafür gar nicht so viel Gartenfläche, zumindest ist es meine Erfahrung.Mir tut es immer in der Seele weh, wenn ich schöne alte Gärten sehe, die landschaftsgärtnerisch umgestaltet werden und dort der ganze Humus weggeschoben und ein Kiesgarten gemacht wird.
Wieviel Mühe da oft dafür verwendet wurde, um einen fruchtbaren Boden hinzubekommen, meist hat die nächste Generation dafür kein Verständnis.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Humus – Grundlage unseres Lebens

#56

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Sa 1. Sep 2018, 17:00

Sonne hat geschrieben:Danke für deinen Text, Hobbygärtnerin. :)

Wir haben Lehmboden. Deshalb käme ich nie auf die Idee, Lehm in den Kompost zu tun. Wenn überhaupt, dann tun wir noch Sand rein. Also auf die Beete, nicht in den Kompost.

Ich finde das Thema unglaublich spannend. Habe mal 'Humus aufbauen' bei Google eingegeben und da kommen viele interessante Links und Videos. Das wird wohl meine Winterlektüre werden.

Mit Kompost arbeiten wir eigentlich schon immer und der Garten, der früher nur eine alte Obstwiese war, hat inzwischen sicher eine schöne Schicht Erde dazu gewonnen. Nach 30 Jahren ungefähr. Allein, wenn ich daran denke, was ich in den ersten Jahren geerntet habe: Bohnen und Eichenlaubsalat. Sonst nix. Ich habe mehr oder weniger das Zeug in den direkten Lehmboden eingesät. :haha:

Naja, wir haben im Lauf der Jahre natürlich etwas dazu gelernt, aber für den Garten war nie groß Zeit. Zum einen waren wir ja schon bald eine Großfamilie und zum andern war ich gesundheitlich oft nicht gut drauf. Hauptsächlich hat mein Mann im Garten gearbeitet. Aber für ihn sollte es nur ein Ausgleich sein und nicht zur Knochenarbeit ausarten. Von der hatte er schon anderweitig genug gehabt.

Aber das ist Vergangenheit. Heute habe ich mehr Kapazitäten um mich im Garten zu investieren. Und das tu ich auch.

Dabei staune ich allerdings immer wieder, was ich alles nicht weiß. Über Humus und Pflanzen und Tiere. Es ist eine Welt voller Wunder.

Ich staune auch, wie der Kompost wirklich unermütlich schrumpft. Wir haben ja Metallkomposter zu Hochbeeten umfunktioniert und gut halb mit Ästen, Grasschnitt unreifen Kompost etc gefüllt, dazu mit gekaufter Erde obendrauf. Wir können zugucken wie er allmählich absinkt, obwohl wir erst im Frühling ihn nochmal aufgefüllt haben. Hier könnte ich mal Humusausbau konkret studieren und ausprobieren. Aber vermutlich bin ich da zu ungeduldig und schütte im Frühling dann doch wieder 40 kg gekaufte Gartenerde drauf. :pfeif:
Vom Kompost selbst darf ich für diese Hochbeete nix mehr nehmen. Mein Mann will langsam auch mal wieder was für die normalen Beete haben. Ich klau ihm ständig den ganzen Kompost für meine Hochbeete, sagt er. :lol:

Mich würde noch interessieren, was für den Kompost besser ist. Ehr grobe Teile (von dem ganzen Buschzeug, kleine Ästchen oder die Stängel vom Mais zum Bsp...etc) oder lieber gehäckselt?

Wie hätten es die Regenwürmer denn am liebsten? :hmm:
Ich glaube du vermischst hier die Effekte der Humusanreicherung mit den deutlich stärkeren Effekten der riesigen Nährstoffmengen die du in den Boden bringst.
Bauern haben einen Versuch des Humusaufbaues gemacht und sich selbst angezeigt, weil es nach derzeit herrschenden Vorschriften nicht der guten fachlichen Praxis entsprechen würde. Wir müssen schon froh sein, wenn wir damit keinen Humus abbauen, aber aufbauen scheint damit nicht zu klappen.
Ja, das ist richtig. Die derzeitigen Vorschriften zur Dünung machen praktisch unmöglich den Humusgehalt des Bodens nennenswert zu steigern.

Dazu wäre aus meiner Sicht eine Trennung von Kompost und Festmist von der Gülle, Gärresten und Geflügelkot notwendig und gleichzeitig müsste die Nährstoffmenge aus Kompost und Festmist in der Nährstoffbilanz wesentlich schwächer berücksichtig werden.

Aktuell kommen alle organischen Dünger in einen Topf mit festem Deckel und gleichzeitig zerschießen Kompost und Mist den Landwirten die Düngerbilanzen da sie nicht das bringen (können) was man auf dem Papier annehmen muss.

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Sonne
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Re: Humus – Grundlage unseres Lebens

#57

Beitrag von Sonne » Sa 1. Sep 2018, 20:35

osterheidi hat geschrieben: hochbeete sinken ja auch ab, weil man gestrüpp untern rein hat und das sinkt ab, so ungefähr 5 jahre lang
Ja genau so ist es bei uns. Und das noch 5 Jahre...? :pft:

Das nächste Hochbeet fülle ich da mal mit was anderem. Nächstes Jahr wird unser Vorgarten gepflastert.
Da nehme ich dann den Rasenaushub als unterste Grundlage. So ein Hochbeet frißt und frißt. :roll:

hobbygaertnerin hat geschrieben:@Sonne,
ich hab mir einen Haufen Lehm von einer Baumaßnahme beiseite geschafft, wenn ich z.B. Kohlpflanzen in die Beete pflanze, tauche ich sie zuvor in Lehmbrühe, das mögen die Pflanzen und wachsen gut weg.
Interessant, was du alles weißt. :hmm: Und welche Pflanzen mögen das noch? Alles kohlige oder auch noch andere?
hobbygaertnerin hat geschrieben: Wegen Regenwurm - der mag es in annähernd kleine Portionsgrössen gehäckselt.
Das ist der Dolchstoß, den ich bei der nächsten Diskussion 'Häcksler Ja oder Nein' gezielt ausführen werde. :haha:

Mein Mann war jetzt nicht so begeistert von der Idee auch noch einen Häcksler zu kaufen. Das ist immer lustig...erst dagegen sein und sein
letztes Wort ist dann: 'Kauf ja keinen 100€-Schrott' :lol:

Sein Vorschlag ist ausleihen. Hm...aber vielleicht freunde ich mich damit doch an. Also mit Ausleihen.
Haben wäre zwar praktischer. Man könnte immer gleich was wegschaffen. So muß man alles erst mal zwischenlagern.
Aber wenn man einen ausleiht hat man auch ein wirklich robustes Gerät und muß sich auch nicht drum kümmern, ob man neue Messer braucht
bzw sie zum Schleifen bringen muss. Aber 35€ Ausleihgebühr füt 4 Stunden finde ich auch viel.

Neulich hab' ich so gängige Kleingarten-Messerhäcksler angeguckt und die Öffnungen sind schon sehr klein.
Kam mir so vor, als könnte ich da grad mal nur einen Ast durchschieben und müsste jedesmal darum bangen, ob er durchgeht.
Oelkanne hat geschrieben: Ich glaube du vermischst hier die Effekte der Humusanreicherung mit den deutlich stärkeren Effekten der riesigen Nährstoffmengen die du in den Boden bringst.
Schon möglich. Bei dem Thema bin ich leider ziemlich unbedarft.

Nährstoffmengen sind im Kompost. Das ist logisch.

Und Humus ist nicht gleich Kompost, aber wird Kompost langfristig nicht auch zu Humus?

Und Humus ist doch auch eine Nährstoffquelle, irgendwie. Kann man das so trennen?

Unter 'Effekte der Humusanreicherung' kann ich mir jetzt auch nur wenig vorstellen. :hmm:

Ja...davon verstehe ich wenig, vermutlich sind meine Fragen da auch etwas schlicht oder einfältig.

Aber ich halte es dann einfach mit dem Lied aus der Sesamstraße: „Wieso, weshalb, warum, warum … wer nicht fragt, bleibt dumm!“ :mrgreen:
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31

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Re: Humus – Grundlage unseres Lebens

#58

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 1. Sep 2018, 21:10

osterheidi hat geschrieben:hochbeete sinken ja auch ab, weil man gestrüpp untern rein hat und das sinkt ab, so ungefähr 5 jahre lang
das ist aber doch in erster Linie, weil zwischen dem Gestrüpp Luft drinnen ist?

Unser Garten in Niederösterreich "wächst" - er wird nicht kleiner. Wir haben wenig Nährstoffe drin, mir wurde hier auch diagnostiziert er sei humusarm. Wir lassen immer viel "Zeugs" dort liegen, er ist ca. den halben Tag im Schatten und feucht - kein Wind. Gedüngt wird mit Kompost, kein Tiermist, also hauptsächlich pflanzlich und Kompostklo (aber mengenmäßig wenig) und Algen aus dem Teich, Letztere machen ganz tolle lockere Erde!
Umgestochen haben wir seit Jahren nicht mehr, wir hacken den Boden nur. Er ist fast nie nackt.
Wir ernten nicht Riesenmengen, aber der Boden wird eher mehr. :im:

Vielleicht deshalb kann ich mir das mit dem "Humus wird verbraucht" nicht vorstellen.
Wird er das, wenn man intensiver (nährstoffkonzentrierter) düngt und mehr erntet?

noch eine Frage: :rot: ist Humus "sauer"?

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Re: Humus – Grundlage unseres Lebens

#59

Beitrag von hobbygaertnerin » So 2. Sep 2018, 04:50

@Sonne,
die Entscheidung für welchen Shredder auch immer ist nicht so ganz einfach.
Es kommt auf das Hackgut an. Bevor ihr euch einen Shredder zulegt, lieber verschiedene Modelle ausprobieren, wenn so ein Miethacker leistungsfähig ist, könnte das auch eine Option sein.
Eine Bekannte hat einen alten Hackstock und eine kleine Axt und macht damit alles in mulchgängige Grösse.
Ich hab einen Leisewalzenshredder, damit kann ich das kleine Astwerk, (Him-und andere Beerensträucher) harte Stengel kleinhäckseln, für weiches grösseres Hackgut hab ich einen Kleinschneider mit grossem Messer,(auch grössere Teile werden im Komposthaufen über die Jahre abgebaut, dauert eben nur länger) alle grösseren und grossen Aste gehen durch den Grosshacker. Der Shredder kam vor der Entscheidung für den Einsatz des Grosshackers wegen der Hackschnitzelheizung zu uns..Wir haben eine Hackschnitzelheizung, da kommt eben einmal im Jahr der Grosshacker und macht alles klein.
Mit Blick auf Regen- oder Kompostwurm ist meiner Meinung danach zu schauen, dass der Regenwurm z.B. Mulchmaterial in seine Röhren ziehen kann, auf dem Komposthaufen der Kompostwurm das Material abweiden kann.
Zum Anwachsen der Jungpflanzen- verdünnte Lehmbrühe mögen die Kohlpflanzen sehr gerne, bei Salat und anderen Arten verwende ich zum Angiessen der Jungpflanzen stark verdünnte Brennesselbrühe oder Komposttee, was gerade da ist. Damit haben sie einen kleinen schnellen Vorrat an "Futter" gleich im Boden.
Grosse Hochbeete brauchen meiner Meinung nach schon sehr viel Füllmaterial, da sind die kleinen Bankbeete einfacher von der Befüllmenge her-
dafür liefert die grosse Menge an Verottungswärme im Hochbeet längere Zeit ein besseres Wachstum- bei der ganzen Sicht auf die Bodenfruchtbarkeit wird meiner Meinung nach die Bodenwärme oftmals nicht als Wachstumsfaktor im Frühjahr gesehen.
Aber wieder zurück zum Thema Humus- bei mir werden die Fragen nicht weniger, sondern mehr.

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Re: Humus – Grundlage unseres Lebens

#60

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 5. Sep 2018, 07:28

Wir haben uns den Film über die Zukunft der Ernährung angesehen,
manches davon ist ja schon längst in der Gegenwart angekommen.
Tomaten, Paprika, Gurken, die auf Steinwolle in riesigen Gewächshäusern wachsen, versorgt mit Wasser und Dünger, computergesteuerte Sensortechnik, selbst die Temperatur wird gesteuert, damit die Pflanzen den optimalsten Ertrag bringen.
Was ich mich frage, macht es einen Unterschied, ob man so eine Tomate aus dem Gewächshaus oder die in der Sonne gereifte und in der Erde herangewachsene Frucht isst?
Der Salat der Zukunft in einer Indoorfarm- mit speziellem Lichtprogramm in flüssiger Nährlösung- auch hier die Frage,
ist es wirklich so egal, ob guter Humus, natürliches Tageslicht, Sonnenschein mit seinem verschiedenen Strahlungen mit dem Gemüse in Verbidnung stand oder ob es als high tec Erzeugnis erzeugt wird?

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