Äpfel auf den Kompost?

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Maisi
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Re: Äpfel auf den Kompost?

#21

Beitrag von Maisi » Di 4. Sep 2018, 09:54

So ganz alte Obstbauern sagen immer, es wäre nicht gut, wenn die faulen Äpfel unterm Baum liegen bleiben, das würde den Bäumen schaden. Warum und was genau, weiß ich auch nicht. Ich denk mir, in der Natur bleibt das Zeug ja auch drunter liegen, aber vielleicht sieht das bei Zuchtbäumen tatsächlich anders aus, daß die empfindlicher darauf reagieren? Und in freier Wildbahn kommt natürlich auch allerhand Getier, daß sich dann am Fallobst bedient, also bleibt im Endeffekt dann vielleicht doch wieder nicht viel übrig...

Ich les sie in erster Linie aus dem Grund auf, weil es mir nicht gefällt, wenn die ganze "Sauerei" dann drunter rumliegt und man nicht gescheit laufen kann.

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65375
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Re: Äpfel auf den Kompost?

#22

Beitrag von 65375 » Di 4. Sep 2018, 10:39

Sonne hat geschrieben:
65375 hat geschrieben:So viele Wespen tät ich dann auch wieder nicht haben wollen. Zwei, drei Völker ums Haus reichen für so'n hektisches Hinkel wie mich.
Du hältst dir Wespen? :hmm:
Nee, direkt halten tu ich sie nicht. Aber wenn sie sich in meinem Umfeld ansiedeln, fördere ich sie, indem ich das Nest schütze und Futter anbiete. Mich umschwirren sie auch; seit ich sie mit Obst gefüttert habe, noch mehr. Aber wir kommen gut miteinander aus.


Wenn das Obst unterm Baum vergammelt, können sich auch Krankheiten und Schädlinge dort halten und im Boden überwintern. Im Kompost hat man ja im besten Fall Temperaturen, die Krankheitserreger abtöten.

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Sonne
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Re: Äpfel auf den Kompost?

#23

Beitrag von Sonne » Di 4. Sep 2018, 14:00

Lustig.

Habe mir grade die 'Natürlich Gärtnern' 5/2018 gekauft.

Und was steht drin?

Ein langer Bericht über Wespen.

Wespenfreundlich natürlich. :hhe:
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31

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Re: Äpfel auf den Kompost?

#24

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 5. Sep 2018, 07:05

Zugegeben, ordentlich sieht es nicht aus, wenn Fallobst zum Verhumusen unter dem Baum liegt.
Derzeit fliegen Hornissen in grossen Mengen in einem Apfelbaum rum und holen sich dort ihr Futter, die Wespen schwirren unter den Zwetschgenbäumen, irgendwann kommen Amseln und picken das Fallobst weg, ob Regenwürmer davon auch naschen- ich hab da noch nie einen Wurm an einem Apfel gesehen.
Meine Freundin hat einen Versuch gemacht, einen Teil der Bäume hat sie im Spätherbst das Fallobst liegen lassen, bei den anderen Bäumen wie üblich weggeräumt.
Die Befürchtung, dass der Apfelwickler bei den "schlampigen Bäumen im nächsten Jahr stärker auftreten würde, hat sich nicht bestätigt, aber auch nicht mehr pilzliche Krankheiten, sondern eher weniger.
Als die Bäumen noch wild und nicht gezüchtet waren, sind die Früchte sicher auch liegen geblieben, was von dem dort lebenden Getier nicht verputzt wurde.
Was mir nur so in den Sinn kommt-
in der Regel werden Obstbäume so gut wie wenig oder nicht gedüngt, der Kompost reicht meist nur für den Gemüse, Beerengarten, aber wenn ich mir die Mengen an Obst vor Augen halte, die dieses Jahr an den Bäumen hängt- woher beziehen die Bäume die Nährstoffe um diese Massen an Obst zu verkraften?
Ich machs einfach so, solange wir Obst davon holen, wird weggeräumt, ebenso für den Saft und zum Pflücken- ich mag nicht in die gatschigen Obstreste steigen, Rinder und andere Viecher bekommen auch von dem Segen,
aber danach streu ich Steinmehl und -sand auf das letzte Fallobst, das ich liegen lasse und dann noch eine Gabe Dünger im Spätherbst und eine dünne Mistschicht unter den Baum.
Dick mulchen hab ich mir abgewöhnt, das mögen die Wühlmäuse zu gerne und damit haben die Bäume ein Problem.

Griseldis

Re: Äpfel auf den Kompost?

#25

Beitrag von Griseldis » Mi 5. Sep 2018, 07:12

hobbygaertnerin hat geschrieben: solange wir Obst davon holen, wird weggeräumt, ebenso für den Saft und zum Pflücken- ich mag nicht in die gatschigen Obstreste steigen,.....
aber danach streu ich Steinmehl und -sand auf das letzte Fallobst, das ich liegen lasse und dann noch eine Gabe Dünger im Spätherbst.....
Dick mulchen hab ich mir abgewöhnt, das mögen die Wühlmäuse zu gerne und damit haben die Bäume ein Problem.
So mache ich es auch -allerdings ohne Mistschicht, das lockt bei mir sofort die Wühlmäuse an. Die Blätter bleiben ebenfalls unter den Bäumen, werden nur mit dem Rasenmäher zerkleinert, damit sie schneller verrotten.

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ohne_Furcht_und_Adel
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Re: Äpfel auf den Kompost?

#26

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » Fr 7. Sep 2018, 21:39

Damit die Obstbäume auch mal Futter haben, gebe ich gerne Pferdemist dran, wenn ich welchen bekomme. Abgelagerten oder frischen. Außerdem wird mit Rasenschnitt gemulcht, wo es Baumscheiben gibt- was ja die Regenwürmer freut. Ich setze auch auf Pflanzennachbarschaften, indem ich quasi an allen Fruchtgehölzen auch Brennesseln wachsen lasse. Ich meine, daß Brennesseln einen vitalen, reifen Boden hinterlassen. Brennesseljauche kriegen die Obstbäume auch jedes Mal, wenn welche fertig ist.

Die größten sechsbeinigen Feinde der Fruchtgehölze sind bei mir die Ameisen mit ihren Blattläusen. Wir haben hier Grünspechte und ich glaube auch Ameisenlöwen, aber es scheint für eine wirkliche Eindämmung der Plage noch nicht zu reichen!

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Äpfel auf den Kompost?

#27

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Fr 7. Sep 2018, 22:10

Ameisen verteidigen "ihren" Baum aber auch gegen andere Schädlinge wie Raupen oder Insekten, die die Blütenknospen schädigen würden z.B. Pilzbefall grasen sie zum Teil auch ab.
https://www.gartenfreunde.de/gartenprax ... n/ameisen/

Für mich sind Ameisen sehr nützlich - auch in den Obstbäumen. Außerdem soll ein Garten mit vielen Ameisennestern eine höhere Fruchtbarkeit besitzen (bessere Durchlüftung, viel organisches Material, das ins Nest geschleppt wird, Düngung).

Die Äpfel, die bei mir in die Gemüsebeete fallen, lasse ich bis zum Frühling dort liegen. Wenn ich die verfaulten Reste dann aufklaube, finde ich darunter immer Regenwürmer.
Die scheinen also vergammelndes Obst ganz toll zu finden. Auch vergammelndes Wurzelgemüse wie Rettiche, Möhren, Rüben usw. Da habe ich dann im Frühling oft eine ganze Kinderstube von Mini-Regenwürmern dran wenn ich sie rausziehe.

Wozu dient das Steinmehl unter den Obstbäumen?

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Re: Äpfel auf den Kompost?

#28

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 8. Sep 2018, 05:08

@Pitu, die Regenwürmer mögen das Steinmehl, bzw. -sand sehr gerne, wir streuen im Betrieb jedes Jahr einiges und da fällt dann immer für den Garten was ab. Frische Mineralien für die Fläche.
Danke für deine Erfahrung, dann mögen die Regenwürmer doch das liegen gebliebene Obst. Wir haben dieses Jahr soviele Birnen, kein Durchkommen mehr, da lass ich jetzt bewusst unter einem Baum mehr liegen.

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Äpfel auf den Kompost?

#29

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Sa 8. Sep 2018, 08:28

hobbygaertnerin: Jetzt habe ich nochmal wegen Gesteinsmehl nachgelesen. Ich habe noch einen Eimer mit 5 Litern (weißes Pulver) herumstehen. Angeblich sollte man bei kalkhaltigem Boden 150 g pro qm aufbringen. Da wäre mein Eimer gleich leer. Verteilt man das Gesteinsmehl denn auf der gesamten Fläche unter den Obstbäumen? Oder würde es schon reichen, im äußeren Kronenbereich Gesteinsmehl aufzubringen?

Macht man das nur bei Kernobst? Oder ist das auch gut für Steinobstbäume? Das Silicium im Gesteinsmehl soll ja die Pflanzenzellen verstärken.

Bisher habe ich noch nicht viel mit Gesteinsmehl im Garten gemacht. Hauptsächlich habe ich es bei Kartoffeln und Tomaten verwendet.

Aufgrund Eurer Anregung werde ich mal ein Experiment machen und die Äpfel dicht auf einem Gemüsebeet verteilen. Und dann beobachten, wie die Regenwürmer das finden?
Und welche Auswirkungen das auf die Fruchtbarkeit des Beetes hat im nächsten Jahr?

Gwenhwyfar
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Re: Äpfel auf den Kompost?

#30

Beitrag von Gwenhwyfar » So 7. Okt 2018, 21:11

Da ich ja erst vor kurzem hier eingezogen bin, lag auch schon einiges an Fallobst unter den Bäumen. Was noch halbwegs gut und verwertbar war, habe ich zur Verwertung aufgesammelt. Aber es war schon einiges so vergammelt, dass ich es dann auch auf den Kompost gegeben habe. Direkt verwurmtes Obst habe ich nicht gefunden, das meiste war von Wespen und Hornissen angeknabbert.
Ehrlich gesagt habe ich mir nicht so wirklich Gedanken darum gemacht, ob es dadurch im nächsten bzw übernächsten Jahr zum Wurmbefall kommen kann. Bleiben Würmer denn tatsächlich so lange an bzw in verrotteten Obst? Ich fand es einfach zu schade, das Obst einfach nur zu entsorgen und dachte, auf dem Komposthaufen wird wenigstens noch was verwertbares draus. Aber dann sollte ich speziell diesen Kompost wohl lieber nicht zum Düngen der Obstbäume verwenden, oder?
Manche Menschen spüren den Regen, andere werden einfach nur nass.

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