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Re: Mykhorizza und Obstbäume

Verfasst: Mi 29. Nov 2017, 15:55
von Pastinake
Im aktuellen Heft der Kraut & Rüben, also 12/17 ist ein Artikel über Mykhorizza drin. Finde ich sehr interessant.
So kann sich Jeder selbst ein Bild machen ... :holy:

Re: Mykhorizza und Obstbäume

Verfasst: So 20. Mai 2018, 16:34
von Benutzer 6122 gelöscht
Nachdem ich gerade das Buch von Raoul H. France: Das Leben im Boden / Das Edaphon fertiggelesen habe, hab ich mal weiterrecherchiert.
Und bin auf dieses interessante Experiment mit kleingehäckseltem Laubholz im Getreideanbau gestossen. Finde ich ganz interessant (vielleicht auch für Waldbesitzer?).

https://permanorikum.wordpress.com/2011 ... zweigholz/

Re: Mykhorizza und Obstbäume

Verfasst: So 20. Mai 2018, 17:30
von viktualia
Das sind "die anderen Pilze", nicht die Mykorhizzas, die an den Wurzeln leben.
Der Grundprozess des Humusaufbaus, der laut Lemieux in Wirklichkeit die Mineralisierung und Fruchtbarkeit steuert. und die Freisetzung der in den FZH (fragmenziertes Zweigholz) zahlreich vorkommenden Nährstoffen (Zuckerarten, Zellulosen, Vitamine, Proteine, Enzyme, Lignine etc.) gehen von Basidiomyceten (Weißfäule-Pilzen) aus, welche Lignin entpolymerisieren, Pflanzensymbiosen eingehen und den Bakterien, die im Bodenleben eine wichtige Rolle spielen, nützlich werden.

Die sind auch gut, aber halt was anderes. Abbbauende, Destruenten.
Guck mal auf der ersten Seite dieses Fadens, da hatten wir den gleichen "Irrtum" schonmal.
(Dass es gut für den Boden sei, ist ja kein Irrtum; aber es sind halt ganz andere Pilzfamilien.)

Ich tu diesen link hier nochmal rein, der ist zwar gut, aber eher "zu gut", also eher was grundsätzliches zum querlesen...
https://de.wikibooks.org/wiki/Mykorrhiz ... Mykorrhiza

Re: Mykhorizza und Obstbäume

Verfasst: So 20. Mai 2018, 20:09
von Benutzer 6122 gelöscht
Ähem, Du hast Recht Viktualia. Das hatte ich wohl überlesen. Sorry für die Doppelnennung der Studie ... :rot:

Aber warum ist da der Ertrag beim Roggen soviel höher, wenn Astschnitzel im Acker liegen??? Das muß doch bedeuten, daß es sehr wohl eine fördernde Wirkung auf das Getreide hat.
Oder das Beispiel von Weinreben mit Haselästen? Das dadurch der Krankheitsbefall verringert wird? Nach France ernähren sich ja auch etliche Bodenlebewesen wieder von den Pilzen. Vielleicht locken die Holzzersetzer ja auch wieder andere positive Bodenbewohner an? Oder es liegt daran, daß die Zersetzer das im Holz gespeicherte Gute wie Zucker, Vitamine etc. freisetzen wie im Text beschrieben. Und das steht dann den anderen Pflanzen wieder zur Verfügung?

Re: Mykhorizza und Obstbäume

Verfasst: So 20. Mai 2018, 21:06
von viktualia
Ich sag ja nicht, das sei nix, ich sag nur, es sei was anderes.
Ich kann mich da nur Manfred anschliessen, der ebenfalls auf der ersten Seite, die Vermutung äusserte, es habe damit zu tun, dass weiterentwickelte Pflanzen mehr Pilze im Verhältniss zu Bakterien im Boden mögen. Sukzessionstechnisch.
Manfred bezieht sich auf Mrs. Ingham, Bodenbiologin und die empfiehlt, dem Kompost Pilzfutter zu gönnen - und Holz ist gutes Pilzfutter. Das wird dann wohl auf einem Feld auch so sein. Es lenkt das Bakterienspektrum halt in ne andere Richtung, ein anderes Verhältniss.