Mykhorizza und Obstbäume

viktualia

Re: Mykhorizza und Obstbäume

#31

Beitrag von viktualia » Fr 1. Sep 2017, 21:01

erikas und pfifferlinge meinst du jetzt speziell für die heidelbeeren,
Ja, klar. Und ich hab keine Ahnung, wie man Pfifferlinge "umpflanzt", woher auch. Aber Grund zu der Annahme, dass Erde in pfifferlingsnähe passendes Myzel enthält.
ob sich durch umpflanzen eines unserer apfelbäume von hier das pilzgeflecht in ein anderes klima/nen anderen boden (ev. sauer, feucht, erikageeignet) mitschleppen liesse, klingt mir nicht sehr wahrscheinlich.
Es ging doch um den praktischen Nutzen der Myzele für den Selbstverbraucher, nicht nur Anwendung, auch Herkunft.
Es gibt 3 Formen der Wurzelmyzele; wenige Pflanzen, die ohne auskommen;
einige, die nicht ohne Spezielle auskommen, wie die Heidelbeeren
und die meisten Nutzpflanzen leben mit unmengen dieser Gesellen, ohne, dass wir es wissen.
Viele Pflanzen können mit mehreren Arten oder ohne existieren.
Weltweit sind ca. 200 Arten von Arbuskulären Mykorrhizapilzen (siehe unten) beschrieben, die mit ca. 80 % aller Landpflanzenarten in Symbiose stehen. Eine solche unspezifische Symbiose kann sich nur schwer nachträglich entwickelt haben. Begon, Harper und Townsend schreiben in ihrem Lehrbuch der Ökologie (1986) sogar: „Die meisten höheren Pflanzen haben keine Wurzeln, sie haben Mykorrhizen.“
(aus dem Wikilink oben).

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kraut_ruebe
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Re: Mykhorizza und Obstbäume

#32

Beitrag von kraut_ruebe » Fr 1. Sep 2017, 21:25

ich bezog mich auf die vermeintliche lösung des umpflanzens zur beschaffung von M.

aus der sicht der pflanzen ist es einfacher, die können mit mehreren oder auch ohne. aus der sicht des M. ist es vermutlich nicht mehr so leicht, was ich so weiss braucht ein pilz unter anderem 'seinen' ph-wert - weswegen wir unerwünschtem pilzbefall auch mit absichtlicher ph-wert-veränderung begegnen um ihn auszurotten.

so easy wird es mit umsiedeln da nicht werden, nicht mal innerhalb meiner grundstücksgrenzen hab ich überall den selben boden/ph-wert, geschweige denn wenn ich mir was aus dem wald hole und in meine selbst gebastelte sauerecke setze (was noch erfolgversprechender sein könnte als was zu den ph-von/bis-alles-möglich-obstbäumen zu bringen, die eigentlich thema sind)
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Re: Mykhorizza und Obstbäume

#33

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 2. Sep 2017, 05:31

@Viktualia,
Danke fürs Reinstellen. Ich hab Howards Testament, aber finds gerade nicht, deswegen vielen Dank für den Link.
Ob man die indischen Klima- und Wachstumsverhältnisse von Obstbäumen genau mit unseren Lebensbedingungen der Obstbäume vergleichen kann, vermutlich gibts da schon Unterschiede. Auf alle Fälle werd ich mir die nächste Zeit wieder Howard´s Buch genauer durchlesen.
Find es immer interessant, wenn man Bücher öfters liest, mit der Zeit kommen andere Wissensbausteine dazu und ich verstehe dann manches erst wirklich.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Mykhorizza und Obstbäume

#34

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 2. Sep 2017, 09:58

kraut_ruebe hat geschrieben:ich bezog mich auf die vermeintliche lösung des umpflanzens zur beschaffung von M.
bessere Lösung??

Ich finde, man kann es auf jeden Fall mal ausprobieren, denn mehr Übereinstimmung mit dem "idealen ph-Wert" als gekaufte Sporen auszubringen, hat man da sicherlich.
Immerhin nimmt man ja auch ein kleines Stück "Originalerde" mit.

Woher sollen denn sonst bei mir zum Beispiel M.s kommen, die saure Erde brauchen/vertragen, wenn da sonst kalkhaltiger Boden vorherrscht außer im Heidelbeerbeet?

Dass das sowieso ein Gemurkse ist, wenn ich unbedingt bei mir Heidelbeeren haben will, ist eine andere Sache - aber sie schmecken halt so gut....
Und ich habe eine sehr seltene Sorte bekommen, die man nicht im Handel kaufen kann.... :im:

******************************************

Können Mykhoriza-Sporen an den Samen kleben?

viktualia

Re: Mykhorizza und Obstbäume

#35

Beitrag von viktualia » Sa 2. Sep 2017, 10:21

(was noch erfolgversprechender sein könnte als was zu den ph-von/bis-alles-möglich-obstbäumen zu bringen, die eigentlich thema sind)
K-R, ich fürchte, da hab ich mir jetzt nix bei gedacht, erst mal die Fragen zu beantworten, die auf der ersten Seite auftauchten.
Wie gesagt, es gibt ganz verschiedene Pilze und die für Heidelbeeren nutzen deinen Obstbäume nix.
Und es nutzen auch die Pilze für Nutzpflanzen höchstens indirekt.
Und klar, das Ganze steht und fällt mit dem richtigen ph-Wert, egal, ob mit oder ohne Pilze.
Das wären jetzt, meiner Auffassung nach, die nächsten interessanten Fragen:
wo sind sie noch; wo sind sie schon weg; was brauchen sie; wodurch vertreibt man sie und wie bekommt man sie zurück. Am besten ohne kaufen.
Oder? Und wenn da die Obstbäume nicht ganz vorne sind, würde mich das, in Anbetracht der Komplexität, nicht wirklich stören....

Aber man kann sicher das ein oder andere Fazit schon ziehen:
so ist sicher das Freihalten der Baumscheibe von Gras mittels p-h-Wert verändernder Substanzen, rsp. Gifte nicht so gut fürs Myzel;
und bei alternativer Bepflanzung könnte man schauen, dass man Pflanzen erwischt, die mit mehreren Pilzen in Symbiose stehen (Endo- und Ekto.) (Da war doch irgendwo ne Tabelle bei den links...)(Kapuzinerkresse und Apfel scheint z.B. zu passen). Oder Inas Punkt mit dem Gründünger im Winter, dass man den anpasst.

Tut mir leid, K-R, ich möcht nicht trollen, aber seh auch nicht was es nutzen soll, sich an diesem Punkt schon nur auf Obstbäume zu beziehen.
Ich seh es umgekehrt: ich werd nicht genau herausbekommen, was diese mikroskopische Wesenheit genau braucht, aber ich kann das Zusammenspiel stärken auch ohne dies genau zu wissen, indem ich die Umgebung des "Problems" beachte.

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Re: Mykhorizza und Obstbäume

#36

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 2. Sep 2017, 10:53

viktualia hat geschrieben:
Tut mir leid, K-R, ich möcht nicht trollen, aber seh auch nicht was es nutzen soll, sich an diesem Punkt schon nur auf Obstbäume zu beziehen.
es würde dem thema nutzen, das da heisst: Mykhorizza und Obstbäume
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Re: Mykhorizza und Obstbäume

#37

Beitrag von viktualia » Sa 2. Sep 2017, 11:29

ich werd nicht genau herausbekommen, was diese mikroskopische Wesenheit genau braucht, aber ich kann das Zusammenspiel stärken auch ohne dies genau zu wissen, indem ich die Umgebung des "Problems" beachte.
K-R, bei allem Respekt, ich hab das nicht als Entschuldigung geschrieben sondern weil ich das für Vernünftig halte.

Mit anderen Worten: es nutzt den Obstbäumen nix, wenn wir diesen Faden pflegen anstatt das Wissen über Mykorhizzen.
(Ging doch bei "FKH" schon los...)

So Bäume stehen doch nicht isoliert; wir sind doch im "Bodenpflege" Bereich - ???

Ich kann mich aber gerne zurückhalten.
Nicht wegen der Bäume, sondern wegen unterschiedlicher Lernstrategien.

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Re: Mykhorizza und Obstbäume

#38

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 2. Sep 2017, 12:10

Unsere Obstbäume stehen alle in Streuobstwiese, haben keine freie Baumscheibe, habe längere Zeit im Herbst die Baumscheibe gemulcht, die Wühlmäuse aller Länder zogen dann in dieses Paradies. Mir würde auch die Zeit fehlen, um den gesamten Obstgartenbereich baumscheibenfrei zu machen.
Ich finde auch, dass es viel bringen würde, wenn diese Mykhorizza nicht nur per Päckchen gekauft werden müsste - sondern mehr Wissen darüber vorhanden wäre, was sie braucht, dass sie sich einfindet (ohne Päckchen) und dann auch dort "wohnen" bleibt.
Und was auch noch interessant wäre, was macht den Unterschied beim Obstbaum- ob er mit oder ohne Mykhorizza lebt? Ist er gesünder, hat er einen anderen Zugang zu Bodenfeuchte, zu Nährstoffen?
Und die nächste Frage wäre natürlich auch noch, macht das auch was mit dem Obst?

Dass Pflanzen auch ohne all das ganze Boden"zeugs" wachsen, brauch ich mir nur die Tomaten in der Tomatenanlage vor Augen halten, 5 Tomaten in einem ungefähr silosandsacklangen Kokosschrotbehältnis eingepflanzt mit den Zuleitungen für Wasser und Nährstoffe, Tomaten, die 10 m hoch wachsen, alle gleichzeitig reife Rispen haben, Erträge, bei denen unsere Tomaten vor Neid erblassen müssten.
Vom Geschmack her den wässrigen Tomaten früherer Zeit total überlegen (bin zwar altmodisch und möchte meine Tomaten ernten und verwenden, kaufe auch in der Regel fast keine Tomaten)

Ist jetzt auch noch ausser dieser Box- aber seit knapp 2 Wochen leben unsere Sauerfrüchte (Heidel-,Preise- und Cranbeeren) in der selbstgemischten Erde mit einem hohen Hackschnitzel , Sägemehlanteil und all dem, was ich meinte, dass sie mögen würden- man sieht ganz zart an den Blatträndern, wie sie grüner werden.
Und ich habe aus diesen Gründen auch wilde Heidelbeeren in die Nähe der sauertöpfischen Pflanzen gesetzt.
Dass nach 2 Wochen nicht gleich alles spriesst und wächst, kein Thema, aber die ewig mickernden Preiselbeersträucher schauen irgendwie besser aus.

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Re: Mykhorizza und Obstbäume

#39

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 2. Sep 2017, 13:04

bisschen was zum wie und warum, und wie die erde mit den Ms auf natürlichem wege angereichert wird. nachdem die Ms bei bedarf auch messbar sind, werden schon welche drin sein, sonst hätt die konkurrenz sicher schon geklagt.

kurz zusammengefasst: kompost aus vielen verschiedenen materialien anlegen, und in der nähe 'bestimmte' bäume pflanzen, damit sich die Ms vermehren können. die bestimmten bäume wären anscheinend in einem terra preta-ratgeber erwähnt, theoretisch könnten es zB buchen, spitzahorn, birnen sein, die müssten gute partner sein. den kompost zu erde werden lassen und mitsamt dem grundstock an verschiedenen Ms ausbringen zum andocken/vermehren bei den wunschpflanzen. braucht nur bisserl zeit.

ein paar jahre schneller ginge es wohl, den kompost neben einem/idealerweise mehreren verschiedenen bestehenden guten partner anlegen, bisserl was an Ms ist ja angeblich ohnehin immer bei den bäumen da, das gefüttert werden und in den kompost einwandern kann.

https://pflanzenkohle.info/so-gelingt-d ... ykorrhiza/
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viktualia

Re: Mykhorizza und Obstbäume

#40

Beitrag von viktualia » Sa 2. Sep 2017, 14:39

Ich glaubs nicht!
K-R, der Typ VERKAUFT seinen Kompost für nen Euro den Liter.
Und er verlinkt zwar den Wiki-Artikel, in dem ganz deutlich steht, dass die Mykorhizza-Pilze SYMBIONTEN sind,
ergo ihre Kohlenhydrate von LEBENDEN WURZELN beziehen, schreibt es aber nicht in seine "Beschreibung",
denn dann würde der potentielle Kunde, so er denn Hirn besitzt, sich fragen müssen, wie dass denn in so nem Haufen klappen soll.
Tut es wohl auch nicht.
Der gibt Myzele rein, dass glaub ich ihm, aber die sind nur´n bissl ne Eiweissbeigabe; die verhungern nämlich.
Vielleicht geben sie ein paar Sporen ab, vielleicht kommen die (vereinzelt) auch durch -
aber so suboptimale Bedingungen kann man nicht als "Zucht" bezeichnen, no way.

Mir scheint, du hast den Irrtum, der zum Vorschlag des FKH führte, noch nicht ganz verdaut.
Es gibt im Reich der Pilze solche und solche.

Aber ich bin raus hier, ich möchte wissen, keinen Zank.

P.S.: Bäume in der Nähe ist sicher richtig;
"Vielfalt" des Materials eher nicht. Totholz zum Beispiel füttert die falschen;
was die mit Äpfeln, Eierschalen oder fetten Samen anfangen sollen - K-R, was soll das?
Ich kann kaum ausdrücken, wie unsinnig ich das finde.
(Muss ich ja zum Glück auch nicht.)

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