Mykhorizza und Obstbäume

Benutzer 72 gelöscht

Re: Mykhorizza und Obstbäume

#11

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 30. Aug 2017, 14:09

Der Grund, warum ich frage: mein Garten ist eigentlich immer über Winter mit viel Unkraut bewachsen. Das ist im Frühling ..eehhmm lästig.
Deshalb wollte ich heuer im Herbst alle Wurzelunkräuter raus und stattdessen Spinat säen (damit der Boden mit lebendigem bedeckt bleibt). Na ja, vielleicht reicht es, dass quer durch meinen Garten eine dicke Reihe Schokominze wächst?
Das ist doch quasi Pfefferminze, oder?

Pastinake

Re: Mykhorizza und Obstbäume

#12

Beitrag von Pastinake » Mi 30. Aug 2017, 15:09

Danke hobbygaertnerin für den interessanten Link. Allerdings kann ich mir gar nicht vorstellen, daß man Pilzsporen trocken im Garten verteilen kann? Brauchen die nicht ein passendes Medium für die "Aussaat"?
In meinem Garten tauchen auch immer wieder Pilze auf. Kleine weißgraue Rasenpilze und viele gelbe Pilze wachsen aus meinen Hackschnitzel-Wegen heraus. Letztes Jahr hab ich ziemlich dumm geguckt, als ich im Frühling Morcheln hatte! :-)
Leider gab es dieses Jahr keine Morcheln, die anscheinend u.a. in Symbiose mit Apfelbäumen leben. Das wußte ich vorher auch nicht.
Ich sehe Pilze in meinem Garten als gutes Zeichen an und verstehe Leute nicht, die Hutpilze im Garten bekämpfen...
Auf jeden Fall werde ich mich mal mit dem Thema Mykhorizza beschäftigen. Danke für die Inspiration! :daumen:

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kraut_ruebe
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Re: Mykhorizza und Obstbäume

#13

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 30. Aug 2017, 15:31

Pastinake hat geschrieben: Ich sehe Pilze in meinem Garten als gutes Zeichen an und verstehe Leute nicht, die Hutpilze im Garten bekämpfen...
:daumen:

es gibt ein buch mit dem titel: Mycelium Running: How Mushrooms Can Help Save the World: A Guide to Healing the Planet Through Gardening with Gourmet and Medicinal Mushrooms

neben vielen anderen themen findet sich darin auch was zu mykhorizza - aber mehr zur wirkungsweise und weniger zur frage, wie man sie fördert/ansiedelt. insgesamt vertritt der autor die meinung, dass mehr pilze aller art alles stabilisieren bzw. verbessern könnten.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Pastinake

Re: Mykhorizza und Obstbäume

#14

Beitrag von Pastinake » Mi 30. Aug 2017, 22:21

Danke kraut_ruebe für den Buchtipp! Für sowas bin ich immer offen!
Das Buch hört sich total interessant an und ich werde es mir sicher mal aus einer Unibibliothek bestellen.
Besonders gut gefällt mir eine Kapitelüberschrift aus dem Inhaltsverzeichnis "Mycelium as Nature's Internet". :)
Aber es scheint ja mehr um Pilzzucht zu gehen und das steht bei mir auf der Wunschliste, braucht aber noch Zeit für die Umsetzung.
Als ich mein Haus das erste Mal besichtigt habe, war ein prächtiger Parasol im Garten. Ich würde zwar nicht sagen, daß es das "schlagende Kaufargument" war, aber auf jeden Fall ein Bonuspunkt. ;) Auch wenn seitdem kein Parasol mehr aufgetaucht ist, leider...
Aber ich werde mich jetzt erstmal zum Thema Mykhorizza belesen, ehe ich hier weiter unqualifiziert reinquake... :eckweg:

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Re: Mykhorizza und Obstbäume

#15

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 31. Aug 2017, 08:23

@Pastinake,
so gross Ahnung hab ich auch noch nicht von diesen Pilzen. Und bei der Pilzzucht von Speisepilzen bastle ich schon eine Weile rum, aber so richtig den Durchblick hab ich da auch noch nicht.
Find deinen Beitrag sehr wichtig- mir fällt nämlich auch auf, dass die Pilze immer weniger werden.
Im Wald draussen genauso wie sonst.
Und so wie ich die Sache sehe, ist das Leben im Boden noch eines der ganze grossen Geheimnisse, nur bruchstückhaft bekannt, mehr nicht. Das was so abfällig mit dem Namen Dreck bezeichnet wird, ist unsere Lebensngrundlage.
Hab da noch was gefunden:
http://www.schleitzer.de/fileadmin/schl ... rdruck.pdf

viktualia

Re: Mykhorizza und Obstbäume

#16

Beitrag von viktualia » Do 31. Aug 2017, 08:34

Hat hier zufällig wer nen link in dem steht, ob denn Feldsalat Mykorhizza ausbildet, wenn es der Spinat nicht tut?
Ist ein Baldriangewächs, Familie Geissblattgewächse.
(Also ne Info zu irgendwem aus der Familie würd mir reichen.)

(Danke Ina, für den Hinweis mit Spinat; da mach ich meinen Mulch vielleicht auch nun in "Reihen", bissl Spinat möcht ich schon....)

Heckenrose,
die Pilze brauchen lebendige Wurzeln und können ohne diese nur kurze Zeit "überbrücken".
Öhm, dafür gibt es doch die Sporen....
Sorry, aber die Aussage kann ich jetzt nicht einordnen.
Normalerweise überstehen Sporen mehr Umwelteinflüsse als ein Pilz, Frost zum Beispiel oder Trockenheit.
Hast du da ne Info, dass dies bei den M. anders ist, oder war das ne Vermutung?
(Ist jetzt ne Frage, noch keine Behauptung!)

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Re: Mykhorizza und Obstbäume

#17

Beitrag von christine-josefine » Do 31. Aug 2017, 16:29

heute um 3 in BR 2 in Radio Wissen: Mikrokosmos Erde
da gehts um Pilze und Zweckgemeinschaften
leider hab ich es nicht als Podcast gefunden aber als PDF Datei zum nachlesen

http://www.br.de/radio/bayern2/service/ ... n-954.html
Viele Grüße, Christine mit J
Wait and see!

christine-josefine
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Re: Mykhorizza und Obstbäume

#18

Beitrag von christine-josefine » Do 31. Aug 2017, 16:49

jetzt hab ichs doch noch zum nachhören gefunden
http://cdn-storage.br.de/MUJIuUOVBwQIbt ... enlebe.mp3
Viele Grüße, Christine mit J
Wait and see!

Pastinake

Re: Mykhorizza und Obstbäume

#19

Beitrag von Pastinake » Do 31. Aug 2017, 22:52

Wow, was für ein interessantes Thema! :daumen: Ich weiß wieder mal, daß ich nichts weiß... ;)

Viktualia: Laut der Artikelsammlung, die hobbygaertnerin verlinkt hat, (danke dafür!) gehen ja Kohl und Gänsefußgewächse keine Symbiose ein. Beide Pflanzengattungen wirken antimykotisch. Demnach müßte Feldsalat durch Mykhorizza besiedelbar sein. Zumindestens finde ich beim ersten Suchen im Internet nichts im Zusammenhang mit Feldsalat und antimykotisch.

Ich habe hier auch noch mehrere interessante Artikel zum Thema Pilze und Pflanzen gefunden:
Zuerst habe ich das hier gelesen:
http://www.pflanzenforschung.de/de/jour ... tzwe-10619
Das finde ich echt unglaublich! Daß Bäume so miteinander kommunizieren können?! :eek:

Und dann hab ich auf der Seite weitergelesen:
http://www.pflanzenforschung.de/de/jour ... utun-10142
Und das ist auch interessant:
http://www.pflanzenforschung.de/index.php?cID=5858
Und auch noch:
http://www.pflanzenforschung.de/de/jour ... nheit-2128

Und als letztes diese mich nachdenklich stimmende Meldung:
http://www.pflanzenforschung.de/de/plan ... derten-273

Hobbygaertnerin, ich habe bei mir in der Gegend eher den Eindruck, daß die Pilze im Wald mehr werden? Ich denke, daß immer weniger Leute sich mit Pilzen auskennen und in den Wald gehen. In meinem Freundeskreis bin ich die einzige Person, die Pilze sammelt. Bei den Jüngeren wird das wohl immer weniger werden. Und die Apps sind ja auch noch nicht so ganz zuverlässig... Wobei ich mal mit einem Bekannten im Wald war, der die Pilze fotografiert hat und dann den passenden Namen dazu erhalten hat. Fand ich schon skurril.

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Re: Mykhorizza und Obstbäume

#20

Beitrag von hobbygaertnerin » Fr 1. Sep 2017, 06:04

@Pastinake,
bin leider nicht der gute Pilzkenner, aber die paar Arten die ich kenne, sind fast nicht mehr zu finden.
Was ich nicht kenne, lass ich lieber stehen - als wie es manchmal gemacht wird, alles zu sammeln und dann einem Pilzkundigen zur Durchsicht vorzulegen.
Dein letzter geposteter Link macht echt nachdenklich, aber nicht nur in Hinblick auf Obstbäume sondern generell.
Ich frag mich, was macht eine Pflanze, wenn sie keine Mykhorizza mehr zur Verfügung hat oder so verändert wurde, dass sie sie nicht mehr nutzen kann? Und nur eine Ahnung, wir stehen am Ende der Nahrungskette- was macht es mit uns, wenn es im Boden nicht mehr stimmt.
Gesunder Boden, gesunde Pflanze, gesundes Tier, gesunder Mensch.
Es gibt inzwischen für Tomaten, für Rasen, für Bäume usw. Mykhorizza zu kaufen, aber da ist für mich nicht geklärt, bleibt die dann im Boden oder veschwindet sie wieder, welche Bedingungen müssen vorherrschen, dass sie bleiben kann.
Aber noch viel wichtiger erscheint mir, wie muss der Boden gepflegt werden, dass es für Bakterien und der Vielzahl an Bodenlebewesen ein pasendes Mileu gibt, aber eben auch für das pilzliche Leben.
Dass z.B. die Kohlarten keine Mykhorizza benötigen- da macht dann Fruchtfolge erst einen wirklichen Sinn, wenn man so was auch weiß.
Wir können heute auf den Mars fliegen und es wird davon geträumt, dort vielleicht auch mal leben zu können, aber das Wissen, wie wir diese Erde nachhaltig und bewohnbar halten, das ist noch nicht vorhanden.

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