Regenwürmer und Ökosystem

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Peterle
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Regenwürmer und Ökosystem

#1

Beitrag von Peterle » Mi 9. Aug 2017, 09:15

Mal wieder ein schönes Beispiel, wie scheinbar nützliches mutiert:

http://www.epochtimes.de/umwelt/regenwu ... 80794.html

Der europäische Regenwurm (bzw. mehrere Arten) bringen das Ökosystem in Nordamerika ins Wanken. SIchtbare Auswirkungen bisher:
- verminderte Laubschicht
- trockenere Böden

Für mich also auch nebenbei die Bestärkung der Erkenntnis, das eine reiche Bodenbedeckung die Feuchtigkeit hält (und somit Schnecken fördert :aeh: ).

Gruß

Peter

Manfred

Re: Regenwürmer und Ökosystem

#2

Beitrag von Manfred » Mi 9. Aug 2017, 10:26

Es ist halt wie immer, wenn eine neue, gestaltungspotente Art auf ein Biotop trifft, in dem sie bisher nicht vorhanden war:
Es gibt massive Verwerfungen, die sich dann erst über einen langen Zeitraum wieder irgendwie stabilisieren.
Maßstäbe wie gut oder schlecht ohne irgendeinen Kontext passen für solche Ereignisse einfach nicht. Sie sind in der Erdgeschichte millionenfach passiert.

Bewerten kann man solche Vorgänge immer nur aus einem Kontext heraus.
z.B. wie verändert das die Lebensbedingungen für uns Menschen.

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Re: Regenwürmer und Ökosystem

#3

Beitrag von Buchkammer » Fr 11. Aug 2017, 10:55

Mal eine Lanze brechen für den armen Kerl:

"Der Einfluss der Regenwürmer auf die Bodenbildung ist nicht hoch genug einzuschätzen und ist für Landwirtschaft und Gartenbau von überragender Bedeutung." (Erhard Hennig [1906-1998], deutscher Humusforscher)
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
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Manfred

Re: Regenwürmer und Ökosystem

#4

Beitrag von Manfred » So 24. Dez 2017, 00:01

Diese Veröffentlichung von 1963 beschreibt, wie Regenwürmer das Bodenleben verändert, hin zu durch mehr Pilzhyphen stabilisierten Bodenaggregaten mit besserer Nährstoffverfügbarkeit.

"Microbiological, physical and chemical changes were followed in worm casts ageing in the field. Filamentous fungi and yeasts increased in number rapidly after the cast was produced, but not bacteria or actinomyceteswhich
were initially numerous. Measurements of hyphal length confirmed the increased growth of fungi. Ageing casts showed a declining respiratory activity, possibly because the bacteria formed resting stages. Aggregate stability increased rapidly as casts age, probably due to increasing amounts of fungal hyphae. Polysaccharide content of casts was much greater than that of soil, but did not vary with changes in stability. Total and mineral nitrogen levels of casts were greater than those of soil; the major part of the inorganic nitrogen occurred as ammonia which was rapidly converted to nitrate."

http://mic.microbiologyresearch.org/con ... gm-live-02

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Re: Regenwürmer und Ökosystem

#5

Beitrag von hobbygaertnerin » So 24. Dez 2017, 08:30

Ich freu mich immer, wenn ich die vielen Häufchen vom Regenwurmausscheidungen in der Wiese, auf dem Acker sehe.
Oder wenn sie wieder mal fleissig ihre Arbeit tun und organische Masse in ihre Löcher ziehen.
Abr auch die Komposti-Würmer sind nicht zu verachten-
Wurmkompost in Saatrillen für Jungpflanzen, da leben die Pflanzen richtig auf.
Man kann einem eigentlich nix besseres auf Weihnachten und fürs neue Jahr wünschen als sehr viele von diesen fleissigen Mitbewohnern zu haben.

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Re: Regenwürmer und Ökosystem

#6

Beitrag von Buchkammer » So 24. Dez 2017, 10:49

Und wenn man heuer noch die wertvollen Erdgemüse ausbuddelt und dabei einen Regenwurm an das Tageslicht befördert. Sich kaum bewegend, weil in einer Art Winterschlaf; bedeckt man den Wurm wieder behutsam mit Erde und sagt zu ihm: Komm, leg dich wieder hin und schlaf weiter - ruh dich aus, damit du im Frühjahr wieder ausreichend in die Beete kacken kannst und mit deinen Ausscheidungen das Wachstum der gesunden und schmackhaften Gemüse förderst. :pfeif:
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