Grundsatz-Diskussion

viktualia

Re: Grundsatz-Diskussion

#161

Beitrag von viktualia » So 23. Jul 2017, 20:28

Hört sich eigentlich an als ob ich nicht rechnen könnte? :hmm:
Wenn du jetzt auch noch anfängst, muss es wirklich an mir liegen.....
Schluchz, mit dem ohne Zahlen und dem verbrauchten Bier wollte ich eigentlich einen zarten Hinweis
auf die Kombination von Erfahrung, Interesse und Fantasie legen.

Subtilität liegt mir anscheinend gar nicht.
Hast du meinen nicht-Hinweis auf den un-permischen Spritverbrauch als un-gerechnet gelesen?
Tut mir jetzt echt leid.

viktualia

Re: Grundsatz-Diskussion

#162

Beitrag von viktualia » So 23. Jul 2017, 20:32

Oder doch ein Lesefehler? GRUNDdüngung... nicht grün.
Rohana, oh wei, danke.

Peter, ich bitte hochoffiziell um Entschuldigung.

Meine vorige Erklärung möge dazu dienen zu erklären, warum ich so lange gebraucht habe. Sorry.
(Bzw. überhaupt darauf kam....)

centauri

Re: Grundsatz-Diskussion

#163

Beitrag von centauri » So 23. Jul 2017, 20:45

@Viktualia
Alles gut!
Zur Aufmunterung schicke ich dir noch ein Bild von deinem Hahn.
Der hängt jetzt neben unserem Hausgeist. :)
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Re: Grundsatz-Diskussion

#164

Beitrag von bielefelder13 » Mo 24. Jul 2017, 06:52

@viktualia. Feiner Zug. :daumen:
Fang nie an aufzuhören. Höre niemals auf Anzufangen.

hobbygaertnerin
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Re: Grundsatz-Diskussion

#165

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 24. Jul 2017, 07:29

Ich muss ehrlich gestehen, hab mich mein ganzes Leben lang für die Pflanzen, den Boden und das Drumherum interessiert.
Aber eines ist mir aufgefallen, das Wissen hat sich bei mir vermehrt, aber die Fragen ebenso- und jetzt bin ich in der Phase, wo ich weiß, dass ich nichts weiß.
Ich würde gerne eine Zeitreise machen können und mich mit Menschen früherer Zeiten unterhalten - die begnadete Ackerbauern, Gärtner waren, - und aber auch mit denen, die irgendwann erkannten, dass Raubbau am Boden viel gravierendere Folgen hat, als nur die Erosion.
Viel wird heute nicht mehr auf das Wissen um diese Zusammenhänge gegeben, wer im (Dreck) Erde herumkratzt - eher als mittelmässig begabt angesehen- lässt sich ja alles jederzeit und auch sehr preisgünstig kaufen.
Aber vielleicht ist es doch nicht so - ist das was im Boden geschieht, sehr wesentlich für die Pflanzen, die Tiere und die am Ende der Nahrungskette stehenden Menschen?

viktualia

Re: Grundsatz-Diskussion

#166

Beitrag von viktualia » Mo 24. Jul 2017, 09:59

Centauri, das freut mich jetzt sehr....
Bielefelder, danke schön; puh, hat mich aber auch erleichtert.
Ina, ich denk an dich, bekomm es aber nicht in Worte.
Ich muss ehrlich gestehen, hab mich mein ganzes Leben lang für die Pflanzen, den Boden und das Drumherum interessiert.
Hobbygärtnerin, kennst du es, bei Hirtentäschel vorsichtig die Samenstände runter zu ziehen, so dass sie noch dran sind und das dann zu schütteln, so dass man es, ganz leise, klingeln hört?
Hat meine Mama früher mit uns gemacht.
Worauf ich hinaus will? Stellt euch das mal genau vor: es geht nur, wenn man es langsam macht, ohne Geduld reissen die zarten Ästchen ja ab.
Man hört es auch nur, wenn man ganz leise ist und ganz nah zusammen. Na, "klingelt" was?
Da ist man sich ganz nah. Sich und der Natur. Aber halt auch SICH. Dabei lernt man nicht nur hinhören, auch hinfühlen.
Vielleicht kommt es beim Thema Kinder bissl besser rüber, wie wichtig es sein kann, mal langsam zu machen, um sich für die Menge an Input zu öffnen, dass da ist.....
Und das mit dem Nicht-Wissen: normal. Gut so. Lach, ich denk manchmal, dass hilft mir dann, Neues besser aufzunehmen, weil ich es eher erkenne.
In Zusammenhängen zu denken ist ja eigentlich sowohl leichter als auch, ja , lustvoller, befriedigender.

Ich bin schon zufrieden, wenn ich mein Hirn so weit frei bekomme, dass ich ne Lücke erkenne, wenn sie mir begegnet. So wie gestern mit der Stickstoffsperre.
Könnte mir ja jetzt auch unendlich peinlich sein..... Stattdessen kann ich aber auch einen interessanten Abend mit der Frage verbringen, warum ich das, was im Kompost passiert, nicht auch im Beet hab sehen können. (Weil ich Stauden ziehe und Angst hatte, die mit meinem Mistkompost zu überdüngen - das hab ich recht schnell geschnaggelt. Und vorher hatte ich Befürchtungen, zuviel Sägespäne zu kompostieren. Und jetzt frag ich mich, ob die Bodenschichten nicht auch ein Faktor sind, den ich mir besser anschaue, bevor ich weiter überlege....)

Tja, die Zeitreise: irgendwie gefällt mir die Vorstellung, dass nicht nur brauchbares Wissen verloren ging, es wurden auch schon jede Menge Irrtümer gemacht und vergessen. Und viele gute Sachen sind möglicherweise schon dutzende Male erfunden worden, so wie jetzt bei der Perma Kultur.

Ich bin ganz sicher, dass es wichtig ist, die Erkentnisse über das Zusammenspiel des Bodens bezüglich Wurzeln und Mikroben zu sammeln und zusammen zu fügen.
Lach, ich hab natürlich auch meine Theorie darüber, wieviel das mit der "Entwurzelung" unserer Gesellschaft zu tun hat, dieses fraktalisierte Denken.
Und große Hoffnungen, dass damit ein Umdenken praktisch möglich wird, also das Trainieren alternativer Denkstrukturen.
Wir kommen nicht aus dem Nichts, wir sind ein Teil von Allem und das ist keine Esoterik, das ist ganz natürlich.
Back to the roots.

hobbygaertnerin
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Re: Grundsatz-Diskussion

#167

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 25. Jul 2017, 05:37

Ich habe mir gestern Abend 2 Bücher aus dem Bücherregal gesucht, die ich die nächsten Wochen abends wieder lesen werde.
4.000 Jahre Landbau in Japan, China, Korea und das Landw. Testament von Sir Albert Howard.
Ein kleines Büchlein- 2.000 Jahre Erfahrungen im Gartenbau kommt auch noch dazu-
und damit versuche ich das eigene Wissen und die Erfahrungen, die ich im Laufe der Zeit gemacht habe- in eine gewisse Ordnung zu bringen.
Es hat mich schon lange interessiert und interessiert mich ständig, wie Gartenbau funktionieren könnte.

heckenrose
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Re: Grundsatz-Diskussion

#168

Beitrag von heckenrose » Di 25. Jul 2017, 12:08

Du meine Güte, mal ein paar Tage nicht reingeschaut, und schon hat sich das rasant weiterentwickelt.

Ich fand Peters Info einfach nur interessant und natürlich diskussionswürdig. Und ich bin definitiv an Systemen interessiert, jede Gartenbewirtschaftung ist ein System, eines ist erfolgreicher, das andere weniger... Deswegen ja der Thread.

Zum "mickrigen Biogemüse", das erwähnt wurde, möchte ich noch folgendes beisteuern:

Kürbisgewächse wie Zucchini, Gurken, und natürlich auch Kürbis :) gehen bei mir oft super, sehen auch gesund und gut ernährt aus, und meist hab ich mehr als ich verwerten kann.
Aber nur, wenn sie die Schnecken gut überleben!
Und das sind alles "Starkzehrer". Muss ich mir da echt Gedanken machen über Stickstoffmangel durch Kompost????
Genauso funktionieren Tomaten gut (bei genug Sonne).
Und ich möchte nochmal auf den von mir echt bewunderten Charles Dowding verweisen: auf der folgenden Homepage kann sich jeder überzeugen, was dabei rauskommt, wenn einer mit viel Kompost wirtschaftet. In England. Klima eher noch schneckenträchtiger als bei uns... https://www.charlesdowding.co.uk/
Bloß krieg ich das nicht hin :dreh:

Bin immer noch am Suchen nach einer Methodik, die mir erlaubt, mit vorhandenen Materialien und ohne ständigen Zukauf erfolgreich Gemüse anzubauen.
Momentan könnte ich viele Bilder-des-Jammers hochladen in Bezug auf Wirsing und anderes Kraut (Schneckes Liebling), von den Kurz-mal-dagewesenen-und-dann abgefressenen gibt's nix mehr zu sehen, die Spuren sind eher in meinem Gemüt, und dann sind da halt noch Rote Bete und sonstige Wurzelgemüse (Schwachzehrer, übrigens, oder?) als verlorene Saat, die ich nie zu sehen bekomme (wo ist der heulende Smily?)

Muss mich sputen, hock schon viel zu lange vorm Bildschirm
LG
heckenrose

Benutzer 72 gelöscht

Re: Grundsatz-Diskussion

#169

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 25. Jul 2017, 12:42

viktualia hat geschrieben:Hobbygärtnerin, kennst du es, bei Hirtentäschel vorsichtig die Samenstände runter zu ziehen, so dass sie noch dran sind und das dann zu schütteln, so dass man es, ganz leise, klingeln hört?
Hat meine Mama früher mit uns gemacht.
Worauf ich hinaus will? Stellt euch das mal genau vor: es geht nur, wenn man es langsam macht, ohne Geduld reissen die zarten Ästchen ja ab.
Man hört es auch nur, wenn man ganz leise ist und ganz nah zusammen. Na, "klingelt" was?
hey, das hättest du mir 2011 sagen sollen!

werde es aber trotzdem mal mit meinen Rackern ausprobieren! danke fürs Teilen :daumen:

Bei uns hat die Zeit alles "geheilt" bzw, ich denke, die Kinder lernen es erst, ihre Energien zu lenken...
Es kommt aber immer wieder neues nach... :pft: :duckundweg:

***************************

Was Heckenrose sagt, das kenne ich auch:
Kürbisse, Zucchini, Mais, Tomaten - alles wächst wunderbar. Salat und Kohl wird nix, wegen der Schnecken. Andere Schädlinge (außer manchmal die Maus) verschonen meine Sachen fast ganz.

Wieso??

Das kann doch kein Mangel an Nährstoffen sein?
oder doch? aber dann sicher nicht Stickstoff - ?????

Pastinake

Re: Grundsatz-Diskussion

#170

Beitrag von Pastinake » Di 25. Jul 2017, 20:09

heckenrose und ina maka: Wenn bei Euch Starkzehrer gut gehen... Vielleicht ist Euer Boden einfach zu stark gedüngt für Salat und Kohl?
Und die Pflanzen schießen zu sehr ins weiche Blatt und werden von den Schnecken als zu schwächlich angesehen?

Ich habe auch Charles Dowding entdeckt und bedecke seit letztem Jahr das Kohlquadrat immer 2-3 cm mit (vom Grüngutplatz gekauftem) Kompost. Vorher noch Gartenkalk leicht einharken. Der Salat und die Hülsenfrüchte kommen bei mir in das Quadrat, wo im Vorjahr der Kohl auf Kompost stand.
Kein tierischer Dünger beim Salat oder Kohl. Brennesseljauche auch nur ganz selten. Allerdings setze ich jeden Kürbis, Zucchini, Kohl, Salat, Buschbohnen ... einzeln in einen Schneckenring. Außenrum habe ich Hackschnitzelwege und schaue, daß ich das Gras möglichst kurz halte.
Um gefährdete Aussaat, die ich nicht in Ringe setzen kann wie Dicke Bohnen oder Zuckererbsen, streue ich Maismehl oder Maisgries.
Dann fressen die Schnecken am Gries, kommen gar nicht erst zu meinem Gemüse, und ich kann sie morgens bequem mit gepuderter Fußsohle ohne Festsaugen absammeln. ;)

Bin von der Dowding-Methode wirklich begeistert. Es ist vielvielviel weniger Unkraut zu jäten als in "normalen" Beeten und die Nutzpflanzen gedeihen auch sehr gut. Regenwürmer habe ich auch ganz viele. Ich glaube, daß es "meinem" Boden ohne jährliches Umgraben besser geht.
Allerdings bekomme ich das mit meinem eigenen Kompost noch nicht so hin. Da habe ich zuviel Unkrautsamen dabei, weil ich die großzügig mit draufgeschmissen habe. Das muß ich noch lernen, wie ich die Temperaturen hoch genug bekomme. Aber wenn ich jedes Jahr Kompost kaufe für 20 qm bringt mich das finanziell nicht um.

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