Grundsatz-Diskussion

heckenrose
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Re: Grundsatz-Diskussion

#21

Beitrag von heckenrose » Di 28. Feb 2017, 22:28

Hallo Buchkammer und Thomas/V.,

ich kann beide Ansichten sehr gut verstehen, das gibt genau meinen inneren Konflikt wieder :hmm:
Ich denke, in einem gesunden humushaltigen Boden gibt es keine zu hohe Schneckenpopulation oder mehrfache Eier-Gelege selbiger - da kümmern sich die Lebewesen schon drum und den Nacktschnecken vergeht das Eier legen.
Das dachte ich auch - vielleicht hoffe ich immer noch, dass es so ist?!?
Ich habe bei mir zwar keine Hühner (die sich bei anderen um die Schneckeneier kümmern), aber Amsel und Co. gibt es reichlich, die sollten die Rolle ja auch übernehmen können.
Tatsächlich ist die Situation aber genau wie von mir eingangs geschildert...

Also muss ich Buchkammer mal direkt fragen: Wie komme ich denn zu diesem gesunden humushaltigen Boden - falls es daran liegen sollte?'

Danke an alle für die Geduld und das Interesse am Thema. :scneckenschleim :n8:

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Thomas/V.
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Re: Grundsatz-Diskussion

#22

Beitrag von Thomas/V. » Di 28. Feb 2017, 22:40

Nee, ich hasse keine Ameisen oder sonst was, was sich in normalem Umfang hier alles so bewegt, aber diese Schneckeninvasion ist nichts Normales mehr.
Ich jage keine Maulwürfe (habe sowieso keine, und auch in den Nachbargrundstücke sind seit Jahren keine mehr), noch nicht mal Wühlmäuse, die mir ein paar Kartoffeln fressen stören mich wirklich, aber sowas wie die letzten 15 Jahre hat nichts mehr mit normaler Natur zu tun.
Musst du Hunger Leiden, wenn dir die Nacktschnecken dein Gemüse abfressen?
Nö, ich kann mir auch den Giftfraß aus dem Supermarkt kaufen. Macht weniger Arbeit als stundenlang Schnecken zu killen.
sondern soll eine Weiterentwicklung unserer hiesigen Schnecken sein.
Dann frage ich mich, wie sich innerhalb von ein paar Jahren aus wenigen harmlosen Abfallfressern, die gelegentlich mal ein Radieschen angeknabbert haben, freßwütige Monstermassen entwickeln konnten.

Aber klar, wer an Homöopathie oder solchen Quatsch glaubt, der kann es ja mit Schneckenflüstern versuchen. Viel Erfolg!
Wacht endlich mal auf und nehmt zur Kenntnis, das hier mittlerweile alles Mögliche oberfaul ist!
Von Vogelgrippe bis zu RHD und was es noch alles so für nette Sachen gibt, die man nicht einfach mal mit ner anderen Kompostierungsmethode aus der Welt schafft juckt es anscheinend niemanden wirklich, was los ist, solange man seinen Fraß noch bei Lila und Alli kaufen kann :bang:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Thomas/V.
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Re: Grundsatz-Diskussion

#23

Beitrag von Thomas/V. » Di 28. Feb 2017, 22:49

ch denke, in einem gesunden humushaltigen Boden gibt es keine zu hohe Schneckenpopulation oder mehrfache Eier-Gelege selbiger - da kümmern sich die Lebewesen schon drum und den Nacktschnecken vergeht das Eier legen.



Das dachte ich auch - vielleicht hoffe ich immer noch, dass es so ist?!?
Ich habe ja über die Jahre aus der Wiese einen humushaltigen Boden gemacht, immer weniger umgegraben, gemulcht ect.pp.
Vielleicht kommen deswegen die Viecher von überall her, weil ihnen das gesunde Gemüse woanders nicht geboten wird und sie keinen Chemiefraß fressen wollen?
Die Eier legen sie übrigens überall, unterm Laub-Mulch, unter Steinen (gut für alle möglichen anderen Tiere :mrgreen: ) in den Wühlmausgängen, unter Brettern und sonstwo. Es ist völlig egal...
Trockene Rindenmulch- oder Sandwege wirken tendenziell wie Schneckenbarrieren. Ohne Garantie
Ja, wenn es 1 Woche trocken und warm ist, dann "wirkt" jede Barriere, weil sie sich verkriechen und nicht draußen rum kriechen. Wenn es naß ist, juckt die das Rindenzeugs auch nicht, und auch kein Sand.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Baumfrau

Re: Grundsatz-Diskussion

#24

Beitrag von Baumfrau » Di 28. Feb 2017, 23:16

Habe auch die Erfahrung wie Thomas/V. gemacht: Barrieren aus Rindenmulch (damit sind bei mir ALLE Gartenwege bedeckt), Sand oder wie oft beschrieben kleingeschnittenen Tannenzweigen nutzen hier bei mir im Norden überhaupt nix gegen die braunen Schnecken.

Die schwarzen Schnecken, die bei uns immer einheimisch waren, die haben zwar gelegentlich im Garten mal was an- oder abgefressen, aber selbst in sehr feuchten Jahren war die Anzahl überschaubar. Mit denen und ihrer Anzahl kann ich mich auch anfreunden als Bestandteil des Gartens. Um die haben wir uns früher auch gar nicht weiter gekümmert, die haben ihren Teil gefressen und gut war es. Aber die schwarzen Schnecken sind verschwunden, habe die letzten Jahre nur noch eine mal im Wald gesehen, im Garten überhaupt nicht.

Die roten bzw. braunen Schnecken gibt es hier erst seit wenigen Jahren, und es werden von Jahr zu Jahr mehr und mehr. In allen Gärten, auf allen Wegen, sogar auf den Bürgersteigen. Bis ich rausgekriegt habe, warum bei mir die Möhren nichts werden ... tscha, sobald sie ein minimales grünes Köpfchen zeigten war es auch schon vorbei damit und im Magen der braunen Nacktschnecke. Bin mal nachts auf Pirsch gegangen und diese hunderte in den Hochbeeten sind einfach nur Fies. Mein Nachbar zur Linken hat eines Abends bei 500 abgesammelten aufgehört zu zählen. Also, das ist doch nicht mehr normal!

Und an meinem Kompost kanns auch nicht liegen, der ist wunderbar luftig und stinkt überhaupt nicht, riecht gut nach Walderde. Und mein Nachbar hat überhaupt keinen, düngt nur mit Blaukorn und hat genau so viele Schnecken.

Frustrierte Grüße
Regina

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Re: Grundsatz-Diskussion

#25

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 1. Mär 2017, 08:51

Unser Obst- und Gartenbauverein macht in der nächsten Zeit eine Veranstaltung über Schnecken, ich werde euch berichten, was dort zu hören war.
Mit Schnecken hab ich die verschiedensten Erfahrungen gemacht- ich habe auch die Weinbergschnecken im Garten, jedesmal wenn ich eine Schnecke mit Wohnwagen sehe, beschrifte ich das Haus mit Hausnummer- bei Nr. 34 bin ich inzwischen angelangt.
Warum Schnecken manchmal so massenhaft auftreten, ich weiß es nicht,
ich habe mehr ein Problem mit den Wühlmäusen, der Boden ist inzwischen ein Gedicht, total locker und gar, Wühlmäuse sind ja nicht blöd, warum sollen sie im schweren Lehmboden in der Umgebung mühsam graben, wenn es im Paradies so einfach geht- und ausserdem noch genügend Leckerbissen zu finden sind.
Aber die Grundsatzdiskussion, welcher Kompost, welche Form von Gartenbewirtschaftung, die kann ich auch nicht beantworten, weil ich da noch ganz am Anfang des Wissens bin.

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Re: Grundsatz-Diskussion

#26

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 1. Mär 2017, 09:11

heckenrose hat geschrieben:

Gelesen bei Pommeresche:
Bodenleben will lebendiges Material, so frisch wie möglich, direkt auf dem Beet.
Heißrotte und Warmkompost sind zu meiden.
Der harmlosere kühle Kompost verliert zu viel Leben beim Umwandlungsprozess außerhalb des Beetes. Erdisiert frisches Material durch Vermischen 1:1 mit Erde und kurzes Lagern.
Bedeckt frischgesetzte Jungpflanzen mit 10cm(!) frischgeschnittenem Gras.
Eiweiß“bombe“ – wie war das mit Fäulnis???
ich stimme dieser these zu und auf meinem lehmboden funktioniert das auch bestens so. das sehe ich allerdings als variante 'lehmboden aufbessern in pannonischem klima' und nicht als kompostanlage, kompost bereite ich extra auch zu, den brauch ich für kübeln, bäume, neue beete etc noch extra.

faulenden rasenschnitt hatte ich beim mulchen noch nie. fäulnis ist bei mir nur ein problem, wenn ich den gesamten rasenschnitt auf nen haufen werfe(n würde).

ich glaube aber nicht daran, dass es eine einzige anleitung gibt, die für alle böden und klimata taugt. bodenbeschaffenheit, niederschlag, temperatur und jahreszeit sind ebenso wichtig wie eingebrachtes material.

@schädlinge: in einer perfekten umgebung würde gleichgewicht herrschen. wohl dem, der rund um seinen garten auch gleichgewicht hat. vermutlich wird aber mehr der zustand herrschen, dass wir SVer im vergleich zu den direkten nachbarn paradiesische(re) zustände haben. die viechers sind auch nicht dumm. unsere böden sind für die natürlich interessanter.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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Re: Grundsatz-Diskussion

#27

Beitrag von Rohana » Mi 1. Mär 2017, 09:37

In einem Gleichgewicht in der "perfekten Umgebung" gibt es halt keine Kulturpflanzen und nichts "angebautes", das ist der springende Punkt.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 947 gelöscht

Re: Grundsatz-Diskussion

#28

Beitrag von Benutzer 947 gelöscht » Mi 1. Mär 2017, 10:08

Zu Schnecken: Minze soll getrocknet (nicht frisch!) um gefährdete Pflanzen wie eine Art Mulch ausgelegt erfolgreich zur Schneckenabwehr sein. Hab´s eben beim Surfen entdeckt:

https://www.youtube.com/watch?v=PUykObZNzV8

Da ich leichten Boden und Südhanglage habe, machen mir Schnecken nicht so große Probleme. Wobei es schon je nach Jahr unterschiedlich ist.

Zu Kompost:
Ich habe es aufgegeben, Bücher darüber zu wälzen und die ideale Methode zu finden. Aus gesundheitlichen Gründen (Rücken) und weil ich wirklich genug anderes um die Ohren habe, werfe ich alles, was anfällt, einfach auf einen Haufen, den ich der Länge nach immer weiter vergrößere. Bei mir sind das Gartenabfälle, rohe Küchenabfälle, Rasenschnitt und Mist von Ziegen und Kaninchen, manchmal auch altes Heu und dünneres Material vom Baumschnitt. Umgesetzt wird nicht mehr. Allerdings achte ich schon darauf, keine zu dicke Schicht einzelner Komponenten zu machen, sondern schön abzuwechseln. Bis jetzt wurde immer wunderbarer Kompost daraus - jedenfalls so weit das von Aussehen, Konsistenz und Geruch beurteilt werden kann - eine Analyse hab ich noch nie machen lassen.
Sicher keine besonders kluge Methode und manchmal hab ich auch ein schlechtes Gewissen, weil ich denke, letzten Endes steht und fällt alles mit der Qualität des Bodens und Bodenlebens. Und ich müsste mehr Zeit darauf verwenden. Aber .. siehe oben.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Grundsatz-Diskussion

#29

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 1. Mär 2017, 10:15

Rohana hat geschrieben:Beim Nabu ist an allem die Landwirtschaft schuld: "Vielleicht hat sich die Schneckenart in den vergangenen Jahrzehnten einfach aufgrund veränderter landwirtschaftlicher Anbaumethoden so stark vermehrt, dass es uns wie eine Invasion erscheint“ (Letzter Satz aus Link im vorigen Post)
ich kenne diese These (Theorie? Annahme?) auch und ehrlich gesagt, weiß ich nicht, warum es ärger geworden ist mit den Biestern ( :grr: :flag: )

"Früher" hmmmm

Meine Mutter mulcht nie, sie hat ihre Beete sauberst geräumt, kein Unkraut und alles schön in Reih und Glied.
Und keine Schnecken :duckundweg:

(allerdings hat sie den Garten auf der Spitze eines kleinen Bergleins, trockenen Lehm und viel viel Sonne).

Hier in NÖ hat uns eine alte Bäurin Gärtnern beigebracht - alles muss penibel sauber sein, kein Unkraut, kein Mulch....

hm?

Steine dienen bei uns hier als Schneckenfallen, weil die sich immer darunter verkriechen (wir haben wenig Sonne)

Benutzer 947 gelöscht

Re: Grundsatz-Diskussion

#30

Beitrag von Benutzer 947 gelöscht » Mi 1. Mär 2017, 10:35

ina maka hat geschrieben: Meine Mutter mulcht nie, sie hat ihre Beete sauberst geräumt, kein Unkraut und alles schön in Reih und Glied.
Und keine Schnecken :duckundweg:
Hier in NÖ hat uns eine alte Bäurin Gärtnern beigebracht - alles muss penibel sauber sein, kein Unkraut, kein Mulch....
hm?
Also... mal ehrlich... was hat die Schnecke lieber? Mulch und anderes, worunter sie sich verstecken kann oder nackten Boden? :flag:
Ich denke schon, dass ein naturnaher Garten zwar Schneckenvertilgern eher eine Heimat gibt als ein "aufgeräumter", aber ich fürchte, dass Schnecken sich deutlich leichter tun als ihre Feinde, sich unter günstigen Bedingungen massenhaft zu vermehren.

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