Entwässerung

Sagisdorfer

Entwässerung

#1

Beitrag von Sagisdorfer » Fr 21. Jan 2011, 10:42

Unser Grundstück ist sehr feucht, ein spatentiefes Loch gegraben, und schon steht Wasser drin, zumindest jetzt in einem sehr feuchtem Winter. Im Brunnen steht bis OK Erdboden das Wasser. Habe ein altes (Kunststoff- )Entwässerungsrohr gefunden, das aber sicher verstopft ist. Das Grundstück grenzt an einen kleinen Bach und an einer anderen Seite an einen Entwässerungsgraben (der mündet in den Bach), der allerding teilweise über die Jahrzehnte zugeschüttet wurde.
Ein Nachbar sagte mir, das Gemüseanbau sinnlos ist, weil die reichlich vorhandenen Würmer und Schnecken alles fressen!
Ich würde das Grundstück gerne entwässern, also Kunststoff-Drainagerohre verlegen und den alten Graben freibaggern. Oder gäbe es Alternativen? Mann könnte doch auch Erdreich auftragen. Mache Stellen des Gartens liegen etwas höher und sind auch rel. trocken. Man könnte aber auch einen offenen Graben, wie einen kleinen Bachlauf, über das Grundstück ziehen. Hat schon jemand von euch eine Entwässerung gebaut?

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Thomas/V.
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Re: Entwässerung

#2

Beitrag von Thomas/V. » Fr 21. Jan 2011, 11:07

ic h würde erstmal abwarten, wie das Grundstück im Sommer aussieht
bei mir steht jetzt auch der halbe garten unter Wasser, trotzdem könnte ich auf einem großen Teil davon Gemüse anbauen, wenn das Wasser im Frühjahr weg ist
allerdings hatten wir in den letzten 2 JAhren schon extrem viel Wasser hier, sodaß die "Land unter"-zeiten immer länger geworden sind :hmm:
evtl. wäre es sinnvoller, Hochbeete zu bauen, Entwässerungsgräben müssen ständig freigehaltenwerden, weil sie schnell zuwachsen und verlanden, und Hochbeete sind besser vor Schnecken zu schützen, die kriechen auch über trockengelegte Wiesen
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Entwässerung

#3

Beitrag von Sagisdorfer » Fr 21. Jan 2011, 13:49

Wir im Sommer sicher auch recht feucht. Der Grundwasserspiegel in der Gegend steigt ja immer weiter an, auf den normalen, vorindustriellen Pegel.
An Hochbeete hatte ich auch erst gedacht, weil ich Unmengen alte Klinkersteine habe und es kommen noch einige Hundert dazu. Wie hoch muß man den Steinsockel mauern, 50 cm? Man könnte doch auch die Steine trocken verlegen, eine 24er Wand hält doch sicher auch bei 50 cm höhe?

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Re: Entwässerung

#4

Beitrag von emil17 » Fr 21. Jan 2011, 13:54

Wenn Du Gefälle hast, d.h. wenn das Wasser von selbst abfliessen wird, kommst Du mit Gräben rascher zum Ziel, weil Du weniger Erde bewegen musst.
Du kannst natürlich auch einen Teich anlegen und mit dem Aushub ein Hochbeet füllen.
Literatur zur Landentwässerung gibt es reichlich.
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Re: Entwässerung

#5

Beitrag von Thomas/V. » Fr 21. Jan 2011, 14:19

Ich habe letztes Jahr aus alten Ziegelsteinen eine Trockenmauer ( in Draufsicht etwa so aussehend: I___I) gebaut; nur eine Ziegelbreite und etwa 50cm hoch, da rein Komposterde gefüllt, die Mauer ganz leicht nach innen geschrägt, hält sich ganz ohne Mörtel oder sonstwas
allerdings können sich da auch die Schnecken gut drin verstecken :grr:
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Re: Entwässerung

#6

Beitrag von greymaulkin » So 23. Jan 2011, 20:55

Unser Garten ist auch seeehr nass. Im Augenblick steht das Grundwasser so etwa Handbreit über der Grasnarbe.
Im Sommer ist es trocken.
Eine Drainage gibt es, sie funktioniert auch in Teilen noch. Wir haben an zwei Seiten Gräben, da kann man das Wasser aus der einen oder anderen Drainage laufen sehen.
Über einen Graben haben wir auch schon nachgedacht. Das brächte uns aber vermutlich ein Mückenproblem.
Gegen die allgegenwärtigen Schnecken helfen Laufenten. Wir haben damit Erfolg.
Wir haben im Moment drei "Hochbeete", also Thomas seine Variante, nur aus alten Türen. Das reicht für das früheste Frühgemüse, bis der andere Boden abgetrocknet ist.
Seit drei Jahren haben wir auch zwei Stücke, die wir durch Mist, Kompost und Mulch nach oben wachsen lassen. Die stehen dieses Jahr zum ersten Mal nicht unter Wasser.
Die Drainage zu erneuern haben wir verworfen. Teuer. Und im Sommer ist der Boden am Ende dann so trocken, dass wir ständig gießen müssen.
Übrigens ist unser Brunnen bisher erst ein einziges Mal trocken gefallen, letztes Jahr meine ich. Unser alter Nachbar sagte, dass sei noch nie vorgekommen. Mit Entwässerung hätten wir vermutlich dann öfter das Problem.

Gruß, Bärbel

Sagisdorfer

Re: Entwässerung

#7

Beitrag von Sagisdorfer » So 23. Jan 2011, 22:05

Hmm! Das gibt mir alles zu denken :hmm:

Etwas drainieren muss ich aber doch, ich muss das Wasser vom Fundament des Hauses wegbekommen. Desweiteren gibt es einen zugeschütteten Brunnen (ein anderer ist ja in betrieb) der z.Z.ständig das Grundwasser nach oben drückt und die ganze Einfahrt ist nass. Dieses Wasser will ich ableiten, quasi den Brunnen wieder 1m tief ausschachten und einen Ablauf in 0,5m Tiefe unter OK Boden anbringen, dieser wird permanent in den Graben geleitet ebenso die Fundamententwässerung, aber beides getrennt, dass mir nicht das Brunnenwasser (das höher steht als das Grundwasser) ins Fundament drückt.

Mir ist noch eingefallen, dass ich auch eine Terasse anlegen könnte. Aus Naturstein (die hab ich noch) auf ca. 0,5m Höhe 10x6m, oder mehr, und dort lege ich die Beete an. Was sagt ihr dazu?

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Re: Entwässerung

#8

Beitrag von luitpold » So 23. Jan 2011, 23:13

mach einen fischteich, dann hast du mehr material zum anschütten.

lg
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Re: Entwässerung

#9

Beitrag von emil17 » Mo 24. Jan 2011, 18:31

Sagisdorfer hat geschrieben:Etwas drainieren muss ich aber doch, ich muss das Wasser vom Fundament des Hauses wegbekommen. Desweiteren gibt es einen zugeschütteten Brunnen (ein anderer ist ja in betrieb) der z.Z.ständig das Grundwasser nach oben drückt und die ganze Einfahrt ist nass. Dieses Wasser will ich ableiten, quasi den Brunnen wieder 1m tief ausschachten und einen Ablauf in 0,5m Tiefe unter OK Boden anbringen, dieser wird permanent in den Graben geleitet ebenso die Fundamententwässerung, aber beides getrennt, dass mir nicht das Brunnenwasser (das höher steht als das Grundwasser) ins Fundament drückt.
(...)
Was sagt ihr dazu?
Wenn das so ist wie Du es schreibst, dann mach ein Kraftwerk :lol:
Brunnenwasser, das höher steht als Grundwasser, "weil der Brunnen dieses nach oben drückt" - das kann es nicht geben.

Wenn der Boden durchlässig ist, stehen die beiden Wasserspiegel miteinander in Verbindung. Wenn er es nicht oder nur wenig ist, ist vermutlich eine ehmals funktionierende Entwässerung verschlammt. Wenn das Haus auf bindigem Boden steht und man diesen zu stark entwässert, kann es zu Setzrissen kommen.

Du brauchst entweder einen Punkt mit dauernd tiefer gelegenem Wasserspeigel - im Normalfall ist das ein Bach oder der Hang etwas weiter unten, in welches Du die Drainage und Deine Gräben und was immer du anlegen willst, ableiten kannst, sonst funktioniert das ganze umgekehrt, d.h. die Drainage wird zur Fundamentbewässerung - spätestens dann, wenn das Wasser im Graben steigt..
Oder Du verwendest eine Pumpe, aber dann musst Du den Pumpensumpf tiefer legen als die tiefste Stelle, die Du entwässern willst, und wissen, wohin mit dem Wasser.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Entwässerung

#10

Beitrag von luitpold » Mo 24. Jan 2011, 18:51

emil17 hat geschrieben:
Brunnenwasser, das höher steht als Grundwasser, "weil der Brunnen dieses nach oben drückt" - das kann es nicht geben.
http://img.geocaching.com/cache/91e1f9c ... 9212a9.jpg

lg
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