Microbielle Carbonisierung?

Manfred

Microbielle Carbonisierung?

#1

Beitrag von Manfred » Di 27. Dez 2016, 15:40

Hat sich jemand von euch schon mal mit der Arbeit der Familie Witte beschäftigt und kann etwas darüber erzählen?
http://mc-bicon.de/das-buch.php

holzgaser
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Re: Microbielle Carbonisierung?

#2

Beitrag von holzgaser » Di 27. Dez 2016, 21:18

na klar doch
ich hab das Buch gelesen mit
Herrn Witte gesprochen und das Verfahren auch getestet.
Es gibt Landwirte die habens drauf und andere haben falsche Berater.
DAs will heisen die einen habens kopiert aber nicht kapiert und die anderen habens verstanden.
Dieses Verfahren bracht aber mehr als nur den Wittekompost. Das System beinhaltet auch eine Umstellung der
Bewirtschaftungsweise des Bodens.
Das Ziel sind hohe Erträge und das Erreichen der konventionellen Erntemengen durch eigenen Dünger.
Es braucht Maschineneinsatz um mit diesem System erfolgreich zu sein.
Grundprinzip ist das richtige Mischungsverhältnis von ligninhaltigen organischen Materialien und sehr N - reichen Beimischungen.
Holzkohle - warum die wertvollste Kohle nicht das Geld ist!

Manfred

Re: Microbielle Carbonisierung?

#3

Beitrag von Manfred » Di 27. Dez 2016, 21:45

Naja. Das ist jetzt eine sehr allgemein gehaltene Antwort, aus der ich nicht viel herauslesen kann.
Ich lese das jetzt mal so:
Er betreibt quasi konventionellen Ackerbau und ersetzt den Kunstdünger durch mit Sägespänen kompostiertem Klärschlamm, den er maschinell in den Acker einmischt?

holzgaser
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Re: Microbielle Carbonisierung?

#4

Beitrag von holzgaser » Di 27. Dez 2016, 21:54

Walter Witte betreibt gar nichts, er unterweist die Anwender, vor allem Landwirte in dieser Technik.
ER legt großen WErt auf die entstehenden Huminstoffe.
Die Landwirte bei denen diese Technik erfolgreich umgesetzt wurde haben keinen Klärschlamm sonder in der Regel
Gülle oder Tiefstreustall - Mist.
Wird das im richtigen Mischungsverhältnis, Mist zu ligninhaltigen Stoffen) als Kompostmiete aufgesetzt findet die mikrobielle Carbonisierung statt.

Wenn Du da einsteigen willst solltest Du das Buch kaufen und experimentieren.

Bei dieser Methode habe ich immer auch Holzkohle mit dazu gegeben und gute Erfolge damit erreichen können.
Witte will aber von der Holzkohle nichts wissen.
Holzkohle - warum die wertvollste Kohle nicht das Geld ist!

Manfred

Re: Microbielle Carbonisierung?

#5

Beitrag von Manfred » Di 27. Dez 2016, 22:04

Mein Onkel meinte, Witte würde irgendwo in den neuen Bundesländern selbst Versuchsflächen betreiben und Erträge von 95 dt Weizen einfahren?

Also im Prinzip nur normale, gute Kompostierung mit richtig eingestelltem C:N-Verhältnis, aber unter anderem Namen?

henmen
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Re: Microbielle Carbonisierung?

#6

Beitrag von henmen » Di 27. Dez 2016, 23:46

Hallo Manfred,

... sehe ich genau so. Die Einstellung eines C:N Verhältnis von etwa 30:1 war schon immer der Schlüssel für nahezu alle Probleme und bietet die optimalen Voraussetzungen für maximales Bodenleben im Tiefbett, im Beet und auf dem Acker. Das ist zwar weder neu noch revolutionär, aber immer noch den Wenigsten bekannt und damit tun die Wittes etwas Gutes, wenn sie dieses "magische Wissen" unters Volk bringen.
... auch so kann Landwirtschaft sein: http://www.polyfaces.com/trailer-deutsch/

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Microbielle Carbonisierung?

#7

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mi 28. Dez 2016, 01:27

henmen hat geschrieben:Hallo Manfred,

... sehe ich genau so. Die Einstellung eines C:N Verhältnis von etwa 30:1 war schon immer der Schlüssel für nahezu alle Probleme und bietet die optimalen Voraussetzungen für maximales Bodenleben im Tiefbett, im Beet und auf dem Acker. Das ist zwar weder neu noch revolutionär, aber immer noch den Wenigsten bekannt und damit tun die Wittes etwas Gutes, wenn sie dieses "magische Wissen" unters Volk bringen.
Dann bist du jetzt auch im Bilde, warum sich die Landwirte beschweren, wenn sie keine Strohausgleichsdünung vornehmen dürfen.

Getreide und Körnermaisstroh hat ein C:N Verhältniss von 300:1 wie soll das ganz Lleine schnell und gut verrotten?

henmen
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Re: Microbielle Carbonisierung?

#8

Beitrag von henmen » Mi 28. Dez 2016, 15:54

Hi Oelkanne,

Getreidestroh hat, soweit ich weiß ein C:N Verhältnis von 100:1, Maisstroh eines von 50:1 :kaffee:

Hier der Link zu einer Aufstellung der C:N Verhältnisse üblicher Stoffe (unten auf der Seite): http://www.natuga.de/kompostieren.html

Gruß

Henmen
... auch so kann Landwirtschaft sein: http://www.polyfaces.com/trailer-deutsch/

heckenrose
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Re: Microbielle Carbonisierung?

#9

Beitrag von heckenrose » Di 28. Feb 2017, 16:47

Hallo Ihr Lieben,

hab mich durch die Homepage der Wittes durchgelesen.
Da ging es doch vor allem auch darum, dass eben nicht aerob kompostiert wird. Sondern sauerstofffrei (-arm), so dass kohlenstoffhaltiges Material unvollständig abgebaut wird, was seiner Aussage nach Dauerhumus darstellt.

Kann jemand genauere Angaben dazu machen, wie man das bewerkstelligt, bzw. wie sich das Ergebnis später im eigenen Garten (oder in der Landwirtschaft) bewährt hat?

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Re: Microbielle Carbonisierung?

#10

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 1. Mär 2017, 08:35

Ich habe mir das Buch bestellt, habe mich vor kurzem mit einem Landwirt unterhalten, der dieses System umsetzen möchte, das hat mich neugierig gemacht
So insgesamt und generell - wie wird Humus aufgebaut- gibts da viele Wege nach Rom oder den einen richtigen Weg?
2 Winter lang habe ich Fance-Harrars Buch "Die letzte Chance für eine Zukunft ohne Not" durchgeackert, auch einige andere Bücher von den Beiden.
Ein ganzes Regal guter Bücher über den Boden steht bei uns (und ich hab mich da auch immer weitergebildet)- aber ich habs noch nicht total verstanden, die einen sehen den Beginn vom Humus im Stein, bzw. den Anfang, die anderen aus dem Wald - und weitergeführt mit der Holzkohle.
Wie man Humus aufbaut- da scheiden sich ebenfalls die Geister und ihn erhält- das hat wohl seit Beginn des Sesshaftwerden des Menschen über Wohl und Wehe ganzer Kulturen entschieden.
Sind wir immer noch von den Wirkungen der Eiszeit betroffen oder können wir selbst was in Richtung Verbesserung machen?
Ich glauch ich brauche noch mindestens 3 weitere Leben, um so einiges im Leben zu begreifen.
Ein Garten ist da auf alle Fälle ein sehr gutes Experimentierfeld - wo man Wirkungen relativ schnell sehen kann.

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