Frage zur Terra Preta

hobbygaertnerin
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Re: Frage zur Terra Preta

#51

Beitrag von hobbygaertnerin » Fr 15. Jul 2016, 11:17

Meine Vermutung,
in dem feuchwarmen/heissen Klima wurden die Abfälle und auch die Fäkalien durch das Vergraben und Vermischen gesichert. Mann stelle sich die Krankheitsausbreitung ohne diese sinnvolle Arbeit vor- und auch den schnellen Abbau in dem feuchtheissen Klima,
im Mittelalter wurden die Fäkalien in der alten Welt auf die Strassen geschüttet, war ein Eldorado für Ratten und viele andere Kleinlebewesen.
Ich bewirtschafte seit 35 Jahren meinen Garten, seit mehr als 20 als Biogarten und seit 6 oder 7 Jahren mit der schwarzen Erde.
Der Unterschied zum früheren Kompostieren ist so gewaltig, die Biokohle scheint den Stickstoff festzuhalten, es wächst alles viel besser und vor allem, ich kann dichter pflanzen, die Erde wurde viel lockerer, Feuchtigkeit wird besser gespeichert, ---------
nur- es ist in meinen Augen die Mischung, die aus dem Kompost Terra Preta macht.
Habe jetzt kein Kompostklo und verwende auch diesbezüglich nichts von uns, aber Hühner- und Kaninchenmist, das gesammelte Grüngut aus dem Garten, Eischalen - die Holzkohle mache ich mit dem kleinen Holzkohlenbrenner, so habe ich die Hitze für den WOK zum Kochen und eine Ladung Kohle. Ein paar Hände voll Lehm kommen auch unter das zu verbrennende Holz.
Meine grosse Hochachtung vor diesen Kulturen, die diese sinnvolle Art der Stoffstromlenkung beherrschten, da sind wir Waisenknaben dagegen.
Meine Tomaten waren im letzten Jahr mehr als 4 Meter hoch und hatten an 10 Rispen Früchte-
sowas habe ich ohne TP noch nie auf die Reihe gebracht. Beim der früheren Kompostmethode hatte ich immer das Gefühl, dass den Pflanzen irgendwann das Essen ausgegangen ist und für Humusaufbau und Pflanzenfütterung hat es nie komplett gereicht. Es erscheint mir so, dass es für den Humusaufbau um einiges mehr an Bodenfutter bedarf.
Als Versuch habe ich dieses Jahr Hühner- und Taubenmist als Jauche angesetzt, mit Steinmehl, Holzkohle vermischt und damit einen Teil der Tomaten einmal die Woche gegossen, verdünnt natürlich.
Da dies so gut von den Pflanzen angenommen wurde, ist die Brennesseljauche auch zusätzlich zum Steinmehl mit Holzkohle gemischt worden. Der Regen scheint nichts ausgewaschen zu haben.
Es erspart mir auf alle Fälle - bei irgendwelchen Gartencentern Dünger zu kaufen.

holzgaser
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Re: Frage zur Terra Preta

#52

Beitrag von holzgaser » Fr 2. Sep 2016, 09:13

@hobbygaertnerin


Hallo, ich hab mal eine Frage zu Deinem kleinen Ofen:
die Holzkohle mache ich mit dem kleinen Holzkohlenbrenner
Wieviel Volumen hat dein Holkohlebrenner? und wie lange brennt der mit einer Füllung?

LG holzgaser
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Re: Frage zur Terra Preta

#53

Beitrag von hobbygaertnerin » Fr 2. Sep 2016, 12:16

@Holzgaser,
ca. ein Eimer Hackschnitzel - Brenndauer je nach Hackschnitzelqualität 20 Minuten.
Am Anfang sehr grosse Hitze, geht gut für Kochen mit dem WOK oder Wasser erhitzen.

Benutzer 662 gelöscht

Re: Frage zur Terra Preta

#54

Beitrag von Benutzer 662 gelöscht » Sa 8. Okt 2016, 21:27

eine gute Kurzbeschreibung zum Thema Aktivkohle und Terra Preta fand ich hier:
http://www.krautundrueben.de/aktuelles- ... 202#inhalt
Oktober `16
Seite 57 folgende

Kk

holzgaser
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Re: Frage zur Terra Preta

#55

Beitrag von holzgaser » Do 13. Okt 2016, 18:01

Hallo!
eine gute Kurzbeschreibung zum Thema Aktivkohle und Terra Preta fand ich hier:

Terra Preta wird nicht mit Aktivkohle gemacht!
Es kommt nur Pflanzenkohle aus unbehandelten und chemisch unbedenklichen Ausgangsmaterialien zur Anwendung.
Alles andere ist Sondermüllentsorgung.
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Fred
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Re: Frage zur Terra Preta

#56

Beitrag von Fred » Do 13. Okt 2016, 18:13

Terra-preta auch in Afrika gefunden ... aber ihr wusstet das bestimmt bereits:

How Africans Are Saving Their Own Soil

Benutzer 72 gelöscht

Re: Frage zur Terra Preta

#57

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 13. Okt 2016, 18:21

Holzgaser hat geschrieben:Es kommt nur Pflanzenkohle aus unbehandelten und chemisch unbedenklichen Ausgangsmaterialien zur Anwendung.
Alles andere ist Sondermüllentsorgung.
Wieso?
Ich hab jetzt echt gedacht, wir machen unsre Kohle selber, indem wir ein Loch in die Erde graben, einen Rost darüber stellen, Das Loch nach und nach mit eigenen (= unbehandelt und garantiert biologisch angebauten) Gehölzeschnitt (vor allem Himbeeren!) fühlen, ein Feuer machen, dann auch noch die Knochen von vorgestern dazuverbrennen und ... öh grillen??
Wie haben denn "die Indios" damals ihre Holzkohle erzeugt?
ernstgemeinte Frage, denn ich mag selbermachen! :)

viktualia

Re: Frage zur Terra Preta

#58

Beitrag von viktualia » Fr 14. Okt 2016, 12:28

@Holzgaser, sauberer als Aktivkohle geht aber wohl echt nicht mehr:
https://de.wikipedia.org/wiki/Aktivkohle
(Apothekerware einbuddeln ist aber auch kein TP, da hast du Recht)

@Ina, Grillen und alte Knochen mit ins Feuer rein macht aber keine Aktivkohle.....
Fette sind da gar nicht gut! Und je nach Holzart bzw. Verbrennungstemperatur hat man halt Teer-, also Fettreste drin. (Harze)
Dauer des Feuers und die Art des Ablöschens sind ebenfalls wesentlich für die "Reinheit des Produktes",
wenn dieser Prozess dann gut läuft kann man sicher auch was davon zum Kochen nutzen.
(Buddel die Knochen ungebrannt ein (Kompost), das reicht...)

(Bauchmässig kommt mMn da eher ein Reisigfeuer, also das klassische Herbstfeuer ran:
Kurzes, sehr heißes abflackern dünner Äste, danach auseinanderziehen und Wasser drauf (also drunter, wenn möglich) statt Kartoffeln rein und ausglühen lassen.
Das ist aber eher ne Frage als ne Anleitung.)

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Re: Frage zur Terra Preta

#59

Beitrag von osterheidi » Sa 15. Okt 2016, 06:05

Jetzt muß ich auch mal fragen: ich glaube die holzkohle aus meinem ofen momentan heraus um damit dann zu experimentieren. Das holz ist momentan kirsche und buche und eiche, zwei jahre gelagert. Das mit den fettresten im holz habe ich noch nicht gelesen. Was hat es damit auf sich?

viktualia

Re: Frage zur Terra Preta

#60

Beitrag von viktualia » Sa 15. Okt 2016, 09:48

Nee, das bezog sich auf Ina´s Plan, da erst noch zu grillen (also Fett vom Grillgut)
und Holzgasers Besorgniss wegen der "Aktivkohle":
es gibt sicher billige Holzkohle, die keine Lebensmittelqualität hat im Sine von
-es können aufgrund des verwendeten Holzes (harzreich), der Verbrenungstemperatur (niedrig) und des (unvollständigen) ablöschens-
Reste der Harze oder sonstiger Stoffe in der Kohle (mit ihrer großen Oberfläche ) verbleiben.

Irgendwo gibt es hier links zur HK Gewinnung wo die Temperaturunterschiede und das mit dem Ablöschen genauer beschrieben sind.....

Das Produkt entspricht halt der Herstellungsweise;

wie die das am Amazonas gewuppt haben ist mir immer mehr ein Rätsel.
(Meine Frage nach dem "Reisigfeuer" wartet noch auf Antwort).

@Osterheidi, abgelagerte Buche und Eiche kannste bestimmt nehmen, Kirsche hat was mehr Harz. Wie man Ofenreste ablöscht, bzw. was es macht, wenn ich die nicht ablösche, (o.k., es werden Harzreste nicht "ausgetrieben", also weniger Hohlräume und mehr "Altlasten", aber wieviel) ist mir nicht ganz klar.

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