Frage zur Terra Preta

henmen
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Re: Frage zur Terra Preta

#81

Beitrag von henmen » Sa 3. Dez 2016, 01:07

Hi Buchkammer,

ich misch mir meine Erde selbst für meinen Eigenbedarf und ich weiß nicht ob es die Mischung von einer kommerziellen Firma ansonsten zu kaufen gibt, aber ähnliches oder vergleichbares sicherlich.

Mit Polyface bzw. Joel Salatin verbindet mich inzwischen eine lange Jahre währende Freundschaft und ein intensiver Gedankenaustausch. Ich denke das die Ideen und Arbeitsweisen von Polyface Farms mit gewissen Einschränkungen und neu interpretierten Wegen ein durchaus erstrebenswertes Zukunftsmodell für viele landwirtschaftliche Betriebe in den USA, an vielen anderen Orten und auch bei uns sein könnte.

Hi Holzgaser,

eigentlich bin ich bei Dir, aber normale Holzkohle kann auch extrem negativ wirkende giftige Inhaltsstoffe enthalten, die wir ganz besonders nicht in unserem Boden oder Essen haben wollen und mit unseren "Hausmitteln" auch nicht beseitigen können. Ich denke, das normale Ofenasche mit verkohlten Restholzstücken besser ist, als jede gekaufte Grillholzkohle aus dem Beutel, die kleinhackt zu Terra Preta verbastelt werden soll.

Gruß

Henmen
... auch so kann Landwirtschaft sein: http://www.polyfaces.com/trailer-deutsch/

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Re: Frage zur Terra Preta

#82

Beitrag von Buchkammer » Sa 3. Dez 2016, 12:25

Hi holzgaser,
Holz- oder Pflanzenkohle selbst herzustellen ist selbstverständlich die beste Lösung und auch mein Ziel. Momentan verfüge ich jedoch nicht über die entsprechenden Gerätschaften und den Rohstoff Holz müsste ich mir auch aus dem Wald besorgen. Klar, vorher den Förster oder Besitzer fragen und ein paar Taler springen lassen.

Die Angebote in deinem Shop sind sicher hoch effizient, aber für einen Pyrolyseofen mit einem Ertrag von 4 L/Durchgang 200 Euronen auszugeben - das möchte ich momentan nicht.

Auf einer großen Videoplattform gibt es eine Menge Anleitungen, wie man aus alten Tonnen selbst eine Art Pyrolyseofen bastelt. Da werde ich mir mal einige Videos reinziehen.

Bis zur eigenen Herstellung der begehrten Holzkohle bin ich wohl auf Zukauf angewiesen. Bietest du eigentlich auch Holzkohle zum Verkauf? Weil, bei dir würde ich eher kaufen, mehr Vertrauen in das Produkt haben und auch einen höheren Preis bezahlen als anderswo.

Hi henmen,
Eine wertvolle Freundschaft hat sich da bei euch beiden aufgetan. Was in diesem kurzen Video vermittelt wird, spricht mir sozusagen aus der Seele. Derlei Initiativen sind unbedingt unterstützenswert.
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
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Re: Frage zur Terra Preta

#83

Beitrag von gudrun » Sa 3. Dez 2016, 18:28

Bin seit 2007 EM - Anwenderin und bokashiere seitdem auch meine Küchenabfälle.
Mir gefiel nicht so gut, dass ich draußen am Kompost unter den Bokashi Eimern ständig diesen
ablaufenden Saft kontrollieren und aufm Kompost verteilen musste.
Seit ich Holzkohle zusetze, läuft nix mehr raus :pfeif:
Meine Versuche, Reste von Grillkohle oder aus der Küchenhexe zu zertrümmern, waren nicht wirklich
erfolgreich.
Beziehe inzwischen meinen Kohlegrus von Kompostbau-Wagner aus Meißen. Kömmt mir seriös vor.

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Re: Frage zur Terra Preta

#84

Beitrag von holzgaser » So 4. Dez 2016, 18:34

Die Angebote in deinem Shop sind sicher hoch effizient, aber für einen Pyrolyseofen mit einem Ertrag von 4 L/Durchgang 200 Euronen auszugeben - das möchte ich momentan nicht.
Na ja Qualität hat seinen Preis. Ich werde demnächst eine Workshop zur Herstellung des Pyrolyseofens machen so das jeder selbst mitarbeiten kann und Kosten einsparan kann.

Eine gute Bekannte von mir hat mal gesagt ich solle doch einen "Metallverarbeiter - Kurs für Mädels" machen. :hmm:
Ich denke das werde ich auch machen! :)

Dazu wird das erste Projekt der Pyrolyseofen als Grundlage für die Herstellung der Terra Preta werden.
Den mein Ziel ist das Beste für den Boden nicht mehr und nicht weniger!
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Re: Frage zur Terra Preta

#85

Beitrag von Buchkammer » Sa 17. Dez 2016, 15:33

Heute kam meine bei holzgaser bestellte Holzkohle an. Vielen Dank dafür. :) Aber zwecks optimaler Platzausnutzung: da hätte auch noch eine Katze neben den Kater gepasst. :lol:
Kater_auf_Holzkohle.jpg
Kater_auf_Holzkohle.jpg (24.88 KiB) 3401 mal betrachtet
Ne, nur Spaß. Kater wurde nicht mit versendet. Muss ich mir nur noch was einfallen lassen, wie ich an die begehrte Holzkohle komme. :hmm:
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Re: Frage zur Terra Preta

#86

Beitrag von holzgaser » So 18. Dez 2016, 00:05

Hallo Buchkammer!
sieht gut aus die Katze... :)
Na ja das Problem ist nicht das Volumen sondern das Gewicht. Also ich musste genau 30kg treffen.
Auf der Seite wo der Aufkleber mit der Adresse war ist oben :)

Du kannst die Holzkohle in der Schachtel lassen und immer nachBedarf entnehmen. Die Holzkohle ist leicht feucht so das nix staubt.
Bei einer Zugabe von 10% Vol. zum Bokashi wird letztendlich Terra Preta übrig bleiben. Am besten ist es das fertige Bokashi als Kompostwurmfutter zu nutzen. Aber das nur in kleinen Mengen.

Und noch so eine spezielle Methode: Die Holzkohle in einen Eimer geben und so lange drauf pinkeln bis die Holzkohle mit Urin bedeckt ist. :mrgreen:
Die so angereicherte Holzkohle dann als Unterfußdüngung verwenden. Dabei reichen dann ca. 100 bis 200g je m². Diese Holzkohle kommt direkt in den Wurzelraum der Pflanze als Unterfußdüngung. Bei einem Pflanzloch kommt also zuerst die Urin angereicherte Holzkohle, darauf etwas Gartenerde dann das Saatgut oder das Pflänzchen. Die Wurzeln der Pflanzen wachsen nun durch die Erde in die Holzkohle. Dort ist die Mikrobiologie die eine starkes Wurzelwachstum fördern. Wichtig ist das die Pflanzenwurzel oder das Saatgut die Holzkohel nicht berühren sonder eine Trennschicht auf Gartenerde dazwischen liegt.
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Re: Frage zur Terra Preta

#87

Beitrag von Buchkammer » So 18. Dez 2016, 18:11

Hi holzgaser,

Danke auch für dir spezielle Methode. Nicht unbedingt Gesprächsstoff für den Stammtisch im Gartenverein aber dennoch eine Überlegung wert. :hhe:
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Re: Frage zur Terra Preta

#88

Beitrag von holzgaser » Do 22. Dez 2016, 23:05

Da bin ich mir gar nicht so sicher! meine Erfahrung ist das es viele Gartler gibt die da große Ohren bekommen aber keine Fragen stellen aber das dann sofort (wenns keiner sieht) umsetzen.

Aber der beste Antwort falls mal jemand die Frage stellt wie Du das mit der Holzkohle machst ist einfach: "Das kann ich Dir nicht sagen denn selbst wenn ich es sagen würde würdest du das nicht glauben"
dann erzähle den Vorgang der Holzkohleanreicherung .... du wirst ein Lachen ernten und brauchst nie mehr befürchten dass jemand unerlaubt von deinem Gemüse nimmt! :haha:
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Re: Frage zur Terra Preta

#89

Beitrag von hobbygaertnerin » Fr 23. Dez 2016, 09:07

@Holzgaser,
da wäre ich sehr vorsichtig, da nimmt dann doch jemand vom Gemüse und bekommt womöglich die Scheiss..... und dann steht das ganze Konzept der Terra Preta zur Diskussion.
Auch wenn ganz andere Ursachen dahinter stehen können, um unliebige Verbesserungen in Misskredit zu bringen- da ist jedes Mittel recht.

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Re: Frage zur Terra Preta

#90

Beitrag von holzgaser » Di 27. Dez 2016, 14:20

diese Befürchtung Teile ich in diesem Fall nicht das durch ein "geklautes" Gemüse ein, in welcher Art und Weise auch immer, Problem für die Terra Preta entstehen könnte.

Es werden ganz andere "Verhinderungsstrategien - Terra Preta" angewendet. Zum einem werden Ängste geschürt die keinen wirklichen Hintergrund haben, andererseits werden Regelwerke aufgestellt und angewendet die nicht gerade den gesunden Menschenverstand widerspiegeln. Halbwahrheiten und Behauptungen werden solange wiederholt bis man diese falschen Behauptungen als das Richtige in den Köpfen der Menschen platziert hat.
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