http://green.wiwo.de/bio-reicht-nicht-m ... kunft-aus/Bio reicht nicht mehr, so sieht die Landwirtschaft der Zukunft aus
Von Eike Wenzel in Innovationen — 21.02.2015
Ausgerechnet aus Kalifornien kommen seit einiger Zeit bemerkenswerte Ansätze, die mit nachhaltiger Landwirtschaft ernst machen wollen. Der Sonnenstaat ist der Gemüsegarten der USA.
Die Biodiversität von Ackerland ist so komplex, dass sie noch lange nicht von Forschern erfasst ist.
Insofern hat das Verstehen vieler landwirtschaftlicher Prozesse gerade erst begonnen. Aus Jahrhunderten gewonnene Produktionserfahrung zeigt jedoch, dass ein gesunder Boden das entscheidende Zukunfts-Asset ist: er bietet Mikroben einen Tummelplatz, der Feuchtigkeit speichert.
Feuchtigkeit wiederum versorgt Pflanzen mit Nährstoffen, die das Immunsystem der Gewächse stärkt. Diese nährstoffreichen Pflanzen wiederum stimulieren Mikroben in unserem Verdauungssystem, wenn wir sie essen, was letzten Endes auch unser Immunsystem stärkt. Das hat derzeit vielleicht niemand in den USA besser verstanden als Paul Kaiser, eine Art Steve Jobs des Landwirtschaft.
Kaiser erwirtschaftet mit seiner wasserarmen und fast maschinenfreien Methode in Kalifornien den zehnfachen Umsatz (100.000 US-Dollar auf einem 4.000 Quadratmeter großen Feld) im Vergleich mit dem kalifornischen Durchschnitt.
Öko-Visionär Kaiser pflügt seinen Boden einmal, nämlich dann, wenn er neues Land für die Bepflanzung vorbereitet und setzt mittlerweile überhaupt keine Sprinkleranlagen mehr ein, sondern ein ungleich sparsameres Rohrsystem, mit dem einmal pro Woche gewässert wird.
Seit einiger Zeit rockt Kaiser die Landwirtschafts-Konferenzen in den Staaten. 2013 wurde der Ansatz dieser Landwirtschaft 2.0 vom US-Kongress ausdrücklich als Zukunftskonzept ausgezeichnet. Kaisers Modell beruht auf sechs simplen Arbeitserfahrungen und Grundüberzeugungen.
Und ein ausführlicher Artikel mit einigen Bildern:
http://craftsmanship.net/drought-fighters/The Drought Fighter
By TODD OPPENHEIMER, Published: January 15, 2015
Could a controversial farmer in California have found the most effective way to grow food in a warming world?
One afternoon last March, on a small vegetable farm that Paul Kaiser runs in a particularly chilly valley in Sebastopol, California, a group of agriculture specialists gathered around a four-foot steel pole. The experts had come to test the depth and quality of Kaiser’s top-soil, and one of them, a veteran farmer from the Central Valley named Tom Willey, leaned on the pole to push it into the dirt as far as he could. On a typical farm, the pole comes to a stop against infertile hard-pan in less than a foot. But in Kaiser’s field, the pole’s entire length slid into the ground, and Willey almost fell over. “Wow, that’s incredible,” he said, wondering if he’d hit a gopher hole. The whole group burst out laughing.
One might call this methodology sustainability on steroids, because it can generate substantial profits. Last year, Kaiser’s Sonoma County farm grossed more than $100,000 an acre, which is 10 times the average per-acre income of comparable California farms. This includes Sonoma’s legendary vineyards, which have been overtaking farmland for decades, largely because wine grapes have become much more lucrative these days than food, at least the way most farmers grow it.
Ein Vortrag von Paul Kaiser über seine Farm, sein Leben und seine Methoden bei der Quivira-Konferenz 2014 in Albuquerque, New Mexiko:
Zwei Hinweise zum Film: Der erste Redner ist nur der Moderator. Man verwendet am Besten ein Videoabspielprogramm, das es erlaubt die Geschwindigkeit des Films zu reduzieren. Das Problem ist der Mann redet sehr schnell, schneller als Ken Jebsen.
2014 Quivira Conference, Paul Kaiser (52min42)
https://www.youtube.com/watch?v=ukFpwvlkqUY
Und hier ist die Webseite der Singing Frogs Farm:
www.singingfrogsfarm.com/