Energie- und Stoffkreisläufe

LangerMann
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Re: Energie- und Stoffkreisläufe

#21

Beitrag von LangerMann » Mi 13. Jan 2016, 02:51

fuxi hat geschrieben:Was genau willst du eigentlich sagen? :hmm:
LangerMann hat geschrieben:Wenn ich so lese, dass Pflanzenjauchen als Dünger empfohlen werden, steigen mir die Grausbirnen auf
[...]


Sagen will ich, dass die Pflanzen, die für Düngejauche verwendet werden (Brennessel, Beinwell) Stickstoffsammler sind, aber die Stickstoffquelle wahrscheinlich eine andere ist.
"Ich verurteile Sie zu 12 Monaten Pflanzenzuchthaus!"

Benutzer 72 gelöscht

Re: Energie- und Stoffkreisläufe

#22

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 13. Jan 2016, 09:34

Na schau mal, es ist halt einfacher, Brennessel und Beinwell in den Garten zu karren, statt von dort, wo diese Pflanzen wachsen, Erde zu holen.
Bei uns wachsen auch viele Brennessel - beinah überall. Keine Ahung, wo die den Stickstoff hernehmen, denn nicht überall ist "ehemaliger Gartenboden".
Ja, auf einem Eck kann ichs mir denken, denn dort wachsen Robinien - aber sonst??
Die Brennessel kann ich jedenfalls recht einfach "ernten" und in den Garten tragen. Außerdem tut Brennesselgrün dem Bonden auch sonst noch Gutes - nicht nur N!

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Thomas/V.
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Re: Energie- und Stoffkreisläufe

#23

Beitrag von Thomas/V. » Mi 13. Jan 2016, 10:12

Keine Ahung, wo die den Stickstoff hernehmen,
Ja, da scheint es sich um einen Mythos zu handeln...
Überall wachsen bei mir Brennesseln, wo ich nicht regelmäßig mehrmals mähe.
Auch unter Sträuchern, Bäumen ect., wo der Boden extrem ausgelaugt ist, wächst das Zeug. Kann mir nicht vorstellen, das dort jemals irgendein Stickstoffeintrag stattgefunden hat... Das sie in gut gedüngten Ecken (z.B. Hühnerauslauf) besser und üppiger wachsen ist natürlich klar. Aber sie scheinen Stickstoff nicht unbedingt zu brauchen.
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cfun
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Re: Energie- und Stoffkreisläufe

#24

Beitrag von cfun » Mi 13. Jan 2016, 10:42

Thomas/V. hat geschrieben: Kann mir nicht vorstellen, das dort jemals irgendein Stickstoffeintrag stattgefunden hat... Das sie in gut gedüngten Ecken (z.B. Hühnerauslauf) besser und üppiger wachsen ist natürlich klar. Aber sie scheinen Stickstoff nicht unbedingt zu brauchen.
Ich habe doch hier zwei weitere Quellen genannt: 1. freilebende Mikroorganismen (5-15 kg/h) 2. Abgase

wiki:
Autoabgase: Durch die Verbrennung fossiler Energieträger (Benzin, Diesel) werden durch den Autoverkehr Stickstoffverbindungen freigesetzt. Bei dem Verbrennungsvorgang entstehen Stickoxide (NOx, vor allem Stickstoffdioxid NO2, aber auch Stickstoffmonoxid NO und andere NOx-Verbindungen). In der Vergangenheit wurden diese direkt in die Umgebung entlassen. Heutzutage besitzen einige Autos Katalysatoren, welche diese Verbindungen reduzieren: NOx wird im Katalysator zu Ammoniak reduziert. Dieses wird im Beisein von Wasser in Ammonium umgewandelt (Ammoniak/Ammonium-Gleichgewicht in angesäuerter Lösung: NH3 + H3O+ ⇔ NH4+ + H2O). Sowohl die oxidierten als auch die reduzierten Stickstoffverbindungen werden über die Luft verfrachtet und tragen zu einem beträchtlichen Teil zur Eutrophierung benachbarter Ökosysteme bei.

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Thomas/V.
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Re: Energie- und Stoffkreisläufe

#25

Beitrag von Thomas/V. » Mi 13. Jan 2016, 11:07

hier auf unserem Kuhdorf? eher nicht...
Der Verkehr hat zwar nach 89 zugenommen, aber auch damals wuchs hier überall Brennessel
und auch im Wald, auf Kahlschlägen usw. kommen sofort B. hoch, sobald genug Licht da ist
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Re: Energie- und Stoffkreisläufe

#26

Beitrag von cfun » Mi 13. Jan 2016, 11:29

In natürlichen Systemen hast du ja einen (leckenden) Kreislauf, d.h. es muss nur das Wenige, das verloren gegangen ist, ersetzt werden. Dafür reicht vielleicht das, was die Mikroorganismen binden. Ob ihr abgasfrei seid, kann ich nicht beurteilen, ich kann es mir aber nicht vorstellen, Wind und Regen verteilen das ganze Zeug sicherlich recht gut.

In der (konventionellen) Landwirtschaft sieht es natürlich anders aus. Größerer Stickstoffbedarf, weniger Kreislauf.

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Re: Energie- und Stoffkreisläufe

#27

Beitrag von fuxi » Mi 13. Jan 2016, 14:25

LangerMann hat geschrieben:
fuxi hat geschrieben:Was genau willst du eigentlich sagen? :hmm:
LangerMann hat geschrieben:Wenn ich so lese, dass Pflanzenjauchen als Dünger empfohlen werden, steigen mir die Grausbirnen auf
[...]


Sagen will ich, dass die Pflanzen, die für Düngejauche verwendet werden (Brennessel, Beinwell) Stickstoffsammler sind, aber die Stickstoffquelle wahrscheinlich eine andere ist.
Ja und genau als Sammler werden sie doch auch genutzt. Sie konzentrieren die Nährstoffe aus einem Gebiet (eventuell sogar aus einem schwer erreichbaren Bereich, wie einer tiefen Bodenschicht) in ihrer Biomasse und wir als Gärtner können diese Nährstoffe so gezielt dort ausbringen, wo wir sie für den dortigen Boden für sinnvoll erachten. Was daran lässt "dir die Grausbirnen aufsteigen"?

Ich habe irgendwie den Eindruck, dass du dem Rest des Forums nicht zutraust, Zusammenhänge zu erkennen. :hmm:
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Re: Energie- und Stoffkreisläufe

#28

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mi 13. Jan 2016, 14:41

LangerMann hat geschrieben:
Nachtkerze hat geschrieben:Reden wir über Stickstoff oder über Proteine?
Der ist gut. Proteine bestehen aus Aminosäuren und Aminosäuren enthalten chemisch betrachtet Aminogruppen, also NH2-Gruppen. Und NH2-Gruppen enthalten Stickstoff. Da Harnstoff (NH2-(C=O)-NH2) über die Blätter (Harnstoffblattdüngung) und Aminosäuren über Blatt und Wurzeln aufgenommen werden, reden wir über Stickstoffdüngung mithilfe eiweiß- und Aminosäuren hältiger Rinden, Holz, Sprosse und Blätter. Zumindest ich rede darüber.
Kann man sich darauf einigen das man jetzt über den Gesammtstickstoff im Düngemittel (weiter) redet?
Angegeben in %FM und jeder weis was gemeint ist :)

Rindermist: 5,5%N zu 20% verfügbar
Kompost: 5%N zu 3% verfügbar
Harnstoff 46%N zu 100% verfügbar
usw
LangerMann hat geschrieben:Sagen will ich, dass die Pflanzen, die für Düngejauche verwendet werden (Brennessel, Beinwell) Stickstoffsammler sind, aber die Stickstoffquelle wahrscheinlich eine andere ist.
Die Brennnessel kann genauso wenig wie das Mineraldüngerwerk den Stickstoff erfinden/produzieren

Die Brennnessel sammelt Nährstoffe effektiver als die (meisten) Gartenpflanzen, das Grün enthält aber fast die selben Nährstoffmengen wie die Gartenpflanzen.

Bildlich dargestellt hast du eine vergrabene Tonne mit Nährstoffen (deinen Boden) und die Brennesel ist deine Gieskanne mit der du die Nährstoffe transportieren und gezielt freisetzen kannst.
Irgendwann ist deine Tonne (wenn mehr entzogen wird als eingetragen) leer und dann wächst auch keine Brennnessel mehr.

Das Mineraldüngerwerk nuntz den Stickstoff aus der Luft der der ist praktisch "unendlich", nur andere Düngesalze werden zu neige gehen.

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Re: Energie- und Stoffkreisläufe

#29

Beitrag von LangerMann » Do 14. Jan 2016, 03:27

fuxi hat geschrieben:Sie konzentrieren die Nährstoffe aus einem Gebiet (eventuell sogar aus einem schwer erreichbaren Bereich, wie einer tiefen Bodenschicht) in ihrer Biomasse und wir als Gärtner können diese Nährstoffe so gezielt dort ausbringen, wo wir sie für den dortigen Boden für sinnvoll erachten. Was daran lässt "dir die Grausbirnen aufsteigen"?
Das das Ganze nicht effizient ist. D.h. Du brauchst für eine gewisse zu düngende Grünlandfläche eine gewisse Ödlandfläche, um Dir Deinen Stickstoffnaturdünger anzubauen.
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Re: Energie- und Stoffkreisläufe

#30

Beitrag von cfun » Do 14. Jan 2016, 15:53

LangerMann hat geschrieben:Das das Ganze nicht effizient ist. D.h. Du brauchst für eine gewisse zu düngende Grünlandfläche eine gewisse Ödlandfläche, um Dir Deinen Stickstoffnaturdünger anzubauen.
Naturschützer würden dir exakt dafür um den Hals fallen. Unsere Ökosysteme sind allgemein viel zu nährstoffreich, so dass viele Pflanzengemeinschaften kaputtgehen und von Brennesseln und Brombeeren überwuchert werden. Viele Leute magern absichtlich ihre Wiesen aus, um Wildblumenwiesen entstehen zu lassen.

Ich hole mir Brennesseln von solch kaputten Standorten, aber ob ich damit was bewirken kann? Dazu entnehme ich vermutlich zu wenig. Ich habe auch einen Bereich im Garten, den ich nicht für Gemüse, Bäume oder Sträucher nutzen kann (Feuerwehrzufahrt). Diesen Bereich will ich abmagern für eine Wildblumenwiese.

Trotzdem versuche ich mich an Leguminosen in bestimmten Bereichen. Kommt halt immer drauf an, was man will.

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