Vegan düngen

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Oli
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Re: Vegan düngen

#121

Beitrag von Oli » Mi 6. Jan 2021, 12:49

Wenn du seit Jahren erfolgreich Gemüse anbaust und dabei tierische Produkte benutzt, dann würde ich empfehlen, dass du bei deinen veganen Versuchen zumindest einen Teil des Gartens wie gehabt bewirtschaftest. So hast du den direkten Vergleich.

Aero
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Re: Vegan düngen

#122

Beitrag von Aero » Fr 6. Mai 2022, 12:33

Hallo,
Da hier die Luzerne angesprochen wurde und ich kein neues Thema aufmachen möchte, hier meine Frage: ich möchte auf einem Acker Gemüse anbauen und die Hälfte der Fläche mit Luzerne bepflanzen und alle drei Jahre die Flächen wechseln, damit sie Zeit hat tief zu Wurzeln. Oder wäre ein Wechsel nach einem Jahr sinnvoller? Da ich alles händisch/emissionsfrei machen werde hier nun meine Frage: bekomme ich die Luzerne nach drei Jahren recht einfach untergearbeitet oder krieg ich sie gar nicht mehr weg? Und kann ich da dann Gemüse anbauen oder ist alles so verwurzelt, dass es nicht möglich ist?
Werde die Luzerne voraussichtlich zwei mal im Jahr sensen (spätestens vor der Samenbildung:-) im August und das Heu zum Mulchen nehmen.
Habe auch gelesen, dass Luzerne keinen Schnitt unter 7 cm mag. Würde sie bei einem sehr kurzen Schnitt eingehen oder einfach schlechter wachsen?

Vielen Dank schonmal!
Grüße Marc

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Rohana
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Re: Vegan düngen

#123

Beitrag von Rohana » Fr 6. Mai 2022, 18:49

Wie hast du denn vor, die Luzerne händisch einzuarbeiten? Ich bin da irgendwie fantasielos :hmm:
Nicht emissionsfrei, aber vielleicht trotzdem interessant: https://www.nutrinet.agrarpraxisforschu ... nekleegras
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Küstenharry
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Re: Vegan düngen

#124

Beitrag von Küstenharry » Fr 6. Mai 2022, 21:58

Na ja. So wie du es maschinell machen würdest nur jetzt halt händisch. Sensen, hacken , umgraben.
Gruss von der Küste

Harry

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emil17
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Re: Vegan düngen

#125

Beitrag von emil17 » Sa 7. Mai 2022, 17:40

Luzerne ist eine der Futterpflanzen, die bei sehr trockenen Böden noch Ertrag bringen. Bei mir steht die noch frisch grün, wenn alles andere braun ist.
Ich würde nicht Luzerne nehmen sondern kurzlebigere Leguminosen. Die Luzerne macht Pfahlwuzeln, zäh wie Drahtseile, und auch das Heu wird von den Stengeln sehr zäh und drahtig, wenn man spät mäht. Es ist dann als Mulch nur geeignet, wenn du es durch einen Häcksler lässt, oder für unter Bäume und dergleichen. Oder du müsstest früh und oft schneiden. Die Blätter bröseln beim Aufnehmen des Heus weg.

Es gibt spezielle Gründüngungsmischungen, die einjährige Leguminosen enthalten.
Wie vegan die sind, weiss ich nicht :holy:
Vegan könnte auch ein Modebegriff werden, zumindest heizen wir seit Jahren mit veganem Brennholz, ohne dem gebührende Beachtung zu schenken. Vielleicht so wie in den USA "gluten free", das steht bald auch noch auf Minerlawasserflaschen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Till
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Re: Vegan düngen

#126

Beitrag von Till » So 8. Mai 2022, 10:37

Der mechanische Teil lässt sich in den Griff bekommen, aber das eigentliche Problem - Deckung des Kaliumbedarfs - bleibt bei vegan/Gründüngung ungelöst. Das läuft immer auf "Unmengen Kompost von irgendwoher" hinaus.

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Re: Vegan düngen

#127

Beitrag von Aero » So 8. Mai 2022, 11:19

Vielen Dank! Sehr interessant.

Also wir mulchen bereits mit Stroh und Schilf und dieses Jahr haben wir ein Gemisch aus Kompost, Terrapreta und Luzerne Heu bzw. Pellets auf die Beete ausgebracht und dann gemulcht.
Das Luzerne Heu haben wir allerdings online gekauft und ich weiß nicht, wann es geschnitten wurde. Es ist etwas feiner als Stroh. Die pallets lösen sich recht schnell auf und sind dann recht feines Material.

Kalium… ist es denn nicht in der Luzerne enthalten? Doch, laut inhaltsstoffangabe wikipedia (weil Luzerne hochwertiges Pferdefutter ist): 137 mg/100g.

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Re: Vegan düngen

#128

Beitrag von Aero » So 8. Mai 2022, 11:30

Umgraben werde ich nicht. Ich plane die Hälfte mit Gemüse zu bepflanzen und die andere Hälfte mit Luzerne. Dann nach drei Jahren die Beete wechseln. Sensen und dann die Beete damit mulchen und dann noch Stroh drüber. Die Regenwürmer und vielen Bodenlebewesen erledigen den Rest :-)
Nach drei Jahren Wechsel ich die Felder, Sense die Luzerne sehr tief und dann mit der Grabegabel den Boden lockern und das Gemüse säen. So der Plan.

Fortier schreibt in seinem Buch (Bio-Gemüseanbau erfolgreich Direktvermarkten) würde nur mit LuzerneMehl düngen, das ist bei ihm aber nicht verfügbar. So bin ich auf die Idee gekommen und habe zumindest Heu und pellets als Futter ausfindig machen können)

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Re: Vegan düngen

#129

Beitrag von Aero » So 8. Mai 2022, 11:45

Rohana hat geschrieben:
Fr 6. Mai 2022, 18:49
Wie hast du denn vor, die Luzerne händisch einzuarbeiten? Ich bin da irgendwie fantasielos :hmm:
Nicht emissionsfrei, aber vielleicht trotzdem interessant: https://www.nutrinet.agrarpraxisforschu ... nekleegras
Super spannend, danke!
Dann werde ich das wohl lassen mit der Luzerne und werde sie als Heu oder pellets zukaufen müssen.

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emil17
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Re: Vegan düngen

#130

Beitrag von emil17 » So 8. Mai 2022, 18:31

Aero hat geschrieben:
So 8. Mai 2022, 11:30
Sense die Luzerne sehr tief und dann mit der Grabegabel den Boden lockern und das Gemüse säen.
So kriegst du die Luzerne nicht weg.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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