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von emil17 » Mi 28. Nov 2018, 14:06
ina, danke für deine Ausdauer.
Ich bin des Lesens fähig und tue das auch, nur kriege ich in diesem Fall kein in sich logisches Gedankengebäude zusammen, das irgendwie in die real existierende Welt passt, so wie ich sie kenne.
Hauptprobleme:
Die aus meiner Sicht rein anthropozentische Zuordnung der Lebewesen in Tiere mit Würde, in Pflanzen als Nahrung und in sonstige, die weder noch sind (wie die Kompostwürmer). Weil unsere Sicht auf die Dinge der Kurzlebigkeit der Mode unterworfen ist, sind das kurzlebige und rein willkürliche Kriterien, nur wird einem das nicht leicht bewusst. (Im Mittelalter waren Tiere prozessfähig ... )
Was ist Tier, was ist es nicht
Was ist ausbeuten, was ist es nicht
was ist "natürliches" Recht
"wie es im zwischenmenschlichen Bereich Recht und Gesetz ist:" Wäre Ausbeuten im zwischenmenschlichen Bereich verboten, wäre unsere Gesellschaft sehr anders als sie es ist. Es gibt aber viele gesetzeskonforme Formen davon, die durchaus denjenigen gefallen, die davon betroffen sind.
Ohne Weidewirtschaft des Menschen wären die Weidegräser bald vom Wald verdrängt.
Ohne aktive Tierhaltung gäbe es viel weniger Tiere und keine der Arten oder Rassen, die aktiv als Nutztiere gehalten werden, ausser vielleicht Bienen. So ziemlich alle Nutztierrassen sind ohne Mensch gar nicht überlebensfähig.
Reduziert man "natürliches Recht" auf das, was bleibt, wenn sich der Mensch nicht anmasst, über andere Lebenwesen zu verfügen, und dabei Nutzpflanzen wie Kopfsalat oder Apfelbaum weglässt, weil wir nun mal nicht leben können, ohne andere Lebenwesen zu essen, dann hat man eine Welt, wo die meisten Lebewesen von anderen gefressen werden.
Nahrungskette.
Es gibt in freier Natur kein Recht der Tiere auf Leben und eine freie, unversehrte Existenz. So einfach und so unbequem ist das. Dies ergibt sich schon aus der schlichten Tatsache, dass alle Arten mehr Nachkommen erzeugen, als Platz haben.
Ein natürliches Recht auf freie Existenz kann es nur innerhalb einer Gesellschaft von Gleichberechtigten, weil gleichen Mitgliedern geben, und dort nur, wenn die Gesellschaft dies beschliesst und legitimiert.
Der Umkehrschluss, nämlich dass man folglich als Mensch mit Tieren machen dürfe, wie es gerade gefällt, ist selbstverständlich nicht richtig und folgt auch nicht logisch aus obiger Aussage.
Dem Wolf als natürliches Lebewesen (natürlich im Sinne von nicht vom Menschen beeinflusst) ist es ziemlich wurscht, ob das Schaf, das er erwischt, dies toll findet oder nicht.
Wenn du mal gesehen hast, wie der Nahrungserwerb von Raubwild vonstatten geht, dann ist für das potentielle Opfer das Schicksal als artgerecht gehaltenes Nutztier gar nicht so schlecht.
Das Grundproblem tritt schon in der Biologie auf, nämlich dass jede Symbiose zwangsläufig dazu führt, dass man auf sie angewiesen ist, wenn sie funktioniert. Mensch ohne Nutztier geht in vielen Gegenden nur, solange man Nahrungsmittel aus anderen Landstrichen importieren kann, Nutztier ohne Mensch geht auch nicht.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.