Vegan düngen

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emil17
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Re: Vegan düngen

#61

Beitrag von emil17 » Di 27. Nov 2018, 18:50

Oelkanne hat geschrieben: Um die ganzen Tiere egal wie groß oder klein, egal ob viele oder wenige, auszuklammern und damit vollständig Vegan seine Pflanzen zu ernähren gibt es eigentlich nur eine Möglichkeit:
Pflanzung auf Mineralwolle mit Fertigation.
Ist ja auch wieder etwas sinnfrei ... Pflanzen brauchen nun mal anorganische Nährstoffe, CO2 und Wasser und Licht. Warum jetzt die anorganischen Nährstoffe nicht von Tieren kommen dürfen, wo die doch den Job freiwillig und perfekt machen, soll mal einer verstehen. Die Natur hat unter anderem deshalb Tiere und Pilze erfunden, um die Nährstoffkreisläufe geschlossen zu halten. Das funktioniert schon seit einigen hundert Millionen Jahren sehr gut.

Beim CO2 wird es noch heikler. Bitte keine von Tieren ausgeatmeten CO2-Moleküle zulassen, wenn die Pflanze wirklich vegan wachsen soll.
Dazu gibt es bisher meines Wissens keine Möglichkeit, also wird man wohl um der Rettung des liebgewonnenen Weltbildes wegen hier wieder einen Kompromiss machen müssen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Vegan düngen

#62

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 27. Nov 2018, 18:52

Oelkanne hat geschrieben:Um die ganzen Tiere egal wie groß oder klein, egal ob viele oder wenige, auszuklammern und damit vollständig Vegan seine Pflanzen zu ernähren
:roll:
Der Veganismus ist eine Ernährungs- und Lebensweise, die die natürlichen Rechte der Tiere auf ihr Leben und eine freie, unversehrte Existenz freiwillig ebenso respektiert, wie es im zwischenmenschlichen Bereich Recht und Gesetz ist.
steht da

Kein Veganer will die Tiere ausrotten oder ihnen verbieten, ein artgerechtes Leben zu leben, auch wenn Menschen davon einen Nutzen haben (z.B. Mistwürmer im Kompost). Und natürlich dürfen auch Tiere ausatmen..... :dreh:

Ich fände es besser, hier weiter Tipps zu sammeln, statt indirekt ""Kunstdünger"" zu empfehlen :grr:

Irgendwo hab ich eine Liste, welche Pflanzen welche Nährstoffe in den Blättern haben, find sie aber grad nicht.

Steinmehl darf man nicht vergessen! ;)

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Re: Vegan düngen

#63

Beitrag von Rohana » Di 27. Nov 2018, 18:55

ina maka hat geschrieben: Ich fände es besser, hier weiter Tipps zu sammeln, statt indirekt ""Kunstdünger"" zu empfehlen :grr:
Was ist denn an "Kunstdünger" nicht vegan?

Sollte man, wie bei Pitu, einfach nur keine Quelle für guten Dung haben, ist das ja noch lange nicht das selbe wie zu sagen es muss "vegan" sein...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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emil17
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Re: Vegan düngen

#64

Beitrag von emil17 » Di 27. Nov 2018, 19:22

Meine Frage wäre, was an Tierdünger falsch ist. Die Tiere müssen ja genau wie wir Mist erzeugen, sonst ist es mit ihrer Lebensfreude "ein artgerechtes Leben zu leben" bald dahin. Das merkt auch Mensch, wenn er mal hartnäckige Verstopfung hat.
Das ist ja gerade auch, was ich an der Aufgabe "vegan düngen" absurd finde. Wieso soll man den Mist, der ja sowieso da ist, nicht aufsammeln und in den Garten tun?
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Vegan düngen

#65

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 27. Nov 2018, 19:29

emil17 hat geschrieben:Wieso soll man den Mist, der ja sowieso da ist, nicht aufsammeln und in den Garten tun?
Bei uns ist kein Mist sowieso da und ich will Dünger nicht kaufen müssen.....
(sonst wäre obiges wohl sowieso auch "veganes Düngen")

*********************************************************************************

:haha: :haha:
hab mir gerade das Vergnügen gegönnt, diesen thread von Anfang an anzulesen - da ist eh schon alles durchgekaut worden! :hhe: :pft:

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Vegan düngen

#66

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 27. Nov 2018, 19:36

emil17 hat geschrieben:
Oelkanne hat geschrieben: Um die ganzen Tiere egal wie groß oder klein, egal ob viele oder wenige, auszuklammern und damit vollständig Vegan seine Pflanzen zu ernähren gibt es eigentlich nur eine Möglichkeit:
Pflanzung auf Mineralwolle mit Fertigation.
Ist ja auch wieder etwas sinnfrei ... Pflanzen brauchen nun mal anorganische Nährstoffe, CO2 und Wasser und Licht. Warum jetzt die anorganischen Nährstoffe nicht von Tieren kommen dürfen, wo die doch den Job freiwillig und perfekt machen, soll mal einer verstehen. Die Natur hat unter anderem deshalb Tiere und Pilze erfunden, um die Nährstoffkreisläufe geschlossen zu halten. Das funktioniert schon seit einigen hundert Millionen Jahren sehr gut.

Beim CO2 wird es noch heikler. Bitte keine von Tieren ausgeatmeten CO2-Moleküle zulassen, wenn die Pflanze wirklich vegan wachsen soll.
Dazu gibt es bisher meines Wissens keine Möglichkeit, also wird man wohl um der Rettung des liebgewonnenen Weltbildes wegen hier wieder einen Kompromiss machen müssen.

ich sehe,
wir verstehen uns
:haha: :haha: :haha:

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Vegan düngen

#67

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Di 27. Nov 2018, 21:58

Danke Hase für Deine Einschätzung und Erklärung. Dann werde ich wohl einige Flächen mit Luzerne ansäen. Werde aber nochmal in meinem Mulchbuch nachlesen, was es außerdem noch für Alternativen gibt.

Und ja, ich fände es auch besser, wenn hier Tipps gesammelt werden würde, wie man auch ohne Nutztierhaltung die Fruchtbarkeit des Bodens verbessern kann.
Ina, wenn Du Deine Liste mit den Inhaltsstoffen der Blätter noch finden würdest, wäre das vielleicht auch noch hilfreich? ;)

Hier wird z.B. als Dünger noch Melasse und Vinasse genannt:
http://www.duenger-und-erde.de/hintergr ... enger.html

Ich habe dieses Jahr meine Honigreste im Glas in Wasser aufgelöst und über meine Kartoffelpflanzen gegossen, weil das Bodenleben wohl auf Zucker steht.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Vegan düngen

#68

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 27. Nov 2018, 22:10

Rabe hat geschrieben:Muss jetzt zugeben, nicht alle eure Beiträge gelesen zu haben. Ein sehr guter Freund von mir ist Rohköstler. Der düngt gar nicht, sondern mulcht seit gut 10 Jahren und hat auf gleicher Anbaufläche doppelt so viel Ertrag wie ich, da ist sogar noch ausreichend für die Wühlmäuse da. Bei den Anastasia-Leuten funktioniert das wohl auch, wenn man den Berichten glauben mag.
Düngung ist jede Art von Nährstoffzufuhr.

Betrachtet man die Nährstoffmengen die mit den hier im Forum immer wieder empfohlenen Mengen an Kompost, Grüngut (eben Brennessel, Rasenschnitt, Beiwellblätter usw), Mist und anderen Düngern (TerraPreta, usw) auf die Beete gebracht wird
verwundert es nicht das man auch "ohne Düngen" oder "nur mit etwas Kompost" die Erträge bekommt.

Es ist aber ein Trugschluss das man das Verfahren "ohne Düngen und nur etwas Kompost" aus dem Garten heraus auf den Acker übertragen kann um dann zu argumentieren "bei mir im Garten geht das, dann muss das auf dem Acker auch gehen der Bauer ist nur zu doof"
Außerhalb des Gartens gelten andere Spielregeln...

Benutzer 72 gelöscht

Re: Vegan düngen

#69

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 27. Nov 2018, 23:09

Oelkanne hat geschrieben:Es ist aber ein Trugschluss das man das Verfahren "ohne Düngen und nur etwas Kompost" aus dem Garten heraus auf den Acker übertragen kann um dann zu argumentieren "bei mir im Garten geht das, dann muss das auf dem Acker auch gehen der Bauer ist nur zu doof"
Außerhalb des Gartens gelten andere Spielregeln...
aha.
Da gelten andere Spielregeln..... :pfeif:
Wer hat denn bitte davon geredet, dass es "der Bauer" genauso machen muss wie "ich bei mir im Garten" und "mit ein bisschen Kompost" den Boden so überdüngen, dass er an Nährstoffen total verarmt?
Pitu hat geschrieben:Ina, wenn Du Deine Liste mit den Inhaltsstoffen der Blätter noch finden würdest, wäre das vielleicht auch noch hilfreich? ;)
ja, wäre es :rot: aber eher keine Chance, "die Liste" wiederzufinden.
Machatschek betont des öfteren, dass Baumblätter sehr ausgewogene Mineralstoffgehalte haben - eben auch weil Bäume so tief wurzeln.
W-D. Storl schreibt, dass Gänseblümchen Kalk anreichern. Das hat mich fasziniert, dürfte aber mengenmäßig eher nicht ins Gewicht fallen, da sind Algen wohl besser.
Brennesseln haben außer Stickstaoff auch Eisen, Adlerfarn Kali, Kohlblätterjauche reguliert den Schwefelhaushalt, Beinwell hat Ca und K und P und Ma (alles laut Storl).
Schachtelhalm hat besonders viel Silizium (das soll angeblich auch die Blätter fester machen, dass die Schnecken weniger gerne fressen).

Ich persönlich - Achtung, Ölkanne: ich halte mich da an keine Spielregeln!
Also ich achte nicht so sehr auf einzelne Nährstoffe, ich messe ja auch den Boden nicht - wieso sollte ich dann gezielt düngen?
Bei gewissen Mangelkrankheiten mag das notwendig werden, aber soweit ist es bei uns nicht, obwohl nein - kein alter und daher überdüngter Gartenboden! ;)
Ich versuche möglichst viel gemischtes zu düngen ...

Angeblich sind ja genau die Unkräuter, die auf deinem Boden wachsen - gut verjaucht! - auch die, die deinen Boden heilen können.
Bei uns im Garten wächst Ackerschachtelhalm (und Brennessel) - also das nehme ich hier bei uns bevorzugt.

Für Stickstoff ist wahrscheinlich Brennesseljauche das effektivste, wenn man nicht das eigene flüssige Gold nehmen will :aeh:
Auch frischer Rasenschnitt als dünner Mulch.
Oder Leguminosen - haben die auch in den Blättern N? Oder eher nur in den Wurzelknöllchen??
Ich dachte immer, man soll sie im Garten wachsen und dann die Wurzeln drinnen lassen.

Meiner Erfahrung nach wirkt Erlenlaub ein bisschen wie Stickstoffdünger - bei uns wachsen viele Schwarzerlen, da hab ich diese Erfahrung gemacht. Kann es aber nicht genau wissen, es ist halt bei uns so.

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Vegan düngen

#70

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Di 27. Nov 2018, 23:31

Oelkanne, das habe ich ja auch nicht behauptet oder gefordert: Daß die Landwirtschaft das genauso machen muß.
Die bioveganen Gärtner, die ich bisher im Internet gefunden habe, bauen eben hauptsächlich Gemüse an und handeln damit auch nur in kleinerem Maßstab.

Ich beschäftige mich halt im Moment damit, ob ich meinen Garten auch ohne Nutztiermist oder Hornspäne ertragreich bewirtschaften kann oder nicht. Anscheinend ja.
Daß Du und auch andere Landwirte hier schon öfter geschrieben haben, daß die Düngemengen im Kleingarten in der Landwirtschaft die Grenzwerte überschreiten würden, kann ich mir auch durchaus vorstellen.

Ich hatte bevor ich den Garten hier angelegt habe, eine Bodenanalyse machen lassen. Da waren die Werte weit zu hoch. Offensichtlich hatte die Omi vorher seeehr kräftig gedüngt.
Deswegen habe ich die ersten Jahre gar nicht und in den letzten Jahren nur minimal mit Kuhmistpellets, Kompost und Pflanzenjauchen gedüngt. Und das auch nur gezielt bei den Pflanzen, die Starkzehrer sind, nicht großflächig.
Aber eine Bodenanalyse wäre sicherlich mal wieder aufschlussreich. :hmm:

@ina: Na, das sind ja schon mal ne ganze Menge Infos zu Inhaltsstoffen von Pflanzen. In welchem Storl-Buch steht das drin?

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