Mit was Düngt ihr?

[hobbygaertnerin]

@cfun
absolute Kreislaufwirtschaft- da dürfte dann auch kein Salz für die Tiere zugekauft werden-
so eng sehe ich das nicht.
Kaninchen, Hühner und Tauben sind relativ gut in der Kreislaufwirtschaft zu halten,
Gras unter den Obstbäumen, Fallobst, Gemüseabfälle werden in Eier und Fleisch umgewandelt-
aber - und das sehe ich als genauso wertvollen Beitrag an-
der Mist von verschiedenen Tieren, unter den Kompost gemischt- Biokohle aus Ast- und Strauchschnitt,
auch die Federn von Hühnern und Tauben- in den Kompost.
Habe jahrelang versucht Kompostierung ohne Mist hinzubekommen,
der Unterschied zwischen Mistzusatz und ohne ist sehr gross.

[cfun]

Habe jahrelang versucht Kompostierung ohne Mist hinzubekommen,
der Unterschied zwischen Mistzusatz und ohne ist sehr gross.

Das glaube ich dir sofort. Aber das ändert ja nichts daran, dass ich keine Tiere habe und keinen Dünger von Außen eintragen möchte. Ich muss halt ohne Mist auskommen. Ist dann so etwas wie bio-vegane Kreislaufwirtschaft . Vielleicht sind die Kartoffeln dann nicht so groß, aber dafür kann ich auch die ganze Fläche für Gemüse nutzen und verbrauche sie nicht für Futtermittel.

[der.Lhagpa]

Mag sein, daß ich das falsch sehe, aber :
Kartoffeln haben eine Energiedichte von 77kcal/100g.
Hühnerfleisch 219kcal/100g.
Bei einer Futterverwetung von 1:1,7 ist bei Hühnerfleisch die bessere Verwertung, oder?

[Reisende]

der denkfehler besteht imo darin, dass du aus 100g futter nicht 100g hähnchen machen kannst.
allerdings hab ich den teil mit der futterverwertung nicht ganz kapiert.

[cfun]

Mag sein, daß ich das falsch sehe, aber :
Kartoffeln haben eine Energiedichte von 77kcal/100g.
Hühnerfleisch 219kcal/100g.
Bei einer Futterverwetung von 1:1,7 ist bei Hühnerfleisch die bessere Verwertung, oder?

Du meinst, wenn ich auf 100 m2 Kartoffeln anbauen und die dann an Hühner verfüttere und dann die Hühner esse werde ich satter als wenn ich die Kartoffeln selbst gegessen hätte? Weiß nicht ... klingt wie ein Wunder für mich. (Und was wäre, wenn ich die Hühner dann wieder an Hühner verfüttere? Und die dann wieder an Hühner? Hätte ich dann nicht das Ernährungsproblem auf der Erde gelöst?)

Davon mal abgesehen, dass der Hühnerstall + Auslauf ja auch noch Platz wegnimmt und ich den Hühnern dadurch nur Kartoffeln vom 80 m2 gebe könnte.

Aber sorry an die Threadstellerin, passt hier nicht zum Thema.

EDIT: wiki Nahrungskette

Durch die mit jedem Konsumtionsvorgang unvermeidlichen Verluste an Energie steht für jede trophische Ebene weniger Energie als für die darunter liegende zur Verfügung, meist wird als Faustformel ein übrig bleibender Anteil von 10 % angenommen (d. h. ein Verlust von 90 %), der in der Größenordnung durch zahlreiche Studien bestätigt worden ist. Durch diesen exponentiellen Energieverlust ist die Länge der möglichen Nahrungsketten begrenzt, weil irgendwann nicht mehr genügend Energie für ein weiteres trophisches Niveau übrig bleibt. Weiterhin sollte die Länge der Ketten von der Produktivität des betrachteten Ökosystems abhängig sein. In tatsächlich untersuchten Ökosystemen liegt die typische Länge der Nahrungsketten (im oben definierten Sinn!) zwischen zwei und fünf, fast immer entweder bei drei oder vier. Beziehungen zur Produktivität konnten im Großen und Ganzen bestätigt werden.

Deswegen soll ja Thunfisch so ungünstig sein, da ist die Nahrungskette sehr lang.

[poison ivy]

Habe jahrelang versucht Kompostierung ohne Mist hinzubekommen,
der Unterschied zwischen Mistzusatz und ohne ist sehr gross.

Das glaube ich dir sofort.

und ich nicht
nein, sieh das einfach als Statment meiner persoenlichen Erfahrung,
hab irgendwann mal eine Fuhre Huehnermist gekriegt,
zum damit 'Spielen', eine Weile hatte ich Kuhfladen, Pferdemist hab ich eh genug
aber
mein Kompost ist mein Fitnesstudio, wenn ich schnell guten Kompost will,
dann fuetter ich ihn mit grossen Mengen Gruenzeug mit grosser Oberflaeche,
zB ein paar Kubik frischem, geschreddertem Efeu und setze ihn jeden 2. Tag um
"viel hilft viel" trifft bei Kompost absolut zu, mindestens 1 Kubik pro Haufen
wobei meine Schuten grad so gross genug sind, die naechsten bau ich geraeumiger

in einem halbvollen 200L-Pseudo-Thermo-Komposter kompostiert halt einfach nix
am besten sitzt das Zeug auch noch press aufeinander und ist entweder schoen trocken oder klatschnass

[hobbygaertnerin]

Dann wäre Gras und vor allem Klee die günstigste Form der Nahrung, wächst quasi von selbst und immer wieder nach. Ampfer als Steigerung, der übersteht auch längere Trockenzeiten ziemlich problemlos.
Welche Verschwendung, ich mähe das jeden Tag für unsere Kaninchen- bzw. wir füttern unsere Rinder damit.
Wir sind zum Glück nicht die 1. Generation von Homo sapiens, die sich um ihre Nahrung kümmern.
Selbst die Düngung ist keine Erfindung nach Justus von Liebig- unsere Ur-Ur- Ur-vorfahren kamen wohl ziemlich schnell dahinter, dass mit dem Ackerbau und der Sesshaftigkeit der Boden schonend behandelt werden muss und was ihm an Ernten abgeluchst wurde, in irgendeiner Form wieder zurückgeführt werden muss.
Im Buch über 4.000 Jahr Landbau in Korea, China und Japan findet man auch einiges über das Wissen um die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit über lange Zeiträume-
es wurde nichts verschwendet und auch das Hintenraus von Menschen sorgfältig gesammelt und verwertet.
Man unterschied das Hintenraus von den wohlhabenderen Menschen, die sich tierisches Eiweiß leisten konnten- als höherwertigen Düngezusatz und das hintenraus von pflanzenessenden Menschen als weniger wertvoll.
Habe lange genug Biogartenbücher gelesen und ausprobiert- mich in Richtung Boden weitergebildet
und eben auch die Versuche über die Terra Preta im Garten gemacht.
Lasst euch nicht abhalten von kleinen Kartoffeln usw.
Es gibt zum Glück ja alles in grossen Mengen preiswert im Laden zu kaufen.
Unsere Ur-Ur-Urvorfahren mussten mit dem Vorlieb nehmen, was sie von ihrem Garten bzw. Krautacker erwirtschafteten- je fiter und pfiffiger - umso höher die Erträge. Gibt da ein ganz nettes Sprichwort.

[holzgaser]

Hallo hobbygärtnerin,

IMG_2082.JPG (156.41 KiB) 2069 mal betrachtet

der Kreislauf bzw. mein Kreislaufbeet....

Die Natur bietet ideale Kreislaufbedingungen. Ein Mensch erzeugt so viele Ausscheidungen wie zur Düngung der Fläche, die den menschen ernährt, notwendig ist. Vorausgesetzt er verzehrt nicht nur Rindfleisch sondern nutzt eine überwiegend auf Gemüse
basierte Küche.

Für die Düngung dürfen die menschlichen Ausscheidungsprodukte nicht ausen vor bleiben!

Also Fäkalien+Gartenreste+Holzkohle+Urin => Wurmkompost => Ruhebeet bzw. Regenerationsbeet = > Gemüseanbau

Viele Grüße holzgaser

[hobbygaertnerin]

Hallo Holzgaser,
bei deinem Kreislaufbeet - das Bild find ich sehr gelungen- war aber wohl schon länger keiner mehr beim Ausscheidungen hinterlassen am Beet.
Für die Verwendung der menschlichen Ausscheidungen braucht es wirklich fachliches Wissen, um eine gesunde Kreislaufwirtschaft in Gang zu bringen- meine Hochachtung vor den Völkern im Amazonasgebiet, sie hatten hier entscheidendes Wissen- während im alten Europa die Ausscheidungen von Nachttopf auf die Strassen befördert und Krankheitserreger fröhliche Zustände feierten.
Unser Hintenraus würde ich mir für Terra Preta zur Baumdüngung verwenden trauen, fürs Gemüse ---- da wäre ich zu feige.

[cfun]

@holzgaser