Kompost anlegen im Winter?

Sagisdorfer

Kompost anlegen im Winter?

#1

Beitrag von Sagisdorfer » Do 9. Dez 2010, 18:48

Hallo,
ich möchte am kommenden Samstag einen Komposthaufen anlegen, weil wir ordentlich Kaninchenmist (also mit Sägespänen vermischt, es sind Kuschelkaninchen keine im Stall) haben und eben Küchenabfälle. Ich fänd es schade, jetzt mit dem Garten, alles weiterhin wegzuwerfen.
Meine Frage also: kann man (erfolgreich) einen Komposthaufen im Winter anlegen und was ist zu beachten?

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kraut_ruebe
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Re: Kompost anlegen im Winter?

#2

Beitrag von kraut_ruebe » Do 9. Dez 2010, 18:56

hi alex,

im winter ruht alles (zumindest wenns gefroren ist), aber einen komposthaufen kannst du trotzdem anlegen - im frühjahr startet dann der verrottungsprozess.

idealerweise schichtet man grobes auf feines material und feuchtes auf trockenes. im frühjahr kannst du auch anfallenden gartenschnitt untermischen, jetzt im winter wirds wohl eher einseitig sein.
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Re: Kompost anlegen im Winter?

#3

Beitrag von Thomas/V. » Do 9. Dez 2010, 19:17

zuunterst grobes Material (Zweige, Maisstägel, Beeren- und Staudenschnitt), dann Mist, dann trockeneres material, dann wieder feuchteres (Küchenabfälle) dann wieder trockneres usw.

da das alles aber jetzt nicht verrottet, würde ich erstmal alles getrennt aufbewahren und dann im Frühjahr schön nacheinander
aufschlichten, evtl. aber nicht als Komposthaufen, sondern als Hügelbeet, da kann man dann gleich Zucchini drauf pflanzen
aus dem Hügelbeet hat man dann nach 3 Jahren ein schönes, humoses Flachbeet gemacht, wenn man will (wäre also auch was zum Urbarmachen eines Wiesenstückes z.B.)
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Tanja
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Re: Kompost anlegen im Winter?

#4

Beitrag von Tanja » Do 9. Dez 2010, 19:20

Hi Alex,

ein Tipp wäre noch, die Einstreu zu wechseln, beispielsweise auf Leinstrohhäcksel oder einfach auf Stroh umzusteigen. Das verrottet schneller als Späne.

LG
Tanja

:blah:

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Re: Kompost anlegen im Winter?

#5

Beitrag von Spottdrossel » Do 9. Dez 2010, 23:28

Andererseits läßt sich der Spänekompost später schön mit dem Rechen verteilen, selbst wenn was noch nicht verrottet ist.
Wir hatten die Pferde auf Sägespänen stehen und die Gärtner haben begeistert den alten Mist geholt, sah aus wie Torf.
Hühner sind auch nur Menschen...
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Sagisdorfer

Re: Kompost anlegen im Winter?

#6

Beitrag von Sagisdorfer » Fr 10. Dez 2010, 19:53

Danke erst mal. Ich werde morgen den Mist einfach in einer Ecke auf einen Haufen zu werfen. wenn der Frost vorbei ist baue ich mir dann aus alten Klinkern einen Kompost. Mit Löchern ringsum und vorne offen so ca. 2x1,5x1,5m.

puklxxx

Re: Kompost anlegen im Winter?

#7

Beitrag von puklxxx » Sa 18. Dez 2010, 21:46

Sagisdorfer hat geschrieben:aus alten Klinkern einen Kompost
Wir haben den Komposter vom Baumarkt (Bretter zum Zusammenstecken um 9,90 €) Die besten Erfahrungen haben wir mit 3 Komposthaufen gemacht, für jedes Jahr einen, denn nach drei Jahren ist der so richtig "durchkompostet", schwarze wie Blumenerde .Das Brettergestell kann man dann leicht abbauen und den Kompost verteilen.
Übrigens das mit dem Zuchini funktioniert gut auf so einem Komposthaufen.


lg martin

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Re: Kompost anlegen im Winter?

#8

Beitrag von elroy690 » Sa 18. Dez 2010, 22:54

Guten Abend zusammen!

Lustig, dass die Frage hier auftaucht. Ich hab sie mir selbst in der letzten Zeit gestellt. Bin in ein kleines Häuschen gezogen und möchte mir jetzt endlich den lang ersehnten Gemüsegarten anlegen. Daher hab ich gleich mal die Biotonne abbestellt, und dann ist langsam der erste Kübel voll geworden. Heute morgen erst hab ich ihn in den Garten gekippt, dorthin, wo mal der Komposthaufen entstehen soll. Und jetzt les ich diesen Thread. ;-)

Eines würd mich interessieren: Das abwechselnde Schichten von Zweigen etc. und Küchenabfällen bringt wohl die Verrrottung im Frühjahr schneller in Gang? Oder was ist da der Hintergrund?

Danke,

(auch ein) Martin

puklxxx

Re: Kompost anlegen im Winter?

#9

Beitrag von puklxxx » So 19. Dez 2010, 10:23

elroy690 hat geschrieben: Eines würd mich interessieren: Das abwechselnde Schichten von Zweigen etc. und Küchenabfällen bringt wohl die Verrrottung im Frühjahr schneller in Gang? Oder was ist da der Hintergrund?
Zur Kompostierung brauchen die Mikroorganismen Sauerstoff und Wasser. Die Zweige lockern den Haufen etwas auf (Sauerstoff). Allerdings sind Zweige als ganzes vom Grünschnitt etwas lästig beim Einstechen des Komposts. Wir zerkleinern den Grünschnitt, dann kann er auch besser verrotten.
Manche schwören auch auf das Umsetzen des Haufens, ist mir aber zu aufwendig.
Die Schichtung geht im Jahreslauf ohnehin automatisch.

lg martin

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Thomas/V.
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Re: Kompost anlegen im Winter?

#10

Beitrag von Thomas/V. » So 19. Dez 2010, 11:00

wenn man schnell reifen Kompost haben will, weil man z.B. Ödland urbar machen will und schnell etwas ernten will, dann ist es schon sinnvoll, den Kompost 2x umzusetzen, weil er dann einfach schneller fertig ist
so habe ich es viele Jahre gemacht, zumal hier durch das Klima sowieso nur eine kurze Zeit die richtigen Temperaturen herrschen
hat man einen Garten schon längere Zeit in Kultur und der Boden hat schon einen ausreichenden Humusanteil, kann man den Kompost dann auch einfach sich selbst überlassen, wenn er locker aufgebaut ist, er ist dann nach 3 Jahren sogut verrottet, das man ihn dann höchstens noch grob sieben muß, aber auch das nicht unbedingt;
ich setze z.B. Hühnermist mit Stroh und Laub von Ahornbäumen abwechselnd in einen Bretter-Kompostbehälter und lasse ihn 2 Jahre liegen, dann kann ich ihn im Garten ausbringen; die Arbeit ist also eigentlich nur 1x jährlich das Ausbringen von etlichen Schubkarren fertigen Kompost
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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