Kompost und Mist - langsame Rotte

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Hermann
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Kompost und Mist - langsame Rotte

#1

Beitrag von Hermann » Sa 29. Mär 2014, 22:55

Bei uns fällt viel Streu mit Mist sowie Hundeschiete an. Beim Umsetzen eines Rottehaufens heute hat es sehr nach Ammoniak gerochen. Durch den Winter kam natürlich wenig Grünes in den Haufen. Auch der Teil aus der Küche bleibt übersichtlich, weil die Hühner viele Reste bekommen.
Kann ich die Rotte durch etwas verbessern? Heute habe ich Erde und Bentonit dazu gegeben, aber das beschleunigt vermutlich nicht. Grasschnitt gibt es hier noch nicht.
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Gwenny
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Re: Kompost und Mist - langsame Rotte

#2

Beitrag von Gwenny » So 30. Mär 2014, 12:01

Luft.
Ammoniak entsteht immer dann, wenn nicht genug Sauerstoff rangekommen ist. Ich vermute, ihr habt den Kompost zu doll verdichtet oder aber zu viel Regen abbekommen. Mein Kompost rottet am Besten, wenn er schön luftig aufgeschichtet wird. Sobald ich mit der Schubkarre drüber fahre, bekomme ich Bereiche, wo die Rotte deutlich langsamer abläuft.
Was auch hilft ist frischen sehr feuchten Mist mit Kalk abzustreuen. Ab und zu einen Schaufel Sand /Erde ist auch gut.

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Hermann
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Re: Kompost und Mist - langsame Rotte

#3

Beitrag von Hermann » So 30. Mär 2014, 22:42

Dann bleib ich bei Erde und Bentonit und setz einfach mehrfach um. Danke.
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Manfred

Re: Kompost und Mist - langsame Rotte

#4

Beitrag von Manfred » So 30. Mär 2014, 22:56

Mehr Kohlenstoff (Stroh, Herbstlaub, etc.). Bei einem weiten C:N Verhältnis wird der Großteil des Stickstoffs gebunden.

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Hermann
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Re: Kompost und Mist - langsame Rotte

#5

Beitrag von Hermann » So 30. Mär 2014, 23:13

Unsere Streu besteht aus Hobelspänen, bisher dachte ich, das Verhältnis würde dann stimmen.
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Thomas/V.
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Re: Kompost und Mist - langsame Rotte

#6

Beitrag von Thomas/V. » Mo 31. Mär 2014, 08:04

Holzspäne darf man nur in kleinen Mengen zugeben, besser ist Laub oder Stroh. Das bringt mehr Luft in den Haufen.
Holzspäne binden nach meiner Erfahrung viel Wasser und der Haufen bleibt dann kalt und pappig.
Auch ein paar Zweige oder ähnlich grobes Material lockern den Haufen auf.
Wenn man das beachtet, muß man den Haufen noch nicht mal umsetzen, sondern kann ihn einfach ein Jahr liegen lassen und dann durchsieben und auf die Beete bringen.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Hermann
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Re: Kompost und Mist - langsame Rotte

#7

Beitrag von Hermann » Mo 31. Mär 2014, 22:49

Die groben Späne fallen immer mal in größeren Mengen an beim Streuwechsel. Einen Teil habe ich bereits als Mulch verteilt, weil hier sonst alle Beete blank liegen und sie auf dem Kompost nicht gut verrotten. Mir ist ein Rätsel, wohin die anfallende Menge sonst soll. Zweige liegen hier ebenfalls in großen Mengen, aber die sind bisher nicht gut verrottet, sondern kommen auf den nächsten Komposthaufen.
Die Nachbarn werden uns zukünftig ihren Rasenschnitt überlassen, dann gibt es mehr Grünes für den Haufen.
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Re: Kompost und Mist - langsame Rotte

#8

Beitrag von emil17 » Di 1. Apr 2014, 08:06

Hermann hat geschrieben:
Die Nachbarn werden uns zukünftig ihren Rasenschnitt überlassen, dann gibt es mehr Grünes für den Haufen.
Rasenschnitt ist nicht einfach zu kompostieren, das gibt eine stinkende Masse, wenn man nicht aufpasst.

Ich würde es direkt zum Mulchen empfindlicher Kulturen verwenden - das ist sogar ein Grund, sich einen Zierrasen zu halten.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Kompost und Mist - langsame Rotte

#9

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Di 1. Apr 2014, 20:46

Ich sammle alles auf verschiedenen Haufen; Grasschnitt, Unkraut, Küchenabfälle, Mist vom Hühnerstall usw.. Wenn genug Material da ist setze ich einen Komposthaufen auf. Schichtenweise wird trockenes und feuchtes, dazwischen Lehmerde geschichtet, immer abwächselnd, etwa hüfthoch, dann kommt eine Haube aus Heu darüber... fertig. Wenn ich den Haufen im März aufsetzte habe ich im Herbst fertige reife Komposterde.

hias90

Re: Kompost und Mist - langsame Rotte

#10

Beitrag von hias90 » Mi 2. Apr 2014, 18:57

Eine kompostierung sollte immer aerob ablaufen. Das Sickerwasser fängt man am besten ab, oder schützt den Kompost gleich irgendwie vor Regen. Eine Packung Hefe in Zuckerwasser für ein paar Tage vermehrt kann die Rotte nochmal so richtig antreiben. Dann muss man noch ein- bis zweimal umsetzen, sobald die Temperatur des Komposts niedriger wird, und man erhält einen guten Kompost.
Wichtig ist natürlich auch das C:N Verhältniss. Nur Sägespäne alleine verbratet quasi den ganzen Stickstoff, weil die Mikroorganismen den N benötigen um das C abzubauen.

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