Kalkstickstoff

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Peterle
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Kalkstickstoff

#1

Beitrag von Peterle » Mi 27. Okt 2010, 16:06

Hallo beisammen,

nachdem ich mich nun vergeblich damit abgeplagt habe (2 Jahre), meine Brache per Gründünger in Gartenland zu verwandeln, möchte ich gern eine Düngung mit Kalkstickstoff ausbringen.

So war's:
Möhren laufen kaum auf
Radieschen gut, werden aber schnell holzig
Kartoffeln bekommen Schorf oder schimmeln in der Erde
Tomaten klappen gut an einer Stelle im Garten, bekommen schnell die Krautfäule
Erdbeeren kaum
Bohnen laufen entweder gar nich tauf

oder

Schnecken!

Letztere sind eine Plage ohne gleichen. Kaum ein Meter, wo es nicht rumschleimt. Ich werd der Sache nicht Herr. Insgesamt ist das Wuchsbild nicht so überwältigend. Wasser hat'sgenug. Düngung nur Gründünger, letztes Frühjahr einmal Blaukorn. Zwischendurch Hornspäne.

Im nächsten Jahr willich einmal durchstarten. Von einem Gartennachbarn kenne ich das so:
Kompost umsetzen im Februar. Ende Februar wieder umsetzen, aussieben und mit Kalkstickstoff versehen. 14 Tage ruhen lassen und dann auf's Land verteilen. Gründünger drauf (Senf) und nach weiteren 14 Tagen die erste Aussat.

Bei dem siehts aus wie aus dem Bilderbuch.

Was haltet ihr davon?

Vielen Dank

Peter

Diva

Re: Kalkstickstoff

#2

Beitrag von Diva » Mi 27. Okt 2010, 16:47

Klingt für mich nach zuviel Stckstoff - evtl. Kali/ Phosphormangel?
Bodenprobe machen lassen!
Wg. Schnecken: was machst du bisher gegen sie?
Laufenten, Schneckenzaun, absammeln?

Möhren laufen kaum auf - Schnecken!
Radieschen gut, werden aber schnell holzig - keine Ahnung
Kartoffeln bekommen Schorf oder schimmeln in der Erde - wie sieht das Grün aus?
Tomaten klappen gut an einer Stelle im Garten, bekommen schnell die Krautfäule - ist normal wenn du kein dach/ Glück/ einen 1a Standort/ tolle Sorten hast
Erdbeeren kaum - heißt? Keine Beeren oder keine Blätter? Zu tief gepflanzt?
Bohnen laufen entweder gar nich tauf oder Schnecken! - Schnecken an Bohnen??? Nee, eher zuviel Stickstoff oder zu naß.

Stell doch mal Bilder ein ...

Gruß,
Mira

Benutzer 72 gelöscht

Re: Kalkstickstoff

#3

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 27. Okt 2010, 16:57

hallo!

Schön, dein Vorhaben!!! :daumen:
Ich will dir auch ganz sicher nicht den Mut nehmen...
Aber:
Peterle hat geschrieben:Was haltet ihr davon?
gar nichts :rot:

So wie du das beschreibst, klingt das echt nicht nach "Stickstoffmangel"!!

Eher nach zu viel Fäulnis im Boden - au wei!! Da merkt man, dass ich zuviel im anderen Forum geschmöckert habe! :rot:

Ich dünge ausschließlich mit Kompost (Algen aus dem Fischteich) - aber nicht sehr viel und bei mir wächst alles recht gut - nur leider haben wir eben auch viele Schnecken....
keine Braunfäule! (die kommt nicht von zuwenig Stickstoff!!)
Radieschen werden holzig, wenn ihnen Wasser fehlt oder wenn man sie zu spät erntet.
Bei uns (feuchter Lehmboden ohne extra Dünger) waren sie bis auf die Schale noch lecker, nachdem ich die Samen geerntet habe....

Versuche es mal mit Steinmehl??

Was hast du denn für einen Boden?
Welche Pflanzen wachsen "von selber" dort?
Das mit dem Kalk - da wär ich auch eher vorsichtig! Weißt du denn, dass deinem Boden Kalk fehlt?
Welchen Gründünger hattest du ausgesäht?

Und irgendwas ist da noch anders, wenn du den Boden schon länger "bepflanzt" - weiß nicht so genau - aber viele Kulturpflanzen wollen zum Beispiel in einem neu angelegten Garten nicht so recht gedeihen - erst nach Jahren der Kultur - wie gesagt, ich weiß leider nicht, woran das liegt....

liebe Grüße!

Manfred

Re: Kalkstickstoff

#4

Beitrag von Manfred » Mi 27. Okt 2010, 17:12

Hast du mal ein Foto von deinem Boden? Welche Vorgeschichte hat die Fläche?

Sabi(e)ne
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Re: Kalkstickstoff

#5

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 27. Okt 2010, 17:35

Moin,
nach Stickstoffmangel klingt das nicht, da schließ ich mich an, eher nach gestörtem Calcium-Kalium-Phosphor-Verhältnis. Ganz normale Kreide oder Gips würd es dann schon tun - welchen pH-Wert hat denn dein Boden, und hast du mal über Steinmehl und Hornspäne nachgedacht?
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Re: Kalkstickstoff

#6

Beitrag von Peterle » Mi 27. Okt 2010, 17:37

Hallo hallo und vielen Dank füreure Antworten.l

Also Gründünger hatte ich immer Bienenweide oderSenf im Wechsel.
Starten immer etwas zögerlich, nach einer Weile dann klappt das im Halbschattenbereich ganz gut.
Auf der anderen Seite sind Nadelbäume (Blautanne etc.) . Dort kümmert alles. Da Nadelbäume sauren Boden machen dachte ich an KalkStickstoff. Auch der Schnecken wegen.

Schnecken werden abgesammel und in die Wiese verbracht (über die Strasse). Wenn ich sauer bin auch mal geteilt (Spaten :ua: ).
Ein Hibiskus mäkelt seit Einpflanzen vor zwei Jahren rum. Chinagras ist eingegangen (zwei ABleger), ein dritter scheint sich durchzusetzen.
Pfefferminz und Zitronenmelisse gehen toll.

Der Boden ist Lehmig. Ton konnte ich nicht feststellen. Bei Trockenheit ist der Boden knüppelhart. Der Humusanteilscheint ganz ok, Regenwürmer sind jedenfalls da.
Vor meiner Übernahme lag der Boden brach und war mit Bauschutt bedeckt. Das wurde entsorgt. Treckerspuren zeigen, dass das Nebengebäude abgestützt werden musste (Anlieferung von Baumaterial). Ist nur eine Spur.

Davor war das mal Garten (10 Jahre zurück).

Lasse ich alles wuchern, dann kommen Diesteln, Gras, Ackerwinde, Brennessel (in der Sonne die kleinen),Franzosenkraut ..

Bilder kommen morgen.

Danke euch

Peter

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Re: Kalkstickstoff

#7

Beitrag von Peterle » Mi 27. Okt 2010, 17:39

Ach was sonst noch fehlt:

Höhenlage 35m :)
Gebäude steht an der Westseite
Bäume an der Ostseite (und leider auch im Süden)
Volle Sonne für ca. 3-4 Stunden

Kein Maschineneinsatz, ich hake mit der Hand (Rheinische Schlaghacke)

Gruß

Peter

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Re: Kalkstickstoff

#8

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 27. Okt 2010, 17:42

Schnecken werden abgesammel und in die Wiese verbracht (über die Strasse)
Das nützt GAR nix, die kommen schneller zurück, als du gucken kannst.... :mrgreen: ich hab das gleiche Problem.
Bei Trockenheit ist der Boden knüppelhart. Der Humusanteilscheint ganz ok
Dann ist der Humusanteil eben nicht okay - humose Böden werden nicht zu Beton.
Hast du eine konstante Bodenbedeckung oder nackte Erde?
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Re: Kalkstickstoff

#9

Beitrag von Peterle » Mi 27. Okt 2010, 17:50

@Sabine

Meistens ist der Boden bedeckt. Das ging gar soweit, dass ich meine Kulturpflanzen gar nicht mehr sah. Die Amsel hats zugebaggert.
Das mit den Schnecken hab ich befürchtet.

Gruß

Peter

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Re: Kalkstickstoff

#10

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 27. Okt 2010, 18:03

Kalkstickstoff verätzt nur alle Saugwurzeln bei allen Pflanzen und das Bodenleben, das ist der gegenteilige Effekt, den du willst.
Bei Bodenverdichtungen hilft ne Runde Ölrettich als Gründüngung, der macht den Boden wieder gut durchlässig.
Lehm fluffiger zu kriegen geht m-W.n. mit großen Mengen organischer Stoffe, Sand bringt da leider auch nicht viel, der wird gefressen (hab ich schon hinter mir).
Versuch doch mal Bernhards Bodenernährung - permanent dünne Schichten ausbringen statt einer fetten Mulchschicht.
Hier bei mir (mittlerweile Sandboden auf Moor) ist durch den Wildwuchs der Weiden und Erlen der Boden in jetzt 7 Jahren ne halbe Handbreit höher geworden, und durch den permanenten Bewuchs (alles, was nicht Wald ist, ist Gras oder Brombeeren :pfeif: ) und simples Mulchmähen ist der Boden besser geworden. Wir haben diesen Sommer nix gegossen, und trotzdem war alles immer astrein grün und der Boden kühl - ich denke, der Temperaturfaktor bei der Zersetzung wird schwer unterschätzt, den meisten bewirtschafteten Böden dürfte es deutlich zu warm sein.
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