Re: Humus – Grundlage unseres Lebens
Verfasst: Fr 21. Feb 2020, 14:10
Wenn man den Humusgehalt eines Bodens bestimmen will, um daraus Klimawirksamkeit von Massnahmen zu beureilen, führt kein Weg an der Bestimmung von absoluten Gehalten pro Fläche vorbei.
Wenn man vergleichbare Böden beurteilen will, sind prozentuale Gehalte ok, zumal sie einfach und rasch zu bestimmen sind.
Um eine quantitative Beurteilung genau zu machen, musst du für jeden Bodenhorizont bestimmen:
Lagerungsdichte (in Tonnen pro Kubikmeter, nimmt nach unten fast immer zu)
aktueller Wassergehalt (um auf das Trockengewicht zu kommen)
Humusgehalt (in Prozenten wobei 100% das Trockengewicht der Bodenprobe des betreffenden Horizontes sind)
Steingehalt (in Volumenprozenten)
Das über alle Bodenhorizonte aufsummiert gibt dann den Humusvorrat.
Schwierig zu messen sind:
die Profiltiefe (wo hört es nach unten auf?). Die obersten Schichten sind zwar für die Fruchtbarkeit entscheidend, die unteren Schichten werden aber auch durchwurzelt, z.B. als Lebensversicherung von ausdauernden Gewächsen in Trockenperioden.
Der Skelettgehalt in steinigen Böden, weil es grosse Volumina (also grosse Löcher) braucht, um das überhaupt zu schätzen, und weil er oft über kleine Distanzen stark schwankt.
Die Lagerungsdichte: Die Beprobung soll das Porenvolumen nicht verändern, sonst hat man nacher meist zu hohe Werte, wenn die Probenahme den Boden verdichtet.
Bei schweren Lehm-Böden kann deshalb der Humusgehalt in Tonnen pro Fläche gleich sein wie bei leichteren Böden, obwohl der prozentuale Humusgehalt oberflächennaher Schichten deutlich geringer ist.
Das ist so ähnlich wie bei der relativen und absoluten Luftfeuchtigkeit. Wenn man wissen will, wieviel Wasser in einem Volumen Luft ist, hilft die relative Luftfeuchtigkeit alleine nichts.
Wenn der Umsatz steigt, können auch bei sehr geringen Vorräten im Boden hohe Wuchsleistungen vorliegen; etwa in tropischen Regenwäldern, wo wegen des Klimas der Boden fast nichts speichern kann, weil Humus unbeständig ist und alles sofort ausgewaschen wird. Dort sind praktisch alle Nährstoffe in den Pflanzen selbst.
Andersrum können Böden in kaltem Klima sehr nährstoffreich sein. Typisches Beispiel sind die extrem wüchsigen Hochstaudenfluren der Hochgebirge im Bereich der klimatischen Waldgrenze, wo aber fast 8 Monate Vegetationsruhe herrschen. Die Nährstoffe werden dort sehr schlecht ausgenutzt, wenn man die Pflanzeproduktion auf die Menge verfügbarer Nährstoffe bezieht.
In unseren Breiten mit ausgeprägten Jahreszeiten haben wir bei einjährigen Kulturen das Problem, dass im Frühjahr alles wachsen und im Herbst alles sich zersetzen muss, wenn der Boden nicht aushagern soll, es also den Boden als Nährstoffzwischenspeicher braucht. In Gegenden ohne Vegetationsruhe laufen Wachstum, also Nährstoffaufnahme, und Abbau, also Freisetzung, parallel zueinander, so dass nie grössere Nährstoffmengen ungenutzt im Boden darauf warten, wieder aufgenommen zu werden.
Wenn man vergleichbare Böden beurteilen will, sind prozentuale Gehalte ok, zumal sie einfach und rasch zu bestimmen sind.
Um eine quantitative Beurteilung genau zu machen, musst du für jeden Bodenhorizont bestimmen:
Lagerungsdichte (in Tonnen pro Kubikmeter, nimmt nach unten fast immer zu)
aktueller Wassergehalt (um auf das Trockengewicht zu kommen)
Humusgehalt (in Prozenten wobei 100% das Trockengewicht der Bodenprobe des betreffenden Horizontes sind)
Steingehalt (in Volumenprozenten)
Das über alle Bodenhorizonte aufsummiert gibt dann den Humusvorrat.
Schwierig zu messen sind:
die Profiltiefe (wo hört es nach unten auf?). Die obersten Schichten sind zwar für die Fruchtbarkeit entscheidend, die unteren Schichten werden aber auch durchwurzelt, z.B. als Lebensversicherung von ausdauernden Gewächsen in Trockenperioden.
Der Skelettgehalt in steinigen Böden, weil es grosse Volumina (also grosse Löcher) braucht, um das überhaupt zu schätzen, und weil er oft über kleine Distanzen stark schwankt.
Die Lagerungsdichte: Die Beprobung soll das Porenvolumen nicht verändern, sonst hat man nacher meist zu hohe Werte, wenn die Probenahme den Boden verdichtet.
Bei schweren Lehm-Böden kann deshalb der Humusgehalt in Tonnen pro Fläche gleich sein wie bei leichteren Böden, obwohl der prozentuale Humusgehalt oberflächennaher Schichten deutlich geringer ist.
Das ist so ähnlich wie bei der relativen und absoluten Luftfeuchtigkeit. Wenn man wissen will, wieviel Wasser in einem Volumen Luft ist, hilft die relative Luftfeuchtigkeit alleine nichts.
Ich befürchte, hier machst du einen Denkfehler. Umsatz und Kapital sind nicht dasselbe!Rati hat geschrieben: ↑Fr 21. Feb 2020, 11:29weil du durch die Bearbeitung des Bodens (Spatentiefe =ca 20 cm) genau in der wichtigen Zone für einen verstärkten Stoffumsatz sorgst (der durchaus positiv für die Nährstoffverfügbarkeit für die Kuturpflanzen ist). Diese Umsatzsteigerung musst du natürlich durch eine größere Bereitstellung an Rohstoffen wieder ausgleichen.
Wenn der Umsatz steigt, können auch bei sehr geringen Vorräten im Boden hohe Wuchsleistungen vorliegen; etwa in tropischen Regenwäldern, wo wegen des Klimas der Boden fast nichts speichern kann, weil Humus unbeständig ist und alles sofort ausgewaschen wird. Dort sind praktisch alle Nährstoffe in den Pflanzen selbst.
Andersrum können Böden in kaltem Klima sehr nährstoffreich sein. Typisches Beispiel sind die extrem wüchsigen Hochstaudenfluren der Hochgebirge im Bereich der klimatischen Waldgrenze, wo aber fast 8 Monate Vegetationsruhe herrschen. Die Nährstoffe werden dort sehr schlecht ausgenutzt, wenn man die Pflanzeproduktion auf die Menge verfügbarer Nährstoffe bezieht.
In unseren Breiten mit ausgeprägten Jahreszeiten haben wir bei einjährigen Kulturen das Problem, dass im Frühjahr alles wachsen und im Herbst alles sich zersetzen muss, wenn der Boden nicht aushagern soll, es also den Boden als Nährstoffzwischenspeicher braucht. In Gegenden ohne Vegetationsruhe laufen Wachstum, also Nährstoffaufnahme, und Abbau, also Freisetzung, parallel zueinander, so dass nie grössere Nährstoffmengen ungenutzt im Boden darauf warten, wieder aufgenommen zu werden.