Meine Theorie wäre, dass im Tierverdauungsprozess etwas mit den aufgenommenen Bestandteilen passiert, was diese für das Bodenleben deutlich besser verwertbar macht, als wenn man einfach nur die Pflanze abschneidet und verrotten lässt.
Boden, wenn er denn Boden mit Leben ist und nicht nur toter Dreck, wird auch als der Darm für Pflanzen bezeichnet. Es finden also gleiche und fortgesetzte Vorgänge statt, die auch im Verdauungssystems eines Tieres stattfinden: Zur Energiegewinnung werden komplexere organischere Verbindungen zerkleinert, aufgespalten und verstoffwechselt. Die Aufspaltung geht hin bis zur Mineralisation.
Im Verdauungssystem des Tieres erfolgt die Ausnutzung des Materials (Futter) recht unterschiedlich, man vergleiche nur den Kot von Pferden, Rindern und Hühnern. Aber schon wegen der relativ kurzen Durchlaufzeiten erfolgt praktisch nie eine vollständige Ausnutzung und Mineralisation. Somit wird der Prozess außerhalb des Tieres fortgesetzt, zumal die beteiligten Mikroorganismen gemeinsam mit dem Kot ausgeschieden werden.
Bei Grünmasse direkt auf den Boden fehlt eine solche Vorverdauung und muss dann über andere Wege erfolgen.
Ein hoher Anteil Leben im Boden bedeutet dann auch höheren stofflichen Umsatz, also z.B. auch einen höheren Verbrauch an Mulchmaterial.
Umgedreht sieht man nicht so selten auf Feldern nach einem halben Jahr noch fast die gleichen Ernterückstände wie direkt nach der Ernte. Da kann man auch Schlussfolgerungen daraus ziehen.