Wölfe

Rati
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Re: Wölfe

#951

Beitrag von Rati » Fr 21. Sep 2018, 07:57

@ adjua & oli, habt ihr nicht das Gefühl eure Ausagen sind ein klein wenig scheuklappig? :lol:
.... War ne rethorisch Frage, wenn ihr diese Gefühl hättet würdet ihr nicht solche polarisierten Botschaften senden.
Adjua hat geschrieben:Wenn dort oben erstmal Wolfsrudel etabliert sind, ist es auch mit dem Wandern vorbei - ....
klar, die Wölfe werden in Massen arme Wanderer überfallen.... kennt man ja, is ja überall auf der Welt so wo Wölfe leben. Die Menschen trauen sich dort nur schwer bewaffnet und mit Rüstung aus dem Haus.... schlimmer als ne Zombiinvasion. :klaeff:
Oli & Adjua hat geschrieben:wolfssicher einzäunen funktioniert nicht, Herdenschutzhunde eh nicht, nachts einstallen auch nicht. Deichpflege ohne Schafe müsste dann wohl noch erfunden werden.....Wenn dort oben erstmal Wolfsrudel etabliert sind, ist es ....vorbei - und mit dem Hirten und seinem Hund.
genau, und deshalb gibt es in den Gebieten aus denen der Wolf bis heute noch nicht vertrieben wurde auch keine Viehbestände mehr, wurden alle von den Bestien niedergemetzelt samt der Hirten und ihren Familien. :haha:

:roll: Leute, Leute ich bin kein Wolfskuscheler (obwohl die bequemer wären als ein Baum).
Ich finde,Wölfe sollten ins Jagtrecht aufgenommen werden und einzelne Tiere die -durch welche Fehler der menschen auch immer- daran gewöhnt wurden Nutzvieh als gute Beute zu betrachten müssen für den Abschuss frei gegeben werden können.
ABER diese bild Zeitungsmentalität die da bei euch durchklingt ist mindestens so beeindruckent irreal wie die der menschen welche den Wolf tatsächlich als Kuscheltier betrachten. :kaffee:

Grüße Rati
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Oli
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Re: Wölfe

#952

Beitrag von Oli » Fr 21. Sep 2018, 09:21

Und was ist der Inhalt deines Postings? Also substantiell auf meinen Dreizeiler bezogen, dass ich ein Kleingeist bin habe ich verstanden.
Lösungsansatz?

Du gehst also davon aus, dass ich ein Wolfsgegner bin weil ich hier regionale Probleme aufzeige, für die es bislang keine Lösung gibt.
Chapeau, auf das schmale Brett muss man erstmal kommen. Tsts. :roll:

Rati
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Re: Wölfe

#953

Beitrag von Rati » Fr 21. Sep 2018, 09:30

Oli hat geschrieben:Und was ist der Inhalt deines Postings? Also substantiell auf meinen Dreizeiler bezogen, dass ich ein Kleingeist bin habe ich verstanden.
Lösungsansatz?

Du gehst also davon aus, dass ich ein Wolfsgegner bin weil ich hier regionale Probleme aufzeige, für die es bislang keine Lösung gibt.
Chapeau, auf das schmale Brett muss man erstmal kommen. Tsts. :roll:
Lösungsansätz habe ich schon vorher geschrieben Oli, präventive Maßnahmen (die du ja selber schon benannt hast), aber habt ihr ja mal locker aus der Hand abgeschmettert : " geht eh nicht..., funktioniert nicht..."(alles doof).. ;)
Und im letzten Beitrag habe ich sogar noch die Sache mit dem Jagtrecht und der Notfallabschussmöglichkeit geschrieben. Ich kenne Berichte von Berufsschäfern (in der GEO gabs zB einen von einem Deichschäfer) die durchaus die Funktionalität von ordentlicher Einzäunung und /oder Herdenschutzhunden bestätigen können. Nachtrag: das ich selber mal Schäfer war und eine gewisse Vorstellung zum "geht und geht nicht" einbringen könnte habe ich mal bewust nicht erwähnt, denn schließlich war meine Schäferzeit noch im goldenen Zeitalter der Wolfsfreiheit. ;-D Und wie gesagt, seit unzähligen Generationen leben in verschiedenen Gebieten unserer Welt Menschen mit Viehherden und Wölfe auf gleichem Raum, nur die Deutschen fürchten die totale Zerstörung. :ua: :pfeif:

Grüße Rati
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Re: Wölfe

#954

Beitrag von Oli » Fr 21. Sep 2018, 12:34

Also konkret:
Wie weit stellt man den Wolfszaun ins Watt und wie lange mag das halten, vielleicht mit hohen Verschienen dazwischen?
Was sagen die Herdenschutzhunde zu Spaziergängern, Radfahrern, Kitern, anderen Kötern?
Wo stellt man die Ställe für die Nacht? Die sind dann bestenfalls mobil nehme ich an.

Den Berufsschäfern, die ihre Herden auf den Deichen einsetzen ist da noch nix praktikables eingefallen und deren Viecher sind immerhin echte Arbeitstiere mit wirklichem Nutzen für die Allgemeinheit.
Ob das nur daran liegt, dass die alle engstirnig und negativistisch sind? :hmm:

Naja sei's drum, wenn du 'ne schlaue Idee hast, die die noch nicht durchgekaspert haben werden die sicher nicht abgeneigt sein davon zu hören.
Ich setz' mal wieder meine Scheuklappen auf und zieh' das olle Mühlrad im Kreis.
Weisst ja, Erntezeit und so. :mued:
Bis die Tage.

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Re: Wölfe

#955

Beitrag von Rati » Fr 21. Sep 2018, 13:31

Oli hat geschrieben:Also konkret:....
:lol: konkret? per Ferndiagnose am Rechner? Über zwei nicht direkt beteiligte Personen? Bei solch speziellen Fragen wie du sie gestellt hast?
Nich so sinnvoll oder? :)

Die einzige Empfehlung die ich ohne vor Ort zu sein geben könnte wäre, doch mal Kontakt zu den Schäfern auf zu nehmen die gute Erfahrung mit den gebotenen Schutzmaßnahmen haben (du erinnerst dich, ich erwähnte einen Deichschäfer).
Was ich jedenfalls nicht empfehlen kann ist mal wieder so zu tuen als ob wir armen Deutschen mit Tantalusqualen belegt werden, wärend in der Welt ringsherum Wölfe, mensch und Tier ne Coexistenz vorleben.

Grüße & schlaf schön
Rati
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Re: Wölfe

#956

Beitrag von Rati » Fr 21. Sep 2018, 13:56

den Geobericht mit dem von mir erwähnten Deichschäfer hab ich jetzt nicht im netz gefunden, aber etwas das dich vielleicht auch interessieren könnte:
https://www.geo.de/natur/tierwelt/17811 ... s-wildtier
das wichtigste hab ich mal rauszitiert.
GEO Artikel hat geschrieben:Ich habe bei meinen Recherchen viel mit einem Schäfer aus der Lausitz gesprochen, der in Deutschland die ersten Angriffe überhaupt von Wölfen hatte. Er hat damals zunächst höhere Elektrozäune errichtet und sich einen Herdenschutzhund angeschafft. Das half zunächst, doch nach einer Weile gab es weitere Angriffe, er verlor insgesamt 38 Schafe. Erst als er sich einen zweiten Herdenschutzhund zugelegt hatte, war Ruhe. Offenbar war den Wölfen klargeworden, dass sich Angriffe nicht mehr lohnen. Also jagten sie wieder Rehe und Wildschweine. Aus der Sicht dieses Schäfers ist es sogar wichtig, erfahrene Wölfe in der Gegend zu haben – weil die Tiere territorial sind, halten sie fremde Artgenossen aus ihrem Revier und damit auch von den Herden fern. In jedem Fall muss das Ziel sein, möglichst wenige Vorfälle zu haben. Tierhalter müssen also ihre Tiere schützen – und sie müssen eine Förderung bekommen, um diesen Schutz zu gewährleisten. Prävention ist das Zauberwort.
Ich denke mit Erfahrungsaustausch unter den Schäfern und verantwortungsvollem Handeln ist da ne Menge zu machen :) .

Grüße & Peace

Rati
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Re: Wölfe

#957

Beitrag von Manfred » Fr 21. Sep 2018, 17:31

Für Rati perfekt.
Nur dass der Schäfer halt der letzte in seiner Familie ist, weil sich den so unwirtschaftlich gewordenen Betrieb niemand mehr antun will.
Es lebe die Stallhaltung im industriellen Maßsstab, das offenbar höchste Ziel aller Pseudo-Naturschützer und Prediger der einfachen Wahrheiten.

July
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Re: Wölfe

#958

Beitrag von July » Fr 21. Sep 2018, 18:49

Manfred:)
:daumen: :daumen: :daumen: !!
LG von July

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Re: Wölfe

#959

Beitrag von Oli » Fr 21. Sep 2018, 21:30

Erst als er sich einen zweiten Herdenschutzhund zugelegt hatte, war Ruhe. Offenbar war den Wölfen klargeworden, dass sich Angriffe nicht mehr lohnen. Also jagten sie wieder Rehe und Wildschweine.
Bleibt meine unbequeme Frage: was machen die Herdenschutzhunde denn nun wenn da Kite-Surfer, Spaziergänger, Radfahrer und andere Hunde kommen?
Und wo stellen wir den Zaun hin? (Auf dem Deich, im Vor- und Hinterland)
Du betonst doch die heiligen Präventivmaßnahmen so.

Und warum sind meine Praxisfragen für dich polarisierend (=Meinungsverschiedenheiten verstärkend)?
Warum greifst du, wenn es konkret wird zu Diffamierungen und verweist ansonsten auf andere Schäfer, die es besser wissen?
Wenn du es am Ende nicht besser weisst als ich oder Mickey Mouse, dann könntest du netterweise deine Schmähungen zurücknehmen.
Ich denke mit Erfahrungsaustausch unter den Schäfern und verantwortungsvollem Handeln ist da ne Menge zu machen :) .

Grüße & Peace
Klingt für mich gerade wie eine Worthülse, kann aber auch leicht sein, dass ich nicht schlau genug bin zu begreifen, was "verantwortungsbewusstes Handeln" in Bezug auf konkrete Maßnahmen bedeutet. Für mich klingt das eher wie Politikersprech und heißt übersetzt: "jemand soll verflixt nochmal irgendwas machen, was wichtig aussieht, Hauptsache diese widerliche Verantwortung perlt von mir ab, schnell"

Aber gut, vermutlich hat Manfred recht.

Ich hatte mich hier auch nicht eingeklinkt, um polarisierende Debatten zu führen oder mich mit unschönen Attributen belegen zu lassen, anfangs war es der Hinweis auf Deichschäferei und dann Fragen.

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Re: Wölfe

#960

Beitrag von Edermühle » Fr 21. Sep 2018, 23:01

Rati hat geschrieben: Lösungsansätz habe ich schon vorher geschrieben Oli, präventive Maßnahmen (die du ja selber schon benannt hast), aber habt ihr ja mal locker aus der Hand abgeschmettert : " geht eh nicht..., funktioniert nicht..."(alles doof).. ;)

Grüße Rati
Lieber Rati!
Ich höre von Menschen wie Dir in dieser Diskussion IMMER dieses Wischiwaschi. Natürlich wirst du um konkrete Maßnahmen gefragt, wenn die von dir erwähnten in der Praxis nicht funktionieren.
Ich habe bis jetzt noch von niemandem eine Antwort bekommen,was wir konkret und explizit tun sollen - es gab 34 Schafrisse in den letzten 5 Wochen direkt um uns rum (1-5 km).
Das mindestens 5 Tierstarke Wolfsrudel wurde am Tag per Wildkamera keine 5 Kilometer von unserem Hof fotografiert - es handelt sich also nicht um wildernde Hunde (die werden übrigens sofort bejagt).
Herdenschutzhunde?
Die kosten ausgebildet gerne mal 5000€ das Stück (ich brauch bei unserem 5 Tierstarkenrudel in NÖ mindesten 2 wenn nicht 3), von den Futterkosten ganz zu schweigen.
Die Schweiz schafft diese Maßnahme teilweise wieder ab - nicht wegen der Kosten sondern aufgrund der Gefahr für den Menschen.
Während in Wien über eine generelle Maulkorbpflicht für die immerhin domestizierten Nachfahren des Wolfes diskutiert wird (Hans Rauscher schreibt im DerStandard sogar von einer latenten Gefahr die bereits von jedem zahnlosen Dackel ausgeht…) werden beim Wolf (der will dann ja eh nur spielen) ernsthaft freilaufende Herdenschutzhunde vorgeschlagen?
Das hat nichts aber auch rein gar nichts mit "alles doof" zu tun - was soll diese herablassende Diskussionsweise?
Wer haftet wenn da was passiert, ganz abgesehen davon, dass ich gesetzlich dazu verpflichtet bin diese sicher zu verwahren sprich ein zu zäunen.
Wer zukünftig Weidetiere halten möchte muss also zwingend für 10 -15.000€ Herdenschutzhunde anschaffen, für die er persönlich und vollumfänglich mit seinem Privatbesitz haftet (eine Versicherung wär im dichtbesideltem Gebiet schön blöd) und monatlich Tierarzt- sowie Futterkosten im mittleren dreistelligen Bereich berappen? Dann sag es doch einfach.
Apropos Zaun.
Die Elektrozäune scheinen offensichtlich nichts zu nützen (von "Wolfsexperten" empfohlen - hat den Wolf beim Nachbarn wenig interessiert), was wiederum erklärt, warum man im Tierpark auf 1 Meter eingraben + 3 Meter Höhe setzt - nein die machen das nicht zum Spass und weil es so schön aussieht.
Schlägst du also solche 3 Meter hohen Zaunanlagen vor? Dann sag es doch einfach.
Gegen Stallgebäude im Grünland wird wohl unsere Bauordnung in NÖ was dagegen haben - geht also, auch hier wieder von den Kosten ganz abgesehen, auch nicht.
Du willst die Bauordnung ändern und Zuschüsse für solche Ställe? Dann sag es doch einfach.
Apropos Kosten.
Darf es Freilandhaltung für Selbstversorger und Kleinbauern überhaupt noch geben oder ist das nur mehr Vermögenden vorbehalten und Tierschützer freuen sich jetzt wegen dem Wolf auf ein mal alle auf die Massentierhaltung?
Du meinst, dass Kleinstbetriebe und Selbstversorgerprojekte keine Berechtigung haben? Dann sag es doch einfach.
Was sollen wir also in einem relativ dicht besiedeltem Land wie Österreich tun?
Und ja, natürlich möchte ich das in diesem Fall ganz konkret und explizit von Dir wissen, denn Du meinst ja das das schon "irgendwie" geht und nicht ich oder?
Selbst im Yellowstone Nationalpark (96% davon in Wyoming) werden Wölfe bejagt https://www.elli-radinger.de/in-wyoming ... wolfsjagd/ , aber Du willst eine kleine Gemeinde in Niederösterreich hoffentlich eh nicht mit dem Yellowstone Nationalpark, oder gar Ländern wo man es gesetzlich nicht so genau nimmt (weswegen es dort mit dem Wolf vermutlich "funktioniert) vergleichen oder?
Du möchtest, das wir es mit Gesetzen auch "nicht so genau" nehmen? Dann sag es doch einfach.
Ich bin für sinvolle Vorschläge immer offen, aber die müssen dann bitte auch kommen.
Deine "Vorschläge" werden nicht "locker mit der Hand abgeschmettert" sondern es wird sachlich und ausführlich begründet warum das nicht geht. Also begründe Deine zukünftigen Vorschläge dementsprechend bitte ebenfalls sachlich sonst wird keine sinnvolle und vorallem machbare Lösung dabei herauskommen befürchte ich.
Danke.
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