Wölfe

Benutzer 146 gelöscht

Re: Wölfe

#1251

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Fr 23. Nov 2018, 22:50

Taraxacum hat geschrieben: Laut der Jäger dort hat der Geruch und die typischen Bewegungen des Wolfes die Pferde kirre gemacht. Die haben den Wolf gerochen und sind durchgedreht. Wilder Wolf riecht übrigens anders als Gehegewolf. Liegt u.a. an der Ernährung.
Was da in der von mir verlinkten, begonnenen Studie untersucht werden soll, haben "die Jäger" bei Dir also längst zweifelsfrei ermittelt. Die sollten sich kurzschließen - spart vielleicht 'ne Menge Arbeit... :pfeif:

aus dem früher verlinkten Artikel:
Wir haben bislang nur beobachten können, dass die Pferde aufmerksam auf Wölfe reagieren, nicht aber, dass sie panisch flüchten.
Es gibt die Vermutung, dass Pferde durch Wolfsgeruch aufgescheucht werden und dann panisch reagieren oder flüchten. Dazu gibt es Untersuchungen aus Dänemark. Professor Janne Winther Christensen von der Universität in Aarhus hat die Wirkung von Wolfsurin, Haaren, Blut und einer Mischung aus allem auf Pferde getestet. Die Reaktionen waren sehr gering. Auch eine Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover hat gezeigt, dass Pferde vor allem auf ihren Sehsinn vertrauen, dann auf den Hörsinn und dann erst auf ihren Geruch. Ich glaube aber schon, dass Pferde Wildtiere und Hunde unterscheiden können. Wie sehr es sie stört, wenn Wölfe oder anderes Wild über ihre Weide laufen, versuchen wir mit unserer Untersuchung zu beantworten.

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ohne_Furcht_und_Adel
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Re: Wölfe

#1252

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » Fr 23. Nov 2018, 23:18

Maisi hat geschrieben:Dekadenz hat nichts mit Schoki oder Auto fahren zu tun. Sondern mit einem gesellschaftlichen/kulturellen Werteverfall, Realitätsverlust. Hier die romantische Vorstellung eines Wildtiers, das durch unsere Wälder streift, die Gefahren, die damit einhergehen, wissentlich oder unwissentlich ignorierend. Das Eigene nicht mehr für schützenswert halten. Daß allein schon die Diskussion aufkommt, ob eine Gefahr für Mensch und Eigentum (in dem Fall das Nutztier) bejagt werden darf und Befürworter zur Not in die rechte Ecke gestellt werden, wenn die Argumente ausgehen, spricht Bände. Unsere Vorfahren würden sich im Grabe drehen!
Der große böse Wolf. Die Gefahren für den Landwirt sind ja anscheinend kalkulierbar; den Umgang mit den Rissen lernen wir gerade. In anderen Ländern sind sie schon weiter, wo große Raubtiere häufiger auftreten. Ich denke, das größte Problem haben mittelfristig die Hobby- Halter mit wenigen Tieren, für die sich keine Schutzmaßnahmen finanziell lohnen. Doch dürften auch die langfristig entlastet werden, wenn die Wölfe im Falle von wirksamerer Abschreckung insgesamt mehr Respekt vor den Menschen haben. Im Moment genießen die Wölfe durch ihr Neuauftreten Narrenfreiheit, die Dreistigkeit ist dann immer wieder empörend. Da wird die Politik halt an der einen oder anderen Stellschraube ein wenig drehen müssen, um etwas mehr Abstand herzustellen. Aber es sind ja keine Menschenfresser, die uns direkt bedrohen, also wie ein halbverhungerter Eisbär oder ein alter Tiger mit Zahnweh im indischen Dschungel. Wenn Du "verzieh' Dich!" brüllst, ist der Wolf weg.
Dekadent ist, wenn der Mensch meint, er könnte ohne irgendwelche wilden Arten überleben und wenn doch nicht, dann halt einfach auf den Mars umziehen.

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Re: Wölfe

#1253

Beitrag von Tika » Fr 23. Nov 2018, 23:32

frodo, den Bericht hatte ich vorher auch schon gelesen. Und ich würd mir schon wünschen dass das so stimmt, was Du zitiert hast.
Hier bei uns gabs vor zwei Jahren nen tödlichen Unfall von Pferd und leider auch Mensch auf der Bundesstrasse. Eine ganzjährig draußen gehaltene Pferdeherde war nachts durch den Zaun gebrochen, den Spuren nach in ziemlicher Action. Was auch gefunden wurde waren Spuren von Damwild an der Weide, die waren einige Zeit vorher woanders ausgebüchst und sind eine Weile halbverwildert umhergezogen. Vermutung war, dass das die Ausbruchsursache war - unbekanntes Wild, auch hier ja Pflanzenfresser.
Wildschwein, Fuchs, Dachs, Reh und Co gibts hier viele, da gucken die nicht mal.

Aber nochmal davon unabhängig, und ja auch für Halter anderer Tiere: jemand ne Idee von wegen Wolfszaun im Winter, bei Schnee, Eis und Frost?
und @ ohne_Furcht_und_Adel: ich z.B. halte de Wolf weder für besonders groß noch für böse, aber ich halt ihn halt schon für einen Wolf :)
Lebe das Leben, das Du liebst und liebe das Leben, das Du lebst.

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Re: Wölfe

#1254

Beitrag von Hildegard » Fr 23. Nov 2018, 23:45

So läuft´s derzeit mal hier:

Quelle:orf

Gericht kippt Wolfsvergrämung

Das Landesverwaltungsgericht Oberösterreich hat einen Bescheid der Landesregierung, der Maßnahmen zur Vergrämung des Wolfes erlaubt, aufgehoben. Er wurde zur neuerlichen Entscheidung zurückverwiesen.

Der Antrag für die Genehmigung von Vergrämungsmaßnahmen stammte von einer Gemeinde im Mühlviertel und wurde mit „Sichtungen“ und „Vorfällen“ begründet. Die Landesregierung bewilligte daraufhin unter Bedingungen, Befristungen und Auflagen die Vergrämung des Wolfes.

Seit einigen Jahren werden im Mühlviertel immer wieder Wölfe gesichtet

Unter anderem sieht der Bescheid der Landesregierung vor, dass dazu berechtigte Jäger zur Vergrämung Schreckschussmunition und Signalpatronen einsetzen sowie betroffene Grundstückeigentümer Licht- und Lärmsignale nutzen dürfen. Das Leben und die Gesundheit der Wölfe sind dabei laut Bescheid aber zu gewährlisten sowie jeder Einsatz zu protokollieren.

LVwG kipp Bescheid

Gegen diese Regelung erhoben Umwelt- beziehungsweise Tierschutzorganisationen Beschwerde beim Landesverwaltungsgericht (LVwG). Sie führten an, dass vor der Genehmigung der Maßnahmen genauere Angaben, etwa über Zeitpunkte, Orte der Sichtung und Abstand zu bewohnten Gebäuden, gefehlt hätten. Dem schloss sich das Gericht an. Es kam schon aufgrund der vorgelegten Verfahrensunterlagen und ohne Durchführung einer mündlichen Verhandlung zu dem Ergebnis, dass der Bescheid aufzuheben war.

Der Bürgermeister von Liebenau (Bezirk Freistadt) Erich Punz (SPÖ) zeigt sich gegenüber dem ORF verärgert. In seiner Gemeinde gebe es große Angst, einem Wolf zu begegnen. Die Gemeinde werde einen neuen Antrag stellen.

„Der Wolf ist nach wie vor eine strenggeschützte Art. Ausnahmen von diesem Schutz müssten daher besonders sorgfältig geprüft werden“, so Wolfsexperte der Tierschutzorganisation WWF Österreich Christian Pichler. Er forderte zudem, die Politik müsse „endlich ein rechtskonformes Wolfsmanagement etablieren, das auf Aufklärung, Beratung und fachgerechten Herdenschutz setzt, bevor weitere Maßnahmen überhaupt infrage kommen.“
LG Hildegard
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Re: Wölfe

#1255

Beitrag von Maisi » Sa 24. Nov 2018, 11:08

ohne_Furcht_und_Adel hat geschrieben: ....Da wird die Politik halt an der einen oder anderen Stellschraube ein wenig drehen müssen, um etwas mehr Abstand herzustellen.
Und da bin ich eben gespannt... urteilen Politiker noch nach gesundem Menschenverstand, denken sie langfristig daran, was das beste für das Land ist oder nur bis zum nächstem Wahlkampf und wie momentan die Presse so drauf ist? Irgendwie beschleichen mich da so Zweifel.... ;)
ohne_Furcht_und_Adel hat geschrieben: Dekadent ist, wenn der Mensch meint, er könnte ohne irgendwelche wilden Arten überleben und wenn doch nicht, dann halt einfach auf den Mars umziehen.
Auch das ist sicher so ein Auswuchs, der darunter fällt. Und so Leute kenn ich sogar in meinem Umfeld, die so ein Szenario ernsthaft für erstrebenswert halten, also nicht das Leben ohne wilde Arten, sondern das Umsiedeln auf andere Planeten. :eek: Aber das würde jetzt zu sehr Off topic führen.

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Re: Wölfe

#1256

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 24. Nov 2018, 11:31

Maisi hat geschrieben:....das Umsiedeln auf andere Planeten. :eek: Aber das würde jetzt zu sehr Off topic führen.
nicht ganz off topic! :)
Da könnten wir dann tatsächlich nur genehme Arten mitnehmen, dann wäre "DER WOLF", so er dort auftauche, wirklich ein von den bösen Umweltschützeren geholtes ... was denn eigentlich?? Tier? Monster? Krankheit? Gefahr?

Allerdings weiß ich nicht, welche einheimischen Wesen (von dem neu eroberten Planeten stammenden) uns dann unser d... Leben schwer machen würden. Die Indianer und die Aborigines haben wir ja erkannt und ausgerottet, damit sie unser friedliches Dasein nicht stören können...

sorry, Maisi, das geht jetzt alles nicht gegen dich.
Da ist mein dekadenter Sinn für ursprüngliches mit mir durchgegangen.

Was machen die eigentlich in Afrika mit den Löwen? ach ja - da gibt es noch genug Platz. Wieso eigentlich? "Die Überbevölkerung" findet doch auch vor allem in Afrika statt?? :hmm:

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Re: Wölfe

#1257

Beitrag von Edermühle » Sa 24. Nov 2018, 16:27

ina maka hat geschrieben: Was machen die eigentlich in Afrika mit den Löwen? ach ja - da gibt es noch genug Platz. Wieso eigentlich? "Die Überbevölkerung" findet doch auch vor allem in Afrika statt?? :hmm:
Misch mich wie versprochen hier nicht mehr in die Diskussion ein, aber vielleicht helfen dir folgende Fakten ja bei Deiner Frage:

Bevölkerungsdichte Afrika 30,51 Einwohner/km² vs Österreich 105 Einwohner pro km² sprich auf die Fläche gerechnet in Österreich über 300% mehr Menschen als in Afrika.

Ein weiteres Detail zeigt sich dann Beispielsweise an Nairobi der Hauptstadt Kenias:

Der Nairobi-Nationalpark wurde 1946 eröffnet. Der Park ist nur 7 km vom Stadtzentrum entfernt, 120 km² groß und beherbergt eine Vielzahl von Tieren: 80 Säugetierarten sowie über 500 Vogelarten wurden nachgewiesen. Der Park ist an drei Seiten eingezäunt, die 4. Seite wird von dem Fluss Athi begrenzt.
Dort gibt es also vereinfacht gesagt teilweise rießige "Gehege".
Und zu guter letzt die Frage, wie "die" mit Löwen o.ä umgehen, wenn die trotz eingezäuntem Nationalpark zu nahe ans Dorf kommen.
Beim Korruptionsindex liegt Kenia zum Beispiel auf Platz 145 vs Österreich auf Platz 18. Soll um himmels Willen Namibier nicht pauschalisieren, aber ist dennoch wissenswert in diesem Zusammenhang wenn es um gesetzliche Regelungen, in unserem Fall von geschützten Tieren, geht.

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Afrika

https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96sterreich

https://de.wikipedia.org/wiki/Nairobi-Nationalpark

https://www.laenderdaten.info/korruption.php
http://www.edermuehle.com Nur die Angst begrenzt dein Tun

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Re: Wölfe

#1258

Beitrag von aron » Sa 24. Nov 2018, 18:15

@Edermühle
Du kannst nicht einfach die Bevölkerungsdichte von ganz Afrika hernehmen, weil es gar nicht in ganz Afrika Löwen gibt! Dann schreibst du einmal vom Korruptionsindex von Kenia und einmal von Namibia, da gibt es einen riesigen Unterschied! Schau mal auf deiner angegeben Statistik!
Aber womit du natürlich recht hast, wenn dort ein Hirte seine Herde von Löwen dezimiert bekommt, wird er sich wohl mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen wehren, schließlich geht es um seine Existenz.

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Re: Wölfe

#1259

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » Sa 24. Nov 2018, 20:35

Tatsächlich haben Löwen einen schweren Stand in Afrika. Die Schutzgebiete sind nicht immer sicher vor wirtschaftlicher Erschließung, und außerhalb wird es sowieso immer schwieriger für die großen Tiere. Also die Gesamtpopulation sinkt.
In der Slowakei gibt's ca. 800 Bären in sämtlichen Nationalparks und auch hunderte Wölfe- das ist aber kein besonders großes Land. Wieso dezimieren die Slowaken die Bären denn nicht auf erträgliche 25 oder so?
Ich war in den 2000ern mal da: Die Nutztierhaltung in den Bergregionen dort ist oft noch sehr ursprünglich, mit Heugewinnung per Sense. Man hat vielleicht einen Schäferhund, aber keine mannshohen Elektro- Zäune oder ähnliches. Wie halten die das aus? :schaf_1:

OT Die Umsiedlung auf andere Planeten ist ein Hirngespinst. Man kann einfach in einer Raumstation ein paar Jahrzehnte überleben, wenn es unbedingt sein muß- wie in einem Atombunker. Aber die Schaffung einer interstellaren autonomen Kolonie, die theoretisch für die Ewigkeit existieren könnte, würde wohl den Haushalt mehr als einer Industrienation komplett sprengen. Vor allem, weil es mit ein, zwei Jahren Bautätigkeit nicht getan wäre, und wir sehen ja, was für Probleme allein der Bau eines einzigen Flughafens bringen kann (der ja gar nicht autonom vom Rest der Welt sein muß). Wir könnten aber auch die Nachhaltigkeit unserer Zivilisation noch hinausschieben, bis irgendwelche hilfsbereiten Außerirdischen uns einfach abholen, denken manche.

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Re: Wölfe

#1260

Beitrag von Rohana » Sa 24. Nov 2018, 20:40

ohne_Furcht_und_Adel hat geschrieben: Ich war in den 2000ern mal da: Die Nutztierhaltung in den Bergregionen dort ist oft noch sehr ursprünglich, mit Heugewinnung per Sense. Man hat vielleicht einen Schäferhund, aber keine mannshohen Elektro- Zäune oder ähnliches. Wie halten die das aus? :schaf_1:
Wenn man den Wolf effektiv angehen darf im Fall des Falles, ist er sicher leichter zu managen als unsere verhätschelten hochgeschützten Kuschelwölfe. Darin liegt vielleicht schon der ganze Zauber...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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