Wölfe

viktualia

Re: Wölfe

#1361

Beitrag von viktualia » Sa 20. Apr 2019, 16:21

Was mich persönlich an dieser Diskussion stört, weil es so einfach nicht stimmt ...
Der Wolf wird weder von den Naturschützern "geholt" noch ist er "seit neuestem" da.
Er war doch lange vor uns da.
Ina, er war da. Und er ist fort gewesen.
Seit er mal da war, hatten wir die Industrielle Revolution und zwei Weltkriege und den Kapitalismus und Facebook.
Und die Weide-, bzw. Tierhaltung hat sich auch sehr verändert, seitdem der Wolf da war.
Das kommt jetzt, ganz neu, zusammen.

Mich wundert, dass der Wolf nicht wie ein Wolf behandelt werden soll.
Der arme Kerl wird selber rausfinden müssen, dass wir nicht nett sind, selber Raubtiere, aber nicht so wirklich schlau und Teamfähig.
Dafür können wir aber noch effektiver töten als er.

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Re: Wölfe

#1362

Beitrag von Rallymann » So 21. Apr 2019, 07:23

Wow! Ein echt langer Fred hier. War zu Anfang hier auch dabei und eher Pro Wolf, was sich bis jetzt auch nicht geändert hat.
Hab jetzt auch nicht jeden Post gelesen, denke aber, dass bei dem Thema noch ein Aspekt fehlt, oder nicht bedacht wurde.

Ich mache es mal am Link, über den geschossenen Wolf bei einer Drückjagd fest, bzw die Auffalligkeiten seines Verhaltens. Meine Meinung: Kein Wolf verhält sich so.
Drückjagden sind laut. Hunde, Treiber.......................da trabt der nicht lässig vorbei und nimmt sich dann noch die Zeit, sich mit mehreren Hunden anzulegen.
Natürlich ist so ein Wolf Opportunist..............sonst hätten wir keine Hunde. Ich seh das hier an unseren Hunden, wenn sie jung sind. Die rennen wie die Hasen, wenn der Ganter kommt.
Irgendwann.......................so in der Pubertät werden sie mutiger und starten Scheinangriffe. Natürlich zögerlich und immer bereit zur Flucht. Dennoch kommt der Moment, wo der Ganter zurück weicht und genau dann, verändert sich das Machtgefüge zu gunsten des Hundes. Jetzt ist er der Jäger. Der Wolf selbst, bestätigt dieses Verhalten seit Jahren indem er alle Behaubtungen, die sog: Wolfsexperten über das Verhalten der Wölfe machen, immer zuverlässig wiederlegt. Der Wolf ist scheu, den bekommt man nicht zu Gesicht.............
Naja..............yt zeigt das Gegenteil, wenn sie dann durchs Dorf traben. Wiei kann es sein, dass solche Exerten so falsch liegen?

Vieleicht sollten wir mal diesen Aspekt ins Auge fassen............
https://www.youtube.com/watch?v=XcSV-3zX4Xs

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Re: Wölfe

#1363

Beitrag von Rati » So 21. Apr 2019, 08:38

Rallymann hat geschrieben:. Der Wolf selbst, bestätigt dieses Verhalten seit Jahren indem er alle Behaubtungen, die sog: Wolfsexperten über das Verhalten der Wölfe machen, immer zuverlässig wiederlegt. Der Wolf ist scheu, den bekommt man nicht zu Gesicht.............
Naja..............yt zeigt das Gegenteil, wenn sie dann durchs Dorf traben. Wiei kann es sein, dass solche Exerten so falsch liegen?]
na ja, Filme von Wölfen die sich nicht in der Öffentlichkeit zeigen bzw arttypisch scheu verhalten, können ja auch schlecht für yt aufgenommen werden oder?
Welcher Experte würde denn sagen das immer und unbedingt alle Wölfe zu jeder Zeit so scheu sind das sie niemals in die Nähe von Siedlungen oder menschen gehen würden?
Normalerweise halten sich Wölfe fern, und die meisten der hier lebenden tuen das doch auch.
Es ist also schon ein wenig kurz gedacht nun wegen der Aufnahmen von ein paar Tieren gleich auf die gesamte Population zu schließen... aber das ist ja ein immer wieder aufkommendes Missverstehen der menschen, das mit der Verallgemeinerung meine ich. :)
viktualia hat geschrieben:Mich wundert, dass der Wolf nicht wie ein Wolf behandelt werden soll.Der arme Kerl wird selber rausfinden müssen, dass wir nicht nett sind,
genau.

Grüße Rati

PS:
Rallymann hat geschrieben:.Vieleicht sollten wir mal diesen Aspekt ins Auge fassen............
https://www.youtube.com/watch?v=XcSV-3zX4Xs
also ich weis nicht was das Problem mit Hybriden sein soll. Rassen einer Art haben sich immer schon vermischt. Wenn was gutes (überlebensstarkes) dabei rauskommt, ist gut wenn nich verschwindet es halt wieder. :aeh:
Das Gebot der Reinrassigkeit, war eh nie natürlich.
Außerdem, da müssen ja reichlich ungesetzlich frei rumlaufende Hunde unterwegs sein das das als so große Gefahr gewertet wird. Für von Menschen gehaltene Tiere ist natürlich der Besitzer selber verantwortlich. Um da Schindluder vorzubeugen müssen da halt nur Registrierung und Überwachung gewährleistet werden.
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

viktualia

Re: Wölfe

#1364

Beitrag von viktualia » So 21. Apr 2019, 09:57

Meine Meinung: Kein Wolf verhält sich so.
Rallymann, nix für ungut, aber das ist bisl so ähnlich wie Inas Aussage, er wär nie weg gewesen: der Wolf war schon immer helle genug, sein Verhalten an die Umgebung anzupassen.

Er ist ja ein "soziales Wesen" - man könnte echt meinen, dass er uns da überlegen ist, denn er macht was aus seinen Anlagen....
"Soziale Wesen" zeichnen sich dadurch aus, dass sie KOMMUNIZIEREN, erst mal miteinander;
Wölfe sind ja bekannt dafür, sich gut umeinander kümmern zu können, stabile Rudel mit klaren Regeln zu bilden.
Wie macht man das wohl?
Mit Kommunikation. Die labern nicht übers Wetter, die Wölfe, die schauen hin und ziehen Schlüsse draus und setzen die dann um.
Kommunikation halt.
Nicht "wie ist das Wetter heute", oder "like mich auf Facebook" sondern "du oder ich?!?", bzw. "wer zuerst?" oder auch "deine Hilfe wird an der rechten Flanke benötigt!" Machen die, schon immer, auch, als sie weg waren.

Und damals, in der schlechten alten Zeit, da konnten wir wohl auch noch ein bisschen besser auf deren Level kommunizieren, da war das "du oder ich", bei grottenschlechtem Wetter zum Beispiel, ne klare Sache.
Heute nicht mehr. Und was machen die Wölfe?
Gernau das gleiche, was sie damals gemacht hätten, hätten wir damals schon so komische "Kommunikationsstrukturen" in punkto Wölfe gehabt:
sie nutzen die Gelegenheit. Warten erst mal ab, die Puber-Tiere, können ihr "Glück" (die Gelegenheit, an einen ungeschützten gedeckten Tisch vorzudringen) nicht recht glauben - sind ja nicht doof und so ein "Gewehr" ist ein arg abstraktes Konzept - und testen es dann aus.

Woher sollen die Wölfe wissen, dass unsere "Kommunikationsstrukturen" mies und korrupt sind und sich seit dem Kaiserreich nur langsam (und wenig!) verändert haben?
Dass wir beim Kaiser zwar mehr hungern, aber noch selber schiessen, jetzt aber weniger hungern, aber nicht mehr schiessen dürfen?
Oder dass wir "Medien" haben, die uns ein ausgesprochen schräges Bild der Natur vermitteln?
Ob die wohl ahnen, dass sie hier "angesiedelt" werden sollen? In bewohnten Gebieten?
Ich bin sicher, wenn man sie fragen könnte, sie wären bereit, sich an der "Wiedereinführung der Weidetierhaltung" konstruktiv zu beteiligen und, wie seit altes her, den Genpool unserer Herden sauber zu halten, indem sie bevorzugt die Mickerlinge entnehmen.
Denn auch diese Eigenschaft haben sie, als "soziale Wesen" mit uns gemeinsam: Faulheit, die Fähigkeit, durch Denkleistung Arbeit einzusparen.

Aber da sie auch ein "unverdorbener Teil der Natur" sind, ist nicht nur "Gewehr" ein zu abstraktes Konstrukt, auch "Geburtenkontrolle" ist zu hoch und das mit den "Mickerlingen" relativiert sich.

Sollte man bedenken (alles, nicht nur den Teil mit dem geregeltem Sex, den verstehen die Wölfe ganz sicher noch schlechter als töten...), wenn man mit ihnen auskommen will, oder besser gesagt, soll.
Gerade wenn man, mangels vernünftiger Kommunikationsstrukturen, gar nicht gefragt wird.
(Rallyman, da mein ich dich schon lange nicht mehr, das ist klar, oder?)

Das sind Tiere. Die wollen nicht spielen, die wollen lernen.

P.S.: anders ausgedrückt, die sollten ja mal "lernen", das Wild im Wald zu dezimieren um den Aufwuchs der Bäume zu unterstützen: den Verbiss zu reduzieren.
Die müssten also in den Wald rein, aber ausserhalb vom Wald wird weniger geschossen, weil Jäger halt im Wald jagen und nicht auf der Weide.
Das ist der Ist-Zustand; wie die Wölfe daraus lernen sollen, nicht an die Weidetiere zu gehen - ???
Die "lernen" (erfahren) im Moment halt nur, dass sie vor Krach und Leuten weniger Angst zu haben brauchen als ihre Ahnen.

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Re: Wölfe

#1365

Beitrag von penelope » So 21. Apr 2019, 10:20

@ Rati:

Ich wohne in einem Wolfsgebiet und so scheu und defensiv, wie vom Nabu etc prophezeit verhalten sich die Wölfe leider nicht. Die beobachten und taxieren den Menschen. Eine Pferdehalterin im Nachbardorf wurde letzten Winter jeden Abend bei der Versorgung ihrer Ponys von einer Wölfin beobachtet und die ließ sich nicht vertreiben durch Krach etc.

Ich bin nicht komplett gegen die Wölfe in underer Gegend, ich denke nur, dass sie einen gute Grund brauchen, scheu zu sein. Leute, die durch die Gegend rennen, Krach machen aber in letzter Konsequenz doch nie einem was tun, gewöhnen den Wolf doch nur noch mehr an menschliche Gegenward.

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Re: Wölfe

#1366

Beitrag von Rohana » So 21. Apr 2019, 10:22

penelope hat geschrieben:Ich bin nicht komplett gegen die Wölfe in underer Gegend, ich denke nur, dass sie einen gute Grund brauchen, scheu zu sein. Leute, die durch die Gegend rennen, Krach machen aber in letzter Konsequenz doch nie einem was tun, gewöhnen den Wolf doch nur noch mehr an menschliche Gegenward.
:daumen:
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Re: Wölfe

#1367

Beitrag von Rallymann » So 21. Apr 2019, 11:02

Hm :hmm: Hab ich mich missverständlich ausgedrückt??
na ja, Filme von Wölfen die sich nicht in der Öffentlichkeit zeigen bzw arttypisch scheu verhalten, können ja auch schlecht für yt aufgenommen werden oder?
Ich dachte da eher an renomierte Dokumentationen, oder wie sonst konnte z.B der Nebelparder, eines der seltensten und scheuesten Tiere vor die Kamera kommen?
also ich weis nicht was das Problem mit Hybriden sein soll. Rassen einer Art haben sich immer schon vermischt. Wenn was gutes (überlebensstarkes) dabei rauskommt, ist gut wenn nich verschwindet es halt wieder. :aeh:
Das Gebot der Reinrassigkeit, war eh nie natürlich.
Also das du meinen Text so fehl-interpretierst..............bin ich von dir garnicht gewohnt.
Worauf ich mit den Hybriden hinaus wollte...........da wird ein Tier angeschafft, dass zu .........sagen wir mal 80% Wolf ist. Dieses Tier wird vom Menschen aufgezogen und wenn es dann die Wohnung zerlegt, weil eben sehr viel Wildtier, dann muss es natürlich weg. Tierheime nehmen es nicht und so entledigt man sich dieses Tieres eben im Wald.
Da es den Menschen gewöhnt ist und weis, dass es da Futter gibt, zieht es den Hybriden in die nähe der Menschen. Leider erkennt man Hybriden nicht und wir haben Schlagzeilen vom Wolf im Ort.
Weis jetzt nicht mehr, ob in meinem verlinkten Video die Sache mit den Instituten war, denn in Deutschland sind das alles Wölfe und es gibt hier keine Hybriden. Bringt man die Proben nach Holland....................gibt es auf einmal, bei gleichen Proben fast nur Hybriden. Hier kann eben nicht sein, was nicht sein darf.

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Re: Wölfe

#1368

Beitrag von Rallymann » So 21. Apr 2019, 11:21

Er ist ja ein "soziales Wesen" - man könnte echt meinen, dass er uns da überlegen ist, denn er macht was aus seinen Anlagen....
"Soziale Wesen" zeichnen sich dadurch aus, dass sie KOMMUNIZIEREN, erst mal miteinander;
Wölfe sind ja bekannt dafür, sich gut umeinander kümmern zu können, stabile Rudel mit klaren Regeln zu bilden.
Wie macht man das wohl?
Naja.............Adolf war aus sozial.............seinen nächsten gegenüber.
Sozial ist auch bei Wölfen so ne Sache. Expandiert ein Rudel, tötet es das Nachbarrudel, oder zumindest den dortigen Alpha. Umherziehende Wölfe können auch vom ansässigen Rudel getötet werden. Du sollst nicht töten gilt auch bei Wölfen, nur für die eigene Sippe.
P.S.: anders ausgedrückt, die sollten ja mal "lernen", das Wild im Wald zu dezimieren um den Aufwuchs der Bäume zu unterstützen: den Verbiss zu reduzieren.
Die müssten also in den Wald rein, aber ausserhalb vom Wald wird weniger geschossen, weil Jäger halt im Wald jagen und nicht auf der Weide.
Das ist der Ist-Zustand; wie die Wölfe daraus lernen sollen, nicht an die Weidetiere zu gehen - ???
Die "lernen" (erfahren) im Moment halt nur, dass sie vor Krach und Leuten weniger Angst zu haben brauchen als ihre Ahnen.
Seh ich auch anders. Wölfe sind keine reinen Waldbewohner. Sie bevorzugen als Hetzjäger eher offene Steppen oder Graslandschaften.
Generell sind sie eben da, wo das Futter ist und würde deine Wald-Weide Theorie stimmen, so wären eben auch die Rehe nicht im Wald, einfach weil da geschossen wird.
Das Gegenteil ist hier der Fall und selbst Rehe, die nicht in den Wald gehören, halten sich da auf. Eben weil es da sicherer ist, als auf freier Flur.
Gilt auch für den Rothirsch im Wald, den es sicher nervt, ständig im Geäst mit dem Geweih hängen zu bleiben :lol: Auch er ist eigentlich ein Bewohner von offenen Flächen, der allein durch unsere Anwesenheit in den Wald gedrängt wurde.

viktualia

Re: Wölfe

#1369

Beitrag von viktualia » So 21. Apr 2019, 13:16

Rallymann hat geschrieben:
Seh ich auch anders. Wölfe sind keine reinen Waldbewohner.
Hab ich ja gar nicht gesagt, auch nicht gemeint; es ging ja um den Punkt, warum, bzw. wo und wofür sie angesiedelt werden sollten. Angeblich.

Rehe bleiben im Wald, weil für sie "Deckung" das Gleiche ist, wie für den Wolf "Angriff", mal vereinfacht ausgedrückt.
Der Wolf hat ein anderes Verhältnis dazu, sich zu verstecken, da hinkt deine Theorie dann bissl. Aber hast schon recht, generell.

(Und mit "sozial" mein ich nicht Addis Liebe zu Schäferhunden: ich meine eine Lebensform, die im Verbund existiert und ihre Entscheidungen an diese und die Umgebung anpassen kann, weil die Menge an Grips im Hirnkasten das zulässt.
"Gerechtigkeit" oder Gleichberechtigung ist Moral, das ist noch was anderes, find ich.)

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Re: Wölfe

#1370

Beitrag von Rallymann » So 21. Apr 2019, 13:53

Aber sie wurden doch nicht angesiedelt. Sie kamen von Polen über die Oder geschwommen und fanden hier eine Niesche, von der aus sie sich verbreiteten.
Oder ist mir da was entgangen??

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