Wölfe

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Re: Wölfe

#1411

Beitrag von Reisende » Fr 15. Nov 2019, 02:12

Rati hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 17:12
Ich kenne sehr wohl Kleinherdenhalter die genau so sind.
Nicht die professionellen Berufstierhalter, die sind die Opfer.

Den Diskussionskreis hatten wir in diesem traed schon mehrmals penelope. :aeh:
Ich sehe jetzt keinen Grund das ganze noch mal aufzuwärmen, fang doch einfach auf Seite 1 an zu lesen da stehe alle möglichen Fragen und Antworten schon drin, sicherlich findest du welche die zu deiner Meinung passen. :kaffee:

Grüße Rati
Hallo lieber rati :hallo:
Ich bin zu faul zum suchen ;)
Aber Grundschutz klingt deutlich geringer als das, was inzwischen empfohlen wird. Du möchtest nicht wissen, was mir die Wolfsberaterin hier für einen zu errichtenden Festzaun angeraten hat. Allein der Untergrabeschutz würde uns arbeitstechnisch das nächste halbe Jahr alle freien Wochenenden kosten. Wir "Kleinherdenhalter" müssen ja schließlich unsere Brötchen verdienen gehen, da bleibt häufig nicht so viel Zeit für Zäune übrig...
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: Wölfe

#1412

Beitrag von Zottelgeiss » Fr 15. Nov 2019, 06:40

Absurd.
Ich stell mir gerade vor, was mein ewenkischer Stiefvater wohl sagen würde, wenn ihm das jemand erzählt.
Aber der fand ja auch schon die fetten Enten im Hamburger Stadtpark lecker und hat es sehr bedauert, das man die nicht fangen darf.
Die eigenen Grenzen sind immer die Grenzen des anderen.

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Re: Wölfe

#1413

Beitrag von Rohana » Fr 15. Nov 2019, 09:07

https://www.tlz.de/politik/ex-rissgutac ... 44119.html

Ex-Rissgutachter wirft dem Land Fälschung von Wolfsprotokollen vor

Unter anderem ist dem Artikel zu entnehmen, dass 1,20m Zaun als "optimal" gelten. Ich weiss ja nicht wer das festgelegt hat... aber bei Mobilzäunen für die Nacht frage ich mich auch ob es realistisch ist, 2,50m mit Untergrabungsschutz aufzubauen ;)
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Wölfe

#1414

Beitrag von Rati » Fr 15. Nov 2019, 12:13

Hej Reisende.

bei so lieber Ansprache muss ich ja doch noch mal.... :)
Ich weis das ich in ner schlechten Position bin, da ich selbe schon lange keine Schafe mehr betreue und es fällt immer schwer Aussagen von solchen wie mir nicht als dies :
penelope hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 16:10
"nicht einmal" hört sich sehr vom hohen Roß herunter an.
zu verstehen. Ich wollte unnötige negative Erregungen vermeiden (nicht auf dich bezogen).
Reisende hat geschrieben:
Fr 15. Nov 2019, 02:12
Du möchtest nicht wissen, was mir die Wolfsberaterin hier für einen zu errichtenden Festzaun angeraten hat. Allein der Untergrabeschutz würde uns arbeitstechnisch das nächste halbe Jahr alle freien Wochenenden kosten. Wir "Kleinherdenhalter" müssen ja schließlich unsere Brötchen verdienen gehen, da bleibt häufig nicht so viel Zeit für Zäune übrig...
das ist halt die andere Seite der noch nicht so glänzenden Medallie.
Ich kann mir das sehr wohl vorstellen wie bescheuert mensch sich vorkommen muß sich so'n unpraktischen Sch… anhören zu müssen.
Aber, um es mal mit einem Beispiel aus meinem Leben zu beschreiben, nach dem ich im Arbeitslosenamt zwei fast zwei Jahre lang von Bürokrat zu Bürokrat geschoben wurde für die Formalitäten einer Umschulung, und ein nächstes Jahr Arbeitslosigkeit anstand (weil die Anmeldungstermine zur Ausbildung schon wieder abliefen) habe ich gesagt "behaltet eure Schei… Umschulung ich mach das ohne euch.
Ja , die Ausbildung waren dann zwei Jahre mit unglaublich wenig Kohle in der Tasche, aber gleichzeitig zwei Jahre mit echt geilen Erfahrungen mit Menschen und Möglichkeiten.

Übertragen auf die Wolfsgeschichte, (und das ist eine der Empfehlungen die ich hier irgendwo gegeben habe) macht es ohne die. Schließt euch zusammen, arbeitet zusammen (zieht eure - hoffentlich vom Staat bezahlten Schutzzäune zusammen)und ja wenn nicht anders geht, geht auf die Strasse zusammen.
Der Wolf ist nun mal da, und er gehört hier hin.
Ja, der Wolf gehört auch ins Jagdrecht, aber die deutschen Tierhalter sollten sich an ihn gewöhnen.
Ich habe auch Hühner eingebüßt weil mein Gehege nicht entsprechen eingerichtet war und der Fuchs unten durch ist.
Und:
penelope hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 16:06
...Weder Beratung noch ein finanzieller Ausgleich bringt einem sein Tier zurück. Rein aus finanziellen Gründen hält wohl niemand Weidetiere..
auch ich habe meine Tiere nicht als reine Eierlegmaschienen angeschafft.
Ja ich weis, Kosten und Arbeitstechnisch sind Hühner kein vergleich zu Schafen, Pferden o.ä. aber es geht ja nicht nur ums finanzielle nech?

Aber ganz ehrlich ich wohne im Revier der Rodewalder Randalewolfes und ich mache gern mit Interessierten einen Rundgang durch die Gemeind und zeige was für nachlässige Einzäunung es hier gibt.

Was mir auch fehlt ist die Entpolarisierung.
Wer erfasst den wie oft die Schutzmaßnahmen genau das gemacht haben was sie sollen?
Wie viel Prozent der jährlichen Nutztierverluste gehen auf den Wolf zurück?
Wieviel auf wildernde Hunde oder Ausbrüche auf Grund schlechter Einzäunungen u.ä.
Welchen Nutzen haben die Wölfe den Landwirten schon gebracht in dem sie dafür sorgen das Reh und Schwarzwild sich nicht mehr so sicher in den Maisfeldern fühlen und sie übergebührlich vermehren usw usf.

K.A. ob das jetzt irgendjemandem etwas bringt, Leute die zornig sind werden durch mein Geschreibsel sicher nicht friedlicher, aber mehr kann ich nicht bieten. :aeh:
Weniger aber auch nicht, ich werd mich immer einmischen, sorry.

Grüße Rati
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Re: Wölfe

#1415

Beitrag von Rohana » Fr 15. Nov 2019, 13:08

Rati, eine Kuhherde wird nicht auf die Idee kommen auszubrechen weil der Zaun "zu schlecht" ist, die kann man mit einfacher Litze da halten wo sie hingehören (immer vorausgesetzt es fehlt nicht an den Grundbedürfnissen). Wenn ein Wolf die Herde beunruhigt, ist im Zweifelsfall kein Zaun gut genug um durchgehende Rinder aufzuhalten!
Der "Nutzen" des Wolfes in der Bejagung von Wild ist ungleich geringer als der Schaden den er nebenbei anrichtet. Und einfach selbst machen ohne die Politik... öhm... ist illegal, sag ich mal. Wenn es uns bzw. den Jägern erlaubt sein sollte Wölfe zu entnehmen die problematisch werden, dann ist ja alles gut - aber erst dann.
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Re: Wölfe

#1416

Beitrag von Rati » Fr 15. Nov 2019, 14:47

nich irgendwas rauspicken rohana,
Rohana hat geschrieben:
Fr 15. Nov 2019, 13:08
Wenn ein Wolf die Herde beunruhigt, ist im Zweifelsfall kein Zaun gut genug um durchgehende Rinder aufzuhalten!
das trifft auch auf Hunde und andere Panik auslösende Ereignisse zu.
Rohana hat geschrieben:
Fr 15. Nov 2019, 13:08
Der "Nutzen" des Wolfes in der Bejagung von Wild ist ungleich geringer als der Schaden den er nebenbei anrichtet.
steht wo? Ich weis nur das gerade Schwarzwild viel Schaden anrichtet und die Jäger es nicht schaffen ihrer Herr zu werden. und ganz ehrlich (du findest das wahrscheinklich schneller in genauen Zahlen raus als ich), was ist die Zahl der gerissenen Tiere in Wert, gegen Wildschweingepflügte Äcker? So in Arbeitsaufwand und Kosten?
Rohana hat geschrieben:
Fr 15. Nov 2019, 13:08
Und einfach selbst machen ohne die Politik... öhm... ist illegal...
du spricht wahrscheinlich von jagen... hab ich nicht geschrieben Rohana, ich schrieb von gemeinsamen Bauaktionen
Reisende hat geschrieben:Allein der Untergrabeschutz würde uns arbeitstechnisch das nächste halbe Jahr alle freien Wochenenden kosten.
oder aber von gemeinsamen Protestaktionen. Wilderei habe ich nicht verlangt.

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Re: Wölfe

#1417

Beitrag von Rohana » Fr 15. Nov 2019, 15:36

Rati hat geschrieben:
Fr 15. Nov 2019, 14:47
nich irgendwas rauspicken rohana,
Rohana hat geschrieben:
Fr 15. Nov 2019, 13:08
Wenn ein Wolf die Herde beunruhigt, ist im Zweifelsfall kein Zaun gut genug um durchgehende Rinder aufzuhalten!
das trifft auch auf Hunde und andere Panik auslösende Ereignisse zu.
Sicher, da gibts genug von, aber ein Hund ist an der Leine zu führen bzw so zu beherrschen dass er keine Nutztiere beunruhigt/reisst - und wildernde Hunde dürfen geschossen werden.
Ich weis nur das gerade Schwarzwild viel Schaden anrichtet und die Jäger es nicht schaffen ihrer Herr zu werden. und ganz ehrlich (du findest das wahrscheinklich schneller in genauen Zahlen raus als ich), was ist die Zahl der gerissenen Tiere in Wert, gegen Wildschweingepflügte Äcker? So in Arbeitsaufwand und Kosten?
Wildschweingepflügte Äcker wird es geben bis das letzte Wutz vernichtet ist, das bleibt nunmal so, genauso wie ein Reh ausreicht um alle meine Tannen abzuknabbern die nicht eingezäunt sind. Da bringt der Wolf herzlich wenig.*
Abgesehen davon sind wildschweingepflügte Äcker mit gerissenen Tieren nicht zu vergleichen. Gerissene Tiere sind tot, was ist mit Minderleistung der Lebenden durch permanenten Stress, Verluste oder Schäden von Ausgebrochenen an Dritten (Verkehrsunfälle schlimmstenfalls), Zeitverlust fürs Wiedereinsammeln, Zeit und Kosten für Zaunbau und ähnliche Wolfsabwehrmassnahmen die halt letzten Endes doch nichts bringen weil es keinen wolfs-sicheren(!) Zaun gibt...


* Warum das so ist? Ganz einfach, egal wie viele Leute am Tisch sitzen, es sind alle scharf auf die Kirschen auf dem Kuchen. Also werden die Kirschen auf dem Kuchen immer als erstes weg sein und wenn nur eine Person am Tisch sitzt, futtert die eben alle Kirschen vom Kuchen... die Kirschen sind dann genauso weg wie wenn sich 20 Leute drum streiten, nur dass die 20 eventuell ein bisschen mehr Verwüstung anrichten dabei.
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Re: Wölfe

#1418

Beitrag von Mara1 » Fr 15. Nov 2019, 16:10

Ein interessanter Bericht zu Wolfshybriden

Zwischen Wolf und Hund - Wie gefährlich sind Wolfshybriden? | DokThema | Doku | BR
https://www.youtube.com/watch?v=XcSV-3zX4Xs

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Re: Wölfe

#1419

Beitrag von Rati » So 17. Nov 2019, 11:37

Hi Mara1

ich finde Wolfshybriden nicht gefährlicher als jede andere neue Hype Hunderasse die ihren Besitzern dann über den Kopf wächst, keine neuartige große Gefahr also.
Es gibt dann noch die Sorge von manchen Artenschutzbefürwortern, die nicht möchten das sich Wölfe mit Hunden vermischen, aber das sehe ich nicht als Gefahr.
Reinrassigkeit ist kein Paradigma der Natur, sondern auch nur eine kulturelle Erfindung.
Tatsächlich werden immer öfter Formen von artübergreifenden Nachkommen gefunden bei verschiedensten Tiergattungen gefunden. Da lernen die Evolutionsbiologen auch grad neues dazu.
Wolfshybriden und ihre Auswirkungen wurden hier auf den 142 Seiten des traeds auch schon mehrfach erwähnt. :)
Und das gilt auch für all die anderen Dinge welche jetzt auf den letzten zwei Seiten noch mal geschrieben wurden egal ob nun mein Zeugs oder das von anderen, zum Teil fast wortwörtliche Wiederholungen von Argumenten für und wieder..
Deshalb @ liebe Reisende sehe ich keinen Sinn das noch mal und noch mal und noch mal zu machen.
Wenn allerdings mal wieder Zeitungsmeldungen oder Zahlen und Statistiken eingestellt werden kann mensch ja wohl hinterfragen wie die Zahlen entstanden sind und ob es eine objektive Sicht der Dinge darstellt. :)

Grüße Rati
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Re: Wölfe

#1420

Beitrag von penelope » Mo 18. Nov 2019, 11:07

Rati hat geschrieben:
Fr 15. Nov 2019, 12:13
auch ich habe meine Tiere nicht als reine Eierlegmaschienen angeschafft.
Ja ich weis, Kosten und Arbeitstechnisch sind Hühner kein vergleich zu Schafen, Pferden o.ä. aber es geht ja nicht nur ums finanzielle nech?
Du dürftest gegen Fuchs und Mader aktiv werden - das ist der Unterschied. Nicht die Kosten der Tiere. Ein Haufen vom Fuchs zerflädderter Hühner ist natürlich genau so traurig. Aber du könntest wenigstens einen Jäger bitten, den zu schießen (das da das Interesse nicht so wahnsinnig groß ist, ist ein anderes Problem) oder selbst versuchen zu vergrämen. Du bist da nicht in eine rein passive Rolle verdonnert.

Es geht (mir zumindest) einfach um den speziellen Status, der dem Wolf zugeschrieben wird, der sich aus meiner Sicht nur damit erklären lässt, da ein paar Leute sehr romantische Vorstellungen pflegen. Wespen sind auch bedrohte Tierarten. Aber wenn mich ein Nest an meiner Terasse stört, muss ich zwar erst bei einem Wespenbeauftragten jammer, aber dann kann ich die töten lassen - oder ich erzähl es nicht und geh mir einfach frei verkäufliche Mittel besorgen und mach das selbst. Das sind doch total absurde Relationen.

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