Wölfe

centauri

Re: Wölfe

#1241

Beitrag von centauri » Fr 23. Nov 2018, 10:48

Ich darf mich ja auch gegen Kinder wehren! Die fallen unter das Jugendschutzgesetz. :engel:
Hab ja auch schon Bäume gefällt die dem Bundesnaturschutzgesetz unterliegen wenn eine unmittelbare davon ausging. :)

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Oli
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Re: Wölfe

#1242

Beitrag von Oli » Fr 23. Nov 2018, 12:08

Tika hat geschrieben: Zum Zaun: ich gehe jetzt mal davon aus, dass zwei erwachsenen Pferde mit ner halben Tonne genau wie erwachsene Rinder jetzt wirklich nicht direkt ins Beuteschema von Wölfen passen (oder lieg ich da schon falsch, und glaub einfach auch nur das was so erzählt und geschrieben wird?).
Da wäre ich vorsichtig. Hier wurde zumindest eine Färse vorn und hinten angeknabbert, sah übel aus und musste dann eingeschläfert werden. Offiziell hat sie "mehr als 200kg" gewogen, das können ja von 201kg bis über 500kg sein.

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Taraxacum
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Re: Wölfe

#1243

Beitrag von Taraxacum » Fr 23. Nov 2018, 12:52

Kleine Anekdote zum Theme Wolf und Pferd: Hier bei uns hat es ein paar Reiterlein letztes Jahr bei einem Ausritt in der Kreuzhorst erwischt, als mitten am Tag ein einzelner Wolf in Sichtweite der Reiter durch den Wald lief. Panik pur bei den Pferden obwohl der Wolf keine Anzeichen von Interesse an ihnen zeigte. Alle Pferde sind völlig kopflos durchgegangen, die Reiter irgendwann runtergefallen. Zum Glück ist Niemandem außer einer Nacht im Krankenhaus zur Beobachtung und zahlreichen Prellungen, Kratzern etc. und einigen Tierarztkosten passiert. Von den Medien wurde das Ganze sehr flach gehalten. :hmm: Ein Wolf unmittelbar bei Magdeburg..... Da aber u.a. die Cousine meines Mannes betroffen war und wir durch Zufall mit unserem Jüngsten nach Fahrradsturz mit Platzwunde und Verdacht auf Handgelenkbruch zur gleichen Zeit in der Notaufnahme des Krankenhauses ankamen kennen wir die Geschichte aus Sicht einer Betroffenen. Ihr Pferd ist ansonsten grottenbrav und eher ein Energiesparmodell.
Pferde scheuen instinktiv vor dem Wolf. Und ein Pferd in kopfloser Panik geht durch jeden Zaun und wenn es sich damit selber umbringt. Wolfsähnliche Hunde haben eine solche Reaktion übrigens nicht ausgelöst.
Den Jungwolf hat man kurze Zeit später tot auf den Gleisen der Eisenbahn in der Nähe gefunden - überfahren, also ohne Blei :pfeif: .

Benutzer 146 gelöscht

Re: Wölfe

#1244

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Fr 23. Nov 2018, 14:54

:hmm: - schöne Geschichte, aber um eine Gruppe Pferde beim Ausritt im Wald zum kollektiven Durchgehen zu bewegen, genügen EIN ODER ZWEI nervöse Pferde (ganz ohne Wolf)- den Rest macht der Herdentrieb plus die Tatsache, dass Pferde ursprünglich Steppentiere sind und im Wald ohne "Überblick" schneller nervöls werden - mehr als einmal erlebt :ua:
Und wenn mich 50 Jahre mit Pferden etwas gelehrt haben, dann dass sie auf die Gefühle ihrer Reiter ebenso oder stärker reagieren, wie auf ihre eigenen Augen-, Ohren- und Naseneindrücke.
D.h. eigentlich genügen 1-2 panische REITER (beim Anblick eines Wolfs), um den beschriebenen Effekt auszulösen.
Es gab Versuche, Pferde mit Wolfsgerüchen zu konfrontieren, die jedoch ohne nennenswerte Reaktion blieb.
Pferde können auf größere Entfernung ihre eigenen Besitzer nicht erkennen, wenn der sich nicht bewegt. Ob sie Wölfe und Hunde dann an der Art der Bewegung unterscheiden können, dazu habe ich Nichts gefunden, - es läuft aber eine Studie zu dem Thema https://www.reiterrevue.de/news/nachric ... 84756.html

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Re: Wölfe

#1245

Beitrag von Maisi » Fr 23. Nov 2018, 15:42

hobbygaertnerin hat geschrieben: Es ist sicher sehr anheimelnd, eine sternklare Frostnacht im Winter und dazu Wolfsgeheul zu vernehmen.
Manchmal frag ich mich nur noch, wie weit weg sind wir eigentlich und ich kann die Vorfahren gut verstehen, die dem Wolf den Garus gemacht haben.
Ganz einfach: Und geht es hier zu gut. Das führt recht schnell zu Dekadenz und Hochmut. Und danach kommt...?

Benutzer 72 gelöscht

Re: Wölfe

#1246

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 23. Nov 2018, 16:17

Maisi hat geschrieben:Ganz einfach: Und geht es hier zu gut. Das führt recht schnell zu Dekadenz und Hochmut. Und danach kommt...?
Dekadenz?
Mit Helm und Reiterstiefel aber bitte nur in der Halle reiten, okeeee....
Dauernd Schoki essen :rot: - okeeee
sich nur mit dem Auto fortbewegen - okeeee
Angst haben vor jedem Insekt - okeeee

Aber den Wolf als ursprünglich hier heimisches Wildtier akzeptieren und versuchen, mit ihm auszukommen - das ist doch keine Dekadenz/Hochmut?? :aeh:

Pferde scheuen übrigens auch, wenn ein Haufen Blätter plötzlich vom Wind hochgeblasen werden.....

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Re: Wölfe

#1247

Beitrag von Maisi » Fr 23. Nov 2018, 16:47

Dekadenz hat nichts mit Schoki oder Auto fahren zu tun. Sondern mit einem gesellschaftlichen/kulturellen Werteverfall, Realitätsverlust. Hier die romantische Vorstellung eines Wildtiers, das durch unsere Wälder streift, die Gefahren, die damit einhergehen, wissentlich oder unwissentlich ignorierend. Das Eigene nicht mehr für schützenswert halten. Daß allein schon die Diskussion aufkommt, ob eine Gefahr für Mensch und Eigentum (in dem Fall das Nutztier) bejagt werden darf und Befürworter zur Not in die rechte Ecke gestellt werden, wenn die Argumente ausgehen, spricht Bände. Unsere Vorfahren würden sich im Grabe drehen!

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Re: Wölfe

#1248

Beitrag von Mara1 » Fr 23. Nov 2018, 17:33

Sorry, hatte vergessen den Link zu den Wolfsrisszahlen einzufügen:
https://www.wolfsmonitoring.com/monitor ... tierrisse/

Da ist eine graphische Übersicht von D mit den Gebieten und den Zahlen der Wolfsrissen.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Wölfe

#1249

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 23. Nov 2018, 19:58

Maisi hat geschrieben:Dekadenz hat nichts mit Schoki oder Auto fahren zu tun. Sondern mit einem gesellschaftlichen/kulturellen Werteverfall, Realitätsverlust.
hm ....
kultureller Niedergang mit typischen Entartungserscheinungen in den Lebensgewohnheiten und Lebensansprüchen; Verfall, Entartung
Beispiel
die Dekadenz des Bürgertums
Duden

Was du meinst tät ich eher als Praxisferne oder Naivität bezeichnen. :im:

doch doch, dauernd Schoki essen ist Dekadenz (und es betrifft eh mich selber....)
Aber weil ich z.B.ungeimpft bin, bin ich nicht dekadent.

Ich mag es wenn die Wort in ihrer Bedeutung respektiert werden :rot:

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Re: Wölfe

#1250

Beitrag von Taraxacum » Fr 23. Nov 2018, 21:36

@frodo: das waren sehr erfahrene Geländepferde und auch -reiter, die vor diesem Vorfall auch nachts ins Gelände geritten sind und deren Pferde noch nicht mal bei Wildschweinbegegnung gescheut haben. Die haben nichts gemein mit den Turnierkrachern, die sich beim kleinsten Geräusch in der Halle schon in die Hose machen. Was den "Wald" angeht, ist dieser sehr lichter Auenwald mit großen Wiesenflächen, nicht zu vergleichen mit den Wäldern in Bayern oder im Schwarzwald. Da kann man schon eine Weile vorher sehen, wer da kommt. Die Reiter haben den Wolf ja zuerst für den dort ab und zu rumstrolchenden Wolfshund gehalten. Sie waren somit nicht ängstlich oder so. Laut der Jäger dort hat der Geruch und die typischen Bewegungen des Wolfes die Pferde kirre gemacht. Die haben den Wolf gerochen und sind durchgedreht. Wilder Wolf riecht übrigens anders als Gehegewolf. Liegt u.a. an der Ernährung. Und der Fluchtinstinkt ist selbst bei domestizierten Pferden noch sehr stark. Für das Pferd geht es hier um Flucht oder gefressen werden. Alles andere wird dann ausgebendet.
Leider wurde der Jungwolf ja dann vom Zug überfahren. Wobei, was will ein Wolf am Stadtrand von einer Großstadt wo es kein Wild, kaum Nutztiere aber viele Menschen gibt, die dort Erholung suchen. Vom Verkehr hier mal ganz abgesehen.

Artikel in der Magdeburger Volksstimme vom 30.03.2017: "Erster Wolf in Magdeburger Wohngebiet" ... Auf den Vorfall ein paarTage davor wurde nicht eingegangen.... :pfeif:

Vor ein paar Wochen erst hatte ich das hier, das ein fremder Duft die Pferde in Panik versetzt hat. Das waren allerdings nur Kamele vom Zirkus, der gegenüber unserer Einfahrt eine Woche gastiert hat. Wir kommen im Dunkeln von der Weide um die Ecke und die Pferde spielen plötzlich verrückt. Schnorcheln, Steigen, kopfloses Herumspringen (mir auf den Fuß), auskeilen... das volle Programm. Ich hatte ganz schön zu tun, die Beiden zu Händeln. Als wir dann aus der Duftwolke rauswaren, haben sie sich schnell wieder beruhigt. Bei Tag konnte man den "Monstern " mit dem Wind dann auf 20 m nahekommen. Gegen den Wind ging es gar nicht. Das blanke Entsetzen. Und das waren nur Pflanzenfresser. Wer weiß, was Raubtierduft ausgelöst hätte. Deswegen glaube ich schon, dass es die Witterung vom Wolf war, das das Desaster ausgelöst hat.

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