Afrikanische Schweinepest

melusine11
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Afrikanische Schweinepest

#1

Beitrag von melusine11 » Sa 13. Jan 2018, 09:54

Kann mir bitte einer erklären was der großzügige Abschuß aller Wildschweine (derzeit Schonzeit ausgesetzt) zur Eindämmung oben genannter tödlich verlaufender Seuche bringen soll?
Ich verstehe ja,das man die großen Mastanlagen schützen will.
Aber die Überträger sind doch die Menschen,und nicht in die Mastanlagen einfallenden Wildschweine?
Drüberfliegen können die Wildschweine auch nicht,also.....
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/t ... 90270.html
https://www.ndr.de/nachrichten/Aufklaer ... st220.html
Wohne jetzt am Nordpol in Deutschland und kann es beweisen!

Manfred

Re: Afrikanische Schweinepest

#2

Beitrag von Manfred » Sa 13. Jan 2018, 10:27

Da kommen mehrere Baustellen zusammen.
Natürlich sind die Wildschweine und mit ihnen auch ihre Ausscheidungen Überträger der Schweinepest.
Je weniger Wildschweine da sind, desto geringe das Risiko, dass ein evtl. nach D verschleppter Erreger auf ein Wildschwein trifft,
umso geringe die Wahrscheinlichkeit, dass ein infiziertes Schwein auf andere Schweine trifft und diese ansteckt,
und umso geringer der Druck auf die jungen Wildschweine zwecks Reviersuche weiträumig zu wanden.

Dazu kommt, dass wir in der Landwirtschaft eh ein massives Problem durch die hohen Schwarzwildschäden haben.
Mit haben sie diesen Winter auch schon ca. 3 ha umgewühlt. Diese Flächen wieder zu planieren und neu anzusäen kostet mich ca. 150 Euro pro ha. Dazu kommt der Ertragsausfall bei gleichbleibendem Arbeits- und Maschinenaufwand für die Grasernte. Der dürfte sich beim ersten Schnitt auf mind. 50% belaufen. Bei Mais, Getreide, Kartoffeln etc. können die Schäden noch viel höher sein.
Die Bauernverbände und Teile der Jägerschaft suchen daher nach Möglichkeiten, die Schwarzwildbejagung zu intensivieren, z.B. durch die Erlaubnis Nachtzielgeräte und Saufänge zu verwenden.
Außerdem wird von den Wildbiologen empfohlen, 70% des Abschusses durch Frischlinge zu erfüllen. Diese (besonders die Kleinen) sind für die Jäger aber kaum bis gar nicht verwertbar und dazu kommen noch hohe Untersuchungskosten pro Tiere für die Fleischbeschau und die regional vorgeschriebenen Radioaktivitätsuntersuchungen.
Deshalb die Forderung, eine Abschussprämie zu bezahlen, die wenigstens die Untersuchungskosten deckt oder im Idealfall sogar darüber hinaus noch etws finanziellen Anreiz schafft, mehr Schweine zu schießen.

Und die 3. Baustelle ist die Angst der Schweinehalter vor den existenzbedrohenden Seuchenschutzmaßnahmen der EU und anderer Länder.
Es werden im Falle eines Ausbruchs nicht nur ganze Bestände gekeult und Sperrbezirke eingerichtet, aus denen überhaupt keine Tiere mehr verbracht werden dürfen, es sind auch Im- und Exportverbote für das ganze Land zu erwarten. Das ist für eine Branche, die längst auf internationale Kooperation ausgerichtet ist natürlich verheeren. Wir importieren z.B. viele Ferkel aus Dänemark und den Niederlanden, die dann in D gemästet werden. Auch unsere großen Schlachtbetriebe verarbeiten viele Schlachttiere aus dem benachbarten Ausland, und entsprechend viel muss dann auch wieder exportiert werden. Diese Vernetzung würde durch Handes- und Transportverbote zusammenbrechen, mit verheerenden Auswirkungen auf die Preise.

melusine11
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Re: Afrikanische Schweinepest

#3

Beitrag von melusine11 » Sa 13. Jan 2018, 15:32

Also das es ums Geld geht ist ja wieder so klar!
Seuchentechnisch...
Sind Wildschweine nicht relativ standorttreu?
Sicher braucht es nur 1 Schwein,das abwandert......
Ich verstehe,das die Wildschweine ein Problem für die Landwirte sind.
http://www.sueddeutsche.de/wissen/tiers ... -1.3823634
Denn das Problem ist ja selbst gemacht.
Die von der deutschen und europäischen Agrarpolitik herbeisubventionierten Mais- und Rapsfelder bieten Wildschweinen nicht nur Mastfutter in so üppigen Mengen, dass sie sich inzwischen das ganze Jahr über vermehren können.
Bereits heute erlegen Jäger weit mehr Schwarzwild als in früheren Jahren, doch die Bestände wachsen weiter. Das wird sich wahrscheinlich eher durch einen Strukturwandel in der Landwirtschaft ändern lassen als durch Kopfprämien auf Schwarzwild.
Näher an Deutschland ist der Erreger bislang nicht gerückt. Das kann sich natürlich jederzeit ändern.
In Polen hat sich das Schweinepest-Virus weiter ausgebreitet. Die Distanzen zwischen den alten und den jüngsten Ausbruchsorten sind allerdings so groß, dass Wildschweine kaum als Überträger infrage kommen. Sie sind recht heimattreue Tiere. Viel wahrscheinlicher haben Menschen das Virus ungewollt transportiert.
läßt mich natürlich etwas zweifeln.....
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smallfarmer
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Re: Afrikanische Schweinepest

#4

Beitrag von smallfarmer » Sa 13. Jan 2018, 17:13

Ich verstehe schon, das Bürger die nicht von Wildschweinschäden betroffen sind , das Ausmass der Schäden nicht verstehen.
Als normaler Bürger ist das auch schwer zu verstehen, dann sollte die allgemeine Keule aber nicht geschwungen werden
Klar es geht um Kosten und es geht natürlich auch ums Geld.
Hast du schon mal deine Wiesen umgebrochen bekommen??

Manfred

Re: Afrikanische Schweinepest

#5

Beitrag von Manfred » Sa 13. Jan 2018, 18:16

Wir können ja einen Solidaritätszuschlag in Höhe eines Monatsgehalts jährlich für Wildschäden einführen.
Von uns Bauern wird der schließlich auch verlangt und anscheinend als selbstverständlich angesehen. Wieso dann nicht von allen?

Das mit dem Mais ist allenfalls ein Teilaspekt.
Wir haben wir auch massenweise Wildschweine, wo im kilometerweiten umkreis fast oder gar kein Mais angebaut wird.
Die Wildschweine sind heute viel früher fruchtbar und bekommen mehr Nachwuchs als früher.
Ich hatte mal die These aufgestellt, dass die Ursache die Einkreuzung asiatischer Schweine sein könnte. Ungefähr um die Zeit, als diese nach Europa gekommen sind, hat die stärkere Vermehrung der Wildschweine eingesetzt.
Gentests scheinen das aber nicht zu bestätigen.
Die zweite These ist, dass wir die Sauen durch die Bejagung auf frühere und höhere Fruchtbarkeit selektiert haben.

Ein dritter Aspekt dürften die viel milderen Winters sein. In den meisten Jahren können die Sauen gast das ganze Jahr brechen, weil der Boden nicht mehr durchfriert. So überleben auch im Winter geborene Frischlinge, die früher elend verhungert wären, weil die Sauen durch den gefrorenen Boden nicht ausgreichend Futter gefunden hätten um sie zu säugen.

Aber egal, was die Ursachen sind: Der Sauenbestand und die Schäden wachsen fast jedes Jahr, trotz deutlich gesteigerter Abschusszahlen.
Zurückdrängen lasst sich der Bestand nur, wenn mehr erlegt werden als nachwachsen. Und dafür sin die Abschusszahlen noch deutlich zu gering.

Das liegt auch daran, dass unsere Jäger quasi mit auf den Rücken gefesselten Händen jagen müssen.
In anderen Ländern sind Nachtsichttechnik, Fallen und sogar der Einsatz von Helekoptern völlig normal, um der Plage noch Herr zu werden.
Manche fordern auch die Sauen zu vergiften oder sie durch den Abwurf von Hormon-Fraßködern unfruchtbar zu machen.
Gegenüber diesen beiden Möglichkeiten ist mir eine intensivere Bejagung aber deutlich lieber, also lieber als Gift und als die unkontrollierte Freisetzung von tonnenweise Hormomen die auch auf diverse andere Arten inkl. uns Menschen wirken.

Wir haben hier im Umkreis einige wenige Reviere mit sehr engagierten Jägern, die e schaffen, den Bestand nieder zu halten.
Wir sollten den Jägern, zumindest denen die das möchten (viele lehnen es ja auch als vermeintlich unfair ab) effektivere Mittel an die Hand geben.
Und evtl. sollten wir auch den Aufwand für die Jägerprüfung deutlich reduzieren. Ich kenne kein anderes Land der Welt, das so hohe finanzielle und zeitliche Anforderungen an die Jägerausbildung stellt.
Die meisten Jäger müssen dieses zeitintensive Hobby irgendwie neben Familie und Beruf auf die Reihe kriegen. Und je mehr Jäger es gibt, desto mehr Zeit steht in Summe zur Verfügung.

melusine11
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Re: Afrikanische Schweinepest

#6

Beitrag von melusine11 » Sa 13. Jan 2018, 18:21

Bei uns wühlen sie zwischen den Neubaublocks nach Eicheln.
Ist so,wenn man zwischen dem Wald Neubauten setzt.
Hier fährt die Polizei Parade,damit keiner den Schweinen zu nahe kommt.
Ich finde es nicht gut,das die Schweine weder Angst noch Abstand kennen.
Sie haben hier kaum Scheu.
Die andere Sache..70 % aller Schweine finde ich extrem überzogen.
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CeJott
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Re: Afrikanische Schweinepest

#7

Beitrag von CeJott » Sa 13. Jan 2018, 19:22

Manfred hat geschrieben:
Das liegt auch daran, dass unsere Jäger quasi mit auf den Rücken gefesselten Händen jagen müssen.
In anderen Ländern sind Nachtsichttechnik, Fallen und sogar der Einsatz von Helekoptern völlig normal, um der Plage noch Herr zu werden.
Manche fordern auch die Sauen zu vergiften oder sie durch den Abwurf von Hormon-Fraßködern unfruchtbar zu machen.
Gegenüber diesen beiden Möglichkeiten ist mir eine intensivere Bejagung aber deutlich lieber, also lieber als Gift und als die unkontrollierte Freisetzung von tonnenweise Hormomen die auch auf diverse andere Arten inkl. uns Menschen wirken.
Sehr richtig. Dazu kommt, dass man in Teufels Küche kommt, wenn man das falsche Schwein erlegt. In Zeiten wie diesen sollte man die Regelung auch mal überdenken.
Hier laufen Überläuferbachen mit 35kg herum die gefrischt haben. Wie will man die nachts im dunkeln vernünftig ansprechen? Bei Überläufern hält man rauf oder man braucht gar nicht losgehen.
Am Ende zahlt man dafür richtig Kohle oder verliert im schlimmsten Fall seinen Jagdschein. Ist ja kein Wunder, wenn der Jäger aus Selbstschutz den Finger gerade lässt.
Ende Oktober haben wir Trittsiegel von Frischlingen beim Pilze suchen im Wald gesehen, da kommt kein Jäger gegenan wie die heute werfen. Zumindest nicht, wie du richtig sagtest, mit angezogener Handbremse.

Manfred

Re: Afrikanische Schweinepest

#8

Beitrag von Manfred » Sa 13. Jan 2018, 22:48

Ja. Das ist auch ein Problem, dass man offener diskutieren sollte.
Jäger wegen solcher Fehlabschüsse zu verteufeln, macht keinen Sinn. Schon gar nicht, wenn gleichzeitig eine intensivere Bejagung gefordert wird.
Wenn ein einzelnes Stück in Überläufergröße daher kommt oder du aus einer Rotte so ein Jungtier schießt und dann stellt sich raus, dass die selbst schon Nachwuchs hatte, kann dir niemand ernsthaft einen Vorwurf machen.
Ich bin ja selbst kein Jäger, werde aber den Eindruck nicht los, dass manche der Super-Ansprechkünstler, die angeblich nie daneben liegen, entweder nur am Schreibtisch oder ausschließlich bei Mittagssonne im kurzgemähten Wildgatter auf Sauen mit rasierten Bäuchen jagen.

heuberger
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Re: Afrikanische Schweinepest

#9

Beitrag von heuberger » Do 18. Jan 2018, 21:08

Manfred hat geschrieben:Wir können ja einen Solidaritätszuschlag in Höhe eines Monatsgehalts jährlich für Wildschäden einführen.

Für den Revierpächter, bei dem der Landwirt nachher den Schaden einfordert?

Das mit dem Mais ist allenfalls ein Teilaspekt.
Wir haben wir auch massenweise Wildschweine, wo im kilometerweiten umkreis fast oder gar kein Mais angebaut wird.

Die Wildschweine sind heute viel früher fruchtbar und bekommen mehr Nachwuchs als früher.

Wie stark wirkt sich die verbesserte Ernährungssituation auf die Fortpflanzung aus?


Die zweite These ist, dass wir die Sauen durch die Bejagung auf frühere und höhere Fruchtbarkeit selektiert haben.

Wer sich mit den Sozialstrukturen der Wildschweine auseinandersetzt, kann sich denken, was für Auswirkungen ein wahlloser Abschuß auf die Fortpflanzung haben kann (Thema Rauschesynchronisation).

Aber egal, was die Ursachen sind: Der Sauenbestand und die Schäden wachsen fast jedes Jahr, trotz deutlich gesteigerter Abschusszahlen.
Zurückdrängen lasst sich der Bestand nur, wenn mehr erlegt werden als nachwachsen. Und dafür sin die Abschusszahlen noch deutlich zu gering.

Wieviel sind eigentlich 70% von ???


Das liegt auch daran, dass unsere Jäger quasi mit auf den Rücken gefesselten Händen jagen müssen.
In anderen Ländern sind Nachtsichttechnik, Fallen und sogar der Einsatz von Helekoptern völlig normal, um der Plage noch Herr zu werden.

siehe z.B Texas, funktioniert ganz toll.

Wir haben hier im Umkreis einige wenige Reviere mit sehr engagierten Jägern, die e schaffen, den Bestand nieder zu halten.

Ohne Helikopter?

Wir sollten den Jägern, zumindest denen die das möchten (viele lehnen es ja auch als vermeintlich unfair ab) effektivere Mittel an die Hand geben.

Mir als Jäger wäre auch wichtig daß ich nicht die Sauen für die Tonne schießen muß. Wenn der eine oder andere Bauer nicht nur Wildschaden anmelden würde, sondern auch mal z.B. einen Frischling abnehmen oder weitervermitteln würde, wäre das durchaus hilfreich.

Und evtl. sollten wir auch den Aufwand für die Jägerprüfung deutlich reduzieren. Ich kenne kein anderes Land der Welt, das so hohe finanzielle und zeitliche Anforderungen an die Jägerausbildung stellt.

Du weißt schon, wie schwierig die Schwarzwildjagd ist? Da hilft ein geschenkter Jagdschein recht wenig. Schau mal wie viele Jagdscheininhaber in Deutschland tatsächlich erfolgreich auf unsere Sauen Jagen.

Die meisten Jäger müssen dieses zeitintensive Hobby irgendwie neben Familie und Beruf auf die Reihe kriegen. Und je mehr Jäger es gibt, desto mehr Zeit steht in Summe zur Verfügung.
Entschuldigung Manfred, aber ein Revier mit Schwarzwild ist kein Hobby mehr (Bejagung, Vermarktung, Mais Zäunen, Wildschadensregelungen, etc. sind ab einer gewissen Reviergröße definitiv ein Teilzeitjob) , genausowenig wie deine Mutterkuhhaltung.

Ich werde einfach das Gefühl nicht los, daß der Herr Bauernverbandspräsident nach einem Ausbruch der ASP in Deutschland schon weiß was er sagt:


Die Jäger haben zu wenig Sauen geschossen!

P.S. Ich finde, daß die ASP eigentlich in die Abteilung Nutztier gehört, das der Erreger höchstwahrscheinlich durch Nahrungsmittelimporte nach Europa gekommen ist, und vermutlich auch die Weiterverbreitung durch Produkte vom Hausschwein möglich/wahrscheinlich ist (siehe der Seuchenherd in Tschechien).

Und nu hoff ich auf Schnee, will morgen Sauen jagen!

Manfred

Re: Afrikanische Schweinepest

#10

Beitrag von Manfred » Fr 19. Jan 2018, 11:01

Ob Job oder Hobby ist wohl nur eine Frage, wie man das persönlich abgrenzt.
Einen Job grenze ich durch Gewinnabsicht ab, nicht nach Zeitaufwand.
Wer sich am Zeitaufwand orientiert, kann es natürich auch als Job bezeichnen.
Und einie Jäger betreiben ja auch eine aufwändige Direktvermarktung und schaffen es sogar, ein paar Euro Gewinn zu machen. Die reichen natürlich nicht im Ansatz und Zeitaufwand und Kapitaleinsatz zu entlohnen, aber das ist bei vielen Nebenerwerbs-Tierhaltern ja auch nicht anders.
Darüber brauchen wir uns nicht zu streiten.
Was ich eigentlich sagen wollte war: Die Jäger machen keinen Reibach damit, sondern opfern Zeit, die sie anderweitig gewinnbringender einsetzten könnten.

Aus dem Zoff zwischen den ewiggestrigten Verbandspräsidenten halte ich mich auch raus.
Ich sehe ja hier vor Ort, wie es in der Praxis aussieht. Da ist sowohl bei den Bauern als auch bei den Jägern das volle Meinungs- und Ansichtenspektrum vorhanden. Das lässt sich weder auf der einen noch auf der anderen Seite in die eine Verbandsmeinung münzen. Und solange die Verbandsspitzen weiter so tun, als wäre das so, wird bei deren Diskussion außer viel Wind auch nichts herauskommen.

Bisher ist es in keiner der betroffenen Regionen gelungen, die ASP wieder einzudämmen, trotz teilweise massivsten Aufwandes. Und die ASP breitet sich zwar langsam aber doch immer weiter aus.
Sollte sich daran nichts Wesentliches ändern, und das scheint unwahrscheinlich, dann wird sie früher oder später auch hier ankommen.
All der hitzige Diskussion dreht sich demzufolge nur darum, dieses Ereignis mögl. weit hinauszuschieben.

Viel wichtiger fände ich die Diskussion darum, wie wir mit diesem Proplem umgehen wollen, sobald es uns eingeholt hat.
Sobald die ASP mal in den Schwarzwildbeständen Einzug gehalten hat, ist sie nicht mehr auszurotten. Es werden viele Sauen sterben, die Überlebenden aber einen halbwegs resistenten neuen Bestand aufbauen.
Und dadurch entsteht eine dauerhafte Front zwischen Zuchtschweinen ohne Immunität und hoher Mortalität bei jedem Ausbruch und Wildschweinen mit relativer hoher Immunität und geringer Mortalität.

- Die Exportmärkte unserer Schlachtindustrie werden dann so lange nichts mehr abnehmen, bis ihre eigenen Ländern flächig durchseucht sind. Wollen wir den betroffenen Betrieben helfen, den Schweinebestand zu reduzieren und wenn ja wie? Oder soll das dem Markt überlassen werden, was dann dazu führt, dass sich der Strukturbruch noch weiter verschäft.
- Wie wollen wir zukünftig die Offenstall- und Freilandhaltung von Schweinen ermöglichen?
- Wer arbeitet an einem Impfstoff und wer bezahlt das?

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