Insekten-Diskussion

centauri

Re: Insekten-Diskussion

#311

Beitrag von centauri » Do 21. Jun 2018, 23:06

@Taraxacum
Das glaube ich ja auch nicht das ein Bauer zu viel spritzt. Warum sollte er denn auch. Nur das ewige runterbeten der Lobbyisten, mancher Politiker und Agrokonzernen das es zu den ganzen PSM keine Alternative gibt. Nach dem Motto "We feed the World". Dabei geht es doch nur um maximalen Profit. Und das stört mich eben.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#312

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 21. Jun 2018, 23:24

Und das Insektenvertilgungsmittel nicht Insekten töten ...
soll ich das glauben?? :hmm:
......

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#313

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 22. Jun 2018, 00:51

ina maka hat geschrieben:Und das Insektenvertilgungsmittel nicht Insekten töten ...
soll ich das glauben?? :hmm:
......
Glauben kannst du in der Kirche,

nein natürlich sollen die das, dazu sind sie da!
Und jetzt ist es am Hersteller, der Zulassungsbehörde und am Schluss auch am Landwirt gelegen das die Wirkstoffe nur dahin kommen wo sie wirken sollen und damit die Wirkung auf Nichtzielorganismen so weit wie möglich vermieden werden.

Es gibt grundsätzlich zwei Wege ein Insektizid in/an die Pflanze zu bringen:
Saatgutbeizung oder Spritzenwendung
wobei die Saatgutbeize die Umweltfreundlichere Methode ist kleine Pflanzen zu schützen da mit einer kleinen Wirkstoffmenge viel erreicht werden kann.
Spritze ich die selbe Wirkstoffmenge im selben Wuchsstadium der Pflanze (z.b. Mais, Zuckerrüben oder Raps im Keimblattstadium) habe ich kaum/keine Wirkung bzw muss für eine Wirkung deutlich mehr Wirkstoff verwenden.
Diese Effiziente, umweltschonende Vorgehensweise wird aber politisch nicht gewollt.
Es ist gewollt und auch von den "Umweltschützern" gefordert das die Landwirte mehr insektizide mit der Spritze ausbringen auch wenn sie dabei 97% blanken boden treffen und damit 97% des Wirkstoffs verschwendet sind.

Die Spritzanwendung taugt für alle Maßnahmen an größeren Pflanzen, zu Terminen die weit vom Saatzeitpunkt weg sind und ich bin nicht auf die systemische Wirkung angewiesen sondern kann auch andere (Kontakt-) Wirkstoffe verwenden.

Egal bei welcher Anwendung hat der Gesetzgeber die Bienenschutzklassen definiert in die jedes Mittel einsortiert werden muss die dann unterschiedliche Auflagen nachsich ziehen:

B1: Bienengefährlich, Anwendung nur wenn keine einzige Blühende Pflanzen (auch kein Unkraut irgendwo unten drin!) auf dem Acker ist
B2: Biengefährlich, außer die Anwendung erfolgt zwischen Ende des täglichen Bienenflugs und 22 Uhr
B3: Durch die Zulassungsbedingungen Bienenungefährlich, d.h. der Wirkstoff muss in die Erde gebracht werden (Saatgutbeize!), der selbe Wirkstoff kann bei einer Spritzenwendung B1 haben,
ich habe aber noch nie eine Biene mit Spaten gesehen...
B4: Bienen ungefährlich.

Bei Mischungen von B4 Mitteln mit Ergosterol-synthesehemmern rutscht man in B2, bei wenigen Insektiziden auch in B1.
Mischungen von Insektiziden sind grundsätzlich B1.

Sicher, wenn ich jetzt mittags um zwölf mit B1 in einen Raps in der Vollblüte fahre muss ich mich nicht wundern wenn zum Kaffe der Boden voll mit Insekten ist und das Amt schon laut schnaubend in der Tür steht.

Verstöße gegen den Bienenschutz werden aber empfindlich geahndet.

Fred
Beiträge: 832
Registriert: Mi 23. Okt 2013, 02:04

Re: Insekten-Diskussion

#314

Beitrag von Fred » Fr 22. Jun 2018, 02:12

centauri hat geschrieben: Und da der Mensch ja sehr vergesslich ist, ist das ja auch gar nicht so schlimm. In meiner Lehrzeit haben wir noch mit ganz anderen PSM rum geschüttet. Gibt es alle nicht mehr. Waren eben doch nicht so sicher und harmlos wie es auf dem Schmierenblatt angegeben war. ;)
... oder die Mittel wurden von Markt genommen, weil nichts mehr mit zu verdienen war, weil Schutzrechte (Patent) ausgelaufen ist...

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#315

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » So 1. Jul 2018, 23:26

Aus aktuellem Anlaß habe ich mir mal den Koalitionsvertrag 2018 angesehen (auch wenn das möglicherweise schon Geschichte ist...?)

Und dabei habe ich dieses hier zum Thema Insekten gefunden (Zeile 6559 ff):

Wir werden das Insektensterben umfassend bekämpfen. Mit einem „Aktionsprogramm
Insektenschutz“ wollen wir die Lebensbedingungen für Insekten verbessern.
Wir wollen ein wissenschaftliches Monitoringzentrum zur Biodiversität unter Einbeziehung
des Bundesumwelt- sowie des Bundeslandwirtschaftsministeriums aufbauen.

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#316

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Fr 17. Aug 2018, 13:33

Hat zwar nur indirekt etwas mit Insekten zu tun.
Aber gerade hat am hellichten Tag in der prallen Mittagssonne ein Igel meinen Garten durchquert. Er hat ziemlich dünn ausgesehen. Und im Moment sehe ich auch wieder viele überfahrene Igel auf der Straße liegen. 2015 und 2016 wurden die Igel durch die große Hitze schon sehr dezimiert und damals habe ich "meine" Igel auch jede Nacht mit speziellem Igelfutter gefüttert. Die waren dann schon so zahm, daß ich mich direkt neben sie hinknien konnte, weil sie mich schon gekannt haben. Ich mußte sogar aufpassen, nicht draufzutreten... :)
Jetzt habe ich gerade die Futterschüssel gefüllt, trotz Gefahr, daß die Vögel sich das Futter schnappen. Heute Abend werde ich nochmal nachsehen.
Mich freut, daß überhaupt noch ein Igel da ist. Ich hatte schon hin und wieder Futter hingestellt. Die Schüssel war dann früh zwar immer leer. Aber der Igelpups daneben war nicht da als Zeichen: Ich war's.

Also: Wenn Ihr Igel haben möchtet, solltet Ihr jetzt über Futter nachdenken, damit die Igel nicht verhungern. ;) Bei der Trockenheit finden auch die Igel keine Schnecken und Würmer mehr.
Wasserschüssel sollte auch täglich frisch gefüllt werden für Vögel, Insekten und die anderen Tiere.
Gutes Igelfutter, das auch komplett gefressen wird gibt es übrigens bei einer bekannten Gartenmarktkette mit De.... ;)

Benutzeravatar
Oli
Moderator
Beiträge: 3447
Registriert: Mi 30. Mär 2011, 14:07
Wohnort: SH
Kontaktdaten:

Re: Insekten-Diskussion

#317

Beitrag von Oli » Fr 17. Aug 2018, 21:01

Und wie verhindert man, dass man damit Ratten anfüttert? Selbst wenn man eine Insektenmahlzeit anbieten würde ... :hmm:
Ich habe hier noch nie einen Igel gesehen und extrem wenig Eichhörnchen (was mich beides stört), würde schon gerne was für die tun, aber wenn ich aus dem Garten eine Kirrung für Ungeziefer mache, hängt der Haussegen zu recht schief.

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#318

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Fr 17. Aug 2018, 21:38

Hm Oli, ich hab grad nochmal nachgesehen. Besteht anscheinend aus Fleisch, Insekten und Ei. Für mich waren bisher aber nur die Insekten identifizierbar im Futter.
Ratten habe ich glücklicherweise noch nie auf meinem Grundstück gesehen. Gehen die nicht eher auf Geflügelfutter?

Du kannst es natürlich auch mit Katzenfutter probieren. Das ist allerdings nicht so optimal für Igel. Und lockt Katzen an, was ich für mich unter gar keinen Umständen will.
2015, wo es auch schon so trocken war, saß ich öfter noch in der Dämmerung auf der Schaukel und es kamen zum Teil 5 Igel gleichzeitig in den Garten und haben einträchtig aus den 2 Schüsseln gefressen. Auch kleine Babyigel sind rumgewuselt. Einmal hatte ich noch bis 10 Uhr gearbeitet, als mir eingefallen ist "Mist, ich hab die Igel noch nicht gefüttert!". Ich bin dann mit Taschenlampe raus und da saßen 4 Igel im Kreis um die Futterschüssel und haben gewartet. Sah echt witzig aus! Ein Sit-in. :) Und sie sind auch nicht weggerannt, als ich Futter reingefüllt habe. Also bei mir fressen wirklich nur die Igel das Futter, Ratten sind da keine.
Ich hatte auch schon von einer Tierbedarfskette Igelfutter. Das haben sie aber nicht angerührt.
Normalerweise füttere ich nur im Frühling, im Herbst bevor sie in den Winterschlaf gehen und dann eben, wenn es so trocken ist, daß auch die Igel nix mehr zu fressen finden.

Eichhörnchen habe ich hier im Dorf auch noch kein Einziges gesehen. Leider. In meiner Stadtwohnung hatte ich öfter Besuch auf meiner Fensterbank, wo ein rotes Eichhörnchen immer zum Fenster reingeguckt hat. :) Aber da gab es auch sehr viele hohe Bäume und vor allem auch viele hohe Nadelbäume in den Gärten.
Du könntest es ja mal mit einer Futterstation für Eichhörnchen mit Nüssen probieren?

Sorry, das wird jetzt offtopic... Aber zumindestens Igel hängen ja auch von den Insekten ab! (Nur so zu meiner Entschuldigung... :rot: Ich wußte nicht, wo ich das Thema sonst unterbringen sollte... Aber die Igel liegen mir am Herzen. Ich finde sie einfach knuffig und wertvoll für das biologische Gleichgewicht.)

Benutzeravatar
Oli
Moderator
Beiträge: 3447
Registriert: Mi 30. Mär 2011, 14:07
Wohnort: SH
Kontaktdaten:

Re: Insekten-Diskussion

#319

Beitrag von Oli » Fr 17. Aug 2018, 22:43

Vielleicht sind freilaufende Hühner auch kontraproduktiv wenn man Igel fördern möchte. In Punkto Insekten, Würmern und Schnecken machen die Raptoren ja vermutlich ganz schön Konkurrenz. Fällt mir gerade so ein, könnte vielleicht was dran sein.
Ratten sind nie weit wenn man Nutztiere hält, wir haben die Futtermittel fest verschlossen und es steht meistens nichts im Auslauf und trotzdem haben wir mitunter Probleme.
Ich habe im offenen Windfang Katzenfutter stehen und jetzt erstmals bislang unidentifizierte Kötel ebenda. :ua:
Die Wildkamera soll nun Aufschluß geben, welche Tierchen sich direkt in die Höhle des Löwen trauen.

Trotzdem es für mich vermutlich nicht ganz funktioniert finde ich deinen Hinweis gut, an die Igel zu denken. :)
Ich plane gerade Tränken für Insekten, Vögel und alles andere Viechzeug auch. Das immerhin kann man ja tun.

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#320

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Sa 18. Aug 2018, 09:32

Oli, kann schon sein, daß ein Igel in Deinem Windfang war?
Die Igelfutterschüssel ist heute früh ratzeputz leer gewesen. Das heißt, Igel war da. :) Ich werde jetzt weiterfüttern.

Freilaufende Hühner könnten das Igelfutter womöglich auch ganz lecker finden? Bei mir holen die Elstern morgens das Futter, das übrig ist. Die anderen Vögel gehen da nicht so dran.

Wassertränken sind eine einfache Methode, der Tierwelt im Garten zu helfen. Ich habe ganz normale, flache Blumenuntersetzer, die ich täglich frisch fülle.
Außerdem gehen dann die Vögel wie Amseln nicht an mein Obst. An Beeren gehen Amseln wohl hauptsächlich, weil sie Durst haben. Dank der Wasserschüsseln lassen sie meine Erdbeeren und Weintrauben z.B. vollkommen in Ruhe. Außerdem sind die Badeparties der Vögel nett anzuschauen. :)

Antworten

Zurück zu „Wildtiere, Fischerei, Jagd“