Insekten-Diskussion

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emil17
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Re: Insekten-Diskussion

#361

Beitrag von emil17 » So 17. Mär 2019, 20:51

Rohana hat geschrieben: "Gärten, Parks, usw" sind halt was anderes als Betonwüste, und wer ist eigentlich auf die hirnrissige Idee gekommen, dass Acker (!) unbedingt ständiger Lebensraum für alles mögliche sein müsste? Frag doch lieber wieviele Hecken und Gehölze, kleine Wälder und Solitärbäume dazwischenstehen - und dann frag mal, ob die auch so gezielt gehegt und gepflegt werden wie die Gärten, Parks, Friedhöfe, ... der Stadt.
Zweitens ist Pflege auf Artenreichtum nicht dasselbe wie Pflege von Dauergrünanlagen mit hohem Publikumsverkehr, und erstens darf ich an die Tatsache erinnern, dass der Steuerzahler die Ackerflächen mit rund 300 Euro pro ha netto subventioniert, unter anderem weil es tatsächlch viele offenbar hirnrissige Bauern gibt, deren Tätigkeit auch etwas mit Artenschutz und Biodiversitätföderung zu tun hat.
Deine Argumentation liest sich eher wie "dusch mich, aber mach mich nicht nass dabei".
Wenns so aussieht wie hier oder hier, dann ist da nicht mehr viel und wieso man dafür noch Subventionen bekommen soll, sollte dene, die es bezahlen, zu fragen gestattet sein.
Zudem, und das weisst du sehr genau, hat das, was auf Äckern gemacht und ausgebracht wird, Auswirkungen auf die von Dir zitierten Hecken und Gehölze.
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Rohana
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Re: Insekten-Diskussion

#362

Beitrag von Rohana » So 17. Mär 2019, 21:08

Und schon sind wir wieder bei der Subventionsdiskussion. Wie oft noch? Und was soll mit diesen tollen Subventionen eigentlich NOCH alles gekauft werden (und warum zum selben Preis wie vorher)?

Wenn es genügend andere Flächen gibt in einer kleinteiligen Agrarlandschaft, dann hat selbst intensive Landwirtschaft keine spürbaren Auswirkungen auf die Nachbarflächen. Kann man bei uns in Bayern wunderschön sehen, wenn man die Augen aufmacht.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Insekten-Diskussion

#363

Beitrag von mot437 » So 17. Mär 2019, 21:32

keine ? spürbare auswirkung ?
Sei gut cowboy

Benutzer 72 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#364

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 17. Mär 2019, 22:20

Rohana hat geschrieben:dann hat selbst intensive Landwirtschaft keine spürbaren Auswirkungen auf die Nachbarflächen.
Wie kommst du denn da drauf?

*****************************************************

Was genau wird denn mit den Subventionen bezahlt?

*************************************************************************

Mein posting hatte eher weniger das Ziel, irgendwen anzugreifen, sondern - sagte ich eh schon:
Es war mir wichtig, auf das Problem der "Nachverdichtung" in den Städten hinzuweisen, weil es eben nicht unbedingt besser ist, "in der Stadt" jeden Zentimeter zuzbauen, um "die Maisäcker draußen" nicht versiegeln zu müssen und -
Eigentlich war mir vor allem der letzte Satz wichtig:

:bieni: :bieni: Das stimmt schon, dass auch jeder Städter aktiv etwas für den Insektenschutz in seiner Heimat tun kann.......... :bieni: :bieni:
Wär mal ein Ansatz??
Auch da kann man nämlich tatsächlich nicht wenig tun!

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emil17
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Re: Insekten-Diskussion

#365

Beitrag von emil17 » So 17. Mär 2019, 23:03

Rohana hat geschrieben: Wenn es genügend andere Flächen gibt in einer kleinteiligen Agrarlandschaft, dann hat selbst intensive Landwirtschaft keine spürbaren Auswirkungen auf die Nachbarflächen. Kann man bei uns in Bayern wunderschön sehen, wenn man die Augen aufmacht.
... und dort, wo es eben keine genügend anderen Flächen mehr gibt, oder wo Pestizide eingesetzt werden, die das Umland schädigen, dort ist das Problem.
Rohana hat geschrieben:Und schon sind wir wieder bei der Subventionsdiskussion. Wie oft noch?
Bis ihr begreift, dass Subventionen kein Geschenk Gottes sind, sondern Abgeltungen von Leistungen zum Wohl der Gemeinschaft, die nicht über den Marktpreis der Produkte allein abgegolten werden.
Da haben die, die es bezahlen, schon das Recht, zu fragen und zu überprüfen, ob diese Leistungen auch erbracht werden.
Werden sie es nicht - der Artenschwund ist ein Hinweis darauf - dann hilft es nichts, sich das Dreinreden der Laien zu verbitten, das Geld aber weiterhin zu nehmen.
Das ist ein Grundsatz der freien Marktwirtschaft, auf die ihr Euch so gerne beruft - wer zahlt, befiehlt oder redet wenigstens mit.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#366

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » So 17. Mär 2019, 23:51

emil17 hat geschrieben:
Rohana hat geschrieben:Und schon sind wir wieder bei der Subventionsdiskussion. Wie oft noch?
Bis ihr begreift, dass Subventionen kein Geschenk Gottes sind, sondern Abgeltungen von Leistungen zum Wohl der Gemeinschaft, die nicht über den Marktpreis der Produkte allein abgegolten werden.
Da haben die, die es bezahlen, schon das Recht, zu fragen und zu überprüfen, ob diese Leistungen auch erbracht werden.
Werden sie es nicht - der Artenschwund ist ein Hinweis darauf - dann hilft es nichts, sich das Dreinreden der Laien zu verbitten, das Geld aber weiterhin zu nehmen.
Das ist ein Grundsatz der freien Marktwirtschaft, auf die ihr Euch so gerne beruft - wer zahlt, befiehlt oder redet wenigstens mit.
Die Ausgleichszahlungen sind, wie der Name schon sagt Zahlungen zum Ausgleich von Produktionserschwernissen gegenüber der Konkurrenz aus anderen Ländern.
Warum sollte die Landwirtschaft immer mehr Produktionserschwernisse hinnehmen wenn der Ausgleichsbetrag dafür immer weiter sinkt?

Hätten wir keine Erschwernisse ggü der Konkurrenz wäre die Forderung von Ausgleichszahlungen tatsächlich unhaltbar.
Tatsache ist aber das in den letzen 15 Jahren die Erschwernisse massiv zugenommen haben.

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#367

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Mo 18. Mär 2019, 00:11

Ach oelkanne und Rohana, Ihr braucht Euch doch hier nicht andauernd zu rechtfertigen.

Wäre der Großteil der Bevölkerung bereit, mehr Geld für gute Nahrungsmittel auszugeben bräuchte es auch keine Subventionen und keine Bürgerbegehren.
Solange es aber den meisten Menschen wichtiger ist, mit dem fetten SUV beim Discounter vorzufahren und die billigsten Lebensmittel zu kaufen und sie in den teuersten Küchen zuzubereiten wird sich nix ändern. Und wenn für viele Menschen Tierschutz nur bedeutet, daß Milliarden in plüschige Haustiere gesteckt werden, die auch wieder billigstes Fleisch fressen... nun ja ... :aeh:

Die einzige Möglichkeit besteht darin, selbst bewußt einzukaufen, seinen ökologischen Fußabdruck zu überdenken und in seinem Garten, auf seinem Balkon Raum für ein bißchen mehr Natur zuzulassen. Man könnte auch versuchen, Entscheidungsträger zu beeinflussen. Das halte ich aber für die schwierigste Methode...

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emil17
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Re: Insekten-Diskussion

#368

Beitrag von emil17 » Mo 18. Mär 2019, 08:39

Ich habe damals hier ausgerechnet, dass bei den 300 pro ha und Jahr die Produktionserschwernisse durch behördliche Auflagen usw. bereits abgezogen sind. Steht fett dort, damit mans auch findet.

Für die Schweiz: "Die gemeinwirtschaftlichen Leistungen, die die Landwirtschaft nach Artikel 104 Bundesverfassung erbringen soll, werden mit jeweils einer spezifischen Direktzahlungsart gefördert."
Wird in D und der EU ähnlich sein, der Bauer MUSS gemeinwirtschaftliche Leistungen erbringen und er HAT Anrecht auf Geld dafür.
Das ist so weit in Ordnung - wenn diese Leistungen auch erbracht werden.
Oelkanne hat es ja selber damals geschrieben: ein Teil (der Beiträge) sind ... "Greeningprämie (für konv. Betriebe verlichtende Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und des Klimas, Bios bekommen das Geld ohne extra Aufwand)"
(Da darf der Seitenhieb auf Bio natürlich nicht fehlen - die kriegen extra Geld für das, was sie sowieso machen, die Konvis nicht)
Ob das Nicht-Schädigen der Umwelt durch die Produktion bereits eine gemeinwirtschaftliche Leistung ist, für die Anspruch besteht, wäre eine gesonderte Diskussion wert. Immerhin gilt das für den Rest der Industrie nicht.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Insekten-Diskussion

#369

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Mo 18. Mär 2019, 09:26

die Flächen Subventionen landen meist nicht in der Tasche der Landwirte sondern bei den Verpächtern die einfach die Subventionen mit einrechnen .
Und nun schaut mal wer die meisten Flächen in Deutschland besitzt.
Ich glaube nicht das ohne Subventionen die Lebensmittelpreise steigen.
Wieviel Weizenpreissubvention steckt denn im Brot ?
Die Miete für den Laden ist um ein vielfaches höher.

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Re: Insekten-Diskussion

#370

Beitrag von Rati » Mo 18. Mär 2019, 09:32

Oelkanne hat geschrieben: .....Die Ausgleichszahlungen sind, wie der Name schon sagt Zahlungen zum Ausgleich von Produktionserschwernissen gegenüber der Konkurrenz aus anderen Ländern..
So, sind die Landpreise der Konkurenten den so viel niedriger als in Deutschland?
Immerhin werden die "Ausgleichszahlungen" ja auf die Fläche bezogen.
Oelkanne hat geschrieben: ..Warum sollte die Landwirtschaft immer mehr Produktionserschwernisse hinnehmen wenn der Ausgleichsbetrag dafür immer weiter sinkt? ..
stimmt, da aber hoffendlich bald die Berechnung der "Ausgleichszahlung" mehr auf das Produkt und nicht mehr auf die Fläche bezogen werden, braucht der Landwirt für gute Produkte auch keine Erschwerniss mehr befürchten.
:kaffee:


Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

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