Taubenfallen

marty
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Taubenfallen

#1

Beitrag von marty » Sa 11. Jul 2015, 09:16

Liebes Forum, da die Suche nach Taubenfallen hier im Forum nichts ergab.
Meine Frage: Taubenfalle? Idee irgendwer?

Ich habe hier ca. 20 Wildtauben, auch welche aus Nachbars Zucht die zu mir kommen um runtergefallenes Hühnerfutter zu fressen. Das wäre mir egal, wenn nicht ein Tierarzt neulich sagte, die Tiere können Krankheiten transportieren, die deinen Legehennen gefährlich werden können.

Ja gut. Könnten, hätte, sollten. Gehen wir auf Nummer sicher:

Jetzt also Taubenfallen :hmm:
Damit man mir keine Geistesfaulheit nachsagt anbei meine eigene Idee.

Gibt’s vielleicht noch andere Methoden, bei denen man nicht hinterm Baume warten muss?
Vielen Dank und viele Grüße,
marty
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fuxi
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Re: Taubenfallen

#2

Beitrag von fuxi » Mo 13. Jul 2015, 15:26

Du kannst das Lockfutter auf eine wackelige Platte legen, die mit der Schnur verbunden ist, so dass sie sich löst, sobald ein Tier ans Futter geht.
Aber was dann? Kopf ab? Wenn es nur ums Verscheuchen geht, lern Zwille schießen (sling shot) oder füttere in einem halb-offenen Unterstand, in den sich deine Hühner reintrauen, die Tauben aber nicht.

Anmerkung für Deutschland: Das Töten von Tieren, die man in solchen Fallen fängt (und je nach Auslegung auch schon das Fangen) ist Wilderei.
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

marty
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Re: Taubenfallen

#3

Beitrag von marty » Di 14. Jul 2015, 08:47

Ja genau, wie bei den in Deutschland erhältlichen Mause-Lebendfallen, wo eine Wippe eingebaut ist. Ich probiers mal.
Und Zwille... haben wir schon probiert. Immer die Steinchen/Ölpalmkerne in den Hosentaschen dabei haben...das zieht die, ohnehin nur leichte afrikanische Hose Richtung Erdmitte. Fetzt nicht. :)

Ne, Kopf ab nicht. Nicht ich. Ich sollte die Wildtiere nicht mal anfassen, wegen dem Kontakt mit einen Profi-Hühnern dann. Ich denke mir, in dem Netz einwickeln und einem Arbeiter/Nachbarn geben. Abends geben die mir dann das Netz wieder.

Vielen Dank,
marty

PS. Wg. Unterstand: Die Tauben gehen sogar in mein, nur durch Tür geöffnetes und ansonsten mausesicher geschlossenes,Futtermagazin und wenn man dann mit der Schubkarre um die Ecke hineinbiegt, dann fliegen 3 oder 4 Tiere zentimeterbreit neben dem Kopf heraus. Die sind hier sehr neugierig und fühlen sich wie zu Hause. Ich hab sie ja auch 10 Jahre in Ruhe gelassen. Da aber auch 10 Jahre nix passiert ist, lass ich dann den Tierarzt meinen was er will, und belass vielleicht alles so. Gefällt den Tauben sicher auch besser. Und ich muss nicht hinterm Baum warten :)

(Als Berliner wunder ich mich sowieso immer über die *Achtung Fachterminus*: Taubenvergrämung an Berliner Bahnhöfen. DAS sieht gefährlich aus)
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Manfred

Re: Taubenfallen

#4

Beitrag von Manfred » Di 14. Jul 2015, 09:53

Hier scheinen hauptsächlich 2 Arten von Taubenfallen auf dem Markt zu sein.
Die einen haben irgendeinen Auslöse-Mechanismus, der dazu führt, dass die Taube durch eine zufallende Klappe in einem Käfig gefangen wird.
Die anderen bestehen aus einem großen Käfig in den die Tauben rein laufen können, aber nicht mehr raus. Als Eingang werden Türen aus einzelnen, pendelnd aufgehängten Drahtstäben verwendet. Die Taube kann die Drähte nach innen drücken und so in den Käfig laufen. Sie kann sie aber nicht von innen nach außen drücken, weil die Drähte dann unten an der Türschwelle anschlagen.

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Re: Taubenfallen

#5

Beitrag von Rati » Di 14. Jul 2015, 11:48

marty hat geschrieben:...Ne, Kopf ab nicht. Nicht ich. Ich sollte die Wildtiere nicht mal anfassen, wegen dem Kontakt mit einen Profi-Hühnern dann. )...
schade eigentlich, Taube schmeckt lecker. Und wenn es bei euch nicht verboten ist auf die Art zu jagen, ware es doch gut.
marty hat geschrieben:...Ich denke mir, in dem Netz einwickeln und einem Arbeiter/Nachbarn geben. Abends geben die mir dann das Netz wieder....
dann kannst du nen Nachbarn diesen Job doch auch gleich ganz überlassen. Unter den Einheimischen haben sicherlich noch einige gute Kenntnisse über die Jagt allgemein und Fallenstellen insbesondere.

Die beste Lösung bleibt natürlich:
marty hat geschrieben:... Ich hab sie ja auch 10 Jahre in Ruhe gelassen. Da aber auch 10 Jahre nix passiert ist, lass ich dann den Tierarzt meinen was er will, und belass vielleicht alles so. Gefällt den Tauben sicher auch besser. Und ich muss nicht hinterm Baum warten :) ...
:)

Grüße Rati
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Re: Taubenfallen

#6

Beitrag von marty » Do 16. Jul 2015, 12:07

Hallo Manfred,

ja, die Sammelfalle mit den pendelnden Stäben klingt gut. Das funktioniert bestimmt, zumal andere Tauben dann auch folgen, wenn sie eine fressen sehen. Müßte aber doch etwas größer sein.

Danke! Wenn Falle, dann wird es diese Art.

@Rati

Neiiiiin, um Himmels willen keine fremden Fallensteller auf mein Farmgelände. :)
Biosicherheit, ganz wichtig. Die Leute hier haben keine Schuhe an und man weiß nicht, wo die herkommen!

Ausserdem, sind Wachleute bzw. Arbeiter oder Eingeladene Personen immer diejenigen, die Informationen an schlechte Menschen weiterleiten und dann Diebstähle ermöglichen. Du verstehst. Es ist hier mit der Moral nicht immer zum besten bestellt. Daher haben wir auch keine Angestellten. Leider. Würde gerne ein paar helfende Hände haben und auch ordentlich bezahlen, aber die gesamte hiesige Familie ist strikt dagegen, und sie haben recht, wie ich selber aus eigenen Erfahrungen lernen musste.

LG, marty
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Manfred

Re: Taubenfallen

#7

Beitrag von Manfred » Do 16. Jul 2015, 12:17

Wenn da schon eine fressende Taube als Lockvogel drinsitzt, wäre es sicher kein Schaden.
Und das Futter könnte man auch so streuen, dass es Spuren durch die Eingänge bildet.

Einfach schießen kannst du sie nicht? (Weiß ja nicht, wie es räumlich und rechtlich aussieht.)

Rati
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Re: Taubenfallen

#8

Beitrag von Rati » Do 16. Jul 2015, 12:50

marty hat geschrieben:...Neiiiiin, um Himmels willen keine fremden Fallensteller auf mein Farmgelände. :) ....
:lol:
i.O. ich verstehe alle deine aufgeführten Argumente.
Ist halt schwierig in diesen sozialen Gefilden, eigentlich würde mensch gern mehr tuen, aber wenn es funktionieren soll geht es nur in gaaanz kleinen langsam gesetzten Schritten. :roll:
Frustrieren würd ich das finden.

Grüße Rati
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Re: Taubenfallen

#9

Beitrag von marty » Do 16. Jul 2015, 12:51

Einfach schießen kannst du sie nicht?
Ups, meine Frau sass hochschwanger wegen einem ans D mitgebrachten Luftgewehr (was Zoll und Flughafensicherheit in D, FR und Benin) bereits passiert hatte, 2 Tage im Knast. Erinner mich nicht daran :)

*Wenn* wir uns mal treffen, dann ist das die erste GEschichte, die ich Dir erzählen werde :)
Ging alles gut aus.

Ne, Waffen hier absolut "No-Go" und ich bin nicht allzu traurig darüber. Das sieht aber in nebenan in Nigeria und Elfenbeinküste leider anders aus...

LG,marty

MIst, schon wieder nicht offline genangen :)
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Re: Taubenfallen

#10

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » Do 30. Jul 2015, 15:56

In meinen Augen basiert die einfachste Art, eine Tierfalle zu bauen, auf einer Ausloeseschnur. Das Herzstueck ist dabei, die Schnur mit einem entsprechend praeparierten, kleinen Holzstueck zu verbinden, das in ein anderes greift, welches wiederum im Boden steckt. Diese Verbindung zweier Hoelzer ist hier zu sehen:
http://www.survivalright.com/images/twi ... -snare.jpg
Das eine Holz steckt als Pflock im Boden und hat eine Kerbe. Das andere ist eher klein, greift in das erste und wird von einer Schnur nach oben gezogen. So halten die Hoelzer zusammen. Der Zug nach oben kommt durch das Gewicht oder Zuggewicht der eigentlichen Falle zustande. In dem Bild soll das Tier von einem Ast nach oben gezogen werden, bei uns geht es wohl eher um einen Verschluss, der nach unten faellt (die Tuer einer Art Kaefigs oder ein grosses Netz), als Lebendfalle. Dementsprechend muss man die Halteschnur ueber eine Astgabel oder aehnliches fuehren, damit sie einerseits den Pflock von oben haelt und andererseits die Falle ebenfalls von oben. Ich habe selber mal eine Fasanenfalle aus Vogelschutznetz gebaut, das als Tunnel geformt war und durch ein Moniereisen, was mit dem Netz verbunden war, verschlossen werden konnte. Das Eisen stand bei offener Kaefigtuer schraeg, weil es durch eine Schnur, die letztendlich das Ausloesehoelzchen nach oben zog, gehalten wurde. Der Vogel soll durch die Kaefigtuer zum Koeder hineinlaufen bzw. zum Koeder unter das Netz laufen und dann den Ausloeser durchschreiten. Der Ausloeser schliesslich ist eine parallel zum Boden gespannte Schnur. Wenn es bei einer Falle nicht gerade um eine Schlinge geht, wie auf dem verlinkten Bild, ist es das einfachste, wenn die Ausloeseschnur an einem Ende starr befestigt ist, und an dem anderen zwar den Ausloesepflock wegziehen kann, ihn dabei aber auch freigibt. Das heist, man knotet eine feste Schlaufe hinein (noch professioneller waere ein Ring aus starkem Draht oder ein fertiger Metallring, das rutscht besser). Die Schlaufe umschliesst das untere Ende des Ausloesepflocks: dafuer muss dieser wiederum entsprechend geformt sein, etwas anders als auf dem Bild. Eben ein glattes, kurzes, unteres Ende, so dass die Ausloeseschnur ueber ihre Schlaufe/ihren Ring gehalten werden kann, aber den Pflock auch gut wieder freigibt. Mit dem anderen Ende befestigt man sie an einem eigenen Pfloeckchen, das in der Erde steckt. Man muss mit der Schnurlaenge ein bisschen experimentieren... Wenn sie noch zu lang ist, kann man ja Knoten reinmachen. Hauptsache, sie ist nachher straff. Voegel koennen gut gucken, also enpfiehlt sich eine duenne aber stabile Schnur, z.B. eine transparente, starke Angelschnur. Die Schnur, die die Falle selber haelt (Kaefigtuer oder Netz) darf ruhig andersfarbig und dicker sein. Der Ausloesepflock muss zwar noch das Gewicht der eigentlichen Falle, das ihn nach oben wegziehen will, halten koennen, aber ein leiser Zug an der Ausloeseschnur muss ihn dann schon: ausloesen. Vorsicht mit den Augen beim Ausprobieren, bleibt bitte mit dem Gesicht von dem Teil weg. Und sorgt dafuer, dass eure Falle in geschlossenem Zustand stabil genug ist, an allen Raendern. Sonst gehts euch wie mir: hat ausgeloest, der Koeder ist weg, aber der Vogel auch.

In der Steinzeit haben die Menschen Voegel mit Pfloecken alleine gefangen: Dazu wurden einige Holzpfloecke kreisfoermig in den Boden geschlagen, vielleicht mit 20, 25 Zentimetern Durchmesser. Aber leicht schraeg, die oberen Enden stehen etwas nach aussen weg. Dann wurde ein Koeder hineingelegt und die Pfloecke innen mit einer Art Leim bestrichen. Da bleibt der Vogel spaeter dran kleben, Flattern macht's schlimmer. Das ist aber etwas unspezifisch; wenn jetzt statt einer Taube eine Kraehe die Maiskoerner picken will, wird es kompliziert, sie danach wieder freizulassen.

http://www.youtube.com/watch?v=foL-UIJQE4o erhoehte Vogelfalle mit Schlinge. wohl aber mehr fuer kleinere Arten

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