Obwohl ich ja nicht mehr Jäger

bin sondern Angler werde - derzeit lernend...
muss da mal was Grundsätzliches über Balistik und Schalldämpfer gesagt werden, was sich hartnäckig der öffentlichen Einsicht verschließt.
Manche Jäger kapieren das auch nicht oder haben's schnell wieder vergessen; eigenartigerweise ... die hätten dann eigentlich die Jägerprüfung nicht bestehen dürfen
Der Geschossknall besteht aus ZWEI Bestandteilen:
Einmal der Pulverexplosionsknall im Inneren der Kanone und zum Anderen aus dem sog. Überschallknall, der aber VOR dem Lauf entsteht - wenn das Geschoss den Lauf bereits verlassen hat!
Alle Jagdwaffen (Gewehre und Revolver/Pistolen) verschießen i. d. R. Überschall-Munition.
Heißt physikalisch-klartextlich: Da ist ein Schalldämpfer völlig sinnlos, da damit ja nur der Explosionsknall gedämpft werden kann.
Der ebenso laut hörbare Überschallknall ist mit Schalldämpfer NICHT zu beeinflussen.
Die Darstellungen in Krimis, Thrillern - halt überall , wo geschossen wird - sind in der Regel Quatsch...
Da siehste ein Gewehr mit Zielfernrohr und fettem Schalldämpfer und es wird der Anschein erweckt, als könnte man damit kilometerweit schießen und treffen!
Auch die Kurzwaffen mit Schalldämfer erfordern (wenn sie denn funktionieren sollten) eine Munition, die eine so geringe Pulverladung besitzt, dass Überschallgeschwindigkeit nicht erreicht wird.
Fette Kaliber (wenn ich mich recht erinnere einige über 9mm-kalibrige Revolver) haben vereinzelt noch Munition unter Schallgeschwindigkeit. Da könnte ein Dämpfer Sinn machen. Und die haben trotz der langsamen Fluggeschwindigkeit eine entsprechende 'gegner-stoppende' Wirkung auf geringe Entfernung; sind eben schwere Blei-Batzen, die da fliegen.
Haben eine Flugbahn, die einem geworfenen Stein ähnelt: kannste max. auf vielleicht 50m Distanz (da meine ich Gewehre=Langwaffen) sinnvoll anwenden, weil die Geschosse dann quasi auf den Boden fallen. . .
Eine beliebte Wildererwaffe ist das völlig unwaidmännische KK-Gewehr mit Unterschallmunition und da funktioniert ein Schalldämpfer aber halt auch nur auf lächerlich kurze Entfernung und das 22iger-KK-Geschoss(KleinKaliber) ist als jagdlich nutzbar nicht mal auf Niederwild (Rehe) zugelassen.
Scharfschützen mit entsprechenden Waffen und hochbrisanter Munition schiessen und treffen auf mehrere hundert Meter Entfernung. Die Flugbahn der Geschosse ist langgestreckt - funzt nur mit Überschallgeschwindigkeit.
@Manfred: der von dir geschilderte Fall einer Privatjagd:
Ich denke, dass es da um eine Gatterjagd geht und der Jäger einen Schalldämpfer vor allem deshalb benutzen will, um Wild aus dem Verband ohne Knall herausnehmen zu können. Für Gehörschäden gibt's doch schon lange den oben erwähnten Hörschutz, der den Knall wegfiltert.
Das sind dann normale Jagdgewehre, die aber eine Sondermunition brauchen (die wird vereinzelt als sog. 'subsonic'-Munition verkauft...). Da funktioniert dann der Dämpfer auch; es kann aber nur auf recht geringe Distanz geschossen werden, die im Gatter gegeben ist.
Damit die gesetzlich vorgeschriebene Auftreffenergie erreicht wird (bei der langsamen Geschwindigkeit - eben UNTERSCHALL), müssen das die oben erwähnten größeren Kaliber sein.
Insgesamt ein Zusammenhang, der immerzu öffentlich falsch dargestellt wird - eigenartig, rätselhaft, dass das so ist und eigentlich doch recht simpel zu verstehen, oder?
So einfach ist das, würde Bunz anmerken.