Rehplage wegen Jägermangel in Japan

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Manfred

Rehplage wegen Jägermangel in Japan

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Beitrag von Manfred » Mi 17. Sep 2014, 05:37

Laut eines Artikels im Fränkischen Tag hat Japan mit einer Rehplage zu kämpfen.
Die Zahl der Tiere sei inzwischen auf ca. 3 Millionen angewachsen und würde jährlich um 20% weiter ansteigen.
Die Wälder Japans seien wegen des Verbissdrucks auf die Jungbäume in sehr schlechtem Zustand. Auch die Bauern klagen über massive Fraßschäden auf ihren Feldern.
Die Höhe der Schäden wurde zuletzt mit 8 Milliarden Yen (knapp 60 Mio. Euro) pro Jahr angegeben.
Grund für die stark wachsenden Rehwild- und auch Schwarzwildbestände sei die gesunkene Zahl an Jägern.
Seit den 1970er Jahren ist die Zahl der aktiven Jäger von ca. 500.000 auf ca. 100.000 zurückgegangen, wegen der anhaltenden Landflucht und der Überalterung der Bevölkerung.
Junge Menschen seien kaum noch für die Jagd zu begeistern, weil diese zu den in Japan unbeliebten 3-K-Jobs gezählt werde (kitanai, kitsui, kiken - schmutzig, anstrengend, gefährlich).
Als Gegenmaßnahme habe die Japanische Regierung hat kürzlich die Auflagen für jüngere Jäger gelockert, um das Einstiegsalter und die Einstiegsschwelle zu senken.

Aktivisten nutzen die Rehplage als Argument für eine Wiederansiedlung des Wolfs in Japan. Der letzte freilebende Wolf wurde dort 1905 gesichtet.
Die Wiederansiedlung sei aber bisher nicht mehrheitsfähig (rund 40% der zumeist städtischen Bevölkerung seien inzwischen dafür) und werde auch von der Regierung abgelehnt, die keine gesicherte Datenlage für die Auswirkung auf den Reh- und Schwarzwildbestand sehe und zudem Probleme bei der Weidehaltung von Nutztieren und evtl. sogar Angriffe auf Menschen befürchte.

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