Wo sind die ganzen Insekten hin?

[Benutzer 3370 gelöscht]

Wir haben zum Glück heuer keine Wespenplage, dafür Müken und Bremsen in Massen, an den blühenden Stellen( Kräuter, Blumen, usw.) summt es wie immer. Schmetterlinge sind auch da und wieder einige Hirschkäfer.

[65375]

Mir scheint eher, zumindest in meinem kleinen Garten, daß die Zahl und Vielfalt dieses Jahr nochmal zugenommen hat. Mein Garten sieht aber auch reichlich "verwahrlost" aus. Da gibt's für alle was zu ernten, nicht nur für mich.

Naja, Schmetterlinge gab's in meiner Kindheit deutlich mehr. Das scheint ein unaufhaltsamer Prozeß; irgendwann werden sie ganz verschwunden sein.

[Lometas]

Hier in der Gegend wird intensivste Landwirtschaft betrieben. Ende März werden alle Acker-Raine totgespritzt, die Kommunen lassen fast alle Wegränder schon Mitte Mai mähen, dann noch mindestens dreimal im Jahr. Die Bauern ackern bis direkt an die Waldränder. Es gibt fast nur Gülle-Wiesen, welche viermal jährlich geschnitten werden. Wälder sind hier meist Fichtenmonokulturen, Hecken und Feldgehölze sind selten. Viele Bauern haben nichteinmal einen Hausbaum oder einen Obstgarten.
Die Gärten in den Ortschaften schauen häufig auch sehr öde aus.
Schwalben sind hier total selten geworden, Amseln, Rotschwänze,Meisen und andere Vögel auch. Schmetterlinge sah ich in diesem Jahr bisher nur sehr wenige, Hummeln, Wildbienen und Ä. sah ich noch öfters. Pferdebrem und Blinde sind glücklicherweise wenige da, Zecken auch. Nacktschnecken gibt es glücklicherweise auch nicht so viel. In unserem Garten leben aber ein paar Kröten, freue mich drüber. Frösche und Kröten wandern momentan wieder, ich passe immer gut auf sie auf, wenn ich die kleinen Straßen fahre.
Allgemein gibt es hier leider nur ein paar kleine Natur-Oasen, inmitten der Landwirtschafts-Industrie. Was sicher der Grund für das massive Artensterben ist.
Wenn die Tiere und Pflanzen leider nur noch wenige Möglichkeiten zur Vernetzung haben, ziehen sie den Kürzeren. Eine Population die nur auf einen kleinen Lebensraum beschränkt ist, wird über kurz oder lang an diesem einen Standort aussterben. Also, immer weniger vielfältige Flora und Fauna in dieser Landwirtschafts-"Wüste".
Für Zugvögel wie Schwalben wird noch hinzukommen, daß sie zunehmend in ihren Winter-Quartieren weniger passende Lebensräume auffinden können, weil in diesen Gegenden ja die Landwirtschafts-Industrie, Naturzerstörung und Umweltverschmutzung auch zunimmt.

[moorhexe]

mein garten ist voller blühender kräuter, ich habe überhaupt keine normalen fliegen, das aber schon seit jahren. mücken wenig...aber hummeln und wildbienen.bienen besuchen mich häufig. schmetterlinge gibt es dieses jahr besonders viele verschiedene.
vögel besuchen mich auch fleißig.
der thread hat mich bewogen, meine freundin zu überreden, daß wir uns den, uns vor ein paar tagen angebotenen ,schrebergarten mit einer großen vielfalt an pflanzen ,doch zu übernehmen. er würde sonst wahrscheinlich komplett verwildern.
ich wohne ja mitten in der kreisstadt, aber gegenüber gibt es noch 2 landwirte, die der stadt trotzen. es ist hier wie eine kleine insel...mit vielen biotopen.
hier leben auch igel, gegenüber sind die fledermäuse zu hause.
die BIOs, also die bioogische station ist nicht weit weg und die kleingärten sind nicht so aufgeräumt...

allgemein ist mir aber die geringere menge an insekten auch schon die letzten jahre aufgefallen.

[fuxi]

schon das 2 te mal heute das ich über Neoc... gstolpert bin soll mir das was sagen ?

https://de.wikipedia.org/wiki/Neonicotinoide (Speziell der Bereich "Toxikologie" ist echte Grusellektüre.
http://www.imkerdemo.de/hintergrundinfo ... ektiziden/
Eine Gruppe von Insektiziden, die zum Beispiel auf Saatgut aufgetragen wird, um es gegen Fraßschäden durch Käfer etc. zu schützen.

...dazu dann das Glyphosat aus Round-Up und Co ... wir machen es der Natur halt echt nicht leicht.

[Oli]

Hier sind dann doch noch jede Menge Honigbienen eingetroffen, derzeit sieht man die Fetthenne vor lauter Bienen kaum.
Schmetterlinge, Riesenlibellen und massenhaft Grillen, Schrecken, Hüpfer ... zirpsendes und springendes Viechzeugs.

Als ich den Mais geerntet habe, waren dann auch die Mengen an Marienkäfern und Ohrenkneifern da, die ich vermisst hatte.

[Sanne]

Bei uns gibt es 0 Wespen. Wenn ich dran denke, was früher am und unter den Zwetschgenbäumen los war. Mich stört das keineswegs, obwohl . ... irgendwie gehören Wespen ja auch dazu.

[65375]

Bin hier Ende August von einer Wespe gestochen worden. Wir haben Frühburgunder gelesen; da saßen die in irren Massen und haben die Trauben ausgefressen. Hab - gegen Ende natürlich! - mit dem Daumen voll auf eine draufgepatscht. Die Arme war dann wohl hinüber. Ich dachte immer, nur die Bienen verlieren ihren Stachel.